Tante Joleschs Krautfleckerln und das Hörerforum

Im Hörerforum gibt es heute verspätete Weihnachten, einen leeren Briefumschlag und das Hörerpaar der Woche - und außerdem erklären wir Ihnen, was das Hörerforum mit Tante Joleschs Krautfleckerln gemeinsam hat. Das alles mit Ihren Briefen und Thomas Kirschner.

Ahoj, hallo und willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, wie alle 14 Tage an dieser Stelle zu Ihrer Sendung, zum Hörerforum bei Radio Prag. Während wir hier in der letzten Sendung bereits das neue Jahr begrüßt haben, steckte die Post noch tief im alten, denn in dem diesmal sensationell dicken Briefstapel, der sich seit Jahresbeginn angesammelt hat, fanden sich nicht weniger als 24 verspätete Weihnachtskarten, etwa von Wolfgang Piorek aus Wolfenbüttel, Günter Mangeraus Wollbach, Joachim Bayertz aus Bensheim, Günter Pickert aus Zirndorf, Bernd Rigaaus Saarbrücken und vielen, vielen anderen. Alfred Beckeraus Duisburg hat seine Weihnachtsgrüße sogar gleich zweimal schicken müssen. Die Erklärung dazu macht sein Schreiben für mich zum Brief der Woche:

"Irrtümlich habe ich Ihnen einen leeren Briefumschlag geschickt und bitte um Verzeihung!"

Schon verziehen, Herr Becker! Und nochmals einen guten Start ins neue Jahr 2006 auch für Sie und alle anderen genannten und ungenannten Hörer und Schreiber. So auch für Albert Rösch aus Drossenheim, von dem wir mehrfach ein wahres Bündel an Aufmerksamkeiten zum Jahreswechsel bekommen haben. Herr Rösch will dazu wissen:

"Sind meine Kalender alle angekommen? Ich habe 11 Taschenkalender, einen großen breiten Buchkalender und einen Buchkalender für die Jahre 2006 und 2007 abgesandt. Kamen die alle an?"

Alle 13 sind angekommen, lieber Herr Rösch, fast zwei also für jeden in der Redaktion. Da kann im neuen Jahr ja nichts mehr schiefgehen! Wir hoffen bloß, dass Sie sich jetzt noch in der Mohren-Apotheke und der örtlichen Sparkassen-Filiale sehen lassen können - und dass sie sich auch einen Kalender für sich selbst aufgehoben haben, um die wichtigsten Radio-Prag-Termine eintragen zu können!

Den Kalenderwechsel hat auch Andreas Mücklich aus Berlin vollzogen. Er schreibt:

"Gerade eben habe ich noch Weihnachts- und Neujahrsgrüße verschickt, und schon bin ich im neuen Jahr angekommen. Schön, dass ich auch dieses Jahr wieder ihre Sendungen empfangen und hören kann. Das ist ja nicht selbstverständlich."

Was Andreas Mücklich hier anschneidet, führt Helmut Matt aus Herbolzheim weiter aus. Er weist darauf hin, dass auch im neuen Jahr zahlreiche Auslandsdienste ums Überleben kämpfen:

"Aktuelles Beispiel ist etwa die Station Ihres Nachbarlandes, der Slowakei, deren Verbleib auf der internationalen Kurzwelle ja bei weitem noch nicht gesichert ist. Auch Radio Taschkent International ist seit dem 1. Januar 2006 von den Kurzwellenbändern spurlos verschwunden. Dieser allgemeine Trend stimmt mich sehr traurig, weil sich der Eindruck aufdrängt, dass die Politiker nach dem Ende des Kalten Krieges das Interesse an dem Auslandsrundfunk völlig verloren haben und ihn oft nur noch als Kostenfaktor und Klotz am Bein betrachten. Die wichtige Funktion eines Auslandsdienstes als Botschafter für die Welt und als Fenster nach außen wird von diesen Leuten leider völlig verkannt."

Bei Radio Prag sieht die Situation zum Glück anders aus, und das haben wir nicht zuletzt Ihnen zu verdanken, liebe Hörerinnen und Hörer, denn Ihre Interesse und Ihre Anteilnahme ist der letzte und eigentliche Grund, warum es Radio Prag gibt. Und dieses Interesse bestätigen Sie uns immer wieder auf schönste Weise in Ihren Briefen und Empfangsberichten. Das gilt für die vielen Stammhörer und -schreiber wie etwa Hans Kaas aus Triefenstein, der 2006, wie er anmerkt, bereits in das 20. Jahr mit Radio Prag geht. Das gilt aber auch für die vielen, vielen von Ihnen, die nur ab und an von sich hören lassen oder ganz neu zu uns stoßen, wie etwa in den letzten Tagen Christian Hott aus Rathsberg, Sebastian A. Walzog aus Wetzlar oder Eduard Stieler aus Falkenberg, der sich nach mehreren Jahren Unterbrechung wieder mit einem Empfangsbericht gemeldet hat. Und ganz besonders freuen wir uns natürlich über die Hörer, die uns jenseits der österreichischen und deutschen Grenzen empfangen, zuletzt zum Beispiel Davide Tambuchi aus Como in Italien und Kurt Mühletahler aus La Plaine in der Schweiz. Und wenn es so etwas wie die "Grüße der Woche" gibt, dann gehen sie diesmal an ein spezielles Pärchen, das noch gar nichts von einander weiß, nämlich an Dominique (weiblich) und Dominik (männlich) - genauer gesagt an Dominique Muschong aus Bullay an der Mosel und Dominik Russenberger in Wohlen im schweizerischen Kanton Aargau. Von beiden haben wir in den letzen Tagen den allerersten Empfangsbericht erhalten. Herzlich willkommen im Radio-Prag-Hörerzirkel!

Zu dem gehört Fritz Andorf aus Meckenheim schon lange. Er hat einige Vorschläge fürs neue Jahr parat. So schreibt er: "Wie wäre es, wenn Sie am Ende der Sendung jeweils eine kurze Programmvorschau auf die Rubrik vom Folgetag bringen würden? Man könnte sich darauf einstellen und die Neugier wäre geweckt!"

Eine prima Idee, finde ich! Vielen Dank dafür - gut möglich, dass Sie sie schon bald in unseren Sendungen wiederfinden! Weiter bekennt sich Herr Andorf als Liebhaber des Hörerforums:

"Leider sind für dieses sehr persönliche Programm, das besonders die Verbundenheit der Hörer zu ´ihrem´ Sender zeigt, die veranschlagten zehn Minuten alle 14 Tage viel zu kurz. Es wäre wirklich schön, wenn man dieses Programm wöchentlich ausstrahlen oder eben auf 20 Minuten verlängern könnte."

Das, lieber Herr Andorf, ist leider die Krux unserer begrenzten Sendezeit: Für viele interessante Themen bleibt nicht die Zeit, die man sich dafür wünschen würde. Aber ganz sicher lassen wir uns im diesjährigen Jubiläumsjahrgang von Radio Prag auch interessante Aktionen für unsere Hörer einfallen - es muss ja nicht immer nur das Hörerforum sein! Und vielleicht ist es ja mit dem Hörerforum genauso wie mit den weithin gerühmten Krautfleckerln der Tante Jolesch, von denen Friedrich Torberg berichtet hat. Erst auf dem Sterbebett hat die Tante Jolesch verraten, warum die Krautfleckerln bei ihr immer sooo gut waren: Weil sie nie genug gemacht hat...

Zum Schluss dieses Hörerforums noch einmal zurück zu dem Schreiben von Andreas Mücklich, vom dem bereits am Anfang die Rede war. Herr Mücklich hat nämlich in Tschechien noch eine merkwürdige Person entdeckt und schreibt:

"Auf arte konnte ich einen Beitrag über das Fernsehen in Tschechien sehen. Neben Big Brother, einer Live-Beobachtung von Gorillas im Zoo, tschechischen Telenovelas und einer Heimwerkersendung, die vom alten sozialistischen Fernsehen übrig geblieben ist, kam auch eine Sendung "Der größte Tscheche aller Zeiten" zur Sprache, in der ein gewisser Jara Cimrman die meisten Stimmen bekam. Witzig daran ist, dass dieser Mann nie gelebt hat, sondern eine Erfindung aus den siebziger Jahren ist. Gleichwohl soll er vielen Größen seiner Zeit den entscheidenden Tipp zum Durchbruch gegeben haben. Die Tschechen haben wirklich Humor. Vielleicht können sie ja einmal mehr über Jara Cimrman berichten!"

Das können und sollten wir bestimmt! Falls Sie aber nicht warten wollen, bis es soweit ist, schauen Sie doch mal in unser kostenloses Internet-Archiv. Hier finden Sie zu einer Vielzahl von interessanten tschechischen Themen Treffer aus den Sendungen von Radio Prag der letzten Jahre. Einige Verweise zum tschechischen Universalgenie Jara Cimrman habe ich Ihnen hier zusammengestellt:

Legendäres Theater Jara Cimrman feiert 35. Jubiläum - 04.10.2002

Brünner Straße erinnert an das tschechische Universalgenie Jara Cimrman - 15.11.2004

Kleines Feuilleton über große Tschechen - 08.01.2005

Also: klicken Sie sich doch mal durch - und vergessen Sie nicht, uns zu schreiben. Die Adresse bleibt wie stets: Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Oder via E-Mail an: [email protected] Soweit für diesmal - ahoj in 14 Tagen sagt Ihr Thomas Kirschner.