Nachrichten Dienstag, 06. April, 1999

Verhandlungen Sber Entsendung eines Feldlazaretts nach Albanien

Zur Stunde verhandelt das Präsidium der tschechischen Regierung Sber die Entsendung eines Feldlazaretts in eines der Grenzgebiete Albaniens, wo es zu einer hohen Konzentration von Kosovo-FlSchtlingen gekommen ist. Die Ausstattung fSr das Feldlazarett wird aller Wahrscheinlichkeit nach am Mittwoch in einer Transportmaschine unter Aufsicht des fSr Aussen- und Sicherheitspolitik zuständigen Vize-Premiers Egon Lansky nach Albanien geflogen. Seinen Worten zufolge sei die Entsendung dieses Feldlazaretts, dessen Standort urspSnglich in Mazedonien vorgesehen war, bereits seit Herbst 1998 geplant worden. Premier Zeman und die stellvertretenden Regierungsvorsitzenden berieten am heutigen Vormittag ebenfalls Sber eine umfassende humanitäre Hilfe fSr Nordalbanien, Mazedonien und Montenegro.

Sozialdemokratischer Funktionär gegen NATO-Angriffe

Jaroslav Foldyna, Vorsitzender des Kreisausschusses der regierenden Sozialdemokraten 'CSSD) im nordböhmischen Decin und einer der Kandidaten fSr das Amt des stellvertretenden Parteivorsitzenden, Sber die der CSSD- Parteitag am kommenden Wochenende entscheiden wird, zweifelt an der Objektivität der Informationen Sber die Luftangriffe auf Jugoslawien. Die NATO bombardiere nicht nur Militärziele , wobei sich ihr Vorgehen laut Völkerrecht auf keine Rechtfertigung stStze, sagte Foldyna gegenSber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.

Vize-Premier Mertlik besucht Frankreich

Vize-Premier, Pavel Mertlik, ist zu einem dreitägigen offiziellen Besuch nach Frankreich gereist. In den Nachmittagsstunden trifft Mertlik mit dem OECD- Generalsekrretär Donald Johnston zusammen und besucht anschliessend die Gesellschaft Alcatel. FSr die kommenden Tage sind u.a. seine Beteiligung am Seminar Sber die Tschechische Republik im französischen Senat und Begegnungen mit Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn, Minister fSr europäische Angelegenheiten Pierre Moscovici und Staatssekretär im Ministerium fSr Wirtschaft, Finanzen und Indistrie, Christian Pierret vorgesehen.

Radarsystem Tamara in Jugoslawien ?

Der tschechische militärische Nachrichtendienst ist Sberzeugt, dass Jugoslawien mindestens Sber ein Exemplar des tschechischen Radarsystems Tamara verfSgt, das in der Lage ist, auch die sogenannten unsichtbaren Flugzeuge vom Typ F-117 ausfindig zu machen. Das schreibt die heutige Ausgabe der tschechischen Tageszeitung Pravo unter Berufung auf zwei nicht genannte Mitarbeiter des Militärnachrichtendienstes. Dem Blatt zufolge habe Verteidigungsminister Vladimir Vetchy diese Spekulationen SberprSfen lassen.

Aussenminister Kavan besuchte Mauritius

Die Kosovo-Krise war am Ostermontag eines der Gesprächsthemen des tschechischen Aussenministers Jan Kavan während seines Aufenthaltes in Port Louis, der Hauptstadt der Inselrepublik Mauritius. Wie die CTK berichtete, unterstrich Kavan die Notwendigkeit, eine friedliche Lösung zu finden, die die bewaffneten Repressalien der serbischen Truppen gegenSber den Kosovo- Albanern und in Bezug auf ein entsprechendes Abkommen auch die Beendigung der Bombardierungen seitens der NATO ermöglichen wSrde.

Mehrheit der Tschechen gegen die NATO-Angriffe auf Jugoslawien

Wie sich aus der jSngsten Umfrage der Agentur Sofres Factum ergibt, ist die Mehrheit der tschechischen Öffentlichkeit weiterhin gegen die NATO-Angriffe in Jugoslavien. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass sich die Lager der BefSrworter und der Gegner nach einer Woche der Luftangriffe zahlenmässig angenähert haben. Zustimmung findet das Vorgehen der Allianz bei 42 Prozent der Tschechen, dagegen sind 45 Prozen, 12,9 Prozent der Befragten konnten sich nicht entscheiden.

Wettervorhersage

Abschliessend das Wetter bis Mittwoch: Úber dem Gebiet der Tschechischen Republik breitet sich eine Kaltluftfront aus Nordwesten aus. Es wird Sberwiegend bewölkt sein. Vereinzelt kommt es zu Regenschauern. Die Tagestemperaturen bewegen sich zwischen 11 und 15 Grad. Die Nachttemperaturen sinken auf 9 bis 5 Grad Celsius. Der Zustrom von kShlerer Luft hält bis Freitag an.

Das waren die Nachrichten.