Begebenheiten aus Tschechien, die in Deutschland unterschlagen werden

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Wieder sind zwei Wochen vergangen, wieder melden wir uns mit unserer Hörerpostsendung. In den nächsten Minuten zitieren wir aus Ihren Briefen und E-Mails. Es geht unter anderem um die Unterschiede bei der Vergabe eines Waffenscheins in Tschechien und in Deutschland, aber auch etwa um die Ahnensuche.

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Willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, liebe Hörerinnen und Hörer, willkommen zu einer neuen Ausgabe des Hörerforums. Ganz am Anfang möchten wir einen Dank aussprechen. Nämlich einen Dank an alle Internet-User, die unsere Beiträge lesen und uns auf Fehler aufmerksam machen, die uns ab und zu unterlaufen. Seien es sprachliche Unvollkommenheiten oder einige inhaltliche Korrekturen und Ergänzungen. Gernot Klein hat in Reaktion auf unseren Beitrag über die Vergabe der Waffenscheine in Tschechien geschrieben:

„Um in Tschechien einen Waffenschein zu bekommen, muss man nicht tschechischer Staatsbürger sein, sondern Staatsbürger eines Nato-Landes mit dauerhaftem Aufenthalt in Tschechien. Des Weiteren denke ich, dass vielen Deutschen der Unterschied zwischen der deutschen ‚Waffenbesitzkarte‘ (WBK) und dem tschechischen Waffenschein nicht klar ist. Die WBK erlaubt lediglich den Besitz einer Waffe. Sie darf jedoch nur in einem verschlossenen Behältnis und in entladenem Zustand zum Beispiel zum Schießstand transportiert werden. Der tschechische Waffenschein erlaubt es jedoch dem Besitzer, die Waffe auch fertig geladen und verdeckt in der Öffentlichkeit zu tragen. Einen solchen Waffenschein bekommt in Deutschland kaum eine Privatperson.“

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Vielen Dank Herr Klein, für Ihre Erklärung. Ebenso wie für die witzige E-Mail, die Sie uns Anfang Januar in Reaktion auf eine Nachricht geschickt haben.

„Ich weiß ja, dass hier in Tschechien sehr effektiv gearbeitet wird, aber die von Ihnen angegebenen Ziele können nicht mal tschechische Arbeiter erfüllen :-).“

Die Anmerkung bezieht sich auf einen Fehler, der uns in unseren Nachrichten unterlaufen ist. Er klingt eher wie ein Aprilscherz, denn er hatte den Wortlaut: Man müsse sieben Wochen in der Woche und 24 Wochen pro Tag bauen, sagte Verkehrsminister Ťok. Natürlich handelt es sich um sieben Tage in der Woche und 24 Stunden pro Tag. Vielen Dank, Herr Klein.

Top-Themen unserer Hörer

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Joachim Thiel aus Wuppertal hat uns geschrieben:

„Hier sende ich Ihnen einen Empfangsbericht über Ihre Sendung, die ich am 17. Februar 2015 hörte. Es ist schön, dass wenigstens über das Internet Nachrichten und Begebenheiten aus Tschechien zu Gehör kommen, die man hier in den Nachrichten unterschlägt, wie beispielsweise das Kaufangebot für Bergwerke in der Lausitz und den Streit über das in Deutschland eingelagerte Öl.“

Andere Themen hat Franz Schanza aus Schrems erwähnt:

„Das Programm war wieder sehr aufschlussreich und interessant. Mir haben die Beiträge über das Jazz Festival in Brünn und das Hörerforum sehr gut gefallen.“

Achim Kissel aus Duisburg bedankt sich für die Möglichkeit, unsere Sendungen als Podcast zu hören. Er sei sehr dankbar dafür, weil er die Sendungen dann hören könne, wenn er Zeit habe. Zu den in unseren Sendungen erwähnten Themen schreibt er:

Pilsen  (Foto: Archiv Radio Prag)
„Ich wünsche der Stadt Pilsen als diesjährige Kulturhauptstadt viel Erfolg und viele zufriedene Besucher. Es ist schön, dass Sie über die damit verbundenen Veranstaltungen regelmäßig berichten. Pilsen ist den meisten Leuten wahrscheinlich vor allem durch seine Brauerei, die das Pilsner Urquell produziert, bekannt. Auch Automobil- und Maschinenbau machten die Stadt bekannt. Nun kommt vielleicht noch eine Stärkung des touristischen Sektors hinzu. Ich machte während meiner Reise 1976 einen kurzen Abstecher nach Pilsen, habe aber wenig Erinnerung daran.“

In den letzten Tagen sei in den Sendungen von Radio Prag auch öfter – im Zusammenhang mit dem Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz – über Theresienstadt gesprochen worden, schreibt Herr Kissel weiter.



KZ Auschwitz  (Foto: Archiv Radio Prag)
„Diese Gedenkstätte habe ich damals auch besucht und war erschüttert. Für mich war schon damals klar: Nie wieder dürfen Kräfte zur Macht kommen, die solche und ähnliche Verbrechen begehen. Zurzeit macht hierzulande die fremdenfeindliche Pegida-Bewegung Schlagzeilen. Leider spielt diesen Leuten der islamistische Terror in die Hände. Allerdings sind wir hier in Deutschland im Gegensatz zu Frankreich bis jetzt glimpflich davongekommen. Es gab zwar Bombenfunde in Zügen und Bahnhöfen, aber der Zündmechanismus hat zum Glück jedes Mal versagt. Dass wir angesichts der Bedrohung mehr Sicherheitsmaßnahmen brauchen, ist vielen Menschen klar. Letzten Endes wird es auf immer mehr Überwachung hinauslaufen, vor allem bei der Telekommunikation. Damit werden wir leben müssen.“

Soweit der Brief von Achim Kissel aus Duisburg. Radio Prag sei für ihn weiterhin eine wichtige Informationsquelle über das Nachbarland. Es sei aber auch ein Bildungs- und Kulturprogramm, schreibt er weiter und verspricht, auch 2015 unsere Sendungen zu hören und sich mit Briefen und Empfangsberichten zu melden. Das freut uns besonders, wir werden Ihre Zuschriften gerne lesen und auch im Hörerforum zitieren, Herr Kissel.

Ahnensuche

Von Frau Karin Müller haben wir eine Bitte um Hilfe bei der Suche nach ihren Verwandten bekommen:

„Mein Großvater František Kautzky oder Koucky hat in den Jahren 1929, 1930 und weitere Jahre in einem Restaurant in Jindřichův Hradec mit meiner Großmutter Anna Müller gearbeitet, die beiden waren verlobt und hatten einen Sohn, meinen verstorbenen Vater, Franz Müller. Leider konnten sie nicht rechtzeitig heiraten. Mein Vater Franz Müller ging auf das Gymnasium in Neuhaus. Ich suche nun meine Verwandten, die ich so gerne kennen lernen möchte. Sie könnten nun in Prag leben. Können Sie mir helfen? Vielen herzlichen Dank von Karin geb. Müller“

Frau Müller, wir können Ihnen empfehlen, sich mit Ihrer Nachfrage nach Ihren Ahnen an das Staatliche Regionalarchiv in Třeboň / Wittingau zu wenden. Dort werden die Pfarrbücher und Personenstandregister für die gesamte Region Südböhmens aufbewahrt, also sicher auch für Jindřichův Hradec und Umgebung. Schwieriger ist es mit der Suche nach den heute lebenden möglichen Verwandten Ihrer Familie. Laut der Webseite www.kdejsme.cz leben zurzeit im Bezirk Jindřichův Hradec zwei Männer namens Koucký und zwei Frauen mit dem Namen Koucká, in Prag werden 115 mal ein Herr Koucký und 124 mal eine Frau Koucká verzeichnet. Genauere Kontaktdaten stehen uns allerdings nicht zur Verfügung. Hoffentlich kann aber auch diese Veröffentlichung Ihrer E-Mail auf unserer Webseite dazu beitragen, dass sich Ihre Familienangehörigen bei Ihnen melden.

Brauerei in Cvikov  (Foto: Archiv der Brauerei)
Und um die Ahnen geht es auch in der folgenden E-Mail. Im Fall von Erwin Winger ist die Familiengeschichte aber kein Geheimnis. Er hat sich nach der Veröffentlichung unseres Beitrags über die Wiederinbetriebnahme der Brauerei in Cvikov gemeldet und geschrieben, er sei für ihn von Interesse. Warum?

„Mein Großvater und mein Vater waren dort beschäftigt! Ich selbst wurde 1942 in Zwickau geboren, und bin an allen historischen Hinweisen auf Zwickau interessiert.“

Herr Winger hat uns einen sehr schönen Text geschickt, in dem er die Bierbrauergeschichte in Zwickau zusammenfasst und mit alten wie auch aktuellen Bilder ergänzt hat. Vielen Dank dafür, Herr Winger.

Und das war’s für heute. Wir bedanken uns für alle Zuschriften, bitte schreiben Sie uns weiter. Unsere Adresse lautet: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik. Und für die elektronische Post: [email protected]. Alles Gute und auf Wiederhören in zwei Wochen!