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EU-Beitrittsgespräche in Prag

Am heutigen Freitag finden unter belgischem Vorsitz verschiedene Beitrittsgespräche zwischen EU-Vertretern und der Tschechischen Republik statt. Wie der tschechische EU-Chefunterhändler Pavel Telicka verkündete, erwartet er, bis Ende des Jahres weitere 3-4 Kapitel der Beitrittsverhandlungen schließen zu können. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde das Finanzkapitel schon heute abgeschlossen, erklärte Telicka gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Bisher noch nicht zu erfahren war, ob die tschechische Regierung Telicka das bereits Mandat erteilt hat, auch das Kapitel über die Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt abzuschließen. In diesem Fall müsste man eine 2- maximal 7 jährige Übergangsfrist in Kauf nehmen.

Milos Zeman in Spanien eingetroffen

Premier Milos Zeman ist am Donnerstag in Madrid eingetroffen. Dort wird er an der internationalen Konferenz über Demokratisierung und Transformation teilnehmen zu der gegenwärtige wie ehemalige Regierungschefs und Staatsoberhäupter aus zahlreichen europäischen und afrikanischen Staaten sowie aus den USA erwartet werden. Wie Zemans Sprecher Libor Roucek mitteilte, wird sich der Premier auch mit seinem spanischen Pendant Jose Maria Aznar treffen.

Abgeordnetenhaus gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften

Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag erneut den Gesetzesvorschlag über gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Das bürgerliche Lager stellte sich gegen die Verabschiedung des Gesetzes. Sie brachten ihre Befürchtungen über das Schicksal der traditionellen Familie zum Ausdruck und bezeichneten die Novelle als gefährlichen Eingriff in die Gesellschaftsstrukturen. Einige Abgeordnete der Bürgerdemokraten ODS warnten davor, dass es den Homosexuellen langfristig nur um das Erziehungsrecht für Kinder gehe. Dies gelte es, laut ODS, zu verhindern. 85 von 166 Abgeordneten - unter ihnen auch einige Vertreter der Viererkoalition - stimmten gegen die Verabschiedung des neuen Gesetzes.

Senat weist Novelle zum Asylgesetz zurück

Die Organisation für Flüchtlingshilfe hat die Entscheidung des Senats, die Novelle zum Asylgesetz zurückzuweisen ausdrücklich begrüßt. Das Asylgesetz würde in der vorgeschlagenen Form das Ansehen der Tschechischen Republik, das Verfolgten Hilfe gewährt, beschädigen, so die Organisation. Der Senat hatte am Donnerstag den Asylgesetzvorschlag - der strengere Bedingungen für Asylantragsteller vorsieht - an das Abgeordnetenhaus zurückgegeben.

Knaepen versuchte Familie zu ermorden

Von den Geschwistern Jan und Dagmar Vosmanski, die seit Anfang August vermisst werden, fehlt weiterhin jede Spur. Deren belgischer Schwager, Stephan Knaepen, mit dem die Geschwister zu einem Ausflug aufbrachen wurde einige Tage später tot aufgefunden. Wie die ermittelnde Polizeibehörde am Donnerstag miteilte, hatte Knaepen noch wenige Tage vor seinem Tod versucht, seine Frau, Schwiegermutter und seine drei Kinder zu ermorden. Er selbst habe aber nicht, wie zunächst vermutet, Selbstmord begangen, sondern sei an Herzversagen gestorben.

Gedenktafel für tschechische Juden in Lodz

Der tschechische Botschafter in Polen, Jan Misiarz, hat am Donnerstag in Lodz, gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Prag, eine Gedenktafel niedergelegt. Das Denkmal soll an die tschechischen Juden erinnern, die Ende des Jahres 1941 von den Nazis in die Mittelpolnische Stadt deportiert wurden. Von den rund 5000 Deportierten erlebten nur 276 das Kriegsende.

Tschechische Windows-Version erst ab Dezember auf dem Markt

Während Microsoft in 50 Ländern der Erde bereits am Donnerstag das neue Windows-System auf den Markt gebracht hat, müssen sich die tschechischen Verbraucher noch bis zum 1.Dezember gedulden. Den Computerproduzenten hierzulande wird Windows XP bereits ab dem 20. November zur Verfügung stehen. Dies verkündete am Donnerstag eine Microsoft-Sprecherin.

Adelssymposium in Olmütz

Der Adel des 19. Jahrhunderts ist das Thema eines zweitägigen Symposiums, dass ab Freitag in den Räumen der Palacky-Universität in Olmütz stattfindet. Rund 20 Forscher und Nachkommen von Adelsfamilien aus Frankreich, Deutschland, Österreich und Tschechien werden über historische Zusammenhänge in der Geschichte des böhmischen und mährischen Adels diskutieren. Es sei das erste Symposium überhaupt, dass sich auf den böhmischen und mährischen Adel des 19. Jahrhunderts konzentriere, verkündete eine Sprecherin der historischen Fakultät.

Don Giovanni kehrt zurück

Ebenfalls in Olmütz, genauer gesagt im Mährischen Theater, wird am Freitagabend nach 20 Jahren erstmals wieder Mozarts Oper "Don Giovanni" gegeben. Unter der Leitung des Regisseurs Zdenek Cernin wird Petr Spacek in der Titelrolle zu sehen sein. Die Oper wurde zuvor dreimal in Olmütz aufgeführt, nämlich in den Jahren 1937, '61 und zuletzt '81.

Autor: Olaf Barth
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