Täglicher Nachrichtenüberblick

Zeman referiert bei Wirtschaftsgipfel in Peking und trifft Putin

Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat die Neue Seidenstraße als das am meisten faszinierende Projekt der neuzeitlichen Geschichte bezeichnet. Dieser ambitionierte Plan soll die Transportverbindungen zwischen Asien, Europa und Afrika verbessern und den gemeinsamen Handel weiter ankurbeln. Bei seiner Rede auf einem Wirtschaftsgipfel in Peking verglich er die Seidenstraße mit dem Marshallplan der USA, von dem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem Westeuropa profitierte. Die dazu veranschlagten Aufwendungen werden laut Zeman allerdings zwölfmal so hoch sein wie beim Marshallplan. Am Rande der Pekinger Konferenz hat sich das Staatsoberhaupt zudem mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Dessen Aussage zufolge wird ihn Zeman im November in Moskau besuchen.

Ano will früher als Donnerstag über Regierungskrise verhandeln

Die Ano-Partei will auf der Regierungssitzung am Montag einen früheren Termin für die Einberufung des Koalitionsrates einfordern als den Donnerstagnachmittag, wie ihn Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) vorgeschlagen hat. Dies sei ein unnötiges Hinauszögern der Regierungskrise, sagte der Ano-Fraktionsvorsitzende Jaroslav Faltýnek am Sonntag im Tschechischen Fernsehen (ČT). Er glaube, dass der Premier den Vorschlag seiner Partei akzeptieren werde, Alena Schillerová für Andrej Babiš (Ano) zur Chefin des Finanzressorts zu ernennen, so Faltýnek. Präsident Zeman signalisierte derweil aus Peking, dass er einer Ernennung von Schillerová zur Finanzministerin zustimmen werde. Sollte Sobotka den Vorschlag von Ano indes ablehnen, sei dies ein Grund für die Auflösung des Koalitionsvertrags. In dem Fall würde er eine Verfassungsbeschwerde einreichen, sagte Zeman. An das Verfassungsgericht will sich jedoch auch Sobotka wenden, falls Zeman auf seine Forderung nach einer Abberufung von Babiš nicht bald reagiert.

Tschechiens vier größte Banken erzielen Gewinn von 485 Millionen Euro

Die vier größten Banken in Tschechien haben im ersten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von zirka 12,9 Milliarden Kronen (ca. 485 Millionen Euro) erwirtschaftet. Das sind um zwei Milliarden Kronen (ca. 75 Millionen Euro) mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Tschechoslowakische Handelsbank (ČSOB) erzielte dabei mit 4,7 Milliarden Kronen (ca. 180 Millionen Euro) ihren höchsten Reingewinn für den Zeitraum Januar bis März seit dem Jahr 2007. Die Tschechische Sparkasse (Česká spořitelna) und das Bankhaus Komerční banka kamen jeweils über drei Milliarden Kronen, die UniCredit Bank ČR / SR erwirtschaftete 1,5 Milliarden Kronen (ca. 56 Millionen Euro).

Grundstein für Maria-Theresia-Denkmal in Prager Park gelegt

Im Prager Park Prašný most (Pulverbrücke) wurde am Samstag der Grundstein für ein künftiges Maria-Theresia-Denkmal gelegt. Dem feierlichen Ritual wohnten Dutzende Menschen bei, die symbolischen Hammerschläge auf den Grundstein wurden von Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová vorgenommen. Die Zeremonie wurde mit mehreren Salven aus den Gewehren der Habsburger Garde abgeschlossen, die Garde wurde von Darstellern in zeitgenössischen Uniformen nachgestellt. Das Denkmal wird nach seiner Fertigstellung fünfeinhalb Meter hoch sein, die Baukosten werden mit drei Millionen Kronen (ca. 113.000 Euro) beziffert. Die feierliche Enthüllung des Grundsteins wurde bewusst am 13. Mai 2017 vollzogen, denn vor genau 300 Jahren wurde die ruhmreiche Fürstin aus dem Hause Habsburg geboren.

Kreis Südböhmen strebt Einheitsbahntarif für Gmünd und České Velenice an

Der Kreis Südböhmen will sich mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) über einen Einheitstarif für die Grenzbahnhöfe České Velenice und Gmünd verständigen. Käme dabei eine Einigung zustande, könnten Reisende aus Tschechien mit einer Inlandsfahrkarte zum selben Preis bis Gmünd durchreisen, Fahrgäste aus Österreich wiederum bis České Velenice. Das erklärte der südböhmische Kreisrat für Verkehr, Ivan Študlar, jüngst auf einer Konferenz in Wien. Bis České Velenice verkehren zwar bereits Eilzüge aus Wien, doch für die nur zwei Kilometer lange Strecke von Gmünd bis zum tschechischen Grenzbahnhof müssen sie zwei Euro zuzahlen. Fahrgäste aus Tschechien müssen in umgekehrter Richtung wegen des internationalen Tarifs sogar über sechs Euro mehr zahlen. Kinder aus Südböhmen, die in Gmünd aufs Gymnasium gehen, laufen daher lieber 15 bis 20 Minuten zu Fuß von České Velenice bis Gmünd, sagt Študlar. Nach Vorstellung der tschechischen Seite sollte der Fahrtarif zwischen beiden Bahnhöfen in Zukunft nur noch 50 Euro-Cent (14 Kronen) betragen. Bis zum Jahr 1918 war České Velenice (Unterwielands) ein Teil von Gmünd, 1989 hat das erneute Zusammenwachsen beider Städte begonnen.

Eishockey-WM: Tschechien feiert fünften Sieg im sechsten Spiel

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat am Sonntag mit einem 5:2-Sieg über Co-Gastgeber Frankreich einen weiteren Schritt in Richtung Viertelfinale getan. Nach einer stürmischen Auftaktphase der Franzosen gingen die Tschechen durch NHL-Stürmer David Pastrňák noch im ersten Drittel in Führung. Nach dem Ausgleich durch Stéphane da Costa brachten Michal Řepík und Jan Rutta mit ihren Treffern die Schützlinge von Nationaltrainer Josef Jandač endgültig auf die Siegerstraße. Nach dem fünften Erfolg im sechsten Gruppenspiel ist Tschechien mit 13 Punkten Tabellen-Zweiter und damit so gut wie für das Viertelfinale qualifiziert. In ihrer abschließenden Begegnung der Gruppe B trifft Tschechien am Dienstag auf die Mannschaft der Schweiz.

Fußball: Slavia Prag verpasst Chance auf frühere Titelentscheidung

Im Kampf um die tschechische Fußballmeisterschaft haben die beiden Titelfavoriten am 28. Spieltag gepatzt. Sowohl Spitzenreiter Slavia Prag als auch Verfolger und Meister Viktoria Pilsen erzielten vor eigenen Publikum nur ein Unentschieden. Nachdem Plzeň / Pilsen am Freitag gegen Mladá Boleslav / Jungbunzlau einen 0:3-Rückstand noch in ein 3:3 verwandelte, hatte Slavia tags darauf die Chance, in der Tabelle auf vier Punkte davonzuziehen. Doch die Hauptstädter ließen diese Chance aus, im Lokalderby mit Dukla Prag kamen sie nicht über ein 2:2 hinaus. Damit bleibt der Titelkampf spannend bis zum letzten Spieltag, der am 27. Mai ausgetragen wird.

Im Tabellenkeller haben sich Jihlava / Iglau mit einem 3:0-Auswärtssieg in Zlín und Hradec Králové / Königgrätz mit einem 2:1-Heimsieg über den 1. FC Slovácko etwas Luft verschafft. Příbram dagegen ist nach der 2:3-Heimpleite gegen Brno / Brünn nun alleiniges Schlusslicht und hat bereits vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Außerdem spielten: Karviná – Sparta Prag 1:1, Liberec – Jablonec 1:1, Teplice – Bohemians 1905 Prag 1:0.

Das Wetter am Montag: bewölkt mit Schauern, bis 22 Grad

Am Montag ist es in Tschechien überwiegend wolkig. Am Morgen örtlich, im Tagesverlauf in weiten Landesteilen Schauer. Gelegentlich auch Gewitter, am Abend lassen die Niederschläge nach. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte maximal 13 Grad Celsius. Es weht ein schwacher bis mäßiger Wind aus Nordwest bis Nord.