Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechischer Botschafter in der Schweiz abberufen

Der tschechische Botschafter für die Schweiz und Liechtenstein, Karel Borůvka, ist abberufen worden. Grund sind die Social-Media-Aktivitäten seiner Frau Alena Borůvková, wie das Nachrichtenportal Lidovky.cz berichtete. Der Botschafter sollte eigentlich bis Sommer kommenden Jahres in Bern bleiben, wenn sein vierjähriger Turnus endet. Nun müsse er zu Ende April ans Außenministerium zurückkehren, bestätigte eine Sprecherin des Ressorts. Alena Borůvková hatte laut dem Bericht in der letzten Zeit vor allem über den Kurznachrichtendienst Twitter andere Mitglieder ihrer Partei, der Sozialdemokraten, sowie weitere Politiker und Journalisten beleidigt. Karel Borůvka hält seine Abberufung für falsch. Seine Frau sei nicht beim Ministerium angestellt, und ihre Aktivitäten seien privater Art, so der Diplomat.

Deutschland warnt Tschechien vor prügelnder Sekte

Die deutschen Behörden haben Tschechien vor der wegen Kindesmisshandlung in die Schlagzeilen gekommenen Sekte „Zwölf Stämme“ gewarnt. Dies berichtete die Presseagentur ČTK. Im Januar hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, dass die Sekte von Bayern nach Tschechien übergesiedelt ist. Der Grund war wahrscheinlich der Konflikt mit der deutschen Justiz, so war eine Lehrerin der „Zwölf Stämme“ zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie ihre Schüler mit Ruten geschlagen hatte. Nach dem Urteil im Jahr 2013 begannen die rund 140 Mitglieder der Sekte, auf eine Farm bei Kladno in Mittelböhmen umzuziehen. Wie „Der Spiegel“ in seinem Bericht anmerkte, ist körperliche Bestrafung von Kindern in Tschechien nicht vollständig verboten.

Meiste Parlamentsparteien verbuchen Verluste für 2016

Die meisten tschechischen Parlamentsparteien haben im vergangenen Jahr Verluste verbuchen müssen. Dies geht aus den Rechnungsabschlüssen hervor, die die Parteien bis Ende März vorlegen mussten. Zum großen Teil habe dies an den Ausgaben für die Kreis- und Senatswahlen im Herbst gelegen, schreibt die Presseagentur ČTK. Als Einzige im Plus blieben die Bürgerdemokraten (ODS), sie erzielten einen Gewinn von 8,9 Millionen Kronen (330.000 Euro). Den höchsten Fehlbetrag hatten die Sozialdemokraten (ČSSD), er lag bei 180 Millionen Kronen (6,7 Millionen Euro). Bei der Partei von Premier Sobotka lag das schlechte Ergebnis besonders an einem verlorenen Rechtsstreit mit einem ehemaligen Anwalt, dem die ČSSD noch 338 Millionen Kronen (12,5 Millionen Euro) schuldet.

Pilsner Urquell ist nun japanisch

Die Übernahme der tschechischen Traditionsbrauerei Pilsner Urquell ist abgeschlossen. Seit Freitag hat der japanische Braukonzern Asahi in Plzeň / Pilsen das Sagen, wie das Unternehmen bekanntgab. Im Jahr 1842 war im damaligen Bürgerlichen Brauhaus der westböhmischen Industriestadt das erste Bier nach untergäriger Pilsner Brauart hergestellt worden. Man werde weiterhin die traditionelle tschechische Bierkultur pflegen, sagte Asahis Europa-Geschäftsführer Tom Verhaegen der Presseagentur ČTK. Die Japaner hatten rund 7,3 Milliarden Euro für mehrere Marken aus Tschechien, der Slowakei, Polen, Ungarn und Rumänien aus dem früheren SABMiller-Portfolio hingelegt. Der Verkauf war eine Auflage der EU-Kartellwächter vor der Megafusion von AB Inbev und SABMiller zum weltgrößten Braukonzern.

Kenianerin läuft Weltrekord bei Prager Halbmarathon

Beim Halbmarathon in Prag hat die Kenianerin Joyciline Jepkosgei einen neuen Weltrekord aufgestellt. Sie kam in 1:04:52 Stunden ins Ziel und knackte damit als erste Frau die Grenze von 65 Minuten. Die 23-Jährige war damit 14 Sekunden schneller als die bisherige Rekordhalterin Peres Jepchirchir aus Kenia. Jepchirchir hatte ihre Bestmarke über die 21,1 Kilometer erst am 10. Februar in Ras al Khaimah aufgestellt. Bei den Männern gewann beim Prager Halbmarathon der Äthiopier Tamirat Tola in der Zeit von 59:37 Minuten.

Viele neue Temperaturrekorde in Tschechien

Viele Temperaturrekorde für den 31. März sind am Freitag in Tschechien geknackt worden. Am wärmsten war es mit 24,1 Grad Celsius in Staňkov / Stankau, südwestlich von Plzeň / Pilsen. Insgesamt wurden an 46 Messstationen neue Höchstwerte gemessen. Das tschechische Hydrometeorologische Institut berücksichtigt dafür 141 Messstationen, in denen mindestens seit 30 Jahren die Temperaturen aufgezeichnet werden. Sehr warm war es auch in Prag, in Průhonice am Rande der Stadt stieg das Quecksilber auf 23,9 Grad Celsius.

Das Wetter am Sonntag, 2. April

Am Sonntag ist es im böhmischen Landesteil Tschechiens meist bewölkt, mit örtlichen Schauern oder Gewittern. In Mähren ist es zunächst heiter oder sonnig, erst ab dem Nachmittag nimmt auch dort die Bewölkung zu, und es kommt zu ersten Niederschlägen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen in Böhmen bei 17 bis 21 Grad Celsius, in Mähren bei 20 bis 24 Grad. In Höhenlagen um 1000 Meter werden Maximalwerte um 14 Grad erreicht.