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Vaclav Havel zu Besuch in der Slowakei

Vaclav Havel ist heute morgen in Bratislava eingetroffen, wo er seinen letzten Staatsbesuch als tschechischer Präsident begonnen hat. Diesem Besuch messe er eine besondere, eher symbolische Bedeutung bei, sagte Havel unmittelbar vor seiner Abreise aus Prag. Vom Flughafen in der slowakischen Hauptstadt fuhr er zuerst zum Grab von Alexander Dubcek und anschließend zu einem Abschiedstreffen mit dem slowakischen Präsidenten Rudolf Schuster auf der Burg von Bratislava. Auf dem Programm der eintägigen Slowakei-Visite stehen auch Treffen des tschechischen Präsidenten mit weiteren Spitzenpolitikern des Landes, darunter auch mit dem Regierungschef Mikulas Dzurinda.

Kwasniewski und Klestil verabschieden sich von Havel

Bereits am Dienstag hat sich Vaclav Havel mit seinen polnischen und österreichischen Amtskollegen, Alexander Kwasniewsi und Thomas Klestil, in Prag getroffen. Die Staatsoberhäupter Polens und Österreichs waren nach Prag gekommen, um sich persönlich von Havel zu verabschieden, dessen Amtszeit am 2.Februar definitiv abläuft. Bei einem offiziellen Abschiedstreffen auf der Prager Burg hatte Klestil den Gastgeber zuvor als "großen Präsidenten, bedeutenden Europäer und Idol einer ganzen Generation" gewürdigt. Am Nachmittag kamen die drei in Begleitung ihrer Ehefrauen zu einem gemeinsamen Mittagessen im Prager Restaurant Bellevue zusammen.

Treffen der Chefs der Koalitionsparteien bleibt ohne konkretes Ergebnis

Der Vorsitzende der Christdemokraten, Cyril Svoboda, der Vorsitzende der Unionisten, Petr Mares, sowie der Chef der Sozialdemokratischen Partei, Vladimir Spidla, wollen in einer Pause während der heutigen Regierungssitzung über die Wahl eines neuen Präsidenten verhandeln. Die Chefs der Parteien der Regierungskoalition konnten sich bei einem Treffen am Dienstag nicht auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskadidaten einigen. Nach einer zweistündigen Diskussion versicherten sie jedoch vor Journalisten, weiterhin miteinander und auch mit anderen im Parlament vertretenen politischen Kräften verhandeln zu wollen. Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) besteht nach wie vor auf Vaclav Klaus als Präsidentschaftskandidaten, dieser gilt jedoch für die Regierungsparteien als inakzeptabel.

Erste Soldaten nach Kuwait geflogen

Tschechien hat am Montag mit der Entsendung weiterer Soldaten einer ABC-Waffen-Abwehreinheit aus Liberec (Reichenberg) nach Kuwait begonnen. In der Nacht auf Montag brachten zwei Transportflugzeuge insgesamt 26 Personen und ca 200 Tonnen Fracht, darunter Kraftfahrzeuge und Container mit Material, auf die Basis der Einheit am Persischen Golf. Bis Freitag sollen insgesamt 107 Experten und 40 Spezialgeräte von Prag aus in die Region geflogen werden, sagte ein Armeesprecher. Damit würde die bereits in Kuwait befindliche Einheit auf etwa 360 Soldaten aufgestockt. Tschechien, das seit 1999 der NATO angehört, hatte vor etwa zwei Wochen dem Wunsch der USA zugestimmt, bei einem Krieg gegen den Irak die ABC-Abwehreinheit zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung ist jedoch ein entsprechender UN-Beschluss oder der Ersteinsatz von ABC- Waffen durch den Irak. Am Montag sind zehn tschechische Militärchirurgen nach Afghanistan abgeflogen, wo sie die Tätigkeit des dortigen tschechischen Feldlazaretts fortsetzen sollen. Dieses wirkte in Afghanistan im Rahmen der ISAF-Mission bis Ende vergangenen Jahres.

Geldspenden deutscher Gewerkschafter übergeben

Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes haben den Bürgermeistern der nordböhmischen Gemeinden Kresice und Hora sv.Kateriny, die im Vorjahr durch das Hochwasser stark beschädigt wurden, je 20 Tausend Euro übergeben. Bei einem Treffen in der Landkreishauptstadt Usti nad Labem/Aussig an der Elbe verwiesen die DGB-Vertreter auf die langjährige Zusammenarbeit mit Gewerkschaftern der nordböhmischen Region.

Vaclav Havel ernannte einen neuen Verfassungsrichter

Präsident Vaclav Havel hat am Dienstag zum letzten Mal während seiner Amtszeit einen Verfassungsrichter ernannt. Der 56-jährige Botschafter der Tschechischen Republik beim Europa-Rat in Straßburg, Jiri Mucha, ersetzt den im Vorjahr verstorbenen Vlastimil Sevcik. Damit hat Vaclav Havel seinen letzten offiziellen Akt im Thronsaal der Prager Burg vollzogen. Für weitere neun von insgesamt 15 Verfassungsrichtern wird im Juli dieses Jahres das Mandat enden.

Terrorismus als höchste Gefahr wahrgenommen

Die absolute Mehrheit der Tschechen hält den Terrorismus gemeinsam mit dem internationalen Verbrechen für die größte Gefahr, die ihr Land bedroht. In diesem Sinne äußerten sich in einer Umfrage des Prager Zentrums für empirische Forschung vom Dezember vier Fünftel der Befragten. Dieser Einstellung entspricht auch das hohe Maß an Skepsis, mit der die tschechische Bevölkerung über die Möglichkeit urteilt, den Terrorismus zu bekämpfen.

Anstieg der Beschäftigungszahlen

Im letzten Vierteljahr 2002 haben sich die Beschäftigungszahlen in Tschechien erhöht. Wie aus den heute veröffentlichten vorläufigen Angaben des Tschechischen Statistischen Amtes hervorgeht, belief sich die Beschäftigtenzahl auf 4,825.000, was im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres einen Anstieg von über 60.000 Personen bedeutet. Nach Untersuchungen des Tschechischen Statistischen Amtes gab es in Tschechien in den letzten drei Monaten des Jahres 2002 etwa 97.000 Unternehmer mehr als vor einem Jahr.

Bierfest im südböhmischen Tabor

Am diesjährigen Bierfest, das am Dienstag im südböhmischen Tabor eröffnet wurde, nehmen insgesamt 46 Bierbrauereien teil. Traditioneller Bestandteil dieser Veranstaltung ist auch ein Wettbewerb um das so genannte Tschechische Biersiegel, um welches diesmal etwa 180 Biersorten wetteifern werden. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden am Freitag zum Ende des Festes bekannt gegeben.

Irlands Ministerpräsident kommt nach Prag

Der irische Ministerpräsident Bertie Ahern wird in dieser Woche in Prag über den EU-Beitritt Tschechiens sowie über die Vertiefung der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern verhandeln. Zum ersten Mal sollte Ahern der Tschechischen Republik schon am 13. September 2001 einen Besuch abstatten, dieser kam jedoch wegen der Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 nicht zustande. Die verschobene Tschechien-Visite des irischen Premiers findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem der tschechische EU-Beitritt als beschlossen gilt, das irische Referendum zur EU-Erweiterung positiv ausgefallen ist und die weltpolitische Lage vom erwarteten Irak-Krieg geprägt wird.

Tschechischer Film auf der Berlinale

Nach mehrjähriger Absenz wird die tschechische Kinematografie bei der Berlinale 2003 vertreten sein. Für die Festivalsektion "Internationales Forum des jungen Films" wurde der einstündige Streifen "Schlüssel zur Bestimmung der Zwerge oder der letzte Weg des Lemuel Gulliver" des tschechischen Regisseurs Martin Sulik ausgewählt. Sulik drehte sein Filmessay nach dem Tagebuch des Buchautors und Regisseurs Pavel Juracek, einer herausragenden Persönlichkeit der tschechoslowakischen New-Wave-Periode der 60er Jahre. Der Streifen wird insgesamt dreimal auf dem Berliner Filmfestival gezeigt, zum ersten Mal am 8.Februar im Kino Arsenal.