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Rund 500 Menschen bei Anti-Roma-Demonstration in Varnsdorf

Im nordböhmischen Varnsdorf / Warnsdorf haben rund 500 Menschen an einer weiteren Anti-Roma-Demonstration teilgenommen. Die Polizei verstellte dem Protestzug den Weg zu einem örtlichen Wohnheim, in dem vor allem neuzugezogene Roma untergebracht sind. Die Demonstration wurde danach aufgelöst, ohne dass es zu Krawallen wie am vergangenen Wochenende kam. Ein Mann, der rassistische Sprüche gerufen hatte, wurde von der Polizei auf die Wache mitgenommen. Die Lage in Varnsdorf zwischen Roma und alteingesessener Bevölkerung bleibe weiter angespannt, schreibt die Presseagentur ČTK. Bei einem vom Rathaus initiierten Treffen am frühen Samstagnachmittag, vor dem Demonstrationszug, kritisierten die Anwohner die Untätigkeit der Stadtführung und die Arbeit der Polizei. Zugleich rief die Stadtverwaltung die Bürger auf, nicht an Anti-Roma-Demonstrationen teilzunehmen. Laut Vizebürgermeister Karel Dubský gebe es keinen Grund für Proteste, da die Kriminalität vor Ort den Statistiken nach nicht wachse, sondern „markant abgenommen“ habe.

Am vergangenen Wochenende war eine Anti-Roma-Demonstration in Varnsdorf in wilden Krawallen eskaliert, sechs Menschen wurden dabei verletzt. Die Polizei ermittelt in diesem Zusammenhang gegen fünf Personen.

Nečas: „generöse Sozialpolitik“ ein Grund für soziale Spannungen

Premier Petr Nečas sieht die „zu generöse Sozialpolitik“ als einen Grund für die sozialen Spannungen in Varnsdorf / Warnsdorf und anderen Orten im Schluckenauer Zipfel. Es sei für einige Menschen bequemer, Gelder des Staates zu empfangen als zu arbeiten, sagte der tschechische Regierungschef bei einer Konferenz von Bürgermeistern der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) im südmährischen Brno / Brünn. Für die Hauptpflicht des Staates im Schluckenauer Zipfel hält Nečas derzeit, die Sicherheit der örtlichen Bevölkerung und den Schutz des Eigentums zu gewähren. Wie der Premier ankündigte, soll die tschechische Polizei im kommenden Jahr zusätzlich umgerechnet 28 Millionen Kronen erhalten. Wie einige Medien berichteten, dürfte Nečas in der kommenden Woche den Schluckenauer Zipfel besuchen.

Außenminister Schwarzenberg in den USA – Teilnahme an Uno-Versammlung

Außenminister Karel Schwarzenberg ist am Samstag zu einer Reise in die Vereinigten Staaten aufgebrochen, wo er an der Uno-Vollversammlung in New York teilnehmen wird. Des Weiteren nimmt Schwarzenberg an den Gesprächen zur nuklearen Sicherheit teil, die Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon initiiert hat, sowie an den Treffen europäischer Minister mit den Vertretern der USA und Russlands. Außerdem plant der tschechische Außenminister bilaterale Treffen mit einigen Amtskollegen weiterer Uno-Mitgliedsländer. Im zweiten Teil seines Aufenthalts in den USA besucht Schwarzenberg Miami, wo er unter anderem an einem Wirtschaftsforum teilnimmt.

Die tschechische Delegation bei der Uno-Vollversammlung wird Staatspräsident Václav Klaus anführen, der am Montag nach New York fliegt. Ein Thema bei der Uno soll die Anerkennung des Palästinenserstaates werden. Am Donnerstag hatte Premier Petr Nečas bei einem Besuch in Israel erklärt, Tschechien unterstütze keine einseitigen Schritte, die den Friedensprozess in Nahost gefährden könnten. Die oppositionellen tschechischen Sozialdemokraten hatten den Besuch von Nečas so kurz vor der wichtigen Uno-Vollversammlung als „unglückliche Parteinahme“ kritisiert.

Pilsner Generalvikar Falkenauer beigesetzt – Trauer auch bei Ackermanngemeinde

In der Bartholomäus-Kathedrale im westböhmischen Plzeň / Pilsen ist am Samstag der vor kurzem verstorbene Generalvikar der Diözese, Monsignore Robert Falkenauer, beigesetzt worden. Falkenauer hatte sich intensiv in den tschechisch-deutschen Beziehungen engagiert. Mit ihm sei „ein sehr guter Freund“ der Ackermann-Gemeinde und der Jungen Aktion von der Welt gegangen, schrieb der Bundesvorsitzende der Ackergemeinde, Martin Kastler, nach dem Tod von Robert Falkenauer. Im Alter von 60 Jahren war Falkenauer am 7. September in einem Krankenhaus in Pilsen gestorben.

1981 emigrierte der promovierte Naturwissenschaftler nach Österreich, wo er eine Priesterlaufbahn in Angriff nahm. In Wien studierte er Theologie und kehrte erst nach dem Uni-Abschluss 1993 nach Böhmen zurück. Seit 2006 war Robert Falkenauer Generalvikar der Diözese Pilsen und setzte sich unter anderem sehr für eine Partnerschaft mit der Freiburger Diözese ein.

Tschechische Archive geben wertvolle Dokumente an Österreich zurück

Tschechische Archive werden in den kommenden Wochen einige wertvolle Dokumente an Österreich zurückgeben. Das berichtete der Tschechische Rundfunk am Samstag in seinen Inlandssendungen. Es handelt sich zumeist um Dokumente von Anfang des 20. Jahrhunderts, die über den Bau von öffentlichen Gebäuden oder Brücken auf dem Gebiet der heutigen Staaten Österreich, Polen und Slowenien berichten. Diese Dokumente hatte die tschechische Verwaltung wohl eher versehentlich während der Ersten Republik erhalten. Zudem sollen auch Urkunden über die Habsburgische Verwaltung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Österreich überstellt werden. Diese Schriftstücke waren während des Zweiten Weltkrieges vor den alliierten Bombenangriffen ins Schloss Lednice / Eisgrub in Südmähren in Sicherheit gebracht worden. Ein besonders wertvolles Dokument will Innenminister Jan Kubice persönlich am Montag bei einem offiziellen Besuch in Wien dem Österreichischen Staatsarchiv aushändigen. Es ist die Ernennungsurkunde von Graf Radetzky zum Gouverneur in Norditalien und Lombardo-Venetien.

Im Laufe des Herbstes will im Übrigen auch Österreich einige nicht benannte wertvolle Archivalien an Tschechien übergeben.

Davis Cup: Tschechien bleibt in der Weltgruppe

Im Davis Cup haben sich die tschechischen Tennisspieler vorzeitig den Verbleib in der Weltgruppe gesichert. Nach dem zweiten Tag der Begegnung in Rumänien liegt Tschechien mit 3:0 Punkten uneinholbar in Front. Mit einem Viersatzsieg im Doppel holten Radek Štěpánek und Tomáš Berdych am Samstag den entscheidenden dritten Punkt. Das tschechische Doppel gewann in Bukarest mit 3:6, 6:3, 6:0 und 6:2 gegen Horia Tecau / Marius Copil.

In den Einzeln am Freitag hatte zunächst Štěpánek 6:3, 6:2 und 6:0 gegen Afran Ungur gewonnen, ehe Berdych mit 6:3, 6:3 und 7:6 gegen Victor Crivoi nachzog.

Tennis: Birnerová verliert im Finale von Taschkent

Tennisspielerin Eva Birnerová verlor das Finale des WTA-Turniers im usbekischen Taschkent. In ihrem ersten Endspiel musste sich die 27-jährige Tschechin am Samstag Ksenia Perwak aus Russland mit 3:6 und 1:6 klar geschlagen geben. Perwak war an Nummer eins des Hartplatz-Turniers gesetzt. Trotz ihrer Niederlage dürfte sich Eva Birnerová in der Weltrangliste von ihrem derzeitigen Rang 115 unter die besten Hundert vorschieben. Ihre beste bisherige Platzierung war vor vier Jahren der 59. Platz auf der Welt.

Das Wetter am Sonntag, 18.9.: Wolken nehmen zu, teils Regen, bis 24 Grad

Am Sonntag ist Tschechien wettermäßig zweigeteilt: In Böhmen ziehen von Westen her Wolken auf und es regnet. In Mähren und Schlesien sowie am Anfang auch in Ostböhmen ist es heiter, erst im weiteren Verlaufe des Tages erreichen die Wolken auch diesen Teil des Landes. Dann regnet es auch hier oder es gewittert. Im westlichen Teil Böhmens erreichen die Tageshöchstwerte nur noch 14 bis 19 Grad Celsius, im restlichen Teil des Landes 19 bis 24, vereinzelt sogar bis 27 Grad Celsius.