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Tausende Menschen nehmen bei Trauerzug Abschied von Havel

In Prag haben am Mittwoch Tausende Menschen bei einem Trauerzug Abschied vom verstorbenen Ex-Präsidenten Václav Havel genommen. Der Zug mit dem Sarg überquerte auf dem Weg zur Prager Burg auch die Karlsbrücke. Schweigend gaben die Menschen dem Ex-Präsidenten, Dissidenten und weltweit anerkannten Dramatiker das letzte Geleit. Havels Witwe Dagmar und enge Freunde des „Dichterpräsidenten“ folgten dem blumengeschmückten Leichenwagen. Vor dem Requiem im Veitsdom und dem Staatsbegräbnis am Freitag haben die Tschechen in der Prager Burg ein letztes Mal die Möglichkeit, am Sarg ihres gestorbenen Präsidenten Abschied zu nehmen. Der Sarg ist im Vladislav-Saal des alten Königspalastes aufgebahrt. Der Dramatiker und frühere Dissident war am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben.

Der Trauerzug erfolgte mit militärischen Ehren. Ein Pferdegespann zog den Sarg auf einer Geschützlafette, auf der im Jahr 1937 auch die sterblichen Überreste des ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomas Garrigue Masaryk überführt wurden.

Staatspräsident Klaus ehrt seinen verstorbenen Amtsvorgänger Havel in Trauerrede

Anlässlich der Aufbahrung von Havels Sarg in der Prager Burg hat Staatspräsident Václav Klaus in einer Trauerrede seinen verstorbenen Amtsvorgänger gewürdigt. Havel habe sich wie niemand anderes um das Ansehen der Tschechischen Republik verdient gemacht, sagte Klaus. Für immer blieben mit dem Ex-Präsidenten die Samtene Revolution und die Erneuerung von Freiheit und Demokratie verbunden. Klaus widersprach aber, dass mit dem Tod von Havel eine Ära zu Ende gehe. Er hoffe vielmehr, dass diese Ära, die mit dem politischen Umbruch 1989 begonnen worden sei, weiter andauere.

Dreitägige Staatstrauer hat begonnen

Am Mittwoch haben in Tschechien wegen des Todes von Ex-Präsident Václav Havel drei Tage Staatstrauer begonnen. Die Flaggen an allen Staatsgebäuden wurden auf Halbmast gesetzt. Die TV-Sender haben ihr Programm dem Anlass entsprechend geändert, viele Kulturveranstaltungen wurden abgesagt. In den drei Tagen verboten sind unter anderem einige Arten des Glückspiels, so müssen Casinos zum Beispiel geschlossen bleiben.

Weitere ausländische Gäste bestätigen Teilnahme an Havels Begräbnis

Weitere ausländische Gäste haben ihre Teilnahme am Begräbnis von Václav Havel zugesagt. Havels Büro habe das Kommen der amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton mit ihrem Mann, dem Ex-Präsidenten Bill Clinton, bestätigt, schreibt die Presseagentur ČTK. Weitere Zusagen gebe es von der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright sowie von der amerikanischen Sängerin Suzanne Vega, hieß es. Das Staatsbegräbnis für den tschechischen Ex-Präsidenten findet am Freitagmittag statt.

DDR-Bürgerrechtler: Václav Havel hat uns ermutigt

Mehr als 180 ehemalige Vertreter der Bürgerrechtsbewegung der DDR haben den verstorbenen Vaclav Havel als „Wahrheitssucher und Inspirator“ gewürdigt. Der tschechische Ex-Präsident und frühere Dissident habe sie mit seinem persönlichen Beispiel ermutigt, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Kondolenzschreiben. Havel habe sie gelehrt, die alltäglichen Lügen der kommunistischen Machthaber nicht einfach hinzunehmen, sondern die Wahrheit zu suchen und zu verteidigen. „Ohne das Engagement und die Standhaftigkeit solcher Menschen in den ostmitteleuropäischen Oppositionsbewegungen wären die revolutionären Ereignisse des Herbstes 1989 in der DDR nicht denkbar gewesen“, schreiben die ehemaligen Bürgerrechtler. Zu den Unterzeichnern gehören der Theologe Friedrich Schorlemmer, der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, und seine Vorgängerin Marianne Birthler.

Tschechischer Senat gedenkt an Havel

Nach dem Abgeordnetenhaus hat auch der tschechische Senat des verstorbenen Ex-Präsidenten gedacht. Bei der Senatssitzung am Mittwoch wurde aus den Reden von Havel zitiert und ein kurzer Dokumentarfilm über seine Besuche in der oberen Kammer des Parlaments gezeigt. Havel war am 18. Dezember 2002 zum letzten Mal als Staatsoberhaupt vor den Senat getreten.

Präsident Klaus unterschreibt Staatshaushalt für 2012

Präsident Václav Klaus hat den Staatshaushalt für das kommende Jahr unterschrieben. Dies teilte ein Sprecher von Klaus am Mittwoch mit. In ihrem Haushalt rechnet das tschechische Mitte-Rechts-Kabinett mit einem Defizit von umgerechnet 4,2 Milliarden Euro bei Gesamtausgaben von 47,6 Milliarden Euro. Durch unterschiedliche Einsparungen liegt das angepeilte Defizit um 1,2 Milliarden Euro niedriger als in diesem Jahr. Wie die Regierung aber bereits mitgeteilt hat, könnte bei einer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung auch ein Nachtragshaushalt mit weiteren Kürzungen notwendig werden.

Tschechische Regierung fällt erneut keine Entscheidung über IWF-Kredit

Die tschechische Regierung hat sich bei ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr erneut mit dem Kredit für den Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Rettung des Euro beschäftigt. Erneut fällte das Kabinett dabei keine Entscheidung. Man werde weiter verhandeln und sehe sich dabei nicht unter Zeitdruck, lautete gemäß der Presseagentur ČTK das Fazit. Am Dienstag hatte Premier Petr Nečas betont, dass die tschechische Entscheidung über eine Beteiligung an der neuen Kreditlinie für den IWF unabhängig von der Höhe der Summe erfolge. Die Frage nach der Höhe ist daher wohl weiter offen. Ursprünglich hatte es geheißen, dass sich Tschechien mit 3,5 Milliarden Euro beteiligen werde und dabei auf Reserven der Nationalbank zurückgreifen müsse.

Requiem für Václav Havel in der Prager Kirche St. Salvator

In der Prager Kirche St. Salvator fand am Dienstagabend ein Requiem für Ex-Präsident Václav Havel statt. Die Messe las Havels langjähriger Freund, der katholische Priester Tomáš Halík. In der vollen Kirche nahmen auch einige Politiker und Havels Freunde an dem Gottesdienst teil, unter ihnen Außenminister Karel Schwarzenberg und Ex-Innenminister Jan Ruml. Halík bezeichnete Havel als einen tapferen und klugen Mann, für den Freiheit und Wahrheit keine leeren Begriffe gewesen seien. Bei der Messe erklang Mozarts Requiem.

Děčín will seine neue Stadtbücherei nach Havel benennen

Das nordböhmische Děčín / Tetschen will seine zukünftige neue Stadtbücherei nach Václav Havel benennen und bittet die Witwe des verstorbenen Ex-Präsidenten um Zustimmung. Dies geht aus einem Beschluss des Stadtrats bei einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag hervor. Das neue Gebäude der Bücherei soll im Juni kommenden Jahres eröffnet werden.

Fußball: Nationalspieler Hloušek verhandelt über Engagement bei 1. FC Nürnberg

Der tschechische Fußball-Nationalspieler Adam Hloušek verhandelt über ein Engagement beim deutschen Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Dies bestätigte am Mittwoch der Agent des 23-jährigen offensiven Mittelfeldspielers, Pavel Paska, der Presseagentur ČTK. Die Verhandlungen würden laufen, aber noch sei nichts entschieden, so Paska. Nürnberg, das mit Stürmer Tomáš Pekhart bereits einen tschechischen Nationalspieler in seinen Diensten hat, hatte bereits in der vergangenen Woche sein Interesse an Hloušek bekundet.

Adam Hloušek hat in der Rückrunde der vergangenen Saison bereits beim 1. FC Kaiserslautern Erfahrungen in der ersten Bundesliga gesammelt. Der Verein aus der Pfalz hatte Hloušek von dessen Stammklub Jablonec / Gablonz ausgeliehen, konnte sich aber mit dem tschechischen Verein nicht über die Bedingungen für einen Kauf einigen. Im Sommer lieh Jablonec daher den Mittelfeldspieler an den Ligarivalen Slavia Prag.

Fußball: Martin Feníns Rückkehr in den Leistungssport rückt näher

Für den tschechischen Fußball-Profi Martin Fenín rückt eine Rückkehr in den Leistungssport näher. Der 24 Jahr alte Stürmer des Zweitligisten FC Energie Cottbus habe nach seiner im Oktober erlittenen Hirnblutung eine neurologische Rehabilitation in Kreischa erfolgreich beendet, teilte der Verein am Mittwoch mit. Zudem habe auch die anschließende psychologische Behandlung positiv gewirkt. Wann Fenín wieder in das Mannschaftstraining einsteigen kann, sei jedoch noch nicht absehbar. Derzeit absolviert Fenín in enger Absprache mit Mannschaftsarzt Hartmut Thamke eine neurologische Physiotherapie in Cottbus. Damit soll eine kontrollierte Rückkehr in den Leistungssport vorbereitet werden, erklärte der Verein. Er habe sich beim FC Energie für die Unannehmlichkeiten entschuldigt und bedanke sich, dass der Verein ihn so toll unterstütze, sagte Fenín.

Der tschechische Ex-Nationalspieler hatte sich Mitte Oktober bei einem Sturz eine Hirnblutung zugezogen und wurde deshalb auf der Intensivstation des Cottbuser Carl-Thiem-Klinikums behandelt. Fenín hatte den Verein anschließend um eine Auszeit gebeten und öffentlich eine Depressions-Erkrankung sowie Medikamenten-Missbrauch eingeräumt.

Das Wetter am Donnerstag, 22.12.: Wolken, Schnee oder Regen, bis 3 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt mit Schnee- und Regenschauern. Zwischenzeitlich kann die Wolkendecke aber auch auflockern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -1 bis +3 Grad Celsius, in Lagen um 1000 Metern bei -4 Grad Celsius.