Hörerforum

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In der aktuellen Ausgabe des Hörerforums blättert Thomas Kirschner wieder in den eingegangenen Zuschriften und hat außerdem einige Neuigkeiten zum Sendebetrieb von Radio Prag.

Liebe Hörerinnen und Hörer; nach zwei Wochen begrüße ich Sie wieder ganz herzlich zu Ihrer Sendung, zum Hörerforum bei Radio Prag. Und weil das letzte Hörerforum noch vor Silvester lag, möchte ich Ihnen auch an dieser Stelle nochmals ein gutes und glückliches neues Jahr wünschen, störungsfrei und ohne Rauschen, nicht nur was die Kurzwelle betrifft. Aber auch da würden wir von Radio Prag uns natürlich freuen, wenn Sie weiterhin so zahlreich einschalten und schreiben, wie sie dies im letzten Jahr getan haben. Und daher noch einmal einen ganz herzlichen Dank für alle guten Neujahrswünsche, die wir von Ihnen erhalten haben - per E-Mail zum Beispiel von Timo Fruck, Gottfried Kaufer und Wilfried Buck, per Fax von Maik Bormann und Günter Spiegelberg, dem wir zugleich zu seinem 50. Geburtstag am Mittwoch gratulieren möchten, oder ganz klassisch per Post mit hübschen Karten etwa von Stefan Gaupmann, Ilona Stelina, Hans-Joachim Göhre und vielen, vielen anderen, die wir leider nicht alle nennen können, denen wir aber wünschen, dass ihre guten Wünsche für uns zuallererst auch für sie in Erfüllung gehen mögen.

Wie jede Woche haben wir von Ihnen auch diesmal eine ganze Reihe von Empfangsberichten erhalten, von denen ich hier zwei besonders hervorheben möchte: Aus Japan erreichte uns ein Bericht von Satoshi Wakisaka, der neben seiner Arbeit als Neurowissenschaftler an der Universität Osaka auch immer wieder Zeit findet, Kurzwelle zu hören und das Programm von Radio Prag schon seit den 70er Jahren verfolgt. Für alle Technikinteressierten unter Ihnen: die SINPO-Werte in Osaka liegen bei passablen 24332, und das mit einem kleinen Sony-ICF-Reciever ohne spezielle Antenne - aber der hat ja in Japan auch ein Heimspiel. - Der zweite Empfangsbericht, den ich besonders erwähnen möchte, hatte einen weit kürzeren Weg, wurde aber unter denkbar schwierigsten Umständen erstellt. Klaus Huber aus Bad Birnbach hörte unsere 17-Uhr- Sendung am Heiligen Abend, und das obwohl diese mitten in seine anstrengendste Arbeitszeit fiel. Er schreibt dazu:

"Zwischen zwei Christmetten (ich bin Pfarrer) habe ich mich an Eurer Weihnachtssendung erfreut. Ihr habt immer tolle Programme!"

Und vielleicht hat ja Pfarrer Huber für die Abendmesse gleich unseren Sprachkurs vom Heiligen Abend aufgegriffen und mit der Gemeinde das tschechische Weihnachtslied "Narodil se Kristus Pan" gesungen, "Geboren wurde Christ, der Herr". Nun, die Bad Birnbacher werden es wissen. Mir jedenfalls, der ich einigermaßen weiß, wie es in einem Pfarrhaus zu Weihnachten zugeht, ist dies einer der schönsten Weihnachtsgrüße, die wir bekommen haben.

QSL-Karte: Frantiskovy Lanzne / Franzensbad | Foto: CzechTourism
Sowohl nach Osaka wie auch nach Bad Birnbach ging aus Prag natürlich auch eine QSL-Karte als Dank für die Empfangsberichte; und sicher werden alle Sammler dieser Karten schon gespannt auf den neuen Jahrgang warten. Auch diesmal gibt es wieder eine Serie von acht verschiedenen Motiven, die in diesem Jahr die böhmischen und mährischen Kurbäder zeigen. Allen voran das berühmte Bäderdreieck in Westböhmen mit Karlovy Vary / Karlsbad, Marianske Lazne / Marienbad und Frantiskovy Lanzne / Franzensbad. Viele der heißen, heilkräftigen Mineralquellen sind schon seit dem Mittelalter bekannt. Berühmt wurden die böhmischen Bäder aber im 19. Jahrhundert, als Badeaufenthalte sich als die erste Form des Tourismus etablierten - natürlich zunächst nur für die Hautevolee. Die gesamte vornehme Gesellschaft Europas gab sich damals etwa in Karlsbad ein Stelldichein, wovon bis heute noch die prachtvolle Architektur und die Brunnenkolonnaden zeugen. Diese sind auch auf unserer QSL-Karte zu sehen. Aber auch weniger glamouröse, aber deswegen nicht weniger bezaubernde Badeorte stellen wir ihnen vor. Etwa das mährische Luhacovice, das sich mit seinen Promenaden und Gesellschaftshäusern den weltabgewandten Zauber vergangener Tage bewahrt hat. Oder das nordböhmische Jachymov / Joachimsthal, das als Radonbad nun seine zweite Blüte erlebt, während es einstmals eine der reichsten Silberbergbaustädte Europas war. Die Joachimstahler Silbermünzen wurden umgangssprachlich kurz Thaler genannt - der amerikanische Dollar erinnert sprachgeschichtlich bis heute daran wie auch an den Reichtum und die Bedeutung des kleinen Silberstädtchens unweit der deutschen Grenze. Erhalten können Sie die QSL-Karten von Radio Prag wie üblich für Empfangsberichte unserer Sendungen - die Adresse sage ich Ihnen wie stets am Ende dieses Hörerforums.

An dieser Stelle habe ich nun noch zwei Informationen zu unserem Sendebetrieb für Sie. Zum einen betrifft dies die Planungen, Sendungen von Radio Prag auch über Langwelle auszustrahlen, worüber ich Ihnen bereits in einem Hörerforum vom vergangenen Herbst berichtet habe. Unser Hörer Hansjörg Biener aus Nürnberg schreibt dazu:

"Mit großer Überraschung habe ich in dem im Pausenzeichen angesagten Sendeplan gehört, dass die deutsche Sendung auch auf Langwelle ausgestrahlt wird. Bislang wusste ich nur von Plänen. Ich habe sofort auf der Homepage nachgeschaut, die Sendung aber nicht gefunden. Ich bin gespannt, ob ich so nicht doch irgendwann zu meiner Bestätigung für die Langwelle Topolna komme."

Herr Biener hat uns erwischt - bei der Produktion unseres Pausenzeichens hatten wir einen optimistischen Augenblick. Auf Sendung hatte dieses Pausenzeichen aber eigentlich nicht gehen sollen; wir haben es bereits berichtigt. Danke für den Hinweis an Herrn Biener. Ihm und zahlreichen anderen Hörern, die in den letzten Wochen nach den Langwellensendungen gefragt haben, kann ich leider nur antworten, dass wir genauso warten wie Sie. Trotz langer Planungen gibt es derzeit gibt es noch keine Sendungen über Langwelle, das Projekt wird aber weiter verfolgt, wie uns die Sendeleitung versichert hat.

Während Radio Prag auf Langwelle leider noch schweigt, haben uns andere Hörer da gehört, wo wir eigentlich nicht mehr zu hören sein sollten, nämlich im Rahmen des World Radio Network. In einer Hörerforums-Sendung vom letzten Jahr hatte ich sie bereits darüber informiert: Radio Prag musste die Teilnahme an diesem interessanten Rundfunk-Projekt leider aus Kostengründen kündigen. Regelmäßige WRN-Hörer werden es aber gemerkt haben, dass wir dennoch weiterhin am gewohnten Platz zu hören sind. Vorläufig soll das auch so bleiben, haben uns die Macher von WRN versichert. Und für die Zukunft ist es auch nicht ausgeschlossen, dass Radio Prag wieder ganz offiziell ins World Radio Network zurückkehrt. Über weitere Entwicklungen informieren wir Sie natürlich an dieser Stelle im Hörerforum.

Zum Abschluss dieses Hörerforums möchte ich schließlich noch einen neuen Hörer von Radio Prag begrüßen, der uns erst seit einigen Wochen kennt, seitdem aber fleißig Anteil an unserem Programm nimmt. Es handelt sich um den 14jährigen Markus Gittig aus Altdöbern in Brandenburg. Wie er auf unser Programm stieß, schreibt er selbst:

"Ich wohne in Altdöbern, das ist etwa zwei- bis dreihundert Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt und liegt im Bundesland Brandenburg. Vor ein paar Tagen bin ich nach Wien gefahren, und da sind wir auf der Autobahn in Richtung Prag gefahren. Mir gefielen in Tschechien die hohen Berge, auf denen viel Schnee lag! Auch tschechisches Radio habe ich gehört! Und da habe ich im Internet nachgeschaut, ob es einen deutschsprachigen Radiosender in Tschechien gibt. Der Computer zeigte mir Radio Prag an und so kam ich auf Radio Prag."

Und ganz gleich, ob auch Sie gerade erst auf Radio Prag gekommen sind oder uns schon lange hören: Sie können uns schreiben, und wir freuen uns auf Ihre Hinweise, Anregungen und Kommentare, aber natürlich gegebenenfalls auch auf Ihre Kritik. Unsere Adresse ist: Radio Prag - Vinohradska 12 - 120 99 Praha 2 - Tschechische Republik. Oder via E-Mail: [email protected]. Und damit verabschiede ich mich bis zum nächsten Hörerforum in zwei Wochen. Einen guten Start ins neue Jahr wünscht Ihnen Ihr Thomas Kirschner.