Täglicher Nachrichtenüberblick

Außenministerium: Keine Tschechen an Bord der abgestürzten Germanwings-Maschine

Laut dem Außenministerium in Prag waren den bisherigen Informationen nach keine tschechischen Passagiere an Bord des Flugzeugs von Germanwings, das am Dienstagvormittag in den französischen Alpen abgestürzt ist. Man stelle aber weitere Nachforschungen an, hieß es. Laut den Berichten soll niemand in dem Flugzeug den Absturz überlebt haben. An Bord des Airbus A320 waren 144 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Der Flug war in Barcelona gestartet und sollte in Düsseldorf landen. Die meisten Mitfliegenden sollen deutsche Staatsbürger gewesen sein. Die Absturzursache ist bisher nicht klar, die Wetterbedingungen waren den Berichten nach gut.

Präsident Zeman: Durchfahrt amerikanischen Militärkonvois kein Besetzungsakt

Staatspräsident Miloš Zeman hat sich gegen die antiamerikanischen Ressentiments wegen der Durchfahrt eines großen US-Militärkonvois durch Tschechien gewandt. Die Durchfahrt sei kein Akt der Besetzung des Landes, sagte Zeman am Rand eines Besuchs im Kreis Liberec / Reichenberg. Was eine Okkupation sei, hätten die Tschechen bereits zweimal in der Geschichte erfahren müssen, so der Staatspräsident. Mehrere Gruppen haben Proteste gegen den sogenannten „Dragoon Ride“ des US-Militärs angekündigt, darunter vor allem Kommunisten sowie Aktivisten von „Ne základnám“, diese Initiative hatte vor einigen Jahren gegen die Stationierung einer US-Radaranlage in Tschechien demonstriert.

Dutzende Radpanzer und weitere Fahrzeuge der US-Streitkräfte sollen am Sonntag über drei Grenzübergänge aus Polen nach Tschechien fahren. Nach einem Stopp in Prag soll die Autokolonne am 1. April ihre Reise nach Bayern fortsetzen.

Direkte Flugverbindung Prag-Peking ab Oktober

Die geplante direkte Flugverbindung zwischen Prag und Peking könnte zum 1. Oktober eingerichtet werden. Dies teilte Premier Bohuslav Sobotka nach einem Treffen mit der chinesischen Botschafterin in Prag, Ma Keqing, mit. Derzeit verhandle die Fluggesellschaft Hainan Airlines mit der tschechischen Český Aeroholding über die technischen Details für den Betrieb der Flugverbindung, so Sobotka. Die endgültige Bestätigung soll dem Premier nach beim Besuch der stellvertretenden chinesischen Ministerpräsidentin Liu Yandong im Juni in Prag erfolgen. Ursprünglich waren Direktflüge zwischen Prag und der Finanzmetropole Shanghai im Gespräch gewesen. Die Behörden der Volksrepublik entschieden dann aber, dass die chinesische Hauptstadt angeflogen werden solle.

Abgeordnete von Úsvit schließen Parteichef Okamura aus Fraktion aus

Die Abgeordneten der rechtspopulistischen Partei Úsvit (Morgenröte) haben ihren Vorsitzenden Tomio Okamura und den Parlamentarier Radim Fiala aus der Fraktion ausgeschlossen. Fiala war bis vor kurzem noch Fraktionsvorsitzender von Úsvit gewesen. Die Abgeordneten reagierten damit auf die desaströse Wirtschaftslage der Partei, auf den Konten von Úsvit sollen sich nur noch 13.000 Kronen (470 Euro) befinden. Okamura warfen sie vor, Parteigelder für Beraterhonorare verschwendet zu haben.

Bereits vor einigen Wochen hatte die Mehrheit der Úsvit-Abgeordneten gegen den Parteichef und den Fraktionschef aufbegehrt. Seitdem streiten sich beide Seiten um die Führung der Oppositionspartei.

CzechInvest bilanziert: 147 Investitionsprojekte in Tschechien in 2014

Die staatliche Agentur CzechInvest hat im vergangenen Jahr insgesamt 147 Investitionsprojekte in Tschechien vermittelt. Das ist nahezu das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr. Die Projekte stammen von Firmen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Der Gesamtwert der Investitionen betrug 87 Milliarden Kronen (3,2 Milliarden Euro). Mit den Projekten sollen mehr als 16.700 neue Arbeitsplätze entstehen, vor allem im Mährisch-Schlesischen Kreis und im Kreis Ústí nad Labem / Aussig. Dies gaben Vertreter von CzechInvest bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Prag bekannt.

Laut Industrie- und Handelsminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) beruht der Anstieg der Investitionen in Tschechien auf der Wiederbelebung der europäischen Märkte. Die meisten Investitionen flossen in die Automobilindustrie und in die metallverarbeitende Industrie. Am stärksten engagieren sich in Tschechien Investoren aus Deutschland und aus den USA.

Coface: Tschechische Wirtschaft wächst dieses Jahr um 2,5 Prozent

Laut einer Prognose des Kreditversicherers Coface könnte die tschechische Wirtschaft in diesem Jahr um 2,5 Prozent wachsen. Wichtigste Wachstumsfaktoren sollen dabei der Export von Pkw und die steigende Binnennachfrage sein. Wie Coface in seinem Bericht weiter anführt, profitiere Tschechien von der Tatsache, eine eigene Währung zu haben. Das Versicherungsunternehmen wies in diesem Zusammenhang auf die Strategie der Tschechischen Nationalbank hin, durch Interventionen den Kurs der Krone gegenüber dem Euro zu schwächen. Dies habe den Export gefördert, hieß es.

Digitale Vernetzung: DTIHK startet neues Jahresthema

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) hat gemeinsam mit über 30 Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Politik sowie zahlreichen Vertretern von Fachöffentlichkeit und Presse am Dienstag ihr neues Jahresthema offiziell gestartet. Unter dem Begriff „Industrie 4.0“ steht dabei die digitale Vernetzung in der Wirtschaft im Mittelpunkt. Diese Art der Vernetzung werde in den kommenden zehn Jahren „ein entscheidender Faktor zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Tschechiens sein“, sagte DTIHK-Präsident Rudolf Fischer. Laut einer aktuellen Umfrage der Kammer und ihrer Partnerverbände hält mehr als die Hälfte der Unternehmen die digitale Vernetzung der Wertschöpfungsprozesse für „entscheidend“ oder „sehr wichtig“.

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) ist mit mehr als 600 Mitgliedern die größte bilaterale Auslandshandelskammer in Tschechien.

Missstände an Prager Literatur-Hochschule: Studenten streiken

Die Studenten des International Art Campus Prague sind am Montag in den Streik getreten. Gemeinsam mit Pädagogen der privaten Hochschule kritisieren sie die Arbeit des Geschäftsführers Miroslav Doležal. Die Pädagogen beklagen, dass ihnen das Gehalt sehr oft mit Verspätung gezahlt werde. Studenten-Sprecher Michal Beck gab bekannt, dass auch die Studierenden von Unregelmäßigkeiten betroffen seien. Demnach werde die Erasmus-Förderung für Auslandsaufenthalte von der Hochschule einbehalten, statt diese an die Studenten auszuzahlen. Der Geschäftsführer der Uni bestreitet die Vorwürfe. Auf Anweisung der deutschen Eigentümer hat er indes am Montag den Direktor der Akademie, Petr Kaňka, von seiner Funktion abberufen. Laut Eintrag im Handelsregister ist die Gesellschaft Education-Partner Campus mit Sitz in Hamburg der Mehrheitseigner des International Art Campus in Prag.

Angreifer von Sänger Hrůza muss drei Jahre in Haft

Der Mann, der den Sänger Michal Hrůza im vergangenen Jahr schwer verletzt hat, muss für drei Jahre ins Gefängnis. Außerdem muss er dem Sänger eine Entschädigung von umgerechnet 18.000 Euro zahlen. Der zweite Täter erhält eine Bewährungsstrafe von einem Jahr. Dies hat am Dienstag ein Gericht in Ostrava / Ostrau entschieden. Das Attentat ereignete sich im vergangenen Herbst vor einem Nachtclub in Ostrau. Hrůza wollte damals einen Streit zwischen den beiden Cousins schlichten, die ihn daraufhin gemeinsam angriffen. Hrůza wurde dabei schwer am Kopf verletzt und lag mehrere Tage im Koma.

Eishockey: Kometa Brünn nach 5:0 über Zlín im Play-off-Halbfinale

In den Playoffs zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft hat sich der HC Kometa Brünn am Montagabend als vierte und letzte Mannschaft für das Halbfinale qualifiziert. In der Best-of-Seven-Serie mit Titelverteidiger PSG Zlín waren alle sieben Spiele erforderlich, um den Sieger zu ermitteln. Von den ersten sechs Begegnungen gewann jedes Team je drei, im entscheidenden siebten Match in Brno / Brünn behielten die Gastgeber klar mit 5:0 die Oberhand.

In den ebenfalls auf vier Gewinnspiele angesetzten Halbfinals trifft Brünn nun ab Donnerstag auf den HC Verva Litvínov. In der zweiten Paarung stehen sich ab Samstag Hauptrundensieger HC Oceláři Třinec und der HC Sparta Prag gegenüber. Třinec und Litvínov haben zunächst zweimal Heimvorteil.

Das Wetter am Mittwoch, 25. März

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Mittwoch in Tschechien zunächst überwiegend heiter oder wolkenlos. Im Laufe des Tages werden von Süden her die Wolken aber dichter und am Abend beginnt es vereinzelt zu regnen. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 13 bis 17 Grad Celsius, im Südosten des Landes sogar bis zu 19 Grad. In Höhenlagen ab 1000 Meter maximal 10 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Wind aus Südost, der aber auf der Böhmisch-Mährischen Höhe und in Südmähren tagsüber auffrischen kann.