Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien fordert Maßnahmen gegen Hassattacken in Großbritannien

Tschechien verlangt von Großbritannien Maßnahmen zur Verhinderung von Hassattacken gegen Bürger aus Tschechien und aus weiteren EU-Ländern. Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) sagte der britischen Premierministerin Theresa Mae in einem Telefongespräch am Donnerstag, seine Regierung könne nicht akzeptieren, dass Tschechen in Großbritannien wegen ihrer Herkunft angegriffen und als Bürger zweiter Klasse behandelt würden.

Nach der Entscheidung für den EU-Austritt sind in Großbritannien mehr Fälle von Hasskriminalität gemeldet worden. In der vergangenen Woche starb ein 31-jähriger Tscheche nach einem Angriff von drei Männern in London. Premierministerin Mae sprach beim Telefongespräch mit Sobotka den Hinterbliebenen ihr Beileid aus.

Neuer deutsch-tschechischer Polizeivertrag tritt in Kraft

Im Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität bekommen Polizisten aus Tschechien und Deutschland zusätzliche Befugnisse im jeweiligen Nachbarland. Am Samstag tritt ein neuer tschechisch-deutscher Polizeivertrag in Kraft, durch den die Zusammenarbeit der Beamten aus beiden Staaten intensiver werden soll. Polizisten beider Staaten erhalten bei gemeinsamen Streifen künftig Hoheitsrechte auf beiden Seiten der Grenze: Sie können Personalien kontrollieren, Autos durchsuchen und Verdächtige festnehmen. Die Kooperation erstreckt sich zudem auf Ordnungswidrigkeiten wie Verkehrsdelikte und den Besitz geringer Drogenmengen. Das gilt auch als wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Crystal Meth, die Designerdroge wird regelmäßig von Tschechien nach Deutschland geschmuggelt. Das alte Abkommen stammte noch aus der Zeit vor dem Beitritt Tschechiens zu EU und Schengen.

Abkommen über Rettungsdienste aus Südmähren und Niederösterreich unterschrieben

Die Rettungsdienste aus dem Kreis Südmähren werden zukünftig auch zu Einsätzen nach Niederösterreich fahren dürfen und umgekehrt. Das entsprechende Abkommen haben am Freitag der südmährische Kreishauptmann Michal Hašek (Sozialdemokraten) und der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Grenzübergang Hnanice-Mitterretzbach unterschrieben. Auch bisher schon hatten sich die Rettungsdienste von beiden Seiten der Grenze geholfen, allerdings mit erheblichem administrativem Aufwand. Der fällt durch das Abkommen zukünftig weg. Ähnliche Übereinkünfte bestehen bereits an der tschechisch-deutschen Grenze.

Tschechische EPH-Gruppe übernimmt offiziell ostdeutsche Braunkohle

Der tschechische Energiekonzern EPH und dessen Finanzpartner PPF Investments haben offiziell die Braunkohlesparte von Vattenfall in Ostdeutschland übernommen. Das neue Unternehmen werde mit 8000 Angestellten die zweitgrößte Bergbaugesellschaft in Deutschland sein, teilte ein Sprecher von EPH am Freitag mit. Sitz der Firma sei Cottbus, hieß es weiter. Erst vor einer Woche hatten die EU-Kartellbehörden grünes Licht für den Verkauf gegeben.

Die neuen tschechischen Eigner haben von Vattenfall vier Gruben und mehrere Kohle-Kraftwerke in Brandenburg und Sachsen erworben.

Ex-Vizeminister muss wegen Manipulation von Ausschreibung ins Gefängnis

Ein ehemaliger stellvertretender Minister muss wegen der Manipulation einer öffentlichen Ausschreibung ins Gefängnis. Das Prager Stadtgericht verurteilte am Freitag den früheren ersten Vize-Arbeitsminister Vladimír Šiška zu sechs Jahren Haft. Zudem soll Šiška den Schaden für das Ministerium in Höhe von 282 Millionen Kronen (10,4 Millionen Euro) erstatten. Ein weiterer hochrangiger Beamter des Ressorts erhielt eine Bewährungsstrafe. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

Vladimír Šiška hatte im Jahr 2011 einen Auftrag über die Auszahlung von Sozialgeldern ohne Ausschreibung an die Firma Fujitsu Technology vergeben. Šiška nutzte dabei einen Rahmenvertrag des Innenministeriums mit dem japanischen Technologieunternehmen.

Hochschulrektoren kritisieren langwierige Visumsverfahren für ausländische Studierende

Die tschechischen Hochschulrektoren kritisieren die langwierigen Visumsverfahren für Studierende und Lehrkräfte aus dem Ausland. Die Vertretungen des Landes seien nicht in der Lage, die Zahl der Anträge zu bewältigen, bemängelte der Rektor der Janáček-Musikakademie in Brno / Brünn, Ivo Medek, bei der Rektorenkonferenz am Freitag in Prag. Die Leiter der Hochschulen forderten das Bildungsministerium zu Gesprächen auf mit den Kollegen aus dem Innen- und Außenressort. Laut dem Leiter der Prager Karlsuniversität, Tomáš Zima, bieten Polen und Ungarn beispielsweise mehr bilaterale Universitätsstipendien an.

Forscher entdecken in Mähren die weltweit tiefste Unterwasserhöhle

Forscher haben nachgewiesen, dass sich die weltweit tiefste Unterwasserhöhle in Tschechien befindet. Es handelt sich um die Karstschlucht Weißkirchener Abgrund (Hranická propast) in Mittelmähren. Ein tschechisch-polnisches Team um den Taucher Krzysztof Starnwaski hatte einen Unterwasserroboter bis auf 404 Meter Tiefe gebracht. Damit ist der Abgrund am Ufer des Flusses Bečva noch einige Meter tiefer als die Höhle Pozzo del Merro nahe Rom. Diese hatte bisher mit 392 Metern als tiefste wassergefüllte Doline gegolten.

Tschechische Avast Software übernimmt Konkurrenz aus Niederlanden

Die tschechische Firma Avast Software hat den niederländischen Konkurrenten AVG Technologies übernommen. Avast Software entwickelt Antivirenprogramme und Sicherheitssysteme für Computer. Als fusioniertes Unternehmen rechnet die Firma in diesem Jahr mit einem Umsatz in Höhe von 700 Millionen US-Dollar (624 Millionen Euro). Laut dem bisherigen Firmen-Generaldirektor Vincent Steckler hat Avast Software mehr als 400 Millionen Kunden weltweit. Das bedeute einen Anteil von 40 Prozent an allen PCs in Haushalten, mit Ausnahme von China, so Steckler.

Europa League: Sparta Prag besiegt Inter Mailand 3:1

In der zweiten Runde der Fußball-Europa-League haben die drei tschechischen Teilnehmer unterschiedliche Ergebnisse eingefahren. Sparta Prag sorgte dabei am Donnerstagabend für eine Überraschung. Der tschechische Vizemeister gewann sein Heimspiel gegen Inter Mailand mit 3:1. Viktoria Pilsen holte einen Punkt aus Wien. Der amtierende tschechische Meister spielte dort mit 0:0 bei Austria. Der FC Slovan Liberec verlor hingegen sein Heimspiel gegen POAK Saloniki mit 1:2.

Tennis: Kvitová in Wuhan und Plíšková in Taschkent jeweils im Finale

Tennisspielerin Petra Kvitová hat beim WTA-Turnier im chinesischen Wuhan das Finale erreicht. Die zweifache Wimbledon-Siegerin aus Tschechien bezwang am Freitag in der Vorschlussrunde souverän die Rumänin Simona Halep in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:2. Im Kampf um den Titel trifft Kvitová auf die Slowakin Dominika Cibulková.

Auch Kristýna Plíšková steht im Endspiel eines WTA-Turniers, und zwar in Taschkent. Im Halbfinale bezwang die 24-jährige Tschechin die Ukrainerin Kateryna Koslowa mit 7:6 und 6:0. Im Kampf um ihren ersten Turniersieg trifft Plíšková auf Titelverteidigerin Nao Hibino aus Japan.

Das Wetter am Samstag, 1. Oktober

Am Samstag ist es in Tschechien zunächst überwiegend heiter. Nur im Nordosten des Landes sind bereits die Wolken dichter. Im Laufe des Tages nimmt die Bewölkung auch im restlichen Land zu, mit gelegentlichem Regen oder Schauern am späten Nachmittag und Abend. Vereinzelt kann es auch gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen steigen noch einmal auf Werte zwischen 21 und 25 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 16 Grad erreicht.