Täglicher Nachrichtenüberblick

Causa Nowitschok: Nato-General Pavel kritisiert Zeman

Durch die Causa Nowitschok könnte Tschechien das Vertrauen der westlichen Verbündeten verlieren. So kritisierte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, General Petr Pavel, die Aussagen von Staatspräsident Milos Zeman, dass das Nervengift Nowitschok auch in Tschechien hergestellt wurde. Das sei ein ungewöhnlicher Schritt eines Staatsoberhauptes gewesen, so Pavel gegenüber dem Tschechischen Rundfunk.

Abgesehen von seiner Zeman-Kritik warb Pavel in dem Rundfunksgespräch für eine Ausweitung der Auslandseinsätze tschechischer Soldaten. Eine Nicht-Entsendung von Soldaten ins Baltikum wäre ungemein schädlich, so der General.

Mit dem ursprünglich sowjetischen Nervengift Nowitschok waren Anfang März der ehemalige russische Doppelagent Sergei Skripal und seine Tochter Julija vergiftet worden. Die Tat ereignete sich im britischen Salisbury und löste die größte diplomatische Krise zwischen dem Westen und Russland seit Ende des Kalten Krieges aus. Präsident Zeman hatte sich auf Geheimdienstkreise berufen und bestätigt, dass auch in Tschechien mit dem Gift gearbeitet wurde.

Holocaust-Gedenken in Terezín

In Terezín wurde am Sonnatg der Opfer des Ghettos Theresienstadt sowie des damaligen Gestapo-Gefängnisses gedacht. Zum Pietätsakt an der dortigen Gedenkstädte nahmen traditionell mehrere Hundert Überlebende, Nachkommen von Überlebenden sowie Politiker und Diplomaten teil. An die Grauen des Nationalsozialismus müsse immer wieder erinnert werden, sagte der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses Radek Vondráček in seiner Gedenkrede. Der Anitsemitismus sei das größte Übel unserer Zeit, so der Ano-Politker.

Im Ghetto Theresienstadt waren zwischen 1941 und 1945 rund 155.000 Juden aus ganz Europa interniert, 117.000 von ihnen erlebten die Befreiung von der nationalsozialistischen Besatzung nicht mehr. Das Gedenken findet traditionell am dritten Sonntag im Mai statt. In diesem Jahr war jedoch kein Rabbiner anwesend, da auf diesen Tag der hohe jüdische Feiertag Shavuot fällt.

Sudetendeutsche: Söder und Posselt versöhnlich

Der neue bayerische Ministerpräsident und Schirmherr der Sudetendeutschen, Markus Söder, will den Versöhnungskurs seines Vorgängers Horst Seehofer gegenüber Tschechien fortsetzen. Seehofer habe eine neue Art des Umgangs, des Miteinanderredens und des Verstehens in den Beziehungen zu Tschechien etabliert, so Söder bei seiner Rede auf dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg am Sonntag. Jetzt sei es wichtig, dieses Tor offen zu halten. Die Sudetendeutschen würdigte der CSU-Politiker als „echte Vorbilder für den Frieden, Botschafter und Brückenbauer.“

Zuvor hatte der Bundesvorsitzende der Sudentendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, das Verhältnis zu Tschechien gelobt. Man wolle die Verständigung fortsetzen, so Posselt. Außerdem verurteilte der ehemalige Europaabgeordnete den wachsenden Nationalismus in Europa. Im Laufe ihres Pfingsttreffens hatten die Sudetendeutschen die Hoffnung geäußert, dass ein Treffen bald auch in Tschechien stattfinden könnte.

Traditionell treffen sich die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Tschechien vertriebenen Deutschen sowie ihre Nachkommen am Pfingstwochenede. Diesmal fand das Treffen in Augsburg statt. Zudem waren zahlreiche Gäste aus Tschechien gekommen, darunter die sozialdemokratische Ex-Sozialministerin Michaela Marksová.

Tschechien mit dritthöchstem Mobil-Datenpreis in EU

Ganze fünf US-Dollar kostet in Tschechien im Schnitt ein GB mobiler Daten. Tschechien ist damit, was mobile Daten angeht, hinter Belgien und Deutschland der drittteuerste EU-Staat. Dort kostet ein GB im Schnitt sieben Dollar. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Analyse-Unternehmens Point Topic, die am Wochenende veröffentlicht wurden. Kaufkraftbereinigt müssen die Tschechen sogar EU-weit am meisten für das Surfen auf dem Smartphone hinblättern.

Am billigsten kommt man der Aufstellung zufolge in der Schweiz, Österreich und Finnland mobil ins Internet, dort kostet ein GB Daten weit unter einem Dollar. Das liegt vor allem an den dortigen Tarifsystemen. Während in Finnland in einem Tarif meist 500 GB angeboten werden, bekommt man in Tschechien durchschnittlich weniger als 10 GB.

Immer mehr Geschäfte in Tschechien akzeptieren Bitcoins

In immer mehr Geschäften in Tschechien kann man mittlerweile mit der Kryptowährung Bitcoin bezahlen. Möglich ist das derzeit bei rund 1000 Händlern, wie die Presseagentur ČTK am Sonntag berichtete.

Der größte Einzelhändler, der Bitcoins akzeptiert, ist das Online-Versandhaus Alza. Dieser ließ in seiner Prager Zentrale sogar einen Bitcoin-Geldautomaten installieren.

Viktoria Pilsen ist tschechischer Fußball-Meister

Mit einem 2:1-Sieg gegen Teplice am Samstag hat sich Viktoria Pilsen den Mesitertitel in der ersten tschechischen Fußball-Liga gesichert. Für die Bierstädter ist es der fünfte Titel in den vergangenen zehn Jahren. Möglich wurde die Entscheidung am 29. Spieltag auch durch einen Misserfolg der Titelverteidiger von Slavia Prag, die Rot-weißen unterlagen mit 1:3 dem FK Jablonec.

Auf der anderen Seite der Tabelle gab es ebenfalls eine erste Entscheidung. So wird der Traditionsverein FC Zbrojovka Brünn die kommende Saison in der zweiten Liga verbringen müssen.

Das Wetter am Montag, den 21. Mai

Am Montag ist es überwiegend heiter bis leicht bewölkt in Tschechien. Gegen Abend hin sind im Westen des Landes vereinzelte Schauer möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 21 bis 25 Grad Celsius.