Abschied aus dem Rundfunkstudio - Rückkehr zum Radioempfänger

Ein Abschied aus dem Rundfunkstudio und eine Rückkehr zum Radioempfänger. Auch darum geht es im heutigen Hörerforum mit Markéta Kachlíková und Christian Rühmkorf.

Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer - herzlich willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, willkommen beim Hörerforum. Sie können selbst hören, dass eine neue Stimme Sie ab heute begleiten wird. Mein Kollege, Andreas Wiedemann, hat Sie vor 2 Wochen zum letzten Mal aus dem Studio des Hörerforums begrüßt, worüber manche von Ihnen Ihr Bedauern geäußert haben. Wie etwa unser Hörerfreund Helmut Matt aus Herbolzheim: "Da bin ich aber froh, dass ich die Abschiedssendung von Andreas Wiedemann nicht verpasst habe. Herr Wiedemann ist es, ebenso wie seinen Vorgängern Lothar Martin und Thomas Kirschner gelungen, aus der Hörerpost alle vierzehn Tage einen ebenso unterhaltsamen wie repräsentativen Querschnitt zu präsentieren, auf den ich mich immer wieder aufs Neue freuen konnte. Ich bin schon gespannt, wer die Nachfolgerin oder der Nachfolger sein wird, denke aber auf jeden Fall, dass das Hörerforum auch in Zukunft einer der nicht gerade wenigen Glanzpunkte sowie einer meiner Favoriten im Programm von Radio Prag sein wird. Herrn Wiedemann möchte ich nachrufen, dass seine Sendungen gut waren, Spaß gemacht haben und dass ich Ihm alles Gute für seine neuen Aufgaben wünsche." Also Andreas, auch ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner neuen Arbeit und danke für das Wort, das mir nun übergeben wurde. Ich werde mich bemühen, die Erwartungen von Herrn Matt und weiteren Hörerinnen und Hörern nicht zu enttäuschen.

Was Ihre Reaktionen auf unsere konkreten Sendungen betrifft, findet die neue Sendereihe "Radio Prag Intern" weiterhin einen äußerst positiven Widerhall. Eine gute Anregung dazu, für die wir uns bedanken, kam von Frank Unglaube aus Hamburg: "Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, diese Sendereihe dem Hörer als CD-Aufnahme anzubieten? Würde sicherlich gut in DX-er-Kreisen ankommen."

In jeder Zeit kann man etwas Neues lernen, bestätigen die Worte von Herrn Michael Barth aus Bodenheim, dem die Sendereihe "Reiseland Tschechien" gefällt: "Besten Dank für die interessante Reihe ´Wanderugnen durch Weinregionen´. Ich wohne ja schon lange in einem Weinbaugebiet, aber dass es in Tschechien Weinbau gibt, wusste ich zu meiner Schande vorher nicht. Ich dachte, bei dem guten Bier hat der Wein keine Chance."

Wenn unsere Sendungen Sie zum Nachdenken anregen, freut uns das besonders. Dies war zum Beispiel durch unser Gespräch mit dem Filmregisseur Dusan Klein für Helmut Matt der Fall: "Besonders bewegend waren für mich Dusan Kleins schlimme Erfahrungen im deutschen Exil, die ganz gewiss zu den schwersten Etappen seines beruflichen Lebens gehörten. Zum Nachdenken regte aber auch die Schilderung seiner Zeit nach der Rückkehr in die CSSR an. Dass selbst harmlose Komödien und Kriminalfilme unter der Schere der Zensur zu leiden hatten, wirkt aus heutiger Sicht absurd und lächerlich, demonstriert aber zugleich besonders eklatant das ganze Ausmaß der Unfreiheit des damaligen kommunistischen Systems."

Unter vielen Briefen, die bei uns eintreffen, finden sich verschiedene Meinungen und Ansichten. Die von Kurt Wenschow aus Ostrach, der die politische Entwicklung in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten bewertet, weicht von der Mehrheit klar ab: "In der BRD-Papageien-Freiheit, die sich in vielen Hörermeinungen zeigt, nehme ich mir einfach die Mühe, Ihnen kurz mitzuteilen, dass ich von den überaus raschen Überwechseln in Tschechien und Polen vom Panzersozialismus zum neoliberalen Spätkapitalismus rein gar nichts halte. .... Von einem Extrem ins andere, das scheint die verbreitete Masche nun in Tschechien und Polen zu sein. Abstoßend finde ich das! Der ganze Kollektivismus scheint auch bei Ihnen das freie Denken beeinträchtigt zu haben. Man ist völlig unkritisch gegenüber den globalen Problemen (Klimawandel u. dergl.). Einer Kulturnation, wie es zum Beispiel Tschechien und Polen für sich beanspruchen, ist das unwürdig."

Wesentlich mehr Freude als diese kritischen Worte hat der Brief von Herbert Jörger aus Bühl uns gemacht. Fast von der Rückkehr des verlorenen Sohns, in diesem Fall des verlorenen Hörers, kann man sprechen: "Schon seit einigen Jahren höre ich Ihre Station. Durch einen Zeckenbiss bin ich dann 1994 schwer krank geworden, so dass ich die Verbindung zu Ihnen abbrechen musste. Ich habe aber in den vergangenen Jahren Ihre interessanten Sendungen immer wieder verfolgt. Früher habe ich auch bei Ihnen die Geschichte der Tschechoslowakei studiert. Ich habe in der Zwischenzeit mich wieder so weit entwickelt, dass ich mich nun wieder aktiv mit Ihrem Programm beschäftigen kann. Ich bin schon seit 1970 Hörer von Radio Prag." So was hört man wirklich gerne, danke, Herr Jörger, und viel Gesundheit. Wolfgang Zander aus Mühlhausen hört uns zwar noch nicht so lang, doch hatte er vor ein paar Tagen etwas zu feiern: "Zur Info: Ich hatte am 30. 8. 2007 mein 5-jähriges Hörer-Jubiläum der Sendungen von Radio-Prag." Herzlichen Glückwunsch!

Kein Meisterstück war es, was uns das Wetter in der vergangenen Woche gezeigt hat, indem es vom Sommer direkt in den Spätherbst gesprungen ist. Ich hoffe, dass diese drastische Erkaltung keine Abkühlung ihrer Schreiblust mit sich bringt und dass Sie auch weiterhin nette und inspirative Briefe an uns schicken werden. Mann kann die Sache doch auch von der anderen Seite sehen: Was ist beim kalten und nassen Wetter am angenehmsten? Ja, es sich zu Hause bequem zu machen und - Radio zu hören, oder? Und sich danach mit Ihren Kommentaren und Fragen zum Gehörten an uns zu wenden. Oder zumindest mit einem Empfangsbericht. Berichte haben wir diesmal erhalten unter anderem von Paul Gager aus Deutschkreutz, Heiner Kilian aus Garbsen, Wolfgang Maschke aus Kehl, Eckhard Röscher aus Dessau und Simon-Peter Liehr aus Meißen.

Ihre Empfangsberichte werden wir mit einer QSL-Karte gerne bestätigen, um die Sie so oft bitten. Für Herrn Frank Unglaube aus Hamburg z. B. ist die QSL-Karte mit dem Motiv Blaník sogar die letzte unserer Turm-Serie, die ihm noch fehlt. "Damit hätte ich dann alle Karten für dieses Jahr. Das heißt aber keinesfalls, das damit das Hören Ihres Senders vorbei ist. Nein, nein, ganz im Gegenteil. Ich höre Sie nach wie vor fast jeden Tag."

Und das freut uns natürlich. Wir warten auf Ihre Briefe, Postkarten und E-Mails, liebe Hörerinnen und Hörer! Schreiben Sie uns an folgende Adresse: Radio Prag, Vinohradská 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Wenn Sie sich für die elektronische Post entscheiden, dann schreiben Sie an: [email protected]. Sowohl dieses Hörerforum als auch alle weiteren Beiträge unserer Sendungen können Sie im Internet nachlesen und anhören und zwar unter: www.radio.cz.