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Hackerangriff auf Prager Ministerium offenbar größer als gedacht

Die Cyberattacke auf das tschechische Außenministerium war offenbar schwerwiegender als bisher angenommen. Wie das Nachrichtenportal „Info.cz“ am Donnerstag aus einem amtsinternen Bericht zitierte, sollen die Hacker mehr als ein Jahr lang Zugang zum E-Mail-System gehabt und mehr als 7100 Dokumente heruntergeladen haben. Darunter seien interne Verhandlungsunterlagen, Botschaftsdepeschen sowie Informationen zum Militärausschuss der Europäischen Union gewesen. Ein „ausländischer Staat“ habe so einen „strategischen Vorteil“ in Verhandlungen mit Prag erlangen können. Außenminister Lubomír Zaorálek sagte einen geplanten Arbeitsbesuch in Montenegro kurzfristig ab, um über die Folgen zu beraten. Er hatte angedeutet, dass Russland hinter dem Angriff stecken könnte. Zaorálek bestreitet weiter, dass geheime Verschlusssachen abhandengekommen seien. „Das ist eine Lüge, die ich mit Nachdruck zurückweise“, sagte der Sozialdemokrat der Agentur ČTK zufolge. Sein Parteikollege und Innenminister Milan Chovanec griff unterdessen die Journalisten an, die den Hackerangriff öffentlich gemacht hatten. „Mich würde interessieren, wer das Bedürfnis hatte, die Ermittlungen in dieser Angelegenheit zu verraten, und zu welchem Zweck“, sagte der 47-Jährige.

Untersuchungsausschuss beendet Ermittlungen zur Polizeireform

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Polizeireform hat am Donnerstag die Ergebnisse seiner Ermittlungen veröffentlicht. Demzufolge sei die Reform nicht mit dem Ziel umgesetzt worden, die Tätigkeit einiger Polizeiabteilungen einzuschränken und die Ermittlungen in einigen Fällen zu verhindern. Auch sei sie nicht gegen den damaligen Leiter der Polizeieinheit zum Kampf gegen das organisierte Verbrechen, Robert Šlachta, gerichtet gewesen, heißt es in dem Bericht. Der Ausschuss kommt daher zu dem Schluss, dass die Verdachtsmomente, denen er nachgehen musste, sich nicht bestätigt hätten.

Justizminister legt Beschwerde gegen Aufhebung des Urteils im Korruptionsfall Rath ein

Justizminister Robert Pelikán (Ano) hat eine Beschwerde gegen die Aufhebung des Urteils im Korruptionsfall des ehemaligen Kreishauptmanns David Rath und weiterer zehn Personen eingereicht. Das Obere Gericht in Prag hatte das Urteil im Oktober aufgehoben: In der Begründung dazu hieß es, das Abhören von Gesprächen des Politikers, auf dessen Grundlage er verurteilt wurde, sei gesetzwidrig gewesen. Laut Aussage des Justizministers hat das Gericht damit gegen das Gesetz verstoßen. Mit der Beschwerde wird sich das Oberste Gericht befassen, teilte eine Sprecherin des Justizministeriums am Donnerstag mit. David Rath war 2015 wegen Bestechlichkeit und Manipulation öffentlicher Aufträge zu 8,5 Jahren Haft verurteilt worden.

Arbeitslosigkeit in Tschechien so niedrig wie noch nie

Zum Ende des vergangenen Jahres war die Arbeitslosigkeit in Tschechien so niedrig wie noch nie zuvor im Land. Im vierten Quartal 2016 sank die Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Rückgang von 0,9 Prozent. Demgegenüber stieg der Beschäftigungsgrad auf den neuen Höchstwert von 72,9 Prozent, informierte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Donnerstag.

Mehrere Auffahrunfälle auf Glatteis in Tschechien

Auf eisglatten Straßen ist es im Norden und Westen Tschechiens zu zahlreichen Verkehrsunfällen gekommen. Rund fünf Kilometer vor der deutschen Grenze fuhren am Donnerstag auf der Autobahn E55 Prag-Dresden acht Last- und Lieferwagen aufeinander. Die Rettungskräfte versorgten mehrere Leichtverletzte, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Autobahn wurde bis auf weiteres in Richtung Deutschland gesperrt. Auf zwei Landstraßen am Fuße des Erzgebirges bei der Industriestadt Chomutov / Komotau prallten jeweils neun beziehungsweise acht Autos ineinander. Auch in Westböhmen an der Grenze zu Bayern kam es zu Dutzenden Unfällen. Zahlreiche Straßen waren nicht befahrbar. Die Verkehrspolizei riet zu großer Vorsicht.

Erneut hohe Luftverschmutzung: Smogalarm in fünf Kreisen

Die Luftverschmutzung in Tschechien hat sich erneut verschlechtert. Am Donnerstagmorgen wurde in fünf Kreisen ein weiteres Mal Smogalarm ausgerufen. Der zulässige Wert für die Feinstaubkonzentration in der Luft wurde in Prag, Mittelböhmen sowie in den Kreisen Pardubice, Hradec Králové / Königgrätz und Zlín überschritten. Seit Mittwoch wird auch im Kreis Olomouc / Olmütz vor Smog gewarnt. Kindern, alten wie auch kranken Menschen wurde empfohlen, möglichst wenig nach draußen zu gehen. Die Autofahrer wiederum sollen ihren Wagen stehen lassen. Im Mährisch-Schlesischen Kreis gilt sogar die Regulierungsstufe. Das bedeutet, Industrieproduktion und Verkehr müssen dort wegen ihrer Emissionsabgabe eingeschränkt werden.

Rusalka: Premiere von Dvořáks Oper an der der MET in New York

Die bekannteste tschechische Oper, „Rusalka“ von Antonín Dvořák, wird am Donnerstag an der Metropolitan Opera in New York uraufgeführt. Es handelt sich um die dritte Einstudierung der Oper an der Met, sie wurde dort bereits 1993 und 2014 gespielt. In der neuen Inszenierung verkörpert die lettische Sopranistin Kristine Opolais die Titelrolle. Die musikalische Leitung der Oper hat Dirigent Mark Elder, Mary Zimmerman übernahm die Regie.

Skisport: Tscheche Polášek Junioren-Weltmeister im Skispringen

Der 19-jährige Tscheche Viktor Polášek hat bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Nordischen Skisport im amerikanischen Park City die Konkurrenz im Skispringen auf der Normalschanze gewonnen. In dem spannenden Wettbewerb sprang er am Mittwoch (Ortszeit) mit 97 und 96,5 Metern die jeweilige Durchgangsbestweite. Damit verwies er den Italiener Alex Insam und den Deutschen Constantin Schmid auf die Ehrenplätze. Vor Polášek war Roman Koudelka vor zehn Jahren der letzte Tscheche, der einen Junioren-WM-Titel im Skispringen gewonnen hat.

Das Wetter am Freitag: bedeckt mit Niesel- oder Eisregen, bis +5 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt und neblig. Vereinzelt gibt es Nieselregen, der örtlich auch zum Eisregen werden kann. Gegen Abend werden die Niederschläge von Südwesten her stärker. In den Gebirgen ist es demgegenüber meist heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen -2 und +2 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden indes auch +5 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus veränderlichen Richtungen.