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In Lety wird der Opfer des Roma-Holocausts gedacht

Die Vizevorsitzende des Senats, Miluše Horská, hofft, dass es gelingen wird, die Schweinemast im südböhmischen Lety bei Písek aufzukaufen. Das sagte Horská am Montag während der Gedenkveranstaltung, bei der in Lety an die Opfer des Roma-Holocausts erinnert wurde. Die Schweinemast steht am Ort, wo sich während des Zweiten Weltkriegs ein Konzentrationslager für Roma befand. Die Gedenkveranstaltungen finden jedes Jahr unweit der Schweinefarm statt, wo ein kleiner Gedenkort errichtet wurde.

In Lety bestand während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ein KZ für Roma. Über 1300 Menschen waren dort interniert, mehrere Hundert von ihnen überlebten die Verfolgung durch die Nationalsozialisten nicht. Das Konzentrationslager hatten die Nazis im August 1942 in Betrieb genommen. Heute steht auf dem ehemaligen KZ-Gelände ein Schweinemastbetrieb. Es konnte dort noch keine Gedenkstätte für die Roma-Opfer entstehen, weil sich der Staat bislang außerstande sieht, den Schweinemastbetrieb aufzukaufen. Bei der Gedenkfeier vor einem Jahr hatte Kulturminister Daniel Herman indes bekräftigt, dass die Regierung die Absicht habe, in Lety einen angemessenen Gedenkort einzurichten.

Am Montag wurde der Opfer des Roma-Holocausts aber auch noch an anderen Orten Tschechiens gedacht.

Vorsitzende des Abgeordnetenhauses: Japan will mit Tschechien im Bereich Atomenergieproduktion zusammenarbeiten

Japan hat Interesse daran, mit Tschechien beim Ausbau der Atomenergieproduktion zusammenzuarbeiten. Falls die Tschechische Republik ihre Atomkraftwerke ausbauen würde, hätte Japan Interesse, sich daran zu beteiligen. Das teilte am Montag der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Jan Hamáček mit, der in diesen Tagen zu einem offiziellen Besuch in Japan weilt. Das Hauptthema der Gespräche in Japan sei die wirtschaftliche Zusammenarbeit, so Hamáček. Er führte am Montag Gespräche mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe sowie mit den Vorsitzenden beider Parlamentskammern und Vertretern der japanischen Handelskammer. Hamáček und Abe einigten sich darüber, dass es gut wäre, den tschechischen Vorsitz in der Visegrader Staaten-Gruppe (V4) zu einem Projekt der Zusammenarbeit dieser Staaten mit Japan zu nutzen.

Fast 200 neue Flüchtlinge vergangenes Wochenende in Tschechien gestellt

Die Zahl der illegalen Einwanderer, die in Tschechien aufgegriffen werden, nimmt zu. Am vergangenen Wochenende wurden von Freitag bis Montagfrüh 197 neue Flüchtlinge von der Polizei entdeckt, allein am Sonntag waren es 46. Von Mitte Juni, als Innenminister Milan Chovanec wegen der Migranten die Kontrollen verschärfen ließ, sind in Tschechien knapp 1000 Flüchtlinge aufgegriffen worden, sagte die Sprecherin der Fremdenpolizei am Montag. In den Abschiebelagern in Bělá pod Bezdězem / Weißwasser und Zastávka bei Brno / Brünn sind derzeit insgesamt 661 Menschen untergebracht, die Mehrzahl der Flüchtlinge sind Afghanen, Syrer und Iraker. Über die eventuelle Öffnung einer weiteren Einrichtung werde in diesen Tagen entschieden, ergänzte die Sprecherin. Schon früher hatte Innenminister Chovanec angekündigt, dass bis Ende des Jahres eine neue Einrichtung für Flüchtlinge entstehen soll, in der bis zu 1200 Migranten beherbergt werden können.

Nicht viele Flüchtlinge wollen Asyl in Tschechien

Von den Hunderten illegaler Flüchtlinge, die auf dem Gebiet Tschechiens aufgefasst wurden, haben nur Einzelpersonen Asyl beantragt. Dies teilte Pavla Novotná vom Innenministerium am Montag mit. In Zentren, wo illegale Migranten untergebracht werden, stellten seit Anfang des Jahres 885 Personen den Asylantrag. Diese Zahl sei höher als in den vergangenen Jahren, aber der Unterschied sei nicht dramatisch, so Novotná. 2013 habe es 800 und 2014 1100 Antragsteller gegeben, erklärte sie. Rund 50 Prozent der Personen, die einen Asylantrag in Tschechien stellten, stammt ihren Worten zufolge aus der Ukraine.

Nato-Luftwaffenübung „Ample Strike“ im September in Tschechien

Die Nato hat für September eine Luftwaffenübung in Tschechien angekündigt. An dem Manöver „Ample Strike“ werden etwa 1000 Soldaten aus 18 Nato-Staaten beteiligt sein. Die US-Armee stellt das umfangreichste Kontingent, darunter in Deutschland stationierte Apache-Kampfhubschrauber, wie eine tschechische Armeesprecherin am Sonntag mitteilte. Bei der Übung am Fliegerhorst Náměšť nad Oslavou / Namiest an der Oslawa in der Nähe von Brno / Brünn proben die Soldaten demnach das Zusammenspiel zwischen Piloten und Fliegerleittrupp. Dieser ist für die Führung der Luftfahrzeuge vom Boden aus verantwortlich. Im Rahmen des Manövers sollen zudem zwei Feldlandeplätze errichtet werden.

Finanzämter forderten 2014 Steuernachzahlungen von 9,5 Mrd. Kronen ein

Die Finanzämter in Tschechien haben den Steuerzahlern nach ihren Kontrollen im vergangenen Jahr insgesamt 9,5 Milliarden Kronen (ca. 352 Millionen Euro) an Nachzahlungen aufgebürdet. Das ist um fast 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Gros der Steuerhinterziehungen wurde bei den Überprüfungen zur Zahlung der Mehrwertsteuer festgestellt. In diesem Segment haben die Steuerprüfer einen Nachzahlungsbetrag von insgesamt 8,2 Milliarden Kronen (ca. 304 Millionen Euro) ermittelt. Der zusätzlich bemessene Jahresbetrag bei der Mehrwertsteuer stieg damit um 1,1 Milliarden Kronen (ca. 40 Millionen Euro) zum Vorjahr an. Der Mehrwertsteuerbetrug ist vor allem auf das sogenannte Karussellgeschäft zurückzuführen; dabei werden Waren Dutzende Male zwischen Firmen in Tschechien und anderen Ländern hin- und herverkauft. Dabei lässt sich der Verkäufer am Ende der Geschäftskette die nie gezahlte Umsatzsteuer von den Finanzbehörden zurückerstatten.

Dürre: In Kreis Hradec Králové gilt Rauchverbot im Wald

Im Kreis Hradec Králové (Ostböhmen) wurden am Montag Sondermaßnahmen wegen der Dürre getroffen. Im Wald gilt beispielsweise das Rauchverbot, es ist zudem verboten, im Wald zu zelten oder Feuer zu machen. Die Maßnahmen wurden mit Rücksicht auf die Wettervorhersage des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts getroffen.

Ai Weiwei wird nächstes Jahr in Prager Nationalgalerie ausstellen

Der chinesische Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei wird nächstes Jahr in Prag ausstellen. Mit seiner Ausstellung werden im Februar 2016 die Feierlichkeiten anlässlich des 220. Gründungstags der Nationalgalerie eröffnet. Vor dem Prager Messepalast wird Ai Weiweis bekanntes Werk „Der Tierkreis“ installiert. 2017 soll der Künstler ein Werk speziell für die Nationalgalerie schaffen. Dies teilte der Direktor der Nationalgalerie Jiří Fajt am Montag mit.

In Lomnice bei Brno wird Ausstellung über Rettung der Juden eröffnet

Eine Ausstellung über die Rettung der Juden vor dem Zweiten Weltkrieg wurde am Sonntag in der Synagoge in Lomnice / Lomnitz bei Brünn eröffnet. Sie beschreibt die Flucht der Juden aus Österreich und der Tschechoslowakei nach Norwegen. Die Fotos und Texte dokumentieren das Schicksal der jüdischen Flüchtlinge und die Arbeit der von Odd Nansen gegründeten Stiftung, die sich für die Aufnahme der Flüchtlinge einsetzte. Das Ziel der Ausstellung ist es, auch daran zu erinnern, dass sich die jetzt nach Europa strömenden Flüchtlinge in einer genauso schwierigen Situation wie damals die Juden befinden. Das sagte Barbora Antonová von einem Verein aus Lomnice, der die Ausstellung veranstaltet. Die Juden hatten es damals in Norwegen schwer, weil sie die Politiker Antonová zufolge nicht für politische sondern für ökonomische Flüchtlinge hielten. Die Stiftung habe mit den Politikern eben über die Aufnahme der Flüchtlinge verhandelt, so Antonová. Die Ausstellung ist in Lomnice bis Ende August zu sehen. Danach wird sie in Brünn gezeigt.

Prager Burg und Aquapark Čestlice verbuchen steigende Besucherzahlen

Die Besucherzahlen bei zwei der drei attraktivsten Touristenziele in Tschechien waren zu Ende Juli höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Mehr Besucher strömten sowohl auf die Prager Burg als auch in den Aquapalace Praha, der sich im südlich der Hauptstadt gelegenen Gewerbegebiet Průhonice-Čestlice befindet. Demgegenüber ist die Zahl der Besucher des Prager Zoos leicht zurückgegangen, was vermutlich auf das sehr heiße Wetter dieses Sommers zurückzuführen ist.

Die meistbesuchte Stätte in Tschechien ist die Prager Burg. Im vergangenen Jahr wurde sie von 1,8 Millionen zahlenden Touristen besucht, bis Ende Juli dieses Jahres waren schon mehr als 1,12 Millionen Menschen hier zu Gast. Zusammen mit denjenigen Besuchern, die auf dem Gelände der Burg nur spazieren gehen und keinen Eintritt zahlen, schätzt die Burgverwaltung die Zahl der Besucher bis Ende Juli auf über 3,6 Millionen Menschen. In den Aquapark Čestlice kamen im vorigen Jahr über 845.000 Leute. In diesem Jahr waren es allein im Monat Juli über 100.000 Menschen, das ist um ein Prozent mehr als im Juli 2014, informierte der Sprecher der Anlage die Medien.

Tennis: Plíšková in der Weltrangliste auf Rang elf

Die tschechische Tennisspielerin Karolína Plíšková hat sich in der WTA-Weltrangliste vom zwölften Platz auf Rang elf verbessert. Dies ist die beste Platzierung der tschechischen Tennisspielerin in ihrer Karriere. Sie hat um 75 Punkte weniger als die Spanierin Carla Suárez auf Rang zehn. Die bestplatzierte Tschechin ist auch weiterhin Petra Kvitová auf Rang vier, zu den Top Ten gehört noch Lucie Šafářová auf Rang acht. Der bestplatzierte Tscheche der ATP-Weltrangliste ist auch weiterhin Tomáš Berdych auf dem sechsten Platz.

Das Wetter am Dienstag, 4. August

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, im östlichen Landesteil ist es wolkig mit vereinzelten Schauern oder Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 30 bis 34 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden bis zu 27 Grad Celsius erreicht.