Täglicher Nachrichtenüberblick

Ukraine protestiert gegen Fahrt zweier tschechischer Abgeordneter in den Donbass

Die Ukraine hat gegen die Fahrt von zwei kommunistischen Abgeordneten aus Tschechien in den Donbass protestiert, die Gegend wird von prorussischen Rebellen kontrolliert. Das ukrainische Außenministerium forderte die tschechische Regierung und das tschechische Parlament auf, sich von der Reise zu distanzieren. Das Außenministerium in Prag gab am Samstag bekannt, es habe noch keine offizielle Protestnote aus Kiew erhalten. Wie die Presseagentur Interfax-Ukraine berichtete, wollten die Abgeordneten Zdeněk Ondráček und Stanislav Mackovík bei ihrem dreitägigen Aufenthalt Informationen über die militärische Lage und den Stand der Menschenrechte im Donbass sammeln. Sie sollen dabei über Russland eingereist sein. Die Ukraine hatte schon früher ein Einreiseverbot gegen Ondráček verhängt.

Tschechien schließt Handelsverträge mit Iran

Nur einen Tag nach der Aufhebung der Sanktionen des Westens gegen den Iran hat Tschechien mehrere Handelsverträge mit Teheran geschlossen. Bei seinem Besuch im Iran unterzeichnete Industrie- und Handelsminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) zusammen mit dem iranischen Minister für Finanzen und Wirtschaft, Ali Tayebnia, ein Abkommen ein bilaterales Wirtschaftsabkommen. Zudem einigten sich der tschechische Industrie- und Verkehrsverband und die Handelskammer in Teheran auf eine Zusammenarbeit. Ein drittes Abkommen betrifft die Lieferung von 250 Traktoren der Brünner Firma Zetor an das Maschinenbau-Unternehmen Tondak Tiz. Der Wert des Auftrags beläuft sich auf fünf Millionen Euro.

Präsident Zeman wirft norwegischem Sozialamt Kidnapping vor

Staatspräsident Miloš Zeman hat dem norwegischen Sozialamt Barnevernet Kidnapping vorgeworfen. Was die Behörde betreibe, sei „gröbste Gaunerei“, sagte Zeman in einem Interview für die Boulevardzeitung „Blesk“ am Sonntag. Hintergrund sind die Fälle zweier in Norwegen lebenden tschechischen Mütter, denen Barnevernet die Kinder abgenommen hat. Das Staatsoberhaupt empfahl der tschechischen Regierung, als Protest den norwegischen Botschafter in Prag abzuberufen. In einer Reaktion auf Zeman entgegnete Premier Bohuslav Sobotka, ein diplomatischer Protest sei bloß eine „leere Geste“, die die Lage tschechischer Bürger in Norwegen allenfalls verschlechtere. Vor allem brauche es noch mehr Kommunikation mit Oslo. Laut Sobotka habe man in den vergangenen beiden Jahren Fortschritte erzielt auf dem Weg zur Lösung des Problems.

Razzia bei Spolchemie: Polizei ermittelt wegen Manipulation eines Insolvenzverfahrens

Nach Razzien am Freitag in der Firma Spolchemie in Ústí nad Labem / Aussig und im Kreisgericht in České Budějovice / Budweis ermittelt die tschechische Polizei gegen insgesamt 14 Menschen. Es gehe um die Manipulation eines Insolvenzverfahrens, teilte der zuständige Staatsanwalt am Sonntag mit. Vier der 14 Beschuldigten sollen in Untersuchungshaft genommen werden. Wie tschechische Medien berichteten, dürften die Ermittlungen den Fall der Firma Via Chem Group betreffen. Das Unternehmen von Petr Sisák hatte rund ein Drittel der Aktienanteile an Spolchemie besessen. Mittlerweile befindet sich die Via Chem Group in Insolvenz.

Immer mehr deutsche Filmteams drehen in Tschechien

Immer mehr deutsche Filmteams drehen in Tschechien. Seit der Einführung von Anreizen für ausländische Produzenten im Jahr 2010 sind bereits 26 deutsche Projekte und Koproduktionen hierzulande entstanden. Der Gesamtwert habe bei 1,3 Milliarden Kronen (48 Millionen Euro) gelegen, wie Ludmila Claussová von der Tschechischen Filmkommission der Presseagentur ČTK sagte. Die Zahl deutscher Projekte wachse, Claussová. Vorrangig handle es sich um Fernsehfilme und Serien. Die deutschen Filmteams würden vor allem historische Kulissen suchen.

In Tschechien gedreht wurden auch zwei Filme, die am Mittwoch den deutschen Filmpreis erhalten haben. Das KZ-Drama „Nackt unter Wölfen“ entstand im ehemaligen Gefangenenlager Lešetice bei Příbram in Mittelböhmen. Für den 20er-Jahre-Krimi „Mordkommission Berlin 1“ lieferten wiederum Prag und Toušeň / Tauschim die Kulissen.

Handball: Tschechische Männer erreichen WM-Qualifikationsrunde

Die tschechischen Handball-Männer haben die Qualifikationsrunde für die Weltmeisterschaft in Frankreich 2017 erreicht. Am Samstag entschieden sie den Kampf um den Sieg in der Vorqualifikationsgruppe mit der Türkei für sich. Nach einer 24:28-Niederlage am Dienstag in Ankara gewann Tschechien zu Hause in Zlín mit 34:28. Die WM-Qualifikationsrunde wird im Juni in Frankreich ausgetragen. Dabei werden 22 Plätze an zwölf Teams aus Europa sowie je drei Mannschaften aus Afrika, Asien und Amerika vergeben. Die Endrunde wird vom 13. bis 29. Januar 2017 ausgetragen.

Hockey-EM: Tschechien verliert Halbfinale von Prag gegen Deutschland

Bei der Hallen-Europameisterschaft in Prag haben die tschechischen Hockey-Herren im Halbfinale gegen Deutschland verloren. Am Samstagabend unterlagen sie dem Titelverteidiger deutlich mit 0:5. Im Finale treffen das deutsche und das österreichische Team gegeneinander.

Das Wetter am Montag, 18. Januar

Am Montag ist es in Tschechien meist stark bewölkt mit örtlich leichtem Schneefall. Gegen Abend lassen die Niederschläge nach, und es klart auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -6 bis -2 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter maximal -9 Grad Celsius.