Täglicher Nachrichtenüberblick

Flüchtlingsstreit: Prag kritisiert Rom und Athen

Im Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen hat Tschechien den Erstaufnahmeländern Italien und Griechenland mangelnde Zusammenarbeit vorgeworfen. Auf dem Gebiet der beiden Mittelmeeranrainer sei derzeit „niemand, der die Bedingungen für eine Umsiedlung erfüllen würde“, erklärte Innenminister Milan Chovanec. „Jedwedes Aufnahmeangebot von tschechischer Seite ist damit gegenstandslos“, sagte der Sozialdemokrat.

Die EU-Kommission hatte Verfahren gegen Polen, Tschechien und Ungarn eingeleitet, weil sie die Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen nicht erfüllen. Den drei Mitgliedsstaaten wurde bis zum 14. Juli Zeit gegeben, ihre Position zu rechtfertigen. Nach dem Verteilschlüssel müsste Tschechien eigentlich 2679 Personen aufnehmen. Prag wies die Vorwürfe in einer schriftlichen Stellungnahme nun zurück. Chovanec erklärte, Tschechien sei bereit gewesen, 50 Flüchtlinge zu übernehmen. Und man sei überdies bereit, sich an „effektiven Lösungen der Migrationskrise“ wie dem Programm zur Abwehr von Migranten in Libyen zu beteiligen, so der Innenminister.

Bildungsministerium scheitert mit Karriereleiter für Lehrer

Eines der Kernprojekte der ehemaligen Bildungsministerin Kateřina Valachová ist jetzt endgültig gescheitert. Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch den Gesetzesvorschlag zur sogenannten Karriereleiter für Lehrer abgelehnt. Das Evaluationskonzept für Lehrkräfte, das eine bessere Berechnung von Aufstiegschancen und Löhnen ermöglichen sollte, war zuvor vom Senat in das Abgeordnetenhaus zurückgeschickt worden.

Veterinärverwaltung weitet Maßnahmen wegen Afrikanischer Schweinepest aus

Wegen der Afrikanischen Schweinepest, die in der ostmährischen Region um Zlín weiterhin latent ist, müssen nun auch die Züchter von Hausschweinen schärfere Sicherheitsmaßnahmen einhalten. Dazu gehört die Auflage, dass Schlachtvieh aus der Region nur noch bis Ende des Monats geschlachtet werden kann und der Verzehr des jeweiligen Schweines nur für den Eigenbedarf des Züchters bestimmt ist. Des Weiteren müssen die Züchter dafür sorgen, dass ihre Tiere nicht mit Wildscheinen in Kontakt kommen. Die Hausschweine dürfen derzeit nur vor Ort in Ställen gehalten werden, ohne Auslauf, und sie dürfen kein Grünfutter erhalten. Dies hat die Staatliche Veterinärverwaltung angeordnet. Der Grund dafür ist, dass die Ursache für die Afrikanische Schweinepest in der Region noch nicht gefunden wurde.

Fall Michalák: Ältester Sohn bekommt norwegischen Pass

Im „Fall Michálak“ bahnt sich neuer Streit an. Norwegen hat dem ältesten Sohn des Ehepaars Michalák, der mittlerweile seit mehreren Jahren in einer Pflegefamilie lebt, die norwegische Staatsangehörigkeit erteilt. Dies jedoch ohne davor die tschechische Seite und die leiblichen Eltern zu informieren. Das tschechische Außenministerium nannte den Schritt zwar legal, will aber dennoch eine diplomatische Note an Oslo schicken. Wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch wurde dem tschechischen Ehepaar Michalák seinerzeit, als es mit den Kindern in Norwegen lebte, das Sorgerecht für ihre zwei Söhne entzogen. Obwohl sich der Verdacht nicht bestätigte, leben die Kinder seit 2011 in Pflegefamilien.

Badeunfälle: Zahl der Todesopfer in Tschechien gesunken

Die Zahl der Badeunfälle in Tschechien mit tödlichem Ausgang ist erfreulicherweise gesunken. Im vergangenen Jahr sind hierzulande bei Unfällen in der Natur, in Freibädern und in der Wanne 181 Menschen ertrunken – das ist die niedrigste Zahl seit zehn Jahren. Die meisten Opfer gab es nach einem Sturz oder Sprung in einen Teich, einen See oder einen Fluss zu beklagen. Die Mehrzahl derer, die im Wasser starben, war mittleren Alters, informierte am Donnerstag das Tschechische Statistikamt (ČSÚ). Die Periode mit den häufigsten Unfällen bleiben die Sommerferien: Im vergangenen Jahr verlor nahezu ein Viertel aller Ertrunkenen im Juli und August ihr Leben.

Ausstellung in Liberec zeigt Werke von Picasso, Giacometti und Dalí

Bis Oktober wird das nordböhmische Liberec / Reichenberg zur wichtigen Kunstmetropole in Tschechien. In der Regionalgalerie Liberec werden ab Donnerstag Werke von Pablo Picasso, Giorgio de Chirico, Alberto Giacometti, Salvador Dalí oder Jean Dubuffet zu sehen. Es handelt sich um Stücke aus der Sammlung des Wiener Galeristen und Kunstsammlers Helmut Klewan, die davor bereits in Wien und Augsburg ausgestellt wurde. Die Galerie von Helmut Klewan galt in den 1980er Jahren als eines der wichtigsten Ausstellungshäuser in der österreichischen Hauptstadt, seit ihrer Auflösung werden die Werke an internationale Museen verliehen.

Fußball – U19-EM: Tschechien scheitert im Halbfinale an England

Der Traum vom Europameistertitel ist für die tschechischen Fußball-Junioren geplatzt. Im Halbfinale der EM in Georgien unterlagen die Tschechen dem Team aus England in letzter Minute mit 0:1. Den entscheidenden Treffer erzielte der erst kurz zuvor eingewechselte Lukas Nmecha. Der englische Fußball-Nachwuchs trifft nun im Finale auf die Portugiesen, die sich gegen die gleichaltrigen Niederländer durchsetzen konnten.

Das Wetter am Freitag: heiter bis wolkig, Schauer oder Regen, bis 23 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien zunächst heiter, morgens vereinzelt Frühnebel. Im Tagesverlauf ziehen von Westen her Wolken auf, gegen Abend kommt es örtlich zu Schauern oder leichten Regenfällen. Vereinzelt auch Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden sich die Höchstwerte um 14 Grad Celsius bewegen. Es weht ein schwacher Wind aus wechselnden Richtungen, in Böhmen wird er im Tagesverlauf stärker.