Hörerforum

Im heutigen Hörerforum von Radio Prag wollen wir uns wieder mit ihren Zuschriften befassen. Also bleiben Sie dran!

Im Leben eines jeden Einzelnen von uns geht es nicht selten rauf und runter, gibt es freudige Momente ebenso wie Augenblicke, in denen man enttäuscht ist. Was jedoch gleichmäßig und beständig vor uns davon schreitet, das ist die Zeit. Dank ihr wird man älter und erfahrener und kommt in ein Alter, in dem man mehr und mehr dazu neigt, kurz inne zu halten und auf Vergangenes zurückzublicken. Ein besonderer Anlass für diese Vorgehensweise sind runde Jubiläen, an denen man sich besinnt und mit Freunden versucht, in gemeinsamen Erinnerungen zu schweifen. Ein solches Lebensjubiläum beging vor einigen Tagen auch unser Stammhörer Albert Rösch aus Dossenheim-Heidelberg, weshalb uns Bernd Seiser aus Ottenau um die Veröffentlichung dieses Glückwunsches bat:

"Am Samstag, dem 2. Oktober 2004, feierte mein lieber Hobbyfreund Albert Rösch aus Dossenheim-Heidelberg seinen 80. Geburtstag. Zu diesem Ehrentag möchte ich ihm nachträglich noch einmal im Hörerforum gratulieren und ihm alles Gute wünschen, Glück, Gesundheit und viel Freude weiterhin auf der Kurzwelle. Ebenso meine Gratulation zu seinem 25-jährigen Radio-Prag-Hörer-Jubiläum, welches er in einer Woche, am 12. Oktober 2004 feiern kann."

Wir, die deutsche Redaktion von Radio Prag, möchten uns diesen Glückwünschen hiermit anschließen und Ihnen, Herr Rösch, weiterhin feste Gesundheit und einen allseits guten Empfang auf der Kurzwelle wünschen. Ein kleines Präsent zum Jubiläum sollte bereits unterwegs bzw. schon angekommen sein. Apropos Hörer- bzw. Empfangsjubiläum. Es ist immer wieder erstaunlich und zugleich erfreulich, zu erfahren, welch treue Hörerschaft wir unser eigen nennen dürfen. Einige Beispiele gefällig? Günter Bauch aus Fraureuth teilte uns unlängst mit:

"Beim Aufräumen fand ich meinen ersten Kontaktruf von Radio Prag aus dem Jahr 1962 und war erstaunt, wie viele Jahre ich schon in Kontakt bin."

Bernd Riga aus Saarbrücken ließ uns wissen:

"Ich höre Radio Prag seit Anfang der 70er Jahre! Aus dieser Zeit stammt auch die erste QSL-Karte von Radio Prag!"

Rolf Hacke aus Hannover wiederum wusste zu berichten:

"Ich schreibe Ihnen bei Radio Prag nun schon seit dem 30. Juli 1987. Eine lange Zeit, in der ich also auch die Wende miterlebt habe. Auch Prag habe ich schon einmal besucht. Es war ein Erlebnis."

Und zu guter Letzt in diesem Reigen wollen wir Ihnen auch nicht die Zuschrift von Horst Tautz aus Königs Wusterhausen vorenthalten:

"Ich bin nun schon 40 Jahre Hörer von Radio Prag. Ich habe eine sehr gute Dokumentation der Frequenzen des tschechischen Auslandsrundfunks. Natürlich hoffe ich, dass auch in den nächsten zehn Jahren die Sendungen in deutscher Sprache zu hören sein werden."

Das hoffen und wünschen wir natürlich auch, gerade in den heutigen Zeiten, wo niemand so recht weiß, wer und was als Nächstes eingespart werden soll.

Auch zu bestimmten Sendebeiträgen erreichten uns wieder einige Hörermeinungen. In zwei Zuschriften ging es dabei ausgesprochen tierisch zu:

"Mit besonderem Interesse habe ich die Problematik mit der Verschmutzung durch Hunde gehört. Leider kennen wir das Problem auch hier in der Schweiz",

schrieb uns Mike Gerber aus Allschwil. Auf ein anderes Prager "Tierproblem" reagierte Matthias Herold aus Waldkirch im Breisgau so:

"Als meine Frau und ich heute in Euerer Sendung hörten, dass sich ein paar zerstörungswütige Leute (auch betrunkene Touristen) an den zurzeit im Prager Stadtzentrum ausgestellten, bunt bemalten Kühen zu schaffen machten, hat uns das beide traurig gemacht. Wir hatten unsere Freude an den kunstorientierten bunten Kühen, welche wir schon im Juli diesen Jahres bewundern konnten."

Ralf Urbanczyk aus Eisleben wiederum wandte sich diesem Thema zu:

"Interessant fand ich Ihren ausführlichen Bericht über die psychiatrischen Einrichtungen in der Tschechischen Republik, spiegelt sich doch darin, wie mit den Schwächsten und Hilfsbedürftigsten verfahren wird, und ob dies überhaupt thematisiert wird, die ganze Moral einer Gesellschaft wider."

Thematisiert wurde zuletzt von unseren Hörern wiederholt auch unser wöchentliches Radio-Feuilleton, das wir immer samstags bzw. in der Wiederholung am Sonntagvormittag ausstrahlen. Jürgen Kückelhaus aus Mettmann zum Beispiel fand:

"Recht amüsant war der Bericht im Feuilleton über das ´Brautkleider-Schaufenster´ bei McDonalds. Tradition und Moderne treffen halt ab und zu recht krass aufeinander. Bleibt abzuwarten, ob Ähnliches auch der Metrostation widerfährt."

Ulrich Wicke aus Felsberg fasste seine Anmerkungen wie folgt zusammen:

"Sehr anregend war in den letzten Wochen Ihr Samstags-Feuilleton. Ob Rechtschreibreform, Olympia oder Kinderkriminalität: Die Betrachtungen waren stets nachdenkenswert. Der Fall der Kinder, die eine alte Frau brutal ermordet haben, hat mich allerdings auch schockiert. Es ist aber gut, dass Sie derartige Vorkommnisse nicht verschweigen. Ein Auslandssender, der Schönfärberei betreibt, ist für mich uninteressant. Solche Stationen gibt es leider auch. Radio Prag zählt nicht dazu, und dafür möchte ich Sie bei dieser Gelegenheit einmal ganz ausdrücklich loben."

Danke für die Blumen und auch dafür, dass Sie mit Ihrer klaren Meinung nicht hinter dem Berg gehalten haben, Herr Wicke. Doch das Lob, das dem Programm von Radio Prag zu unserer Freude ziemlich oft entgegengebracht wird, ist mithin nur die eine Seite der Medaille. Es gibt nichts, was man hier und da nicht noch besser machen könnte. Das findet jedenfalls Oliver Hohlfeld aus Erzhausen, der uns schrieb:

"Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich an Radio Prag vermisse bzw. was mir an anderen Radiostationen besser gefällt. Nun ist mir ein Punkt eingefallen. Radio Bulgarien sendet eine wöchentliche zehnminütige DX-Sendung, in der Aspekte wie Wellenausbreitung, die einzelnen Bänder (Tropenband etc.) usw. angesprochen werden. Für Einsteiger unter den Funkamateuren und Radiohörern dürfte eine solche Informationssendung durchweg interessant sein, und auch ich höre mir gerne eine solche Sendung an. Wäre das nicht etwas für Radio Prag?"

Im Prinzip schon, Herr Hohlfeld, aber das Problem liegt woanders. Radio Prag hat nämlich jahrelang auch derartige Sendungen für DXer und Funkamateure ausgestrahlt, weil wir bis vor einigen Jahren mit Josef Danes noch einen richtigen Experten dafür hatten. Nach dem Tod von Herrn Danes ist es uns leider nicht gelungen, diese Lücke auch nur annähernd zu schließen. Und man muss leider auch davon ausgehen, dass im Zeitalter der Computerisierung und des Internets solche Experten noch rarer werden, weil die junge Generation bis auf einige wenige Hobbyhörer wohl eher nicht mit Kurzwelle, Fading und Meterband aufwächst. Das lässt sich nicht verleugnen. Aber, um die Einführung in unsere heutige Sendung abschließend wieder aufzugreifen: Im Leben geht es immer weiter. Auch bei Radio Prag, und speziell auch im Hörerforum, zu dem Sie ab der kommenden Sendung heute in 14 Tagen bereits mein Kollege Thomas Kirschner allein begrüßen wird. Ich, an meiner Stelle, möchte mich auf diesem Wege für die dreijährige gute Korrespondenz mit Ihnen, für Ihre Anmerkungen, Fragen und Ihre Aufmerksamkeit bedanken und gleichzeitig meinem Nachfolger alles Gute auf diesem Sendeplatz wünschen. In diesem Sinne verabschiede ich vom Mikrofon des Hörerforums - Ihr Lothar Martin.