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Kardinal Duka verurteilt Angriff auf Kirche in Frankreich

Der Prager Erzbischof Dominik Duka hat den Angriff auf ein Gotteshaus in Frankreich scharf verurteilt. Zwei Angreifer drangen am Dienstagvormittag in eine katholische Kirche in der Nähe von Rouen ein und nahmen fünf Geiseln. Sie töteten einen 84 Jahre alten Priester und verletzten einen weiteren Menschen schwer. Sie hätten sich auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) berufen, sagte Präsident François Hollande. Die mutmaßlichen Täter wurden von der Polizei erschossen.

Mit der Handlung der Angreifer in der Kirche in Saint-Étienne-du-Rouvray sei ein gefährlicher Präzedenzfall eingetreten. Die Kirche, und ganz zu schweigen der Gottesdienst, waren nie und werden auch nimmer ein Platz für Demonstrationen, Aktivismus oder andere Formen einer gewaltsamen Durchsetzung des eigenen Willens sein, betonte das Oberhaupt der tschechischen katholischen Kirche, Kardinal Dominik Duka.

EU-Türkei-Abkommen: Tschechien nimmt 80 Flüchtlinge auf

Tschechien wird 80 syrische Flüchtlinge aufnehmen, die derzeit in türkischen Flüchtlingslagern leben. Die Aufnahme der Migranten erfolgt auf der Basis des EU-Türkei-Abkommens, bestätigte die Sprecherin des tschechischen Innenministeriums, Hana Malá, am Dienstag der Tageszeitung „Lidové noviny“. Das genaue Datum des Transfers wurde nicht genannt. Laut dem Regierungsbericht über die Migration sollen die Syrer bis Ende Oktober in Tschechien ankommen. Tschechien habe bereits Listen mit den interessierten Personen erhalten, die derzeit von Sicherheitsdiensten überprüft würden, schreibt „Lidové noviny“. Dem Flüchtlingsabkommen vom März zufolge soll die Türkei die nach Griechenland illegal eingereisten Migranten der EU abnehmen; dafür dürfen Syrer aus den Flüchtlingslagern in der Türkei legal nach Europa einreisen. Bisher wurden etwa 800 Flüchtlinge im Rahmen des Abkommens umgesiedelt.

Tschechien wird weitere zehn Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen

Die Tschechische Republik wird zehn Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen gemäß der Quotenregelung, wie sie im vergangenen Jahr von der Europäischen Union beschlossen wurde. Nach ihrem Eintreffen werden die tschechischen Behörden das Verfahren zum internationalen Schutz der Personen einleiten, heißt es in einem Bericht des Innenministeriums für die Kabinettsitzung am Mittwoch. Diesen Bericht hat die Nachrichtenagentur ČTK am Dienstag veröffentlicht.

Tschechien sollte bis zum Ende des Jahres 2017 insgesamt 2691 Menschen aus den Mittelmeerländern aufnehmen, die am meisten von der Migrationskrise betroffen sind. Im Februar dieses Jahres bot Tschechien 20 Flüchtlingen aus Griechenland und zehn aus Italien die Umsiedlung nach Tschechien an. Nach den vollzogenen Sicherheitsüberprüfungen sind zu Ende April aber lediglich vier Flüchtlinge aus Griechenland in Tschechien gelandet.

Sicherheitsbehörde deckt „weiße Flecken“ in nationaler Cybersicherheit auf

Die Nationale Sicherheitsbehörde (NBÚ) hat am Dienstag Auszüge ihrer Analyse zu den „weißen Flecken“ in der Cybersicherheit der Tschechischen Republik veröffentlicht. Danach gibt es in der öffentlichen Verwaltung ein spürbares Defizit an Experten zur Abwehr der Cyberkriminalität. Unzureichend aufgebaut sei ebenso das Verhältnis zwischen den Lieferanten von Informationstechnologie und den Verwaltern einer kritischen Infrastruktur, heißt es in den Unterlagen. Den Bericht legt die Behörde der Regierung vor. Die darin angeführten kritischen Bemerkungen müssten systematisch befolgt werden, heißt es.

Regierung plant Investitionen in Hubschrauber-Stützpunkt

In die Erneuerung der Infrastruktur des Hubschrauber-Stützpunkts Náměšť nad Oslavou / Namiest an der Oslawa sollen in den nächsten vier Jahren rund 500 Millionen Kronen (18,5 Millionen Euro) investiert werden. Dies gab der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Dienstag bei seinem Besuch im Kreis Vysočina (Böhmisch-Mährische Höhe) bekannt. Um das Jahr 2020 sollen auch die dort noch genutzten russischen Hubschrauber durch neue Maschinen ersetzt werden, ergänzte der Regierungschef. Dies werde ein weiterer Schritt sein auf dem Weg, das russische Militärgerät aus den Beständen der Tschechischen Armee zu entfernen, so Sobotka. Die neuen Hubschrauber sollen zur Verteidigung der Tschechischen Republik und zu Auslandsmissionen eingesetzt werden, aber ebenso bei Rettungsoperationen. Am Fliegerhorst in Náměšť nad Oslavou sind derzeit sechzehn Transporthubschrauber Mi-171Š und zehn Kampfhubschrauber Mi-24/35 untergebracht.

Unwetter: Tscheche in Westtatra vom Blitz getroffen – Verkehr teilweise blockiert

Schwere Unwetter haben am Dienstag in Böhmen und der Slowakei zum Teil schwerwiegende Folgen verursacht. In der slowakischen Westtatra, einem Ausläufer der Hohen Tatra, ist ein tschechischer Tourist vom Blitz getroffen worden. Der 36-jährige Mann aus dem mährischen Kroměříž / Kremsier erlag dabei seinen Verletzungen. Herbeigeeilte Rettungskräfte konnten ihn trotz lang anhaltender Versuche einer Reanimierung nicht wieder ins Leben zurückholen, informierte die zuständige Bergwacht.

In ganz Böhmen zogen derweil am Dienstagnachmittag heftige Gewitter auf, die sich in kräftigen Regengüssen entluden. In mehreren Orten überschwemmten die Wassermassen ganze Straßenzüge, Gehwege, aber auch Garagen und Keller. Der Verkehr kam teilweise kurzzeitig zum Erliegen. In Prag hat beispielsweise ein umgestürzter Baum den Straßenbahnverkehr nahe der Burg unterbrochen. Auch viele andere Linien mussten wegen des vielen Wassers umgeleitet werden.

Naturliebhaber fordern besseren Schutz des tschechischen Böhmerwaldes

Mehr als 58 000 Menschen haben in einer Petition einen besseren Schutz des tschechischen Böhmerwalds (Šumava) gefordert. Das teilte die Naturschutzorganisation Hnutí Duha (Regenbogen-Bewegung) am Dienstag in Prag mit. Die weitere Bebauung der Mittelgebirgslandschaft nahe der Westgrenze des Landes mit Ferien- und Wochenendhäusern müsse gestoppt werden. Die Schutzgebiete müssten ausgeweitet und der Schutz der Natur vor die Bewirtschaftung des Waldes gestellt werden. Mit den Forderungen befasst sich nun der Petitionsausschuss des Senats, also der oberen Kammer des Parlaments. In den nächsten Monaten soll das tschechische Parlament über eine Novelle des Naturschutzgesetzes entscheiden.

Prag führt Einfuhrkontrollen zu gebietsfremden Tieren ein

Tschechien wird ab August Kontrollen zur Einfuhr von gebietsfremden Tierarten einführen. Dies gab der Sprecher der Staatlichen Veterinärverwaltung (SVS), Petr Pejchal, am Dienstag bekannt. Die Kontrollen werden von Tierärzten auf dem Flughafen in Prag vorgenommen. Überprüft wird vor allem, ob die Tiere invasiv sind oder nicht. Eine entsprechende Richtlinie wurde im Juli von der EU-Kommission gebilligt. Dadurch soll verhindert werden, dass durch die übermäßige Vermehrung dieser Tierarten die Biodiversität und die Ökosysteme in Europa bedroht werden. Auf der Liste der verbotenen Tiere stehen unter anderem die Rotwangen-Schmuckschildkröte, Biberratten sowie einige Fische, Krustentiere und Wirbellose. Bei nichterlaubter Einfuhr in die Tschechische Republik drohen Geldstrafen in Höhe von 20.000 bis zu einer Millionen Kronen, das sind 740 bis 37.000 Euro.

Urteil im Sterbehilfe-Prozess: Freispruch für Krankenschwester bestätigt

Der Freispruch für eine der ungesetzlichen Sterbehilfe bezichtigte ehemalige Krankenschwester aus der Klinik in Rumburk / Rumburg ist rechtskräftig. In einem Prozess war sie beschuldigt worden, in den Jahren von 2010 bis 2014 in sechs Fällen den Tod von schwerkranken Patienten herbeigeführt zu haben. Das Berufungsgericht in Prag hat am Dienstag die Berufung der Staatsanwaltschaft zurückgewiesen und somit das Urteil des Kreisgerichts in Ústí nad Labem / Aussig vom Januar bestätigt. Dieses Gericht sah es nicht als erwiesen an, dass die hauptverdächtigte Krankenschwester die schwerkranken Patienten durch eine Überdosis von Kaliumchlorid getötet habe. Die 50-Jährige war nach dem Tod einer Krebspatientin im vergangenen Juni in Verdacht geraten.

Das Wetter am Mittwoch: wolkig, später starke Gewitter, bis 30 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien heiter bis wolkig. Zu Tagesbeginn nur vereinzelt, später örtlich Schauer oder Gewitter. Am späten Nachmittag und am Abend nimmt die Bewölkung in Böhmen weiter zu und die Gewitter werden zahlreicher. Teilweise kommt es dann zu heftigen Niederschlägen mit Graupelhagel und Windböen von 20 Meter pro Sekunde. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 26 bis 30 Grad Celsius, im Westen des Landes aber wird es nur 25 Grad warm werden. In Lagen um 1000 Meter werden maximal um die 22 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus wechselnden Richtungen, der bei Gewittern kräftig auffrischt.