Sommerzeit, Urlaubszeit

Ansichtskarten - pohlednice (Foto: Luboš Popovič)
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Wieder einmal sind zwei Wochen vergangen, das heißt es ist wieder Zeit für Ihre Rubrik, das Hörerforum. Wie gewohnt erzählt wir Ihnen, was wir so alles in unserem Briefkasten gefunden hat.

Ansichtskarten - pohlednice  (Foto: Luboš Popovič)
Sommerzeit, Urlaubszeit. In den Nachrichtenspalten sämtlicher Medien klafft langsam aber sicher das berüchtigte Sommerloch. Nur im Radio-Prag-Hörerbriefkasten ist alles beim Alten. Der Umfang unserer Postmappe wuchs auch in den vergangenen beiden Wochen auf eine beachtliche Größe an. Vielen Dank für all die Briefe, Postkarten und Emails, die Sie uns geschickt haben. Und sogar von Ihren Urlaubsdomizilen schicken Sie uns – fleißig wie immer – zahlreiche Empfangsberichte. Stellvertretend für alle, die uns welche geschickt haben geht deshalb nun ein Dank an Anne Faust aus Kaiserslautern, Günter Kastner aus Salzburg, Gerhard Puhlmann aus Berlin, Bernhard Pätzold aus Stolpen und Heinrich Eusterbrock aus Kaufbeuren, der uns auch im Urlaub an der Elbe bei Hamburg hörte. Mit Stolz dürfen wir Ihnen außerdem einen weiteren Hörer unserer Sendungen von Radio Prag aus Brasilien vorstellen. Auch Anselma de Paula Camargo aus Nova Itaberaba in Brasilien schickte uns einen Empfangsbericht.

Einen Ausflug auf andere Frequenzen unternahm hingegen unser Stammhörer Peter Vaegler aus Stralsund. Wir verzeihen ihm das „Fremdgehen“ aber, denn Herr Vaegler ist Radio Prag treu geblieben:

„Ich habe mir die Sendung der spanischsprachigen Redaktion von Radio Prag angehört. Leider war der Empfang sehr schlecht. Ich konnte nur verstehen, wie eine Frau am Anfang der Sendung über die tschechische Diplomatie sprach. Dann kam die typische Stationsmusik. Danach sprachen eine Frau und ein Mann. Für einen Empfangsbericht reicht das ja leider nicht, also werde ich es morgen wieder versuchen, denn ich würde gerne diese Frequenz aus Miami bestätigt haben.“

Wir hoffen, dass der Empfang am Folgetag besser war. Allerdings: Das Hauptzielgebiet der Sendestation in Miami sind die Karibik und Südamerika, wo viele Hörer die Signale der spanischen Sendungen von Radio Prag aufschnappen. Wenn Sie also genau hören wollen, worüber unsere spanischsprachigen Kollegen berichten, würden wir Ihnen empfehlen die Sendestation in Litomyšl anzupeilen.


Dass es nicht nur beim Empfang von Radiowellen Probleme geben kann, schreibt Thorsten Brandenburg aus München:

„Zuletzt hatte ich Ihnen aus meinem Urlaub an der italienischen Riviera geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Ich vermute meine Post ist verloren gegangen, da Sie ja sonst immer sehr schnell antworten.“

So wird es wohl gewesen sein. Post von der italienischen Riviera ist jedenfalls nicht in unserem Briefkasten gelandet. Wir hoffen dennoch, dass Sie Ihren Urlaub genießen konnten! Das hat offensichtlich Hans-Jürgen Tausend aus München getan:

„Eigentlich hatte ich mir ja im Urlaub vorgenommen, den mitgenommenen Empfänger zu aktivieren und unter anderem auch Radio Prag zu hören. Aber oftmals kommt es anders als man denkt. Sorry!“

Die Entschuldigung nehmen wir selbstverständlich an, zumal Sie, Herr Tausend, einer unserer treuesten Hörer und fleißigsten Empfangsberichtschreiber sind. Ähnliches gilt auch für Stefan Druschke aus Kerpen:

„Ich höre Radio Prag regelmäßig und gerne. Ihre qualitativ hochwertigen Sendungen zeichnen ein gutes Bild von Tschechien.“

Václav Klaus  (Foto: CTK)
Vielen Dank für die Blumen, Herr Druschke. In erster Linie liegt uns als Journalisten natürlich daran, ein authentisches Bild von Tschechien zu zeichnen. Dazu gehört dann mitunter auch, über Dinge zu berichten, die im Ausland Verwunderung auslösen, wie etwa die wiederholten Querschüsse des tschechischen Präsidenten Václav Klaus gegen die EU. Klaus’ Kommentar zum Urteil des deutschen Verfassungsgerichts über den Lissabonvertrag hat Ralf Urbanczyk aus Eisleben zu diesen Zeilen veranlasst:

„Es ist ja nun schon bekannt, dass Václav Klaus gern und häufig die Bürokratie in der EU und besonders den EU-Reformvertrag von Lissabon kritisiert. Ein bisschen komisch aber wirkt es, wenn der tschechische Präsident das deutsche Bundesverfassungsgericht kritisiert. Die deutschen Richter hatten doch nichts weiter zu tun, als Kollisionen des Lissabon-Vertrages mit der deutschen Verfassung ausfindig zu machen. Es ging nicht um Änderungen, ja nicht einmal um eine Bewertung, ob der Vertrag gut oder schlecht ist. Was hat Klaus denn erwartet?“

Selbstverständlich hat Václav Klaus das Recht seine Kommentare zu allem und jedem abzugeben. Hin und wieder mag der Eindruck entstehen, Klaus ecke leidenschaftlich gerne an. Aber: Klaus müsse seine Kritik einfach loswerden, um seine Fans in Europa nicht zu enttäuschen, interpretierte kürzlich der Kommentator Petr Fischer in der Tageszeitung „Hospodářské noviny“ das Verhalten des tschechischen Präsidenten. Da ging es allerdings um die Garantien für Irland, die auf dem Brüsseler EU-Gipfel im Juni beschlossen wurden, und die dem Land ein neues Referendum über den Lissabon-Vertrag ermöglichen sollten. Fest steht jedenfalls: Klaus schwimmen die Felle davon. Weder die beschlossenen Garantien für Irland noch das „Ja“ des deutschen Bundesverfassungsgerichtes zum Lissabon-Vertrag decken sich mit Klaus’ politischen Zielen. Auch die Billigung des Vertrags im tschechischen Parlament konnte der Präsident nur hinauszuzögern, aber letztlich nicht verhindern. Klaus wird trotzdem auch weiterhin von sich Reden machen in Sachen Lissabon-Vertrag. Seine Worte „Wir sind noch lange nicht am Ende dieser Debatte“ dürften wohl in den Ohren vieler wie eine Drohung klingen. Die Klaus-Befürworter hingegen setzen alle Hoffnungen in ihren wortstarken Vorkämpfer gegen Lissabon.


Im Hörerforum vor zwei Wochen haben wir Ihnen die Siegerin des Radio Prag Hörerwettbewerbs vorgestellt, die die Jury am meisten überzeugt hat mit der Antwort auf die Frage:

„Welche Epoche oder welches Ereignis aus der tschechischen Geschichte interessiert Sie am meisten und warum?“

Gewonnen hat eine Hörerin der französischsprachigen Sendungen von Radio Prag. Ulrich Wicke aus Felsberg schrieb uns dazu:

„Sie hätten ruhig auch die deutschsprachigen Beiträge zum Hörerwettbewerb erwähnen können. Vermutlich stehen die auf Ihren Internetseiten, aber dort kann nicht jeder Hörer nachschauen.“

Sie haben Recht, Herr Wicke. Der Vollständigkeit halber seien die beiden deutschsprachigen Beiträge erwähnt, die es bis in die Finalrunde geschafft haben. Sie kamen von Michael Barth aus Bodenheim, der sich mit dem Prager Fenstersturz des Jahres 1618 beschäftigt hat, und Gerhard Schreier aus Kirchhundem, der eigene Kindheitserinnerungen an seine Vertreibung aus der Tschechoslowakei im Jahr 1946 niederschrieb. Die beiden Texte sind – wie vermutet – im Ganzen nachzulesen auf unserer Internetseite unter der Adresse www.radio.cz, auf die ich jetzt leider aus Zeitgründen verweisen muss. Denn für diesmal sind wir schon wieder am Ende des Hörerforums angelangt. Schreiben Sie bitte auch weiterhin so fleißig. Die Adressen kennen Sie. Per Post an Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Und per E-Mail an [email protected]. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften. Auf Wiederhören bis zum nächsten Mal!