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Sicherheitsrat befasst sich mit möglichem Bestechungsfall bei der Post

Das Präsidium des tschechischen Sicherheitsrats ist am Donnerstagabend zusammengekommen, um über den möglichen Korruptionsfall rund um die staatliche Post zu beraten. In der Causa sollen angeblich auch Bestechungsgelder für die Sozialdemokratische Partei (ČSSD) und Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) angeboten worden sein. Chovanec hatte daraufhin am Wochenende um die Einberufung der Sitzung gebeten. In der Begründung des Innenministeriums dazu heißt es, die Zusammenkunft des Sicherheitsrats sei veranlasst worden, weil die ökonomischen Interessen eines Staatsunternehmens gefährdet seien und damit der Versuch unternommen werde, das eigene Ressort zu destabilisieren.

Der Fall war in der vergangenen Woche von den Medien losgetreten worden. Diese hatten berichtet, dass ein sozialdemokratischer Regionalpolitiker einem Unternehmer Milan Čadek angeboten haben soll, dessen Rechtsstreit mit der Post zu lösen. Der Politiker forderte dafür angeblich von dem Geschäftsmann ein Bestechungsgeld in Höhe von drei Millionen Kronen (110.000 Euro). Das Geld sollte danach, wie verlautbart wurde, zu zwei Dritteln in die Kasse der Sozialdemokraten und zu einem Drittel direkt an Chovanec fließen. Die Partei und der Innenminister bestreiten dies. Das Ganze soll sich vor zwei Jahren zugetragen haben.

Ministerin für Regionalentwicklung: Verlust von EU-Fördergeldern geringer

Tschechien droht in diesem Jahr der Verlust von bis zu 50 Milliarden Kronen (1,8 Milliarden Euro) für Projekte, die aus den europäischen Fonds finanziert werden. Dies teilte die Ministerin für Regionalentwicklung, Karla Šlechtová, am Donnerstag bei der Kabinettssitzung mit. Šlechtová bezeichnete dies als eine positive Nachricht gegenüber den Szenarien von Anfang des Jahres. Damals hatte das Ministerium die möglichen Verluste mit bis zu 85 Milliarden Kronen (3,1 Milliarden Euro) beziffert. Die Ressortchefin wies zudem darauf hin, dass auch die Schätzungen des Rechnungshofes vom Juli mittlerweile überholt seien.

Bombendrohung: Fehlalarm auf Prager Hauptbahnhof – Züge haben Verspätung

Wegen einer anonymen Bombendrohung wurde der Betrieb auf dem Prager Hauptbahnhof am Donnerstagmorgen für eine Stunde eingestellt. Die Polizei durchsuchte dabei einen der abfahrbereiten Züge, fand allerdings keinen Sprengsatz. Gegen 10 Uhr wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Auch auf den internationalen Verbindungen entstanden durch die Unterbrechung teils deutliche Verspätungen – so fuhr ein EC von Prag nach Hamburg knapp zwei Stunden später los.

Kurz vor acht Uhr vormittags rief eine Mitarbeiterin der Tschechischen Bahnen bei der Polizei an. Die Bahnbedienstete sagte, dass ein Mann sie über eine Bombe in einem Zug informiert habe. Die Polizei fahndet nun nach dem Mann wegen des Verdachts auf Vortäuschung einer Gefahrenlage.

Tschechische Bahnen testen modernisierte Waggons für Strecke Prag-Hamburg

Die Tschechischen Bahnen testen die ersten drei modernisierten Waggons für die Strecke zwischen Prag, Berlin und Hamburg. Insgesamt lässt das Staatsunternehmen 93 Waggons generalüberholen, und zwar beim Maschinenbauunternehmen Škoda Transportation. Damit soll der Komfort für die Reisenden der Bahn erhöht werden. Laut Škoda Transportation wird unter anderem die Klimaanlage leistungsfähiger gemacht, und die Waggons erhalten einen durchgehenden WLAN-Empfang. Die Modernisierung der Wagen gehört zu einem gemeinsamen Projekt der Deutschen Bundesbahn und der Tschechischen Bahnen. Die ersten drei modernisierten Waggons werden im Inland getestet, bevor sie auf den Fahrten über die Grenze eingesetzt werden.

Gefängnischef von Litoměřice in Untersuchungshaft

Der Chef der Justizvollzugsanstalt Litoměřice / Leitmeritz, Tomaš Líbal, ist am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen worden. Gegen ihn wird wegen massiver Korruptionsvorwürfe ermittelt. Man befürchte, dass Líbal Zeugen beeinflussen könnte, begründete die zuständige Staatsanwältin die Untersuchungshaft. Den Vorwürfen zufolge wollte Tomaš Líbal den Leiter der Gefängnisverwaltung, Pavel Ondrášek, bestechen. Es handle sich um den schwerwiegendsten Korruptionsfall innerhalb des Staatsorgans in den vergangenen 25 Jahren, hieß es in einer Stellungnahme der Gefängnisverwaltung. Líbal war am Montag vorläufig festgenommen worden.

Mindestlohn in Tschechien steigt im Januar auf umgerechnet 370 Euro

Der Mindestlohn in Tschechien wird ab Januar auf 9900 Kronen (370 Euro) angehoben. Das Regierungskabinett beschloss am Donnerstag eine Erhöhung um 700 Kronen (26 Euro), das sind 7,6 Prozent mehr als bisher. Ebenso stimmten die Minister zu, den Mindestlohn für körperlich oder geistig behinderte Menschen auf 9300 Kronen (344 Euro) anzuheben. Vor dem Beschluss der Regierung hatten die Sozialpartner über die Höhe der Zuwächse verhandelt – sie konnten sich aber nicht einigen. Während die Gewerkschafter eine Erhöhung von 1000 Kronen verlangten, befürworteten die Arbeitgeber lediglich 500 Kronen. Die Regierung entschied sich daher für den Kompromiss von 700 Kronen.

Übergewicht in Tschechien: Regierung beschließt Maßnahmen

Die tschechische Regierung bläst zum Kampf gegen die Fettsucht. Am Donnerstag beschloss das Kabinett einen Katalog von 13 Maßnahmen für die kommenden Jahre. Mit Geldern der Europäischen Union sollen Übergewicht und Infektionskrankheiten in der Bevölkerung reduziert werden. Die Bürger des Landes sollen sich mehr bewegen und gesünder ernähren, so die Idee. Die Mehrheit der Bevölkerung bewege sich weniger als eine Stunde täglich, dabei sei dies empfohlen, heißt es vom Gesundheitsministerium.

Rekordumsätze für Getränkeindustrie im heißen Juli

Der Monat Juli hat der tschechischen Getränkeindustrie Rekordumsätze beschert. Aufgrund der extrem hohen Temperaturen wurde die Produktion in den meisten Firmen ausgeweitet, einige Bierbrauereien sprechen vom höchsten Monatsumsatz in den letzten fünf Jahren. Die Prager Brauerei Staropramen gab sogar an, der Juli sei der zweiterfolgreichste Monat in der gesamten Geschichte der Firma gewesen. Der Anbieter Pepsi Co. teilte mit, dass sein Absatz an Mineralwasser und Softdrinks im Jahresvergleich um einen zweistelligen Wert gestiegen sei.

An Hitzetagen hätten die Verbraucher vor allem nach einem einfachen Hellem oder alkoholfreiem Bier verlangt, das alkoholischere Lagerbier dagegen sei in der Regel erst nach Sonnenuntergang getrunken worden, beschrieb der Braumeister der Pilsener Gambrinus-Brauerei, Pavel Zítek, den Bedarf der Konsumenten im Juli.

Fußball: Verbandschef Pelta und Ex-Spieler Nedvěd planen Gespräche in China

Der Chef des tschechischen Fußballverbandes, Miroslav Pelta, und der ehemalige Fußballer des Jahres in Europa, Pavel Nedvěd, sollen im September mit Staatspräsident Milos Zeman nach China fliegen. Dies berichtete das tschechische Nachrichtenportal Neovlivni.cz. Demnach seien Gespräche über eine Kooperation mit chinesischen Firmen geplant, zudem erwäge Nedvěd, in Shanghai eine Fußballschule zu eröffnen. Miloš Zeman will als einziger der 28 Staats- und Regierungschefs der EU an den Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs in China teilnehmen.

Regen lässt Flusspegel steigen – Lage für Wassersportler aber nicht ideal

Die Pegel der Flüsse und Bäche in Tschechien sind aufgrund der vergangenen drei Regentage leicht gestiegen. Für Wassersportler sei die Lage damit weit besser als vor einer Woche, aber längst noch nicht ideal, meldet dazu die Nachrichtenagentur ČTK am Donnerstag. In den letzten Tagen sei es selbst auf kleineren Wasserläufen wieder möglich gewesen, mit dem Kanu zu fahren, teilte Vojtěch Jančar vom tschechischen Kanuverband mit. Am anstehenden Wochenende würden die Wasserpegel aber erneut zurückgehen, so Jančar. Von den größeren Flüssen biete derzeit die Ohře / Eger in West- und Nordböhmen die besten Bedingungen für den Wassersport, hieß es.

Das Wetter am Freitag, 21. August

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Freitag in Tschechien meist heiter. Im südlichen Teil des Landes sind die Wolken dichter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 15 Grad Celsius erreicht.