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USA würdigen auf internationaler Geberkonferenz tschechisches Engagement im Irak

Am Rande der internationalen Geberkonferenz in Madrid haben die Vereinigten Staaten am Freitag das bisherige tschechische Engagement im Irak gewürdigt und Interesse an der weiteren Beteiligung Tschechiens beim Wiederaufbau des Landes bekundet. Dies bestätigte Außenminister Colin Powell am Rande der internationalen Geberkonferenz in Madrid gegenüber dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda. Der tschechische Außenminister betonte seinerseits gegenüber Powell, dass tschechische Firmen eine Chance erhalten müssten, sich im Irak zu engagieren. Zuvor hatte Svoboda auf der Geberkonferenz u.a. Hilfe bei der Ausbildung von irakischen Polizisten und Diplomaten angeboten sowie daran erinnert, dass Tschechien bereits 51 Millionen Dollar für den Irak zur Verfügung gestellt habe.

Vizepräsident des tschechischen Senats reist mit internationaler Delegation in den Nahen Osten

Eine Delegation von Parlamentariern aus 27 europäischen Ländern reist am Samstag in den Nahen Osten, um sich dort für eine friedliche Lösung des palästinensisch-israelischen Konfliktes einzusetzen. Mitglied der Delegation ist auch der Vizepräsident des tschechischen Senats, Jan Ruml. Er erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, das Ziel der Reise sei es, zum Verständnis der wirklichen Lage im Nahen Osten beizutragen und zu helfen, nach Perspektiven für die künftige Entwicklung in dieser Region zu suchen.

Tschechischer Industrieminister will deutlichen Ausbau von Atomenergie

Trotz internationaler Sicherheitszweifel an dem südböhmischen Atomkraftwerk Temelin will der tschechische Industrieminister Milan Urban die Atomenergie in Tschechien deutlich ausbauen. In den Atomkraftwerken Temelin und Dukovany sollten bis 2025 drei neue Reaktorblöcke entstehen, in Nordmähren solle 2010 mit dem Bau eines weiteren Atomkraftwerks begonnen werden, zitierte die Zeitung "Lidove noviny" am Freitag aus den Plänen von Urban. In Nordmähren und innerhalb des Kabinetts stoße das Vorhaben des Sozialdemokraten jedoch auf Widerstand, hieß es. In Temelin war es seit der Inbetriebnahme im Jahr 2000 mehrfach zu Störungen gekommen. Politiker und Atomkraftgegner vor allem aus Deutschland und Österreich hatten deshalb wiederholt die Stilllegung des Reaktors gefordert.

Tschechiens Vize-Regierungschef plant "Geste" an deutsche Minderheit

Diskriminierten Angehörigen der deutschen Minderheit in Tschechien will der stellvertretende Ministerpräsident Petr Mares insgesamt 1,6 Millionen Euro als "humanitäre Geste" zukommen lassen. Er werde sich in der Regierung für die "mehreren hundert" Betroffenen einsetzen, sagte der Vorsitzende der liberalen Freiheitsunion (US) der Zeitung "Hospodarske noviny" (Freitagausgabe). Empfänger sollen zum Beispiel Deutsche sein, denen die Arbeitspflicht in der Nachkriegszeit nicht korrekt auf die Rente angerechnet wurde. Das Vorhaben wird von deutschen Diplomaten begrüßt.

In Prag findet Konferenz über Münchner Abkommen statt

Im Prager Außenministerium hat am Freitag eine zweitägige Konferenz über das Münchner Abkommen von 1938 begonnen. Tschechische und ausländische Historiker werden sich auf der Konferenz über jüngste Forschungsergebnisse zu diesem Thema austauschen. Sie diskutieren außerdem über nationale Minderheiten in Mitteleuropa und über die französische und britische Haltung zu dem Abkommen. Die Konferenz wird vom Historischen Institut, dem Institut für Zeitgeschichte und von der Prager Karlsuniversität veranstaltet.

Skoda streicht rund 1000 Stellen

Die tschechische VW-Tochter Skoda wird bis Ende 2004 etwa 1000 Stellen streichen. Rund zwei Drittel der betroffenen Arbeitnehmer würden in den Ruhestand gehen, und etwa ein Drittel werde den Arbeitgeber wechseln, zitierte die Zeitung "Pravo" am Freitag einen Skoda-Sprecher. Das Unternehmen werde die Belegschaft bei dann etwa 22 000 Arbeitskräften belassen, hieß es. Als Grund für die Stellenreduzierung vermuten tschechische Medien die momentane Stagnation auf dem internationalen Automobilmarkt.

Schlag gegen internationale Menschenschleuserbande

Bei einem Schlag gegen eine Menschenschleuserbande sind in Deutschland, Tschechien und Österreich insgesamt 29 Personen festgenommen worden. Die Gruppe, die von Tschechien aus operierte, soll allein im laufenden Jahr mehr als 4000 meist tschetschenische Flüchtlinge illegal durch Österreich vor allem in die Benelux- Staaten gebracht haben, teilte die Polizei in Prag am Freitag mit. Wegen Bandenverbrechen drohen den Schleppern bis zehn Jahre Haft. Nach Schätzungen hat die Gruppe etwa 2,5 Millionen Euro verdient. Von jedem Flüchtling habe sie rund 1000 Euro verlangt, sagte ein Polizeisprecher.