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Touristengruppe verunglückt: 19 Tote und 34 Verletzte bei Busunfall in Südböhmen

Bei einem schweren Busunfall in Südböhmen sind in der Nacht zum Sonntag 19 tschechische Touristen ums Leben gekommen. 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der doppelstöckige Reisebus war auf der Rückreise von Österreich unweit der Stadt Kaplice aus noch ungeklärter Ursache einen Abhang rund sieben Meter tief hinabgestürzt. Nach den Angaben der Rettungskräfte waren 17 Menschen tot geborgen worden, zwei verstarben später trotz intensiver ärztlicher Hilfe. Die meisten Touristen, die sich noch in Krankenhäusern befänden, hätten innere Verletzungen, mehrfache Knochenbrüche und Brustwunden, sagte ein Behördensprecher. Rettungskräfte sprachen von einem "grauenhaften Anblick". Die Polizei hat die beiden Fahrer des Busses, die beim Unglück verletzt wurden, noch in der Nacht vernommen. Ihre Aussagen waren zunächst nicht bekannt. Im Bus reisten Mitglieder eines Schwimmsportvereins aus Karlovy Vary und ihre Verwandten. Sie kamen von einem Skiurlaub in den österreichischen Alpen zurück. Ihre Angehörigen waren noch in der Nacht zu Sonntag mit einem Sonderbus nach Südböhmen gebracht worden. Vor dem Kreisamt in Karlovy Vary/Karlsbad wurde am Sonntagnachmittag zum Andenken an die Opfer des Unglücks eine schwarze Fahne gehisst. Am Freitag wird in der Karlsbader Maria Magdalena-Kirche ein Requiem für die Opfer des Unfalls zelebriert.

Klaus und Spidla sprachen den Angehörigen der Opfer des Busunfalls ihr tiefes Beileid aus

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Sonntag den Angehörigen der Opfer des Busunglücks sein tiefes Beileid ausgesprochen. Auch Premier Vladimir Spidla sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Spidla erklärte, er habe sich beim Hauptmann des Südböhmischen Landkreises, bei den Rettungskräften und in den Krankenhäusern informiert. Er sagte, er wisse, dass alles, was noch gemacht werden konnte, wirklich gemacht wurde. Spidla dankte allen Menschen, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligt haben.

Václav Klaus will ein guter Präsident aller tschechischen Bürger sein

Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat am Sonntagabend zum ersten Mal in seinem Amt eine Rede an die Öffentlichkeit gehalten. Die Ansprache wurde vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen und vom Tschechischen Rundfunk übertragen. Der Präsident betonte einleitend, er werde sich bemühen, ein guter Präsident zu sein - nicht nur für diejenigen, die sich ihn als Staatsoberhaupt gewünscht haben, sondern auch für alle anderen Bürger. Die Tschechische Republik hat Klaus zufolge gute Voraussetzungen für die künftige Entwicklung, und zwar auch dank der Arbeit seines Vorgängers im Amt, Václav Havel. Klaus forderte die Gesellschaft dazu auf, die Zeit nicht mit nie enden wollenden Streitigkeiten zu verbringen, die eine Bilanz der Vergangenheit und vor allem des letzten Jahrzehnts betreffen. Er brachte die Meinung zum Ausdruck, dass diejenigen, die passiver waren oder nicht das notwendige Glück hatten, nun enttäuscht seien. Er versprach, er werde sich darum bemühen, dass es in den nächsten fünf Jahren mehr erfolgreiche und zufriedene und weniger enttäuschte Menschen gibt.

Im Zusammenhang mit seiner Amtseinführung hat Václav Klaus am Sonntag weitere Glückwunschtelegramme erhalten, u. a. vom spanischen König Juan Carlos und vom dänischen Kronprinzen Frederik.

Gross: Votieren Abgeordnete für Spidla-Kabinett, sollte Spidla CSSD-Parteichef bleiben

Wenn das Kabinett von Vladimir Spidla bei der Abstimmung über die Vertrauensfrage Erfolg haben werde, sollte Premier Spidla den Posten des Vorsitzenden der Tschechischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) auch weiterhin bekleiden. Dies erklärte Vizepremier und Innenminister Stanislav Gross in einer vom privaten TV-Sender Nova am Sonntag ausgestrahlten Debatte. Die Sozialdemokraten sollen über eine neue Parteiführung auf ihrem Parteitag Ende März entscheiden. Innerhalb der Partei hat der jetzige CSSD-Chef Spidla jedoch eine verhältnismäßig starke Opposition. Gegen Spidla und Gross sprach sich u.a. der ehemalige Parteichef Milos Zeman aus. Wenn das Spidla-Kabinett das Vertrauen des Abgeordnetenhauses nicht genießen werde, würde Gross eine große Koalition ohne Teilnahme der Kommunisten bevorzugen. Der Vizechef der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) Petr Necas erklärte in derselben Fernsehdebatte, die ODS sei bereit, mit den politischen Partnern zu verhandeln. Sie habe, so Necas, jedoch nicht vor, die Verantwortung für die Regierung zu übernehmen.

Svoboda: Tschechisch-amerikanische Beziehungen sind sehr gut

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat am Samstag in Washington anlässlich des 153. Geburtstags von Tomás Garrigue Masaryk gemeinsam mit Vertretern der in den USA lebenden Tschechen das Andenken des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten geehrt. Der Außenminister legte Blumen am Masaryk-Denkmal nieder, das seit dem vergangenen Jahr in Washington steht. Damit beendete Svoboda seinen Besuch in den USA, wo er u. a. am Donnerstag mit seinem amerikanischen Amtskollegen Colin Powell zusammentraf. Svoboda betonte am Sonntag im Gespräch für den Tschechischen Rundfunk, die Beziehungen zwischen Tschechien und den USA seien zweifelsohne sehr gut. Gute Beziehungen zu den USA zu haben, bedeute nicht, dass man die Europäische Union oder die NATO irgendwie zugunsten der USA verraten würde, sagte der Außenminister. "Es geht uns um die Festigung der nordatlantischen Partnerschaft," betonte Svoboda abschließend.

Amerikaner, Iraker und Tschechen demonstrierten in Prag gegen Irak-Krieg

An die 150 Amerikaner, Iraker und Tschechen haben am Sonntagnachmittag auf dem Letná-Plateau in Prag gegen den Irak-Krieg demonstriert. Einer der protestierenden Iraker erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK: Auch wenn die Menschen gegen den geplanten Krieg protestieren, bedeutet das noch lange nicht, dass sie damit Saddam Hussein unterstützen würden.

Ausstellung "Jüdische Literatur in den Böhmischen Ländern" in Prag

"Jüdische Literatur in den Böhmischen Ländern" - so heißt die Ausstellung, die am Montag im Prager Goethe-Institut eröffnet wird. Die Ausstellung wurde vom Jüdischen Museum in Prag in Zusammenarbeit mit der Redaktion der Wochenzeitschrift "Knihy" mit finanzieller Unterstützung des tschechischen Kulturministeriums vorbereitet.