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Luftschläge auf Ziele in Libyen gehen weiter – Tschechien unterstützt Militäraktionen unter Nato-Kommando

Am Montag sind die Militärschläge der alliierten Luftwaffe, die zurzeit von Frankreich angeführt wird, gegen Ziele in Libyen fortgesetzt worden. Die Kampfhandlungen westlicher Flugzeuggeschwader sollen weitere Übergriffe der Truppen von Diktator Gaddafi auf die Aufständischen im Osten Libyens verhindern. Sie werden von der Tschechischen Republik unterstützt, allerdings unter der Bedingung, dass die Nato in die Militäraktionen eingebunden werde. Das erklärte Außenminister Schwarzenberg am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Einzelne, wenn auch große Länder, sollten nicht gänzlich losgelöst von ihren Bündnispartnern handeln. Die Militäraktion birge eine Reihe von Risiken in sich und die Situation in Libyen sei unübersichtlich, betonte Schwarzenberg zur Begründung. Eine direkte Beteiligung Tschechiens lehnte Schwarzenberg erneut ab. Tschechien habe dafür nicht über die technischen Voraussetzungen, so der Außenminister.

Tschechiens prominentester Japaner will Erdbeben-Opfern helfen

Im Prager Lebensmittelladen des Japaners Tomio Okamura hat die Nachfrage stark angezogen. Die Leute hätten Angst, dass es bei japanischen Lebensmitteln zu Engpässen komme, sagte Okamura am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Dass seine Vorräte radioaktiv kontaminiert sein könnten, sei völlig ausgeschlossen, versichert Okamura, der gleichzeitig Sprecher des tschechischen Reisebüro-Verbandes ist. Es drohe keinerlei Gefahr, sagt der Geschäftsmann und verweist darauf, dass vom Zeitpunkt der Bestellung bis zur Lieferung nach Tschechien mindestens zwei Monate vergehen würden. Um japanischen Erdbeben-Opfern zu helfen, wird Okamura am 29. März in Prag ein Benefizkonzert moderieren, bei dem tschechische Bands wie „Sunshine“ und „Psi vojáci“ auftreten. Als Produzent und Moderator hat der 38-jährige Okamura zudem eine japanische TV-Show nach Tschechien gebracht, bei der die Kandidaten Geschäftsideen vorstellen und verteidigen müssen. Prominente als Wettpaten geben in der populären Sendung dann den Zuschlag.

Tatverdächtiger im Mordfall Anna begeht Selbstmordversuch

Der Tatverdächtige im Mordfall der neunjährigen Anna Janatková hat am Montagmorgen im Prager Gefängnis Pankrác einen Selbstmordversuch begangen. Das meldet der Server Novinky.cz. Der 41-Jährige hatte versucht sich zu erhängen, den Sanitätern gelang es, ihn zu retten. Er wurde in ein Zivilkrankenhaus eingeliefert. Der Gefängnisdienst und die Polizei untersuchen den Fall.

Das Bezirksgericht von Prag 8 hatte den mutmaßlichen Mörder am Freitag auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen Fluchtgefahr inhaftiert. Die Beweislage ist Medienberichten zufolge jedoch möglicherweise nicht ausreichend. Die Leiche des seit fünf Monaten vermissten Mädchens wurde am Mittwoch im Prager Stadtteil Troja gefunden. Die neunjährige Anna war zuletzt am 13. Oktober 2010 lebend gesehen worden, als sie nachmittags die nahe gelegene Schule verließ. Das Mädchen kam nie zu Hause an.

Gewerkschaften warten weitere Schritte der Regierung zu Reformen ab

Die Gewerkschaften in Tschechien wollen der Regierung von Premier Nečas noch eine Chance geben, die von ihr geplanten Reformen sozial verträglicher zu gestalten. Man warte ab, wie sich die Regierung verhalten werde. Sollte sie aber die von den Gewerkschaftern erhobenen Einwände nicht berücksichtigen, dann werde man sicher eine entsprechend harte Antwort geben, sagten die Vorsitzenden der beiden größten Gewerkschaftsdachverbände am Montag. Noch am Sonntag hatte der Vorsitzende des Verbandes der unabhängigen Gewerkschaften (ASO), Bohumír Dufek, der Regierung mit der Ausrufung eines Generalstreiks gedroht, sollte sie ihre Reformpläne nicht rückgängig machen. Die Böhmisch-Mährische Konföderation der Gewerkschaftsverbände (ČMKOS) wiederum werde sehr bald eine Kampagne gegen die von der Regierung geplanten Reformen initiieren, sagte deren Vorsitzender Jaroslav Zavadil.

Die Reformpläne hatte Kalousek am Freitag vorgestellt. Danach sollen der so genannte Super-Bruttolohn als Berechnungsgrundlage sowie die meisten Steuerausnahmen abgeschafft werden. Das betreffe auch die Zinszahlungen aus Hypotheken und Bausparkrediten, hieß es. Finanzminister Kalousek müsse damit rechnen, dass man sich nicht alles gefallen lasse. Wenn der Staat in finanziellen Problemen sei, werde unablässig mit den Steuern der Bürger experimentiert, warf Dufek dem Minister vor.

Lotteriegesellschaft Sazka meldet Konkurs an

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Lotteriegesellschaft Sazka, Roman Ječmínek, hat die Firma zum Konkurs angemeldet. Das geht aus einer Eintragung aus dem Insolvenzregister hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Ječmínek habe dabei vorgeschlagen, den Bankrott von Sazka für einen Neuanfang zu nutzen und die Gesellschaft zu reorganisieren.

Die hochverschuldete Lotteriegesellschaft wird bereits seit Januar in die Insolvenz getrieben, als die Unternehmer Radovan Vítek und Karel Komárek einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt haben. Als größte Gläubiger der Firma wollten sie damit ihre Außenstände gegenüber Sazka absichern beziehungsweise die mögliche Übernahme der Lotteriegesellschaft vorantreiben. Hauptaktionär von Sazka sind die tschechischen Sportverbände, die seit Monaten vergebens auf eine Dividende aus dem Lotteriegeschäft warten. Die Verbindlichkeiten von Sazka gegenüber 26 Gläubigern sollen insgesamt umgerechnet 55 Millionen Euro betragen, heißt es.

Energiekonzern ČEZ plant über 50 Aufladestationen für Elektro-Automobile

Der tschechische Energiekonzern ČEZ plant bis Ende des Jahres, über 50 Aufladestationen für Elektro-Automobile einzurichten. Damit solle die Elektromobilität in Tschechien gefördert werden, erklärte am Montag ein Sprecher des Unternehmens. Dutzende weitere Aufladestationen sollen darüber hinaus im kommenden Jahr entstehen. Derzeit läuft ein Ausschreibungsverfahren für den Aufbau des Elektro-Tanknetzes, wie es hieß. Die Aufladestationen sollen unter anderem bei Einkaufszentren und öffentlichen Parkplätzen installiert werden.

Ende vergangenen Jahres hatte ČEZ einen Vertrag mit dem Autohersteller Peugeot abgeschlossen, der dem Konzern Elektromobile vermietet.

Früherer Gesundheitsminister und Herzspezialist Bohumil Fišer gestorben

Im Alter von 68 Jahren verstarb in Brünn der frühere Gesundheitsminister und anerkannte Herz-Kreislauf-Spezialist Bohumil Fišer (ČSSD). Das meldet der Server Novinky.cz. Der Sozialdemokrat war in den Jahren 2000 bis 2002 Gesundheitsminister im Kabinett von Premiers Zeman. Fišer galt auf seinem wissenschaftlichen Fachgebiet als international anerkannter Spezialist. Er veröffentlichte über 300 wissenschaftliche Arbeiten. Nach seinem Weggang aus der Politik war Fišer Leiter des Physiologischen Instituts der medizinischen Fakultät der Masaryk-Universität Brünn.

Magen-Darmgrippe kursiert in Tschechien – keine Epidemie-Gefahr

In Prag und in weiteren Orten der Tschechischen Republik haben Ärzte in den zurückliegenden Tagen einen merklichen Anstieg von Patienten verzeichnet, die an einer Magen-Darmgrippe erkrankt sind. Von einer Grippe-Epidemie allerdings könne man nicht sprechen, sagte die Leiterin der Antiseuchen-Abteilung beim Hygiene-Amt in Prag, Zdeňka Jágrová. Jedes Jahr um diese Zeit, wenn der Frühling beginnt, den Winter abzulösen, sei ein starker Zuwachs an Grippe-Erkrankten festzustellen. Die Symptome ihrer vorübergehenden Körperschwäche seien Durchfall und Erbrechen, ergänzte Jágrová. Aber schon nach ein paar Tagen Ruhe lasse das Unwohlsein nach, so die Hygiene-Ärztin.

Altpatient begeht Selbstmord in Prager Krankenhaus

Im Prager Krankenhaus Na Bulovce hat am Montagmorgen ein 85-jähriger Patient einen Selbstmord begangen. Er sprang aus einem Fenster des Krankenhauses und war sofort tot. Eine Fremdeinwirkung, die den Tod herbeigeführt haben könnte, schlossen Ärzte aus. Gegenwärtig werden die näheren Umstände des Freitods untersucht. Es werde zum Beispiel auch nach einem möglichen Abschiedsbrief des Opfers gesucht, sagte eine Polizeisprecherin.

Tschechiens Fußball-Legende Ladislav Novak gestorben

Ladislav Novak, einer der ganz Großen im tschechischen Fußball, ist am Montag im mittelböhmischen Ostředek im Alter von 79 Jahren gestorben. Das gab der tschechische Fußballverband bekannt. Als Kapitän führte der Linksverteidiger die tschechoslowakische Nationalmannschaft 1962 bis ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft. Das Team verlor am 17. Juni 1962 in Santiago de Chile das Endspiel gegen Titelverteidiger Brasilien trotz 1:0-Führung noch mit 1:3.

Novak galt auf dem Spielfeld als Gentleman, weil er nie des Platzes verwiesen wurde. Im Trikot von Dukla Prag feierte er insgesamt acht nationale Pokalsiege. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere arbeitete Novak als Trainer für Dukla Prag und mehrere Vereine im belgischen Antwerpen.

Fußball – Gambrinus Liga: Hradec Králové nach Sieg vor Gegner Příbram

In der abschließenden Begegnung des 21. Spieltags der ersten tschechischen Fußball-Liga bezwang der FC Hradec Králové am Montag den 1. FK Příbram mit 2:1. Durch den Sieg verbesserten sich die Ostböhmen in der Tabelle auf den 10. Platz und verdrängten ihren Gegner auf den nächsten Rang. Beide Teams liegen jetzt fünf beziehungsweise drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Die Tabelle führt weiterhin Viktoria Pilsen mit fünf Punkten Vorsprung vor Titelverteidiger Sparta Prag an.

Eishockey-Play-offs: Třinec besiegt Slavia Prag im ersten Halbfinalspiel mit 5:3

In den Play-offs der tschechischen Eishockey-Extraliga werden zurzeit die Halbfinals ausgetragen. In der Neuauflage des vorjährigen Finals zwischen Titelverteidiger Eaton Pardubice und Vítkovice Steel steht es nach zwei Begegnungen 1:1 nach Siegen. Das Auftaktmatch der beiden Kontrahenten entschieden die gastgebenden Ostrauer am Samstag klar mit 4:0 für sich. Am Sonntag aber konnten sich die Gäste aus Ostböhmen revanchieren und mit einem 3:2-Sieg zum 1:1 in der Best-of-seven-Serie ausgleichen. Die Vergleiche drei und vier der beiden Rivalen finden am Mittwoch und Donnerstag in Pardubice statt. In der zweiten Halbfinalpaarung gewann Hauptrunden-Sieger Oceláři Třinec das erste Duell mit Slavia Prag am Montag mit 5:3. Beide Teams stehen sich am Dienstag in Třinec erneut gegenüber.

Helmut Berger und Peter Weir als Stargäste beim Filmfestival Febiofest erwartet

Als Stargäste des Internationalen Filmfestivals Febiofest, das am Donnerstag in Prag beginnt, werden in diesem Jahr die österreichische Schauspiel-Legende Helmut Berger und der australische Hollywood-Regisseur Peter Weir erwartet. Beide Stargäste werden bei dem Festival mit dem Christian-Preis für ihre Verdienste im Weltfilmschaffen geehrt, gab am Montag Festivaldirektor Fero Fenič in Prag bekannt. Auf dem diesjährigen Febiofest werden bis zum 1. April 190 Streifen aus 56 Ländern zu sehen sein.

Das Wetter am Dienstag: heiter, örtlich Frühnebel, bis 15 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien wolkenlos bis heiter, nur in den Morgenstunden örtlich Nebelfelder. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 11 bis 15 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Meter bei 4 Grad Celsius.