Nachrichten

90. Geburtstag des Tschechischen Rundfunk

Am Samstag feiert der Tschechische Rundfunk sein 90. Jubiläum. Am 18. Mai 1923 wurde um 20.15 Uhr zum ersten Mal eine Sendung ausgestrahlt. Die ersten Übertragungen wurden noch aus einem Zelt im Prager Vorort Kbely unter dem Namen Radiojournal gesendet. Erst 1933 zog der tschechoslowakische Rundfunk in sein heutiges Gebäude um, der Name Radiojournal ist bis heute die Bezeichnung des Hauptnachrichtensenders geblieben.

Anlässlich des Geburtstags findet ein Tag der offenen Tür im Rundfunk statt. Von 9.00 bis 17.00 können die Räumlichkeiten im historischen Gebäude an der Vinohradská 12 besichtigt werden. Am Abend, symbolisch um 20.15 Uhr beginnen dann die Moderatoren des heutigen Radiojournals mit einem Rekordversuch: In 48 Stunden werden zwei Moderatoren nonstop 90 halbstündige Interviews mit prominenten und interessanten Personen aus einem Zelt auf dem Wenzelsplatz führen. Ebenfalls am Samstagabend lesen im Prager Veitsdom Kardinal Duka und andere Kirchenvertreter eine Messe für den Rundfunk.

Sudetendeutsche loben tschechischen Premier Nečas für Rede in Bayern

Die Teilnehmer des 64. sudetendeutschen Tags in Augsburg haben am Samstag den tschechischen Premier für seine Rede im bayerischen Landtag ausdrücklich gelobt. Nečas hatte bei seinem Besuch im Februar vor den bayerischen Abgeordneten bedauert, dass den Sudetendeutschen Leid geschehen war bei der Aussiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch sonst war kaum Kritik an Tschechien in Augsburg zu hören, die Redner verloren kein Wort über die im Wahlkampf gefallenen Äußerungen von Staatspräsident Miloš Zeman über die Deutschen und die Vertreibung.

Auch der deutsche Innenminister Hans-Peter Friedrich lobte in seiner Rede die Äußerungen von Nečas. Die Sätze seien historische Sätze. Sie hätten eine neue Dimension der tschechisch-bayerisch und tschechisch-deutschen Beziehungen ermöglicht, so Friedrich.

Premier Nečas kritisiert neuen wissenschaftlichen Beirat des Instituts für das Studium totalitärer Regieme

Premierminister Petr Nečas hat am Samstag die Zusammensetzung des neu gewählten wissenschaftlichen Beirats des Instituts für das Studium totalitärer Regime kritisiert. Einige Mitglieder seien ehemalige Kommunisten, Gegner der demokratischen Verfassung und hätten sogar Geschichte der Kommunistischen Partei am Institut für Marxismus-Leninismus gelehrt, so der Premier in einer Erklärung, die das Regierungsamt am Samstag der Presseagentur ČTK zukommen lassen hatte. Konkrete Namen wollte Nečas aber nicht nennen.

Die Vorsitzende des Verwaltungsrats des Instituts, die ehemalige Dissidentin Petruška Šustrová, wies Nečas` Einwände zurück. Der Premier habe nicht erkannt, dass Menschen ihre Einstellungen auch ändern könnten, erklärte Šustrová. Sie habe in der Dissidentenszene viele ehemalige Kommunisten kennen gelernt und sie könne kein böses Wort gegen sie sagen, so die Vorsitzende weiter.

Sudetendeutsche Landsmannschaft verleiht Menschenrechtspreis an David Vondráček

Am ersten Tag ihres traditionellen Pfingsttreffens zeichneten die Sudetendeutschen den tschechischen Filmemacher David Vondráček mit ihrem Menschenrechtspreis aus. In seinem Film „Töten auf Tschechisch“ hatte der Dokumentarfilmer an ein Massaker an Sudetendeutschen nach dem Krieg erinnert. Mit dem Film habe Vondráček eine ebenso emotionale wie überfällige Diskussion in Tschechien um die Vertreibungsverbrechen an Deutschen losgetreten, sagte der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Franz Pany.

Amerikanischer Stardirigent nach 43 Jahren wieder bei Musikfestival aufgetreten

Der amerikanische Stardirigent Lorin Maazel hat am Freitagabend die Münchener Philharmoniker im Prager Gemeindehaus dirigiert. Es war der erste Auftrit des 83-jährigen nach 43-jähriger Abstinenz auf dem Musikfestival „Prager Frühling“. Maazel ist einer der führenden Dirigenten der letzten fünf Jahrzehnte, 1970 hatte er seinen letzten Auftritt beim „Prager Frühling“.

Prager Verkehrsbetriebe wollen Singles im Flirt-Waggon verkuppeln

Die Prager Verkehrsbetriebe wollen Singles künftig in Flirt-Waggons verkuppeln. In der Metro könne man lesen und studieren, also warum nicht auch einen neuen Partner finden, erläuterte ein Sprecher des Verkehrsverbunds Ropid die neue Idee. Noch in diesem Jahr könnte danach am Ende eines U-Bahn-Zuges ein Flirtwaggon eingerichtet werden, berichteten Zeitungen in Prag am Samstag. Niemand solle zum Kennenlernen im Untergrund gezwungen werden. Doch angesichts von immer mehr Single-Haushalten in der tschechischen Hauptstadt sehen die Verkehrsbetriebe echte Chancen für ihre neue Idee.

Tennis: Berdych scheidet im Halbfinale von Rom aus

Tennisspieler Tomáš Berdych ist im Halbfinale des ATP-Turniers in Rom ausgeschieden. In zwei Sätzen unterlag die Nummer sechs der Weltrangliste mit 2:6 und 4:6 dem spanischen Titelverteidiger Rafael Nadal.

Kanu: Hilgertová schafft erneut Sprung in die tschechische Nationalmannschaft

Štěpánka Hilgertová hat am Samstag einen Sieg im dritten Qualifikationsrennen im Kanuslalom in Prag geholt. Damit sicherte sich die 45-jährige ihren Platz in der tschechischen Nationalmannschaft für die diesjährige Saison. Die zweimalige Olympiasiegerin tritt bereits seit 1989 für die Tschechische Kanuauswahl an. Nach ihrem vierten Platz bei den olympischen Sommerspielen in London im vergangenen Jahr hatte sie erst vor kurzem entschieden, ihre Karriere noch nicht aufzugeben.

Fußball: Jablonec holt tschechischen Pokal nach Elmeterschießen

Baumit Jablonec ist zum zweiten Mal in der Geschichte des Vereins tschechischer Pokalsieger. Nach 90 Minuten stand es in der Finalbegegnung zwischen Jablonec und Mladá Boleslav 2:2. Eine Entscheidung brachte erst das Elfmeterschießen. Die ersten beiden Schützen beider Mannschaften vergaben, die nächsten vier Strafstöße konnten beide Teams verwandelt. Erst den sechsten Elfmeter vergab der Verteidiger von Mladá Boleslav, Petr Johan, als er den Ball an die Latte hämmerte. Im Gegenzug brachte Jan Kopic von Jablonec seinen Strafstoß im Tor unter und entschied das Pokalfinale für seinen Klub.

Hejnová gewinnt 400-Meter-Hürdenlauf in Shanghai

Die tschechische Leichtathletin Zuzana Hejnová hat beim zweiten Meeting der Diamond League in Shanghai den ersten Platz beim 400-Meter-Hürdenlauf geholt. Mit 53,79 Sekunden erzielte die olympische Bronzegewinnerin auch die diesjährige Bestzeit über die Distanz, verfehlte aber den eigenen tschechsichen Rekord um eine halbe Sekunde.

Das Wetter am Sonntag: klar, später bewölkt mit Schauern, bis 27 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien zunächst überwiegend klar. Im Laufe des Tages zieht in der böhmischen Landeshälfte Bewölkung auf und vereinzelt kommt es zu Schauern oder Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 23 und 27 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte 18 Grad Celsius.