Täglicher Nachrichtenüberblick

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Fünf im Libanon freigekommene Tschechen sollen am Mittwoch nach Prag gebracht werden

Die fünf Tschechen, die im Juli letzten Jahres im Libanon verschwanden, sind seit Montagabend wieder frei. Sie befinden sich derzeit in den Händen der libanesischen Sicherheitskräfte, bestätigte Außenminister Lubomír Zaorálek am Dienstag eine frühere Information seines Ministeriums. Die fünf Männer sollen am Mittwoch mit einer Sondermaschine aus dem Libanon zurück in die Heimat gebracht werden. Der tschechische Botschafter in Beirut, Svatopluk Čumba, handle momentan die Modalitäten für die Übergabe der Landsleute in unsere Hände aus, ergänzte Zaorálek. Botschafter Čumba hat sich am Dienstag mit den Männern in Beirut getroffen. Er bestätigte, dass alle Fünf wohlauf seien.

Libanese Fayad sitzt weiter in Prag ein – Tschechien kommentiert möglichen Zusammenhang mit Freilassung von Landsleuten nicht

Der in Tschechien inhaftierte Libanese Ali Fayad sitzt weiter im Gefängnis des Prager Stadtteils Pankrác. Das erklärte am Dienstag Fayads Rechtsanwalt Vladimír Řičica. Nach Aussage des Anwalts sei ihm bisher keine offizielle Entscheidung mitgeteilt worden, auf deren Grundlage Ali Fayad freigelassen werden könnte. Über den Fall Fayad wird im Zusammenhang mit der Freilassung von fünf Tschechen im Libanon kräftig spekuliert. Informationen aus libanesischen Sicherheitskreisen zufolge sei die Freilassung der Tschechen das Resultat einer Vereinbarung. Demnach sehe die Vereinbarung die Freilassung von Fayad im Austausch mit den fünf Tschechen vor. Über die angebliche Vereinbarung informierte die libanesische Tageszeitung „L´ Orient-Le Jour.“ Das tschechische Justizministerium lehnte es am Dienstag indes ab, den Fall des Libanesen Ali Fayad zu kommentieren.

Zaorálek: Ägypten begrüßt tschechische Hilfe im Kampf gegen Terrorismus

Ägypten zeigt Interesse für die tschechische Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus. Das sagte der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) am Montagabend in Kairo nach seinem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Der ägyptische Staatspräsident habe während des Gesprächs hervorgehoben, dass sich die Ägypter über den Zustrom tschechischer Touristen ins Land freuen. Zaorálek zufolge würdigte der Präsident vor allem die Tatsache, dass die ägyptisch-tschechischen Beziehungen keine dramatischen Verwandlungen erleben und stabil sind. Sisi offenbarte sich laut Zaorálek als ein Kenner der tschechischen Industrie. Während des Treffens habe der Präsident, so Zaorálek, über die tschechische Wirtschaft, tschechische Technologien, die Škoda-Autos sowie eine ganze Reihe von tschechischen Produkten gesprochen, die in Ägypten einen guten Ruf hätten. Der Außenminister lud den ägyptischen Präsidenten zu Besuch nach Prag ein.

Der tschechische Außenminister traf zudem mit seinem ägyptischen Amtskollegen Sameh Shoukry zusammen. Auch Shoukry dankte Zaorálek dafür, dass die Tschechische Republik Touristenreisen nach Ägypten unterstützt. Aus Ägypten reiste der tschechische Außenminister später weiter in den Oman.

Zaorálek in Nah-Ost: Oman hat Interesse an tschechischen Experten und Kurbädern

Das Sultanat Oman habe Interesse an tschechischen Experten aus den Bereichen technische Berufe und Lehrausbildung. Ebenso beeindruckt sei man im Oman von den tschechischen Kurbädern, sagte Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) nach den Verhandlungen mit seinem omanischen Amtskollegen Yusuf bin Alawi bin Abdullah am Dienstag in Maskat. Zaorálek, der einen eintägigen Besuch im Sultanat verbrachte, hatte zuvor das bilaterale Unternehmerforum der beiden Länder in Maskat eröffnet. Es war der erste Besuch eines tschechischen Außenministers im Oman überhaupt. Zaorálek reist am Dienstagabend nach Tschechien zurück.

Tschechische Polizisten helfen beim Grenzschutz in Mazedonien

27 tschechische Polizisten reisten am Dienstag nach Mazedonien, um dort beim Grenzschutz zu helfen. Das Regierungskabinett entschied über die Entsendung der Polizisten im Dezember vergangenen Jahres. Tschechische Politiker setzen sich für eine Stärkung des Grenzschutzes in Mazedonien ein, weil es ein Nachbarland Griechenlands ist, über das Flüchtlinge relativ ungehindert nach Europa strömen. Die Mission der tschechischen Polizisten in Mazedonien könne durchaus noch verlängert und verstärkt werden, sagte Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Dienstag in Prag. Die von ihm persönlich zum Auslandseinsatz verabschiedeten Polizisten werden vorläufig bis zum 19. März im Balkanland tätig sein.

Ex-Regierungsberater und Lobbyist Dalík in Radpanzer-Affäre verurteilt

In einer Affäre um den Kauf von 107 österreichischen Pandur-Radpanzern durch Tschechien ist der Lobbyist Marek Dalík in Prag zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht habe den früheren Berater des damaligen konservativen Regierungschefs Mirek Topolánek (ODS) schuldig gesprochen, Bestechungsgeld angenommen zu haben, berichtete die Presseagentur ČTK am Dienstag. Bei einem Treffen mit Managern des Pandur-Herstellers Steyr-Daimler-Puch hatte Dalík dem Urteil zufolge im November 2007 für Spezialfahrzeuge 18 Millionen Euro Schmiergeld gefordert, damit der Kauf wie geplant über die Bühne gehe. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden. Ex-Premier Topolánek, der 2006 bis 2009 an der Spitze der Regierung stand, hatte seinen Berater vor Gericht in Schutz genommen.

Firma OKD will bis 2018 die Hälfte ihrer Beschäftigten entlassen

Das Bergbau-Unternehmen OKD will binnen drei Jahren die Hälfte seiner Arbeitnehmer entlassen. Das sagte OKD-Generaldirektor Dale Ekmark am Dienstag im Anschluss an die Verhandlungen der Firma mit Vertretern der nordmährischen Stadt Karviná / Karwina. Geschlossen werden sollen die Gruben Paskov, Lazy und Darkov. OKD plant dazu, dass bis zum Jahr 2018 in diesen Gruben noch 5000 bis 6000 Bergleute arbeiten werden.

Gewerkschafter sowie Kommunalpolitiker reagierten auf diese Ankündigung mit Kritik und Besorgnis, denn die Umsetzung dieser Pläne würde die größte Entlassungswelle in der Region Nordmähren und Mährisch-Schlesien seit vielen Jahren hervorrufen. Eine ähnliche Situation aber hat man dort bereits erlebt. In den 1990er Jahren, als viele Gruben geschlossen wurden, haben hier Zehntausende Menschen ihre Arbeit verloren. Zum Vergleich: Im Jahr 1990 hatte OKD noch fast 98.000 Beschäftigte, zehn Jahre später waren es nur noch etwas über 20.000 Bergarbeiter.

Höchste Zahl an Neuansteckungen mit HIV-Virus in Tschechien seit 30 Jahren

Das nationale tschechische Referenzlabor für HIV/Aids hat für das Jahr 2015 den höchsten Anstieg bei der Neuansteckung mit dem HIV-Virus seit 30 Jahren registriert. Demnach haben sich von Januar bis Ende Dezember vergangenen Jahres 266 Menschen angesteckt. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 hatte die Zahl der Neuansteckungen noch bei unter 100 gelegen. Die jüngsten Zahlen hat das Staatliche Gesundheitsamt am Montagabend auf seiner Internetseite veröffentlicht. Seit dem Jahr 1985, als mit der Erfassung der Infektion in Tschechien begonnen wurde, haben sich nachweislich 2620 Menschen mit dem HIV-Virus infiziert. Mehr als ein Zehntel von ihnen sind an ihrer Erkrankung gestorben.

Caritas-Bericht: Armut in Tschechien wird durch mehrere Faktoren verstärkt

Die tschechische Caritas hat in ihrem Jahresbericht 2015 auf die größten Probleme verwiesen, die arme Menschen in Tschechien derzeit haben. Dem Bericht zufolge seien dies ihre Überschuldung, die Langzeit-Arbeitslosigkeit, die fehlende Möglichkeit auf billiges Wohnen und der Mindestlohn, der niedriger als soziale Leistungen sei. Den Bericht haben die Autoren am Dienstag in Prag präsentiert. In ihren Unterlagen hätten sie auch die Erfahrungen von Sozialarbeitern mit ihren Klienten aus den Beratungsstellen der Caritas einfließen lassen, so die Autoren. Sie sprachen die Empfehlung aus, dass der Staat Sozialwohnungen einführen sollte. Zudem sollten die Regelung für eine Entschuldung geändert und der Mindestlohn auf 12.000 Kronen (ca. 445 Euro) aufgestockt werden.

Emília Vašáryová und Marco Bellocchio erhalten Kristián-Preise zum Febiofest

Bei der Eröffnung des internationalen Filmfestivals Febiofest werden die slowakische Schauspielerin Emília Vašáryová und der italienische Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Marco Bellocchio die Kristián-Preise für das Lebenswerk erhalten. Dies teilten die Veranstalter des Festivals auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Prag mit. Das Festival wird am 17. März im Prager Gemeindehaus feierlich eröffnet. Früheren Informationen zufolge wird in diesem Jahr auch der britische Drehbuchautor und Dramatiker Peter Morgan mit dem Kristián-Preis ausgezeichnet.

Das Febiofest findet in Prag vom 17. bis zum 25. März statt. Eine Auswahl von Festivalfilmen wird vom 29. März bis zum 21. April in weiteren 14 Städten Tschechiens gezeigt.

Fußball: Skalák wechselt zum englischen Zweitligisten Brighton

Der tschechische Nationalspieler Jiří Skalák wechselt vom FK Mladá Boleslav zum englischen Zweitligisten Brighton & Hove Albion. Der 23-jährige Stürmer erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. Dies bestätigte Spielerberater Viktor Kolář am Montagabend. Skalák gehörte im Herbst zu den besten Spielern der tschechischen Fußball-Liga. Seit längerer Zeit wurde darüber spekuliert, dass er zu einem ausländischen Klub wechseln wird.

Das Wetter am Mittwoch: wolkig mit Schauern oder Schnee, bei 8 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien wolkig bis bedeckt; örtlich, besonders in den Gebirgen Regenschauer, die in Höhenlagen ab 500 Meter in Schneeregen oder Schneefall übergehen. Zum Abend wird es allmählich aufklaren, in Böhmen kann es dann sogar heiter werden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Meter werden nur Werte um 0 Grad Celsius erreicht. Es weht ein mäßiger Westwind, der vorübergehend jedoch Windspitzen von 15 Meter pro Sekunde aufnehmen kann.