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Vizepremier Vondra äußert scharfe Kritik an Innenminister Kubice

Vizepremier Alexandr Vondra hat Innenminister Jan Kubice scharf kritisiert. Kubice habe die ihm von der Regierung gestellte Aufgabe, einen Vorschlag für ein Verbot der Kommunistischen Partei (KSČM) zu erarbeiten, nicht erfüllt. Dies sagte Vondra bei einer Talkshow im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen am Sonntag. Das Regierungskabinett hatte im Juli dem Innenministerium angeordnet, bis November einen Vorschlag für ein Verbot der Partei vorzubereiten. Aus dem Innenministerium war in den letzten Tagen verlautet, dass auch die Hilfe von Experten und der Nachrichtendienste nicht genügend belastendes Material für den Vorschlag erbracht habe. Das Kabinett will sich am kommenden Mittwoch mit dem Thema befassen.

Die KSČM ist direkte Nachfolgerin der Einheitspartei KSČ aus der Zeit vor der Samtenen Revolution. Anders als beispielsweise die „Linke“ in Deutschland hat sie sich nicht eindeutige vom früheren Regime losgesagt.

Verkehrsminister will Förderung des regionalen Schienenverkehrs gesetzlich verankern

Verkehrsminister Pavel Dobeš will die Förderung des regionalen Schienenverkehrs gesetzlich verankern. Ein entsprechendes Gesetz wolle er bis Mitte kommenden Jahres ausarbeiten, wie Dobeš bei einer Talkshow des privaten Fernsehsenders TV Prima am Sonntag sagte. Der Minister versicherte zudem, dass im kommenden Jahr die zwischen den Kreisen und der Regierung vereinbarte Fördersumme gesichert sei. In einem Memorandum von 2009 hatte sich das damalige Kabinett von Interimspremier Fischer verpflichtet, den 13 tschechischen Kreisen (ausgenommen Prag) jährlich umgerechnet insgesamt 104 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um die Verluste aus dem Betrieb regionaler Bahnstrecken auszugleichen. Finanzminister Kalousek und Premier Nečas hatten die Gültigkeit des Memorandums indes in letzter zeit angezweifelt.

Umfrage: 28 Prozent der Tschechen hält Lebensniveau während Kommunismus für besser als heute

Rund 28 Prozent der Tschechen finden, dass es ihnen während des Kommunismus besser gegangen ist als heute. Nur 23 Prozent glauben hingegen, dass sie es heute besser haben als damals. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts SC&C für das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen. Bei der Erhebung gab jeweils knapp ein Drittel der Befragten an, dass es das kommunistische Regime oder das heutige politische System für besser hält. An der Umfrage hatten 623 Tschechen im Alter von über 18 Jahren teilgenommen.

Erstmals wird in Tschechien ein Plattenbau aus ästhetischen Gründen abgerissen

In Tschechien wird erstmals ein Plattenbau aus rein ästhetischen Gründen abgerissen, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Der Bau aus dem Jahr 1982 steht in der Nähe des Zentrums von Havlíčkův Brod und verschandelt laut dem Rathaus den historischen Teil der Stadt an der Böhmisch-mährischen Höhe. Der Abriss soll kommende Woche erfolgen.

Der Plattenbau gehört zu einer Siedlung, die ab den 1970er Jahren am Ort des ehemals ältesten Teils der Stadt entstanden war. Damals wurden Häuser im gotischen Stil abgerissen, um eine sozialistische Siedlung mit Einkaufspassage zu schaffen.

Tschechische Apotheken starten Aufklärungskampagne zur Nutzung von Antibiotika

Tschechische Apotheken werden in der kommenden Woche landesweit ihre Kunden über den Gebrauch von Antibiotika aufklären. Die so genannte Antibiotische Woche, die am Montag beginnt, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Sie soll helfen, Fehlnutzungen zu verhindern und die Immunresistenz zu reduzieren. Laut einer Umfrage in tschechischen Apotheken aus dem vergangenen Jahr glaubt die Hälfte der Kunden fälschlicherweise, dass Antibiotika bei Viruserkrankungen wirken. Fast ein Drittel hält Antibiotika für ein Grippemedikament. Das einzige Anwendungsgebiet seien aber bakterielle Infektionen, wie der Sprecher der tschechischen Apothekerkammer, Aleš Krebs, gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK betonte.

Deutsches zeitgenössisches Drama eröffnet europäisches Projekt im Stadttheater Zlín

Mit der Aufführung von „Straße zum Strand“ der deutschen Bühnenautorin Ulrike Freising startet das Stadttheater Zlín am Montag ein neues europäisches Projekt. Im Rahmen des Projekts stellt das Theater in der ostmährischen Stadt in der Spielzeit 2011/12 zeitgenössische Autoren aus Deutschland, Frankreich, Italien und Polen vor. Ulrike Freising werde bei der tschechischen Premiere ihres Stückes selbst anwesend sein und auf Fragen des Publikums antworten, berichtet die Presseagentur ČTK. „Straße zum Strand“ ist in der Regie des Brünner Theaterstudenten Lukáš Kopecký entstanden, die Übersetzung stammt von Michal Kotrouš. Freising hatte vor zwei Jahren für das Stück den Kleist-Förderpreis erhalten.

Das nächste Stück aus dem Projekt wird am 9. Januar zu sehen sein: „Sortileges“ (Die Zauber) des französischen Dramatikers Caya Makhelé. Am 12 März 2012 folgt dann der italienische Abend und am 14. Mai der polnische.

Weiterhin Smog in Tschechien, Verbesserung aber im Kreis Ústí und in Südmähren

Teile Tschechiens leiden zwar weiterhin unter Smog, aber im nordböhmischen Kreis Ústí nad Labem / Aussig und in Südmähren hat sich die Lage deutlich verbessert. So wurde am Sonntagmorgen der 24-Stunden-Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft in Südmähren nur nach einer Messstelle in Brno / Brünn überschritten. Im Kreis Ústí wurden allerdings noch einigen Orten mehr als das Doppelte des Grenzwertes registriert. Am schlechtesten ist die Lage weiterhin im Mährisch-schlesischen Kreis, wo teilweise das Dreifache der zugelassenen Feinstaubkonzentration registriert wurde. Auch im Prager Stadtteil Vršovice wurden am frühen Sonntagmorgen hohe Werte gemessen.

Laut Meteorologen dürfte Tschechien noch mindestens bie Freitag kommender Woche mit Smog zu kämpfen haben. Allerdings werden geringerer Werte beim Feinstaub erwartet als in der zu Ende gehenden Woche.

Das Wetter am Montag, 20.11.: viel Nebel, wenig Sonne, bis 5 Grad

Am Montag ist es in Tschechien meist hochnebelartig bewölkt mit vereinzelt Nieselregen. Vereinzelt, und im böhmischen Landesteil im Laufe des Tages örtlich, kann der Himmel aber auch aufklaren. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius, bei länger anhaltendem Sonnenschein bis zu 8 Grad Celsius.