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Asylpolitik: Innenminister Chovanec trifft österreichische Amtskollegin

Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) ist am Montag im südmährischen Mikulov / Nikolsburg mit seiner österreichischen Amtskollegin Johanna Mikl-Leitner zusammengekommen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Gespräche stand die Zusammenarbeit der Polizei beider Länder sowie die derzeitigen Sicherheits- und Migrationsprobleme. Chovanec will Österreich mit der Entsendung tschechischer Polizisten an die Grenze Ungarns und Serbiens helfen. Über diese Staaten strömen die meisten Flüchtlinge nach Österreich. Tschechien habe Ungarn Polizisten, Technik sowie finanzielle Mittel angeboten, sagte Chovanec nach dem Treffen mit seiner österreichischen Amtskollegin. Dem Innenminister zufolge sollten 20 tschechische Polizisten ab August bei der Überwachung der ungarisch-serbischen Grenze helfen. Ungarn habe das Projekt aber gestoppt, so Chovanec. Ende Juli werden darüber seinen Worten zufolge die Polizeipräsidenten der EU-Länder verhandeln.

Tschechien und Österreich lehnen beide die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Quote für die Aufnahme von Flüchtlingen ab. Vergangene Woche teilte Wien mit, dass es wegen des Flüchtlingsansturms keine weiteren Asylanträge mehr bearbeiten könne. Auch in Tschechien hat sich die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte von Flüchtlingen vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak erhöht.

Polizei fasst seit Freitag 91 Flüchtlinge

Die tschechische Fremdenpolizei hat seit Freitag bis Montagmorgen 91 Flüchtlinge gefasst. Dies sei eine Rekordzahl, teilte eine Sprecherin der Fremdenpolizei mit. Während des ersten Halbjahrs wurden ihren Worten zufolge in Tschechien insgesamt 3018 illegale Migranten gefasst, was um 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr ist. Die tschechische Regierung beschloss zuvor, bis zum Ende des Jahres 2017 insgesamt 1500 Flüchtlinge aufzunehmen.

Bergleute demonstrieren für Ausweitung der Förderquoten für Braunkohle

Rund 100 Bergarbeiter haben am Montagvormittag vor dem Regierungsamt in Prag für die Ausweitung der Förderquoten für Braunkohle demonstriert. Im Regierungsamt trafen sich am Montag die Sozialpartner, um unter anderem über den Kohleabbau zu beraten. Die Gewerkschaft der Bergleute fordert, jegliche Beschränkungen für den Umfang der Kohleförderung zu kippen. Unmittelbar nach der politischen Wende hatte die damalige tschechische Regierung beschlossen, dass in einigen Gruben in Nordböhmen der Abbau von Braunkohle bis 2022 auslaufen solle. Der Beschluss ist bis heute in Kraft. Industrie- und Handelsminister Jan Mládek hat sich jedoch im Juni bei einer Pressekonferenz dafür ausgesprochen, in der Grube Bílina die Förderung über den Zeitraum hinaus laufen zu lassen.

Industrieverbandsvorsitzender: Bewohner sollen über Ausweitung der Kohleförderung informiert werden

Die Bewohner der betroffenen Regionen sollen klar wissen, wo die Begrenzungen zur Kohleförderung aufgehoben werden. Das sagte der Vorsitzende des Verbandes für Industrie und Verkehr Jaroslav Hanák auf einer Pressekonferenz nach der Tagung der Sozialpartner am Montag in Prag. Industrieminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) schlug im Juni vor, die Entscheidung über weitere Förderung in der Grube ČSA, die der Firma Severní energetická gehört, um fünf Jahre hinauszuschieben. Dies ist laut Hanák gegenüber den Bürgern, die in der Region wohnen, unverantwortlich. Sie sollen seinen Worten zufolge wissen, ob sie ihre Häuser in Zonen haben, wo die Begrenzungen zur Kohleförderung aufgehoben werden.

Sozialpartner verhandeln über Staatshaushaltsentwurf

Die Sozialpartner fingen an, über den Staatshaushaltsentwurf für das nächste Jahr zu verhandeln. Die Arbeitgeber unterstützten den Entwurf. Sie wollten aber Genaueres über Sozialausgaben und Investitionen für die nächsten Jahre wissen. Dies teilten die Vertreter der Sozialpartner mit. Die Gewerkschafter sowie die Arbeitgeber lobten das Regierungskabinett dafür, dass es schon jetzt mit ihnen über den Haushaltsentwurf zu verhandeln begann. Die Regierung soll den Staatshaushaltsentwurf bis Ende September dem Abgeordnetenhaus unterbreiten. Die Sozialpartner sollen ihren endgültigen Standpunkt zum Haushaltsentwurf auf einer Sondersitzung am 17. September veröffentlichen.

Salmonellen im Fertigessen: 61 Menschen bleiben im Krankenhaus

In den Krankenhäusern in Plzeň / Pilsen und in Klatovy / Klattau werden weiterhin 61 Menschen wegen Salmonellen behandelt. Der letzte der Patienten wurde am Sonntag kurz vor Mitternacht ins Krankenhaus eingeliefert. Sie erkrankten alle nachdem sie ein Spaghetti-Carbonara-Fertigprodukt gegessen hatten. Das Kreishygieneamt fand am Sonntag heraus, dass es sich um Salmonellen aus einer Lieferung „Spaghetti Carbonara“ eines Fertigessensproduzenten handelt. Der Hersteller verkaufte am Freitag 140 Portionen des Gerichts. Bislang wurden seit Samstag 130 Menschen im Kreis Pilsen wegen Salmonellen ärztlich behandelt.

Tschechische Pfadfinder reisen zum Jamboree nach Japan

Rund 300 tschechische Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter zwischen 14 und 17 Jahren nehmen am 23. World Scout Jamboree teil. Das Jamboree findet vom Dienstag bis zum 8. August in Japan statt. Ein Teil der tschechischen Pfadfinderdelegation fliegt am Montagabend mit einer Sondermaschine der Regierung nach Japan. Mit dem Flugzeug reist zudem eine Parlamentsdelegation unter der Leitung des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Jan Hamáček (Sozialdemokraten) nach Japan. Hamáček und der Vizevorsitzende des Abgeordnetenhauses Petr Gazdík (Top 09), die mit den Pfadfinderideen sympatisieren, werden zum Abschluss ihrer Japan-Reise auch das Jamboree besuchen. Vorher treffen die tschechischen Parlamentarier mit dem japanischen Premierminister, den Vorsitzenden der beiden Parlamentskammern und den Mitgliedern der kaiserlichen Familie zusammen. Sie werden zudem an einer Gedenkveranstaltung in Hiroshima teilnehmen.

Klaviervirtuose Ivan Moravec im Alter von 84 Jahren gestorben

Der international anerkannte tschechische Pianist Ivan Moravec ist im Alter von 84 Jahren am Montag in Prag gestorben. Die Information bestätigte Jaromír Havlík von der Prager Akademie der Musischen Künste gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Der Klaviervirtuose wurde als einziger Tscheche in die CD-Serie „Große Pianisten des 20. Jahrhunderts“ (Great Pianists of the 20th Century) von Philips Classics miteinbezogen. Moravec wurde in den Medien als „Dichter des Klaviers“ bezeichnet. Während seiner internationalen Karriere trat er fast in allen berühmten Konzertsälen der Welt auf. Er arbeitete mit renommierten Orchestern und Dirigenten zusammen. Moravec wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Erfolg feierte er vor allem mit Werken von Mozart, Beethoven, Debussy, Franck und Chopin. Präsident Václav Havel verlieh Moravec im Jahr 2000 die Verdienstmedaille.

Handball: Jícha will zum FC Barcelona – wegen finanzieller Probleme

Handball-Profi Filip Jícha will vom deutschen Rekordmeister THW Kiel zum Champions-League-Sieger FC Barcelona wechseln. Er habe im Moment nur schlaflose Nächte, sagte der tschechische Nationalspieler den „Kieler Nachrichten“ (Montagsausgabe). Eigentlich habe er in Kiel seine Karriere beenden wollen, doch wegen einer früheren Investition in Immobilien müsse er finanzielle Probleme lösen, so der Welthandballer des Jahres 2010. Deswegen könne er den THW nur bitten, ihn sofort zu verkaufen, um ihm zu helfen, sagte der 33-jährige Handballspieler.

Filip Jícha spielt seit 2007 in Kiel. Im Dress des norddeutschen Klubs war er an zwei Champions-League-Siegen und vier deutschen Meistertiteln beteiligt.

Tennis: Štěpánek gewinnt Doppel-Finale in Bogota

Tennisspieler Radek Štěpánek hat nach zwei Jahren erstmals wieder ein Finale im Doppel gewonnen. Im kolumbianischen Bogota siegte der Tscheche zusammen mit seinem französischen Doppelpartner Edouard Roger-Vasselin gegen das kroatisch-neuseeländische Paar Mate Pavić und Michael Venus mit 7:5 und 6:3. Der 36-jährige Radek Štěpánek holte damit den 16. Doppel-Titel seiner Karriere.

Beachvolleyball: Duo Kolocová und Sluková zerfällt

Das tschechische Beachvolleyball-Duo Kristýna Kolocová und Markéta Sluková zerfällt wegen einer Spielkrise. Sluková soll künftig mit Barbora Hermannová spielen. Kolocová ist erst dabei, ihre Zukunft zu lösen. Kolocová und Sluková spielten mehr als zehn Jahre lang zusammen. Voriges Jahr erlebten sie ihre beste Sportsaison: sie gewannen das Open-Turnier in Prag und Grand Slam in Berlin. Bei den olympischen Sommerspielen in London 2012 belegten sie den Rang fünf. Das populäre Duo Kiki und Maki, wie Kolocová und Sluková genannt werden, zerfiel ein Jahr vor den olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro.

Das Wetter am Dienstag, 28. Juli

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt, im Nordwesten mit Regenschauern.Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 19 und 23 Grad Celsius, im Südosten erreichen sie bis zu 26 Grad. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 15 Grad, in den Beskiden 18 Grad Celsius erreicht.