Täglicher Nachrichtenüberblick

Weitere Audio-Aufnahme kompromittiert Babiš

Eine weitere Audio-Aufnahme, die Ano-Parteichef und Finanzminister Andrej Babiš kompromittiert, wurde am Montag auf einigen Nachrichtenportalen veröffentlicht. Die Aufnahme soll ein Treffen des Ano-Parteichefs mit einem Journalisten dokumentieren, der früher für die Tageszeitung MF Dnes arbeitete. Dieser überreicht dem Politiker Dokumente, die aus den Polizeiakten stammen. Den Worten des Journalisten zufolge sollten die Informationen den Sozialdemokraten und den Bürgerdemokraten schaden. Babiš vereinbart mit dem Journalisten ein geeignetes Datum für die Veröffentlichung des Materials. Der Journalist schlägt vor, es in der Tageszeitung Právo anstelle in der MF Dnes zu veröffentlichen, wo er arbeitete und deren Eigentümer Babiš war.

Babiš bezeichnete die Aufnahme am Montag als eine Provokation. Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) reichte bereits zuvor den Vorschlag zur Babišs Entlassung von der Regierung zum 9. Mai ein. Präsident Miloš Zeman lehnte es ab, sich am Montag zu Sobotkas Vorschlag zu äußern.

Opposition: Babiš soll sich für Lügen entschuldigen und zurücktreten

Der Vorsitzende der Ano-Partei und Finanzminister Andrej Babiš soll sich nach Meinung der Oppositionsparteien für seine Lügen entschuldigen und zurücktreten. Der Vizevorsitzende der Bürgerdemokraten Martin Kupka erklärte im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der dritten kompromittierenden Audioaufnahme, Babiš müsse die Politik verlassen und sich den Bürgern entschuldigen, dass er ihnen gelogen und sie betrogen habe. Der Inhalt der dritten Aufnahme sei so ernsthaft, dass es keine andere Möglichkeit gebe, sagte Kupka. Der Vorsitzende der Oppositionspartei Top 09 Miroslav Kalousek erinnerte daran, dass Babiš die Polizei kontaktieren sollte, als er von einem Journalisten kompromittierende Informationen aus den Polizeiakten erhielt.

Zeman lädt Macron zu Staatsbesuch Tschechiens ein

Staatspräsident Miloš Zeman hat am Montag Emmanuel Macron zum Sieg bei der französischen Präsidentenwahl gratuliert. Zudem lud er Macron zu einem Staatsbesuch Tschechiens ein. Zeman schrieb in seinem Glückwunschtelegramm, es freue ihn die sich entwickelnde Zusammenarbeit in der Politik, Wirtschaft und Kultur zwischen Frankreich und Tschechien. Er erklärte, er hoffe sehr, dass es gelingen wird, eine Gelegenheit zu einem persönlichen Treffen zu finden.

In Tschechien wird an das Kriegsende erinnert

An vielen Orten Tschechiens wurde an diesem Montag an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 72 Jahren erinnert. Kriegsveteranen, Politiker und Vertreter der Armee trafen bei der Nationalen Gedenkstätte auf dem Hügel Vítkov in Prag zusammen. Am Gedenkakt nahmen auch Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) und Verteidigungsminister Martin Stropnický (Ano-Partei) teil. Staatspräsident Miloš Zeman ist nicht gekommen, es vertrat ihn der Vorsitzende des Senats Milan Štěch (Sozialdemokraten). Der Präsidentensprecher begründete Zemans Abwesenheit damit, dass sich Zeman auf die bevorstehende Ernennung der Generäle konzentriere.

In Plzeň / Pilsen gingen am Montag die vier Tage lang dauernden „Feierlichkeiten der Freiheit“ zu Ende, bei denen an die Befreiung der Stadt durch die US-Armee 1945 erinnert wurde. An den Feierlichkeiten nahmen den Veranstaltern zufolge rund 90.000 Menschen teil.

Präsident Zeman ernennt erste Generalin der tschechischen Armee

Die tschechische Armee hat die erste Generalin. Präsident Miloš Zeman ernannte am Montag auf der Prager Burg Oberst Lenka Šmerdová zur Generalin. Der Präsident ernannte auch weitere Soldaten, Kriegsveteranen und Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung zu Generälen.

In Tschechien mangelt es an Pflegekräften

In Tschechien fehlen einige Tausend Pflegekräfte, die sich für Senioren, Menschen mit Behinderung und andere Bedürftige kümmern würden. Die Sozialdienste können wegen einer niedrigen Entlohnung anderen Arbeitgebern kaum konkurrieren. „Wenn es nicht genügend Pflegepersonal geben wird, wird die Pflege schlechter sein“, teilte die Vorsitzende der Gewerkschaften der Sozialdienste, Dagmar Žitníková, am Montag mit. Sie erklärte, sie habe bereits vor zwei Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass die Situation kritisch geworden ist und dass die Pflegekräfte überbelastet seien.

Das Wetter am Dienstag, 9. Mai

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, im Norden des Landes ist mit Regenschauern und in Lagen um 500-Meter mit Schneeschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 6 bis 10 Grad Celsius.