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Tschechien liefert Munition an Kurden im Nordirak

Für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat Tschechien die Lieferung von Munition an die Kurden im Nordirak beschlossen. Die Mitte-Links-Regierung entschied am Mittwoch, mehrere Millionen Patronen für Kalaschnikow-Maschinenpistolen sowie Handgranaten und Panzerabwehrwaffen bereitzustellen. Die Munition im Wert von rund 1,48 Millionen Euro werde von der US-Armee in den Irak transportiert, sagte Verteidigungsminister Martin Stropnický (Partei Ano) am Abend.

Die Entscheidung des Kabinetts öffne auch der tschechischen Rüstungsindustrie die Türen in den Irak, so Stropnický weiter. Entsprechende Gespräche zwischen Firmen und der Regierung in Bagdad seien bereits aufgenommen worden.

Premier Sobotka: Tschechisch-chinesische Beziehungen sind Priorität des Kabinetts

Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hat die Verbesserung der Beziehungen zu China als eine Priorität seines Regierungskabinetts bezeichnet. Der Grundstein solle durch die erste Direktflugverbindung zwischen Prag und Shanghai gelegt werden, sagte Sobotka zum Auftakt eines tschechisch-chinesischen Wirtschaftsforums am Donnerstag auf der Prager Burg. Zugleich betonte der Ministerpräsident, dass die Diskussion zwischen beiden Ländern offen geführt werden und auch die Frage der Einhaltung von Menschenrechten einschließen solle. Verschiedene Organisationen hatten zuvor die Befürchtung geäußert, dass dieses Thema beim Wirtschaftsforum ausgeklammert würde. Eine Gruppe Protestanten versammelte sich am Donnerstagmorgen vor der Prager Burg. Unter ihnen war auch der frühere Umweltminister Martin Bursík. Er warf der Regierung vor, sie stelle Wirtschaftsinteressen über die Frage der Menschenrechte.

Der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Shang Gaoli übermittelte während der Veranstaltung eine Einladung an Miloš Zeman. Der tschechische Präsident wird Ende Oktober zum Staatsbesuch zum chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping nach China reisen. Beim tschechisch-chinesischen Wirtschaftsforum in Prag beraten sich zwei Tage lang mehrere Hundert Vertreter aus Wirtschaft und Politik beider Länder.

China hat Interesse am Temelín-Ausbau

Die chinesische Regierung hat Interesse am Ausbau des Atomkraftwerks Temelín bekundet. Dies sagte der tschechische Industrie- und Handelsminister Jan Mládek im Tschechischen Rundfunk. Laut eines Ministeriumssprechers gelte das Interesse auch im Falle einer Ausschreibung für das Atomkraftwerk Dukovany. Im Juli hatte bereits Südkorea signalisiert, an einer möglichen erneuten Ausschreibung für den Bau zweier neuer Reaktoren in Temelín teilnehmen zu wollen. Am im April abgelaufenen Vergabeverfahren des tschechischen Energiekonzerns ČEZ hatten sich die beiden Länder nicht beteiligt. Damals hatte der Temelín-Betreiber die Erweiterungspläne für beendet erklärt und den Bewerbern Westinghouse, Areva und Mir abgesagt.

Tschechische Polizei stellt Crystal-Chemikalien sicher

Der tschechischen Polizei ist nach eigenen Angaben ein Schlag gegen die illegale Drogenproduktion gelungen. Die Fahnder deckten einen umfangreichen Handel mit Ausgangsstoffen für die Herstellung der Droge Crystal Meth auf, wie eine Sprecherin der Polizei am Donnerstag in Prag mitteilte. Bei Razzien in fünf illegalen Laboren seien unter anderem 3 Kilogramm Crystal Meth, 750 Kilogramm Jod, 740 Kilogramm schwarzer Phosphor und 613 Liter Phosphorsäure sichergestellt worden. Der 41 Jahre alte mutmaßliche Betreiber wurde festgenommen. Es sei der bisher größte Fall dieser Art in Tschechien, teilte Polizeipräsident Tomáš Tuhý mit.

Lebensstandard in Tschechien im Vergleich zu Eurozone zurückgegangen

Der Lebensstandard ist in Tschechien im Vergleich zu den 15 Ländern der Eurozone leicht zurückgegangen. Das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf sank im vergangenen Jahr auf 74,1 Prozent des Durchschnitts in den Ländern, die den Euro eingeführt haben. Zuvor hatte dieser Wert drei Jahre lang bei 75 Prozent gelegen. Dies geht aus Informationen hervor, die das Tschechische Statistikamt am Donnerstag veröffentlicht hat.

Zeman ruft zum Konsum tschechischer Produkte auf

Miloš Zeman hat in Budweis / České Budějovice den 41. nationalen Agrarsalon „Země živitelka“ eröffnet. Das tschechische Staatsoberhaupt appellierte an seine Landsleute, wegen der russischen Sanktionen nun vermehrt Lebensmittel aus heimischer Produktion zu kaufen. Hintergrund sind die Befürchtungen, ausländische Lebensmittel könnten nach dem russischen Einfuhrverbot westlicher Produkte auf den tschechischen Markt gelangen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Miroslav Toman, forderte von der tschechischen Regierung, importierte Lebensmittel verstärkt zu kontrollieren, damit diese nicht zu Dumping-Preisen verkauft würden. Vergangenes Jahr hatte die Landwirtschaftsmesse im südböhmischen Budweis / České Budějovice über 100.000 Besucher.

Tillich fordert bessere Verkehrsverbindungen zwischen Sachsen und Tschechien

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) fordert bessere Zug- und Autobahnverbindungen zwischen Deutschland, Sachsen und Polen. Gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK sagte er, deutsche und tschechische Politiker sollten sich in Brüssel gemeinsam für eine durchgehende Verbindung zwischen dem Baltikum und der Adria einsetzen, die über Dresden und Prag führe.

Gegenüber Westdeutschland sei die Region in Sachen Verkehrsanbindung klar im Nachteil, so Tillich weiter. Nordböhmen, Sachsen und Niederschlesien hätten vor dem Zweiten Weltkrieg die reichste Region in Europa gebildet. Er hoffe, man könne innerhalb der nächsten 25 Jahre wieder zu den wohlhabenden Regionen Europas aufschließen. Dafür sei es notwendig, die Zusammenarbeit in der Wirtschaft wie auch in der Forschung auszubauen.

Gedenken an den slowakischen Nationalaufstand

In Prag wurde am Donnerstag an den slowakischen Nationalaufstand erinnert, der vor 70 Jahren seinen Anfang nahm. Ein Gedenkakt fand unter anderem beim tschechischen Verteidigungsministerium statt, wobei insbesondere der 3000 Aufständischen tschechischer Nationalität gedacht wurde. Der slowakische Botschafter Peter Weiss verlieh mehreren tschechischen Veteranen Ehrenmedaillen für die Teilnahme an dem Aufstand. Der stellvertretende tschechische Senatsvorsitzende Přemysl Sobotka rief dazu auf, sich der Helden des Aufstandes zu erinnern, die zur Zeit des Kommunismus geächtet worden seien.

Der Nationalaufstand ging von slowakischen Militärs aus und nahm in der slowakischen Stadt Banská Bystrica seinen Anfang. Er richtete sich gegen die deutsche „Schutzmacht“ und die slowakische Kollaborationsregierung unter Jozef Tiso. Ende Oktober 1944 wurde er von der Wehrmacht niedergeschlagen.

Fußballnationalspieler Pekhart wechselt zum FC Ingolstadt

Nationalspieler Tomáš Pekhart verlässt den 1. FC Nürnberg und steht ab sofort beim Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt unter Vertrag. Den Wechsel des Stürmers gab der Bundesliga-Absteiger am Donnerstag bekannt. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten die beiden Vereine Stillschweigen. Laut FCN-Trainer Valerien Ismael sei das Kapitel Nürnberg für Pekhart beendet gewesen, und die Trennung daher die sinnvollste Entscheidung. Der Tscheche kam im Sommer 2011 von Sparta Prag zu den Franken. Er erzielte in 88 Ligapartien insgesamt 14 Tore, spielte zuletzt aber keine große Rolle mehr.

Basketball: Tschechien qualifiziert sich für EM 2015

Die tschechischen Basketball-Spieler haben sich für die Europameisterschaft im kommenden Jahr qualifiziert. Am Mittwoch verloren die Schützlinge von Trainer Ronen Ginzburg zwar in Ungarn ihr letztes Qualifikationsspiel mit 68:83, dennoch reichte es für den zweiten Platz in der Gruppe E hinter Georgien. Damit kann Tschechien direkt am Turnier teilnehmen.

Die Basketball-EM 2015 sollte eigentlich in der Ukraine stattfinden. Wegen des Konflikts im Osten des Landes hat der ukrainische Verband die Ausrichtung aber abgegeben. Bis Mitte September will der europäische Verband Fiba Europe über einen neuen Ausrichter entscheiden. Zu den Bewerbern gehört auch Deutschland.

Das Wetter am Freitag, 29. August

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es in Tschechien am Freitag zumeist heiter bis leicht bewölkt. Im Laufe des Tages nimmt die Bewölkung von Westen her zu und es kann zu örtlichen Schauern kommen. Im Westen des Landes sind auch Gewitter möglich. Die Höchsttemperaturen liegen bei 21 bis 25 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal 17 Grad Celsius erreicht.