Täglicher Nachrichtenüberblick

EU-Gerichtshof: Tschechien fehlte Rechtsgrundlage, um Flüchtlinge festzuhalten

Der Europäische Gerichtshof hat die Tschechische Republik dafür kritisiert, Flüchtlinge auf ihrem Weg von Ungarn nach Deutschland in einem Auffanglager widerrechtlich festgehalten zu haben. Es handelte sich um eine kurdische Familie, die aus Angst vor den Gewalttaten der Terrormiliz Islamischer Staat aus dem Irak geflüchtet war. Die Internierung der Eltern und ihrer Kinder sei ungesetzlich gewesen, heißt es aus Luxemburg. Die Weiterreise von Flüchtlingen von einem EU-Mitgliedsland in ein anderes sei laut EU-Recht unter bestimmten Bedingungen möglich. In diesem Fall durfte die kurdische Familie nicht hierzulande festgehalten werden, da Tschechien dazu eine entsprechende nationale Rechtsgrundlage fehlte, monierte der Gerichtshof.

Abgeordnetenhaus für Aufhebung des Verbots der Lieferungen in den Iran

Das Abgeordnetenhaus in Prag hat den Regierungsentwurf unterstützt, mit dem das Gesetz über das Verbot der Lieferungen für das Atomkraftwerk Buschehr im Iran aufgehoben wird. Denselben Entwurf, den die Kommunisten bereits zuvor vorlegten, wiesen die Abgeordneten im Dezember vergangenen Jahres noch zurück. Einige Parlamentarier wollten damals wissen, wie die Haltung Israels zu solch einem Entwurf sei. Ähnliche Befürchtungen vor einer eventuellen Gefährdung Israels wurden auch am Dienstag geäußert. Der Abgeordnete der Ano-Partei Zdeněk Soukup bemerkte, dass in den Reaktoren des Kernkraftwerks Atommüll entstehen kann, den Terroristen missbrauchen könnten. Auch Christdemokrat Ondřej Benešík reagierte sehr kritisch. Sozialdemokrat Milan Urban argumentierte damit, dass sich tschechische Produkte auf dem iranischen Markt durchsetzen könnten.

Produzenten der Filme über Winton erhalten Raoul-Wallenberg-Preis

Der slowakische Regisseur Matej Mináč und Filmproduzent Patrik Pašš haben am Dienstag in der schwedischen Botschaft in Prag den Raoul-Wallenberg-Preis entgegengenommen. Der Preis wurde ihnen für die Filme verliehen, die an die Taten von Sir Nicholas Winton erinnern. Dank der Filme, die mit mehreren internationalen Preisen geehrt wurden, erfuhr die Öffentlichkeit von der Rettung Hunderter jüdischer Kinder aus der Tschechoslowakei. Winton hatte für diese Kinder zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Transporte nach Großbritannien organisiert.

Škoda Kodiaq ist Auto des Jahres 2017 in Tschechien

Der Škoda Kodiaq ist in Tschechien zum Auto des Jahres 2017 gekürt worden. In der Umfrage siegte das Škoda-Modell vor den Fahrzeugen Volkswagen Tiguan, Volvo V90, Alfa Romeo Giulia und Seat Ateca. Dies teilten die Veranstalter des Wettbewerbs mit, den der Verband tschechischer Autoimporteure durchführte.

Am Flughafen Wien festgenommener Tscheche schmuggelte 80 Reptilien

Am Wochenende wurde am Flughafen Wien ein Tscheche festgehalten, der in seinem Gepäck knapp 80 seltene Reptilien schmuggelte. Der aus Südafrika über Madrid eingereiste Passagier hatte Schildkröten, Chamäleons, Geckos und Schlangen im Koffer. Darüber berichtete die Nachrichtenagentur APA. Der Tscheche bestritt zuerst kriminelle Handlung, gab jedoch schließlich zu, seltene Tiere geschmuggelt zu haben. Unter den Schlangen befand sich auch der Schwarze Mamba. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um eine „gut organisierte Schmuggelaktion“ handelte.

Fußball: Ex-Nationalcoach Rada neuer Trainer von Sparta Prag

Fußball-Erstligist Sparta Prag hat bereits einen Tag nach der Entlassung des Trainer-Duos Tomáš Požár und David Holoubek deren Nachfolger präsentiert. Als neuer Chefcoach verpflichtet wurde der ehemalige Nationaltrainer Petr Rada. Der 58-Jährige hat am Dienstag einen befristeten Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. Rada gilt als Wandervogel unter den tschechischen Trainern. Seine 285 Spiele als Trainer hat er in insgesamt sieben Clubs gecoacht, allein in Teplice heuerte er gleich viermal an. Rada soll den Traditionsverein, der nach zwei Auswärtsniederlagen in der Liga und dem Aus in der Europa League, in einer Krise steckt, bis zum Saisonende auf einen Platz führen, der zur Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb berechtigt. Gegenwärtig ist Sparta Dritter, mit neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Slavia Prag.

Tennis: Karolína Plíšková im Viertelfinale in Indian Wells

Karolína Plíšková hat beim WTA-Turnier in Indian Wells das Viertelfinale erreicht. Im Spiel gegen die Schweizerin Timea Bacsinszky führte die Tschechin im ersten Satz mit 5:1, bevor ihre Gegnerin dann wegen einer Verletzung am linken Handgelenk aufgab. Im Viertelfinale trifft Plíšková auf die Spanierin Garbiñe Muguruza.

Das Wetter am Donnerstag: heiter, morgens Nebel, bis 14 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, nur im Nordosten des Landes ist es vorübergehend bewölkt. Doch auch hier klart der Himmel zum Abend auf. Am Morgen vereinzelt Nebel. Die Tageshöchsttemperaturen klettern auf 10 bis 14 Grad Celsius. In Höhenlagen über 1000 Meter werden nur 4 Grad erreicht, im Böhmerwald und im Erzgebirge sind aber auch bis zu 7 Grad Celsius möglich. Es weht ein schwacher Wind aus Nordwest.