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Treffen Nečas – Seehofer in München zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit

Der tschechische Premier Petr Nečas und der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer haben in München über die grenzüberschreitende wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen. Am Rande der Sicherheitskonferenz in der bayerischen Landeshauptstadt kamen sie am Samstagabend zu einem kurzen Gespräch zusammen, wie die Presseagentur ČTK berichtete. Beide Politiker knüpften damit an den historischen ersten offiziellen Besuch eines bayerischen Ministerpräsidenten in Prag an, den Seehofer kurz vor Weihnachten unternommen hatte. Nečas merkte bei der erneuten Zusammenkunft an, dass Bayern der interessanteste ausländische Handelspartner der Tschechischen Republik sei, insgesamt ein Drittel des tschechischen Exports ginge in den Freistaat.

Nečas und Seehofer hätten sich ursprünglich bereits am Freitagabend unter vier Augen treffen sollen. Das Treffen wurde aber kurzfristig abgesagt, weil der tschechische Premier beim EU-Gipfel in Brüssel aufgehalten war. Petr Nečas nimmt jedes Jahr an der Sicherheitskonferenz in München teil. Das Vieraugen-Gespräch mit Seehofer erfolgte bei einem Empfang am Samstagabend.

Gesundheitsminister nennt Bedingungen für weitere Verhandlungen mit Ärzten – Gewerkschaften skeptisch

Gesundheitsminister Heger will erst wieder an den Verhandlungstisch mit den Ärztegewerkschaften zurückkehren, wenn diese die Krankenhausärzte aufrufen, ihre Kündigungen zurückzuziehen. Zugleich sollten die Gewerkschaften bestätigen, dass die vom Gesundheitsministerium angebotene Erhöhung der Ärztegehälter ausreichend sei, sagte Heger am Sonntag in einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens. Laut einem Vorstandsmitglied der Ärztegewerkschaften haben die Gewerkschafter jedoch derzeit kein Mandat zu weiteren Kompromissen. Das Mandat könne nur in einer Urabstimmung geändert werden.

Der Gesundheitsminister hat angeboten, in diesem Jahr umgerechnet insgesamt 80 Millionen Euro zusätzlich für den Krankenhaussektor bereitzustellen. Davon sollen drei Viertel für die Aufbesserung Ärztegehälter dienen und ein Viertel für die Gehälter von Krankenschwestern und weiteren Beschäftigten im Gesundheitswesen. Am Samstag hatte der Präsident der Ärztekammer, Milan Kubek, die Gehaltserhöhungen für die Krankenhausärzte als unzureichend bezeichnet. Er rief alle Ärzte auf, sich der Gewerkschaftskampagne „Danke, wir gehen“ anzuschließen. Im Rahmen der Kampagne, die sich gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen richtet, haben bisher 3800 Krankenhausärzte ihre Kündigung eingereicht. Weiter droht deswegen ein Exodus des medizinischen Personals aus den Kliniken zum 1. März.

Landwirtschaftsminister will Herkunftszeichen für Import-Fleisch

Landwirtschaftsminister Ivan Fuksa will – als Reaktion auf den Dioxinskandal in Deutschland - ein Herkunftszeichen für Import-Fleisch in Tschechien einführen. Die Kennzeichnungspflicht für Fleisch-Importe soll die Regierung bis in einem Monat erlassen, sagte Fuksa am Sonntag bei einer Talkshow im Tschechischen Fernsehen. Die tschechische Agrarkammer begrüßte das Vorhaben. Landwirtschaftsminister Fuksa will zudem die tschechischen Schweinezüchter in Zukunft stärker unterstützen. Dazu will der Minister im kommenden Jahr mehr Finanzmittel aus seinem umgerechnet rund 32 Millionen Euro starken Etat für die Unterstützung sensibler landwirtschaftlicher Güter benutzen. Der landwirtschaftspolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Michal Hašek, rief Fuksa auf, noch weitere Geldmittel zur Unterstützung tschechischer Landwirte bereitzustellen.

Stadt Planá sieht Chancen, Verfügung über ein Waldstück in Bayern wiederzuerhalten

Die westböhmische Stadt Planá / Plan sieht Chancen, ihr Waldstück in Bayern wieder in eigene Verfügung zu erhalten. Seit 1965 befindet sich das 19 Hektar große Waldstück in der Oberpfalz unter treuhändischer Verwaltung der Bundesrepublik. Nachdem die Stadt Cheb / Eger in gleicher Sache vor Kurzem einen Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Regensburg gewonnen hatte, seien die Chancen auch für Planá gestiegen, so Bürgermeisterin Martina Němečková gegenüber der Presseagentur ČTK. Man wolle das Urteil im Fall von Cheb studieren und dann vom Gemeinderat entscheiden lassen, sagte Němečková. Dabei ginge es vor allem darum, ob die Kosten für eine Rechtsvertretung in Deutschland die Summe übersteigen würden, die Planá bei Verkauf des Waldstückes erhalten könnte, erklärte die Bürgermeisterin.

Insgesamt drei westböhmischen Städte – neben Planá und Cheb noch Aš / Asch, haben Waldbesitz in der Oberpfalz. Die Bundesrepublik hatte das tschechische Eigentumsrecht nie angezweifelt, aber die Ausübung des Verfügungsrechtes behindert. Die drei Städte haben angekündigt, ihre Besitzungen in der Oberpfalz nach dem Rückerhalt zu verkaufen.

Bau des Tunnels Blanka in Prag wird ein Viertel teurer als geplant

Das größte tschechische Tunnelprojekt, der Bau des Tunnels Blanka in Prag, wird rund ein Viertel teurer als geplant. Laut den Informationen des Prager Oberbürgermeisters Bohuslav Svoboda würde der Preis wegen neuer Forderungen der Firma Metrostav auf umgerechnet 1,4 Milliarden Euro steigen. Dadurch drohten weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung, warnte Svoboda. Die Stadt sei nicht in der Lage einen solchen Preissprung zu begleichen. Mit dem Bau des über fünf Kilometer umfassenden Tunnelsystems Blanka für die Prager Stadtautobahn wurde im Jahr 2007 begonnen, als Termin für die Fertigstellung galt das kommende Jahr. Vor kurzem verlautete aus dem Prager Rathaus indes, dass sich der Termin verzögern dürfte.

Polit-Thriller Pouta erhält die meisten Nominierungen zum tschechischen Filmpreis

Der Polit-Thriller Pouta („Walking Too Fast“) von Regisseur Radim Špaček hat die meisten Nominierungen für den tschechischen Filmpreis erhalten. Der Streifen über die Abgründe kommunistischer Bespitzelung in der Tschechoslowakei der frühen 80er Jahre wurde in allen zwölf Kategorien nominiert, in der besten männlichen Nebenrolle sogar zweimal. Zudem erhielt Pouta den Kritikerpreis in der Kategorie Spielfilm. Zwei Nominierungen weniger als Pouta erhielt die Komödie Občanský průkaz (Personalausweis) von Regisseur Ondřej Trojan, die auch zu kommunistischen Zeiten spielt. Ebenfalls nominiert wurden der Puppenfilm Kuky se vrací (Kuky kommt zurück) von Jan Svěrák und die Komödie Největší z Čechů (Die größten Tschechen) von Robert Sedláček. Der Tschechische Filmpreis wird am 5. März verliehen.

Ergänzungswahlen in 16 Gemeinden: problemlos und teils hohe Wahlbeteiligung

Die Ergänzungswahlen in 16 tschechischen Gemeinden sind am Samstag ohne Probleme verlaufen. Die Wahlbeteiligung lag teilweise sehr hoch, in einer nordböhmischen und einer westböhmischen Gemeinde kamen über 70 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen. Die regulären Kommunalwahlen im Oktober vergangenen Jahres hatten in den betreffenden Gemeinden aus unterschiedlichen Gründen nicht stattfinden können. So waren zum Teil die Kandidatenlisten nicht rechtzeitig vorgelegt worden, andernorts hatten sich nicht genügend Kandidaten für den Gemeinderat gefunden.

Tennis: Tschechinnen erreichen das Halbfinale des Fed Cup

Die tschechischen Tennisspielerinnen haben zum dritten Mal in Folge das Halbfinale des Federation Cup erreicht. In der Begegnung gegen die Slowakei in Bratislava liegen die Schützlinge von Trainer Petr Pála mit 3:0 uneinholbar in Front. Am Sonntagnachmittag gewann Petra Kvitová auch das dritte Match der tschechischen Frauen, sie besiegte Daniela Hantuchová ohne Mühe mit zweimal 6:2. Im Halbfinale treffen die Tschechinnen auf Belgien, das sich gegen die USA durchgesetzt hat.

Tschechien hat mit dem Aufeinandertreffen an diesem Wochenende insgesamt alle vier tschechisch-slowakischen Schwesternduelle im Fed Cup gewonnen. Den letzten Vergleich vor drei Jahren entschieden die tschechischen Frauen glatt mit 5:0 für sich.

Das Wetter am Montag, 7.2.: schön und mild

Am Montag ist es in Tschechien schön und mild. Bei klarem Himmel oder leichter Bewölkung steigen die Tagestemperaturen auf Werte zwischen 8 und 12 Grad Celsius.