Täglicher Nachrichtenüberblick

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Staatspräsident Zeman spricht sich für den Grexit aus

Staatspräsident Miloš Zeman hält den Austritt Griechenlands aus der Eurozone für eine vernünftige Lösung für die Schuldenkrise des Mittelmeerstaates. Das gab Zemans Sprecher bei einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt. Die Finanzlage Griechenlands spreche zudem nicht für eine Einführung des Euro in Tschechien, wurde der Staatspräsident zitiert. Man könne vom tschechischen Steuerzahler nicht verlangen, die Schulden eines anderen Staates mit schlechter Wirtschaftspolitik zu begleichen, hieß es. Trotzdem unterstütze das Staatsoberhaupt weiterhin allgemein die Einführung des Euro hierzulande, betonte Zemans Sprecher.

Katholische Kirche erhält Georgskloster auf Prager Hradschin zurück

Die katholische Kirche erhält zwei Anwesen auf dem Prager Hradschin zurück. Es handelt sich um die sogenannten Mocker-Häuser sowie das Georgskloster. Staatspräsident Miloš Zeman und der Prager Erzbischof Dominik Duka wollen am Donnerstag eine entsprechende Erklärung unterzeichnen. Mit dem Rückerhalt verpflichtet sich die Kirche dazu, die beiden denkmalgeschützten Anwesen bis in fünf Jahren zu restaurieren. Zudem soll die Kirche auf jegliche weitere Ansprüche auf dem Hradschin verzichten. Dies teilte ein Sprecher von Präsident Zeman mit. Kirchenvertreter wollen sich erst am Donnerstag öffentlich äußern.

2013 schloss der tschechische Staat mit den Kirchen und Glaubensgemeinschaften eine Vereinbarung über die Rückgabe von verstaatlichtem Kircheneigentum. Die Vereinbarung sieht eine Restitution von Grundstücken und Gebäuden im Wert von 75 Milliarden Kronen (ca. 2,74 Milliarden Euro) vor.

Korruptionsprozess: Schlussplädoyer von Ex-Politiker Rath zieht sich bis Mittwoch

Der Korruptionsprozess gegen den Ex-Politiker David Rath ist in die letzte Runde gegangen. Am Montag begann der Angeklagte mit einem umfangreichen Schlussplädoyer, das er am Dienstag noch nicht beendet hatte. Er brauche noch einige Stunden, sagte Rath zum Verhandlungsschluss im Prager Kreisgericht am Dienstagnachmittag. Nach dem Plädoyer wird das Gericht den Termin der Urteilsverkündung bestimmen.

Rath weist nach wie vor jegliche Schuld von sich. Der frühere Gesundheitsminister war 2012 als amtierender Kreishauptmann von Mittelböhmen verhaftet worden. Sieben seiner vermeintlichen Komplizen wurden bereits im April verurteilt, sie erhielten wegen Korruption und der Manipulation öffentlicher Ausschreibungen jeweils mehrjährige Haftstrafen. Rath als Hauptangeklagtem drohen bis zu zwölf Jahre Haft.

Foxconn plant umfangreiche Investitionen in Tschechien

Die taiwanesische Firma Foxconn erwägt umfangreiche Investitionen in ihren beiden tschechischen Betrieben. Der Wert der Investitionen in Pardubice / Pardubitz und Kutná Hora / Kuttenberg soll bei mehreren Milliarden Kronen liegen. Die tschechische Regierung sprach sich bei der Kabinettssitzung am Montag für eine gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit mit dem Elektronikkonzern aus. Die Erklärung soll am 21. Juli unterschrieben werden. Das gab das Industrie- und Handelsministerium in einem Pressebericht bekannt.

Foxconn plant unter anderem den Bau eines Forschungs- und Designzentrums, das einzigartig in Europa sein soll. Dank der Investitionen würden einige Tausend hochqualifizierte Arbeitsstellen entstehen, teilte das Industrie- und Handelsministerium mit. Außerdem solle die Zusammenarbeit auch die Lage von tschechischen Produkten auf asiatischen Märkten stärken.

Verkehrsministerium konkretisiert Pläne für Bahnanbindung des Prager Flughafens

Der Prager Václav-Havel-Flughafen soll bis eine Bahnanbindung erhalten. Das tschechische Verkehrsministerium hat am Dienstag die entsprechenden Pläne konkretisiert. Demnach soll die bestehende Bahntrasse zwischen Prag und dem mittelböhmischen Kladno zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden, von der Haltestelle Ruzyně entstünde eine Abzweigung zum Flughafen. Die Fahrtzeit zwischen dem Masaryk-Bahnhof im Prager Zentrum und dem Flughafen soll 27 Minuten betragen. Die Kosten für den Ausbau der Bahnstrecke dürften sich nach den Berechnungen des Ministeriums auf 19,5 Milliarden Kronen (710 Millionen Euro) belaufen. Ressortchef Dan Ťok möchte dabei auf Gelder aus EU-Fonds zurückgreifen. Allerdings hat das Rathaus des sechsten Prager Stadtbezirks Einwände gegen die Trassenführung.

Mögliche Alternativen zur Bahnanbindung sind der Weiterbau der Metrolinie A oder der Straßenbahngleise bis zum Flughafen. Im Falle der U-Bahn werden jedoch eine unzureichende Auslastung befürchtet, und die Straßenbahn wäre zu langsam.

Stadt Brünn möchte Mehrheitsanteil an der Messe erwerben

Die Stadt Brno / Brünn möchte von der Messe Düsseldorf den Mehrheitsanteil an der Messe Brünn kaufen. Das Interesse des Rathauses an den 61 Prozent Aktien machte Oberbürgermeister Petr Vokřál (Partei Ano) am Dienstag publik. Die Düsseldorfer hatten bereits 2012 den Verkauf ihres Anteils angekündigt. Die Stadt Brünn hält bisher 34 Prozent an der Firma, der Rest gehört kleinen Aktionären. Vokřál selbst wird eine Delegation von städtischen Unterhändlern anführen, die ab August in Deutschland Gespräche führen soll.

Die Messe Brünn schreibt seit einiger Zeit wieder schwarze Zahlen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Gewinn nach Steuern von 28 Millionen Kronen (1,04 Millionen Euro).

Verkehrszählung: 3,8 Millionen Radfahrer nutzten 2014 die Prager Radwege

Die Stadt Prag hat die Auslastung ihrer Radwege erfasst. Demnach wurden im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Radfahrer auf den wichtigsten Wegen durch die tschechische Hauptstadt gezählt. Die meisten Radler waren dabei im Juni unterwegs, wie die Presseagentur ČTK berichtete. Am stärksten ausgelastet ist der Radweg entlang dem rechten Ufer der Moldau. Dort wurden in Modřany zum Beispiel fast eine halbe Million Radfahrer gezählt, am Tunnel durch den Vyšehrad waren es über 340.000.

Die Daten werden durch automatische Zähleinrichtungen rund ums Jahr erhoben. Insgesamt gibt es derzeit 25 dieser Zähler in Prag. Die Länge der Radwege in der Stadt beträgt 430 Kilometer.

Prager Blues-Gitarrist Stan „the Man“ gestorben

Der Blues-Gitarrist Stan Wolarz ist am Montag in Prag gestorben, dies haben seine Angehörigen auf seiner Facebook-Seite gepostet. Stan „the Man“, wie er sich nannte, gehörte jahrzehntelang zur Musikszene der tschechischen Hauptstadt. Der gebürtige Schotte war nach der politischen Wende in der Tschechoslowakei nach Prag ausgewandert. In seiner neuen Heimat gründete er die Bohemia Blues Band, mit dieser trat er unter anderem im Vorprogramm solch klingender Namen auf wie Bo Diddley, Mick Taylor oder Johnny und Edgar Winter.

Französisches Ensemble eröffnet Sommerfest der Alten Musik in Prag

Mit einem Konzert des französischen Ensembles La Sainte Folie Fantastique wurde am Montagabend in Prag das 16. Sommerfest der Alten Musik eröffnet. Das Konzert, bei dem unter anderem Werke der beiden Barock-Komponistinnen Elisabeth-Claud Jacquet de la Guerre und Julia Pinel gespielt wurden, fand im Schloss im Prager Stadtteil Troja statt. Das Festival der Alten Musik läuft in diesem Jahr unter dem Motto „Femina aeterna“. Als Höhepunkt des Programms gilt die Aufführung der Barockoper „Calisto“von Francesco Cavalli durch das Ensemble Collegium Marianum und die Theatergruppe Buchty a loutky. Die Vorstellung findet am abschließenden Abend des Sommerfestes, dem 8. August, in der Staatsoper in Prag statt.

Radsport: Tour-Etappensieger Štybar verlängert bei Etixx-Qick-Step

Tour-de-France-Etappensieger Zdeněk Štybar wird auch in den kommenden beiden Jahren für das Team Etixx-Quick-Step fahren. Am Montag gab der belgische Rennstall die Vertragsverlängerung bis Ende 2017 bekannt. Der dreimalige Cross-Weltmeister aus Tschechien wechselte zur Saison 2011 zum Quick-Step-Team. In dieser Saison gewann er in Italien die Strade Bianche und wurde im April Zweiter bei Paris-Roubaix. 2013 hatte Štybar bereits eine Etappe bei der Vuelta gewonnen, bei seinem Tour-Debüt gelang ihm am Donnerstag auf der sechsten Etappe der Sieg in Le Havre.

Das Wetter am Mittwoch, 15. Juli

Am Mittwoch ist es in Tschechien meist bewölkt mit vereinzelt Regenschauern. Im nördlichen und nordöstlichen Teil des Landes sind die Niederschläge häufiger. Am Nachmittag und Abend lassen Regen und Schauer nach, der Himmel klart auf. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 21 und 25 Grad Celsius, im Südosten bis zu 27 Grad. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 17 Grad erreicht. Dazu weht ein leichter Wind aus West oder Nordwest.