Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Tschechien erhält Zusatzzahlungen für Zustimmung zu EU-Klimazielen

Tschechien wird Zusatzzahlungen erhalten für seine Unterstützung der EU-Klimaziele. Dies haben die Staats- und Regierungschefs der 28 europäischen Länder beim Gipfel in Brüssel entschieden. So soll Tschechien 1,8 bis 2,5 Milliarden Euro bekommen, um in eine bessere Energieinfrastruktur zu investieren. Dafür stimmte Premier Bohuslav Sobotka dem Ziel zu, dass die Europäische Union bis 2030 ihre Kohlendioxidemissionen gegenüber 1990 um 40 Prozent senkt. Zudem werde für Tschechien kein fixer Wert definiert für den Anteil Erneuerbarer Energien, wie Sobotka gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte.

Tschechien befürchtet wie weitere stark von Kohle abhängige Staaten Mittel- und Osteuropas, dass die EU-Klimaziele die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gefährden könnten. Die neue Richtmarke für den Anteil der Erneuerbaren in der gesamten Union soll bei 27 Prozent liegen.

Präsident Zeman eröffnet Westchinesische internationale Messe in Chengdu

Präsident Miloš Zeman hat am Freitag seinen offiziellen Besuch in China gestartet. In Chengdu nahm er an der Eröffnung der Westchinesischen internationalen Messe teil. Die Tschechische Republik ist mit ihrer historisch größten Ausstellung in Westchina dabei präsent. Der Autohersteller Škoda Mladá Boleslav sowie Flug-, Glasindustrie und Bierbrauerei werden im tschechischen Pavillon vorgestellt. Präsident Zeman hat in seiner Rede bei der Messeeröffnung die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern unterstützt. Er sprach sich für eine Belebung der bilateralen Begegnungen aus, unter anderem durch die Förderung des Tourismus. Das tschechische Staatsoberhaupt befürwortete die Eröffnung eines Generalkonsulats in Chengdu sowie die geplante Errichtung einer regelmäßigen Flugverbindung zwischen Prag und dieser Stadt in der westchinesischen Provinz Sichuan.

Abgeordnetenhaus bestätigt Beamtengesetz gegen Veto des Staatspräsidenten

Das Abgeordnetenhaus hat am Freitag die umstrittene Novelle des Beamtengesetzes bestätigt. Die Parlamentarier überstimmten das Veto des Staatspräsidenten. Für das Beamtengesetz waren 123 der 166 anwesenden Gesetzgeber. Präsident Zeman kritisiert die Novelle vor allem wegen der darin verankerten politischen Staatssekretäre in Ministerien. Er kündigte bereits früher an, sich an das Verfassungsgericht wenden zu wollen. Am Freitag bestätigte er aus China, die Beschwerde sei bereits vorbereitet. Man müsse damit abwarten, bis das Gesetz in der Gesetzessammlung veröffentlicht worden sei.

Streik des ČSA-Bordpersonals abgesagt

Der für den Donnerstag kommender Woche angekündigte Streik des Bordpersonals der tschechischen Fluggesellschaft ČSA wurde abgesagt. Die Flugbegleiter wollten mit dem Streik gegen die geplanten Entlassungen protestieren. Am Freitag gelang es, eine Kompromisslösung zwischen der Firmenleitung und den Gewerkschaftern zu finden. Die ČSA-Führung versprach, einen Teil der Kündigungen zurückzunehmen. Laut der Vereinbarung vom Freitag sollen insgesamt 135 Stewardessen und Stewards, 65 Piloten sowie 26 administrative Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Der Grund sind die schlechten Wirtschaftsergebnisse der ČSA, die eine Restrukturierung des Unternehmens erfordern.

Mehrheit der Tschechen sieht Russland als Gefahr

Das Russland-Bild in Tschechien hat sich angesichts der Ukraine-Krise deutlich verschlechtert. Nach einer aktuellen Umfrage glauben 65 Prozent der Befragten, dass Russland eine Gefahr für ihr Land darstelle. Vor einem Jahr war nur ein Drittel der Befragten dieser Meinung, wie das Institut STEM am Freitag in Prag mitteilte. 80 Prozent der 1000 Befragten gaben an, dass vom Konflikt in der Ukraine eine Gefahr für den Frieden in Europa ausgehe. Eine überwiegende Mehrheit sprach sich zudem für die Erhaltung der staatlichen Einheit der Ukraine aus. Die EU-Sanktionen gegen Russland trafen indes auf Skepsis - 71 Prozent halten sie nicht für hilfreich.

Kleiner Ashya macht nach Protonentherapie Fortschritte

Der krebskranke britische Junge Ashya hat in Prag die Bestrahlungstherapie mit Protonen abgeschlossen und macht Fortschritte. Der Zustand des Fünfjährigen habe sich sichtlich gebessert, teilten die behandelnden Ärzte am Freitag mit. Der Fall hatte weltweit Aufsehen erregt, nachdem Ashyas Eltern den Jungen aus einem englischen Krankenhaus geholt und damit eine europaweite Fahndung ausgelöst hatten. Die Familie will nun nach Spanien reisen, wo die Behandlung fortgesetzt werden soll. Die Wirksamkeit der in Prag eingesetzten Protonentherapie ist noch nicht vollends erforscht.

Zugverspätungen zwischen Prag und Děčín wegen Erdrutsches

Wegen eines Erdrutsches bei Lovosice / Lobositz muss der Schienenverkehr zwischen Prag und dem nordböhmischen Děčín / Teschen für einige Tage eingeschränkt werden. Bei Dutzenden Zügen, einschließlich der internationalen Schnellzüge nach Berlin, müsse in den nächsten Tagen mit Verspätungen gerechnet werden, teilte ein Sprecher der Tschechischen Bahn (ČD), mit. Zum Erdrutsch kam es am Donnerstag in Folge starker Regenfälle, und zwar beim Bau eines Hochwasserschutzdammes zwischen Lovosice und Prackovice nad Labem. Die Züge können die Strecke höchstwahrscheinlich bis Montag nur eingleisig befahren.

Feierlicher Saisonabschluss auf Burg Velhartice

Auf der Burg Velhartice im Böhmerwald wird am Samstag die Hauptsaison feierlich beendet. Die Burg gehört zu den meist besuchten historischen Baudenkmälern im Kreis Plzeň / Pilsen. Sie ist unter anderem für ihre europaweit einzigartige gotische Steinbrücke bekannt. Zum Saisonabschluss wird ein sogenannter „Lauf um den Burgschlüssel“ für alle Alterskategorien veranstaltet, wie die Burgverwaltung mitteilte. Die Sehenswürdigkeit wird aber auch über den Samstag hinaus noch geöffnet sein, und zwar von Sonntag bis Dienstag.

Der „Lauf um Burgschlüssel“ wird zum 16. Mal veranstaltet. Die Teilnehmer in historischen Kostümen können auf Strecken von 150 Meter bis zu sechs Kilometern ihre Kräfte messen. Auf dem Programm stehen zudem Sonderführungen durch die Burg, Bogenschießen, ein Feuerwerk, ein Lampionumzug von der Burg auf den Marktplatz sowie ein Konzert.

Fußball: Fanausschreitungen überschatten Europa-League-Spiel von Sparta in Bratislava

Zuschauerausschreitungen haben das Europa-League-Spiel von Sparta Prag bei Slovan Bratislava überschattet. Die Begegnung am Donnerstagabend musste deswegen für 40 Minuten unterbrochen werden, wurde aber dennoch zu Ende geführt. Anhänger der Gäste hatten einen Zaun durchbrochen und waren in den Bereich der Heimfans eingedrungen. Es kam zu Schlägereien, die Polizei musste einschreiten. Mehrere Fans von Bratislava flüchteten vor den Angreifern aufs Spielfeld. Darauf schickte der schwedische Schiedsrichter Martin Strömbergsson die Mannschaften beim Stand von 0:0 vom Platz, da er ihre Sicherheit gefährdet sah. Der Delegierte der Europäischen Fußball-Union UEFA und der Referee entschieden mit Vertretern beider Vereine, das Spiel fortzusetzen.

Sparta Prag gewann danach mit 3:0. Kapitän David Lafata (56. Minute), Tiémoko Konaté (61.) und Ladislav Krečí (81.) erzielten die Tore für den tschechischen Meister. In Gruppe I liegt Prag nun hinter Young Boys Bern und vor dem SSC Neapel auf Tabellenplatz zwei.

Aus für Kvitová bei Tennis-WM

Die Tschechin Petra Kvitová ist bei WTA-WM der Tennisdamen in Singapur vorzeitig gescheitert. Die Wimbledon-Siegerin unterlag am Freitag der Dänin Caroline Wozniacki klar mit 2:6 und 3:6. Kvitová beendete ebenso wie die Polin und die Russin Scharapowa die Vorrunde jeweils mit einem Sieg und zwei Niederlagen.