QSL-Karten werden auch im Jahr 2011 verschickt

Werden die QSL-Karten von Radio Prag in der Ära „nach der Kurzwelle“ trotzdem noch verschickt? Viele unserer Hörerinnen und Hörern haben nicht nur sich selbst, sondern auch uns diese Frage gestellt. Eine Antwort finden Sie in der heutigen Ausgabe des Hörerforums mit Markéta Kachlíková.

Jindřichův Hradec  | Foto: CzechTourism
Willkommen beim Hörerforum, liebe Hörerinnen und Hörer. Zunächst möchten wir uns für Ihre Zuschriften, Reaktionen und Empfangsberichte bedanken, die wir in den vergangenen Wochen bekommen haben. Unser Dank geht unter anderen an: Erich Oeffinger aus Lauenburg, Hans Gosdschan aus Cottbus, Erhard Lauber aus Bad Berleburg-Girkhausen, Klaus Köhler aus Probstzella und Erich Kröpke aus Magdeburg.

Die Empfangsberichte und deren Bestätigung mit QSL-Karten sind auch Inhalt zahlreicher Fragen von Ihrer Seite. Hier einige der Hörerstimmen:

Milotice | Foto: CzechTourism
„Sie bieten auf Ihren Webseiten unter anderem jedoch nach wie vor die Rubrik ´Empfangsberichte´ und ´QSL-Karten´ an, was natürlich im Sinne des Verbreitungsweges per Satellit und Web keinerlei Informationsgehalt mehr für Sie hat. Dennoch würde ich auf diesem Wege in Erfahrung bringen wollen, ob es eine Möglichkeit des Erwerbs der restlichen QSL-Karten der 2011-Serie gibt“,

schreibt Ronny Weiner aus Magdeburg. Ähnliche Gedanken macht sich auch Stephan Druschke aus Kerpen:

Hvězda  | Foto: CzechTourism
„Beigefügt habe ich wieder einen Empfangsbericht über die Sendung in deutscher Sprache, die ich gerade eben via Homepage von Radio Prag gehört habe. Dies ist zugleich mein erster Empfangsbericht über eine Internetsendung, ich habe keine Ahnung, ob solche Berichte von Radio Prag auch mit QSL-Karte bestätigt werden, weil empfangstechnisch eine gute Qualität ja ohnehin garantiert ist, aber über eine Bestätigung mit Ihrer neuesten QSL-Karte würde ich mich sehr freuen.“

Loket  | Foto: CzechTourism
Und Rolf-Werner Krahl aus Forst fragt:

„Sicher hilft es Ihnen, wenn Sie diesen Empfangsbericht erhalten, erfahren Sie doch so, ob Ihre Sendungen ´noch gehört´ werden. Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie die Empfangsberichte auch weiterhin auswerten und mit einer QSL-Karte belohnen?“


Gerald Schubert
Ihre Fragen haben wir an den Chefredakteur von Radio Prag, Gerald Schubert, weitergeleitet. Also, gibt es immer noch QSL-Karten von Radio Prag?

„Ja natürlich, QSL-Karten gibt es noch. Wir beantworten nach wie vor die Empfangsberichte mit QSL-Karten. Und die Zukunft der QSL-Karten, also wie das in den nächsten Jahren aussieht, hängt zum Teil natürlich auch davon ab, wie groß das Interesse seitens der Hörerinnen und Hörer ist. Wenn wir viele Empfangsberichte bekommen und unsere Hörer QSL-Karten wollen, dann würde ich sagen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es die QSL-Karten auch in den nächsten Jahren geben wird. Für das Jahr 2011 gibt es jedenfalls noch QSL-Karten. Und ich persönlich halte das eigentlich für eine schöne Idee. Man könnte sagen, warum QSL-Karten, die QSL-Karten sind eindeutig an das Medium Kurzwelle historisch geknüpft, sobald die Kurzwelle wegfällt, macht das auch keinen Sinn mehr… Aber wir wissen ja, dass manche Dinge in der Technikgeschichte ihr ursprüngliches Medium überleben und andere wieder nicht. Das ist ganz interessant. Nehmen Sie zum Beispiel das Telefon: Ich bin noch mit einem Telefon aufgewachsen, wo es noch Wählscheiben gab, wo man den Finger hineinstrecken und eine Kreisbewegung vollführen musste. Wenn Sie das heute Kindern oder Jugendlichen zeigen, die wissen gar nicht, was sie damit tun sollen. Das ist ausgestorben. Umgekehrt aber der Klingelton, das Schrillen des alten Telefons, das gibt es immer noch auch in den neuen Mobiltelefonen. Sie hören heute sehr häufig auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, dass irgendwo ein altes Telefon klingelt. Die Leute mögen das, ich mag es auch, ich bin ein Freund von QSL-Karten, und unter anderem wird das auch vom Interesse der Hörer abhängen, wie es in den nächsten Jahren damit aussieht.“

Pernštejn | Foto: CzechTourism
Mit seinen Bemerkungen zu einigen Änderungen in unserer Programmstruktur, die im Rahmen der Sparmaßnahmen vorgenommen wurden, wendet sich unser Hörer Lutz Winkler aus Schmitten an uns. Unlogisch findet er, dass die Nachrichten von Radio Prag am Wochenende nicht gesendet, sondern nur schriftlich veröffentlicht werden. Der Chefredakteur Gerald Schubert meint dazu:

„Die Tatsache, dass wir am Samstag und am Sonntag keine Nachrichten mehr im Studio sprechen, liegt auch daran, dass wir Personal abbauen mussten. Das Internet ist unabhängig von Zeit und Ort, man kann überall sitzen und die Nachrichtenagenturen anzapfen, auf die Datenbanken der Nachrichtenagenturen gehen, von dort aus zu sehen, was es Neues gibt, die Nachrichten für unsere Hörer und Leser zusammenfassen und natürlich in der entsprechenden Sprache präsentieren. All das ist etwas, was man heute sehr flexibel machen kann. Wenn Sie Nachrichten wirklich senden wollen, als Audio, da muss man hierher kommen, ins Funkhaus, man muss ins Studio gehen, man braucht Studiozeiten, man braucht nicht nur den Redakteur oder die Redakteurin, die das macht, sondern man braucht auch die Studiotechniker, die dann für den Sendebetrieb verantwortlich sind. Das sind natürlich hohe Personalkosten, und das hat eindeutig mit den hohen Einsparungsmaßnahmen zu tun. Da haben wir uns gesagt, da wollen wir lieber während der Woche mehr Redakteure hier haben und gute inhaltliche Programme machen, und am Wochenende uns auf schriftliche Nachrichten konzentrieren. Ich weiß, dass das manchen fehlt, aber ich glaube, auch das ist eine letztlich ziemlich elegante und gute Lösung, die wir gefunden haben, um mit den Einsparungsmaßnahmen irgendwie zurecht zu kommen.“

Soweit Gerald Schubert. Danke, Herr Lutz, für Ihre Anmerkungen. Auf Ihre kritische Äußerung in Bezug auf unsere Musiksendung am Sonntag werden wir in der nächsten Ausgabe des Hörerforums reagieren. Außerdem werden wir in zwei Wochen den tschechischen Schriftsteller Eduard Bass kurz vorstellen, und zwar auf Wunsch unseres Hörers Klaus Köhler. Bis dahin verabschieden wir uns. Wir bitten Sie aber, auch weiterhin Briefe, Empfangsberichte, Kommentare und Fragen an uns zu schicken, und zwar per Post an: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an [email protected].