Nachrichten

0:00
/
0:00

Tschechische Gewerkschafter haben Kampagne „Öffnet die Augen“ begonnen

Die Gewerkschaften in Tschechien haben am Freitag ihre Kampagne gegen die von der Regierung geplanten Reformen begonnen. Die Kampagne trägt das Motto „Öffnet die Augen“ und soll erreichen, dass die Regierung die Entwürfe zur Renten-, Gesundheits- und Steuerreform noch einmal überdenkt und ändert. Um der Kampagne Nachdruck zu verleihen, werde man alle vorhandenen Mittel einsetzen, gegebenenfalls auch Demonstrationen und Streiks, kündigte die Führungskräfte des größten Gewerkschaftsdachverbandes (ČMKOS) am Freitag an.

Die Steuerreform vergrößere das Defizit bei den öffentlichen Finanzen um 80 Milliarden Kronen (ca. 3,3 Milliarden Euro) jährlich, sagte der Vorsitzende des Dachverbandes, Jaroslav Zavadil. Nach Meinung der Gewerkschafter würden die Reformen auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen. Deshalb würden sich immer mehr Arbeitnehmer überlegen, ihr Arbeitsverhältnis zu kündigen, um stattdessen auf der Basis eines Gewerbescheins zu arbeiten. Zu Lasten ihrer sozialen Sicherheit, die geringer werde, so die Gewerkschafter.

Defizit der öffentlichen Finanzen in Tschechien ist 2010 gesunken

Das Defizit der öffentlichen Finanzen in Tschechien ist im vergangenen Jahr auf 4,71 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) gesunken. Das ist eine Verbesserung von mehr als einem Prozent, denn im Jahr 2009 entsprach das Finanzloch noch 5,82 Prozent des BIP. Das geht aus den aktuellen Daten zu den staatlichen Finanzen hervor, die jedes EU-Mitgliedsland zweimal im Jahr bei der Europäischen Kommission vorzulegen hat. Laut den Maastrichter Kriterien zur Einführung des Euro darf das Defizit nicht mehr als drei Prozent des BIP betragen. Die Prognose des Finanzministeriums für das vergangene Jahr lag bei 4,8 Prozent des BIP.

Undichte Stelle im Abluftsystem des AKW Dukovany: Block vier abgestellt

Im südmährischen Atomkraftwerk Dukovany wurde der vierte Reaktorblock wegen einer undichten Stelle im Abluftsystem abgestellt. Darüber informierte am Freitag der Sprecher des AKW Petr Spilka. Die undichte Stelle wurde bei einer Prüfung der Messgeräte entdeckt, die abweichende Druckwerte ergab. Sie befindet sich in der Abluftleitung in der Schutzhülle des Reaktorblockes. Eine Sicherheitsgefahr stelle das Leck in der Leitung nicht dar, hieß es. Die undichte Stelle wurde am Donnerstag entdeckt. Wie lange Block vier abgeschaltet bleibt, ist noch unklar.

Bereits seit vergangener Woche ist der auch der zweite Reaktorblock planmäßig abgestellt, da ein Teil der Brennstäbe ausgetauscht und eine Sicherheitskontrolle durchgeführt wird.

Finanzministerium beginnt mit der Veröffentlichung von Auftragsvergaben

Das Finanzministerium beginnt ab sofort, seine Dokumente über die Vergabe öffentlicher Aufträge im Internet zu veröffentlichen. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Einzusehen sind jedoch zunächst nur größere Aufträge. Ab Juli sollen auch Aufträge ab einer Größenordnung von über 200.000 Kronen (rund 8000 Euro) veröffentlicht werden. Ältere und kleinere Aufträge können auf Anfrage eingesehen werden. Nach Aussagen von Finanzminister Kalousek dienen diese Maßnahmen der Transparenz und sollen Steuergelder sparen. Auf der Grundlage des Regierungsprogramms sollten alle öffentlichen Einrichtungen ihre Auftragsvergaben in ähnlicher Weise zugänglich machen, so Kalousek.

Sudetendeutsche Landsmannschaft distanziert sich von gleichnamiger Bürgervereinigung in Tschechien

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, die offizielle Vertretung der Sudetendeutschen Volksgruppe seit 1949 mit Sitz in München, wehrt sich erneut gegen die missbräuchliche Verwendung ihres Namens. In einem offiziellen Schreiben, das auch Radio Prag vorliegt, untersagt die Organisation aus München der Bürgervereinigung Sudetendeutsche Landsmannschaft in Böhmen, Mähren und Schlesien die Verwendung ihres Namens und ihres Wappens und bekräftigt damit ihre schon früher getroffenen Aussagen. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft stehe mit der tschechischen Bürgervereinigung gleichen Namens in keiner Verbindung, heißt es. Mit der rechtmäßigen Vertretung der Landsmannschaft in der Tschechischen Republik sei seit dem Jahr 2003 ausschließlich das Sudetendeutsche Büro in Prag beauftragt, erklärte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Franz Pany, in seiner Stellungnahme.

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft mit Sitz in München reagierte damit auch auf ein Urteil des Prager Stadtgerichts vom Donnerstag. In dem Urteil hat das Gericht die Ablehnung der Registrierung der Bürgervereinigung Sudetendeutsche Landsmannschaft in Böhmen, Mähren und Schlesien durch das Innenministerium als nicht rechtens erklärt. Die Vertreter der Bürgervereinigung hatten daraufhin angekündigt, ihre Arbeit wieder sofort aufzunehmen. Sowohl der Sprachwahl der Bürgervereinigung als auch der Art und Weise ihres Vorgehens erteilte Franz Pany indes eine klare Absage.

Urteil: Tschechin muss ihren Sohn nach Entführung an den österreichischen Vater zurückgeben

Eine Tschechin, die Ende letzten Jahres ihren fünfjährigen in Österreich lebenden Sohn entführt hatte, muss ihr Kind wieder dem österreichischen Vater aus Linz übergeben. Das entschied das Stadtgericht in Brünn. Schon zuvor hatte ein österreichisches Gericht dem Vater das Sorgerecht zugesprochen. Das Brünner Gericht kam zu dem Schluss, dass die Mutter das Kind rechtswidrig nach Tschechien mitgenommen hat. Es muss nun innerhalb der nächsten zehn Tage an den Vater übergeben werden unabhängig vom Ausgang eines möglichen Berufungsverfahrens.

Die Tschechin war bei einem gemeinsamen Besuch des Linzer Weihnachtsmarktes mit dem Vater des Kindes, mit dem Sohn verschwunden und nach Tschechien gereist. Der Sohn lebte bisher nur in Österreich und ist auch dort geboren.

CCB: Zahl der bankrotten Firmen in Tschechien im ersten Quartal gestiegen

Im ersten Quartal dieses Jahres sind in Tschechien 526 Unternehmen bankrott gegangen. Das sind 93 Firmen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der Firmen, die Konkurs anmeldeten, ist gestiegen – von 1113 Insolvenzanträgen im ersten Quartal 2010 auf nunmehr 1515 Anträge. Die Zahl der Personen, die eine Privatinsolvenz erlitten haben, hat sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr als verdoppelt – sie lag jetzt bei 2562. Das geht aus den Analysen hervor, die die Firma CCB – Czech Credit Bureau am Freitag veröffentlicht hat.

Bahninspektion: Bei Unfällen an Bahnübergängen ist Zahl der Toten gesunken

Die Zahl der Verkehrstoten an tschechischen Bahnübergängen ist weiter rückläufig. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden drei Todesopfer beklagt – so wenig wie zuletzt im Jahr 2008. Im Jahresvergleich ist auch die Zahl der Unfälle an den Bahnübergängen zurückgegangen, und zwar Rund um die Hälfte. Dafür ist die Zahl der Verletzten um fast 45 Prozent gestiegen. Die Rettungskräfte haben 42 Personen behandelt, heißt es in einem Pressebericht der Bahninspektion, der am Freitag veröffentlicht wurde.

Erfolgreiche Polizeiaktion: Fünf geklaute BMW während einer Nacht entdeckt

Im zehnten Prager Stadtbezirk hat die Polizei in der Nacht zum Freitag gleich fünf BWM entdeckt, die zuvor gestohlen wurden. Bei einer Routinekontrolle der geparkten Wagen ohne Kfz-Kennzeichen stellten die Polizisten fest, dass die Schlösser der Fahrzeuge geknackt waren. Es handelte sich um Autos der BMW-Modelle X5 und X6, deren Neuwagen-Preis sich zwischen 60.000 und 100.000 Euro bewegt.

Am vergangenen Samstag hatte die Polizei in Prag bereits drei gestohlene Luxuskarossen im neunten Stadtbezirk gefunden. Auch hier betrug der Neuwert der Fahrzeuge mindestens 100.000 Euro.

Tennis: Berdych scheitert im Viertelfinale von Miami am Spanier Nadal

Der tschechische Tennisprofi Tomáš Berdych ist beim ATP-Masters in Miami im Viertelfinale ausgeschieden. In der Runde der besten Acht unterlag er dem spanischen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal am Donnerstag in drei Sätzen mit 2:6, 6:3 und 3:6. In der Weltrangliste ist Berdych derzeit auf dem siebten Rang notiert.

Das Wetter am Samstag: heiter und sonnig, bis 21 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, nur zu Tagesbeginn wird es im Norden und Nordosten noch etwas wolkig sein. Örtlich kann es dort auch leichte Regenfälle geben. Ansonsten ist es sonnig mit Tageshöchsttemperaturen von 17 bis 21 Grad Celsius. In Lagen über 1000 Metern steigt die Quecksilbersäule auf bis zu 12 Grad Celsius.