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Schweres Unwetter forderte in Tschechien ein Todesopfer

Bei schweren Gewittern mit Hagel und starken Windböen ist in Südböhmen ein 18-jähriger Tscheche ums Leben gekommen. Der Jugendliche sei am Freitagabend von einem entwurzelten Baum erschlagen worden, als er auf dem Fahrrad zum Campingplatz zurückkehren wollte, teilte der Einsatzleiter der südböhmischen Feuerwehr Jirí Jan am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mit. Bei dem Unwetter waren in weiten Landesteilen Straßen überflutet, Dächer abgedeckt und Stromleitungen durchtrennt worden. Einige Ortschaften in Südböhmen waren daher noch bis zum Sonntag ohne Strom. Nahe Kostelec bei Jihlava/Iglau verursachten umgestürzte Bäume die Entgleisung eines Personenzuges. Menschen wurden hierbei nicht verletzt. Die Rettungs- und Feuerwehrkräfte waren zur Schadensbeseitigung den gesamten Samstag hinweg im vollen Einsatz.

Tschechien "vergisst" Pietätsakt im ehemaligen KZ Auschwitz

Eine peinliche Panne ereilte die tschechische Diplomatie: weil die tschechische Botschaft in Warschau die entsprechende Einladung verbummelte, entsandte Tschechien am vergangenen Donnerstag keinen Vertreter zur Gedenkfeier für ermordete Sinti und Roma im ehemaligen nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz. Das berichtete die Tageszeitung "Lidové noviny" in ihrer Samstag-Ausgabe. Der stellvertretende Ministerpräsident Pavel Rychetsky bedauerte das Versäumnis. Dagegen nannten Vertreter von Roma- Verbänden den Fehler unentschuldbar.

Am Pietätsakt in Oswiecim/Auschwitz hatten Regierungsvertreter aus zahlreichen Ländern teilgenommen. Am 2. August 1944 waren die letzten 2897 überlebenden Häftlinge der Sinti und Roma in den Gaskammern des Vernichtungslagers ermordet worden. Allein in Auschwitz-Birkenau starben mehr als 23.000 Sinti und Roma aus zwölf europäischen Staaten. Darunter waren Schätzungen zufolge etwa 5700 Opfer aus dem damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren".

Tschechische Fluggesellschaft CSA lehnte Beförderung von Roma ab

Die tschechische Fluggesellschaft CSA ist wegen der Ablehnung von Roma in den Verdacht des Rassismus geraten. Vertreter der Gesellschaft hätten am vergangenen Donnerstag neun Roma, die nach Irland fliegen wollten, nach ihrem dortigen Wohnort und der Reisekasse gefragt und dann als Passagiere abgelehnt, bestätigte ein CSA-Sprecher am Samstag. Das Argument, man habe auf Weisungen aus Dublin gehandelt, wiesen irische Diplomaten in Prag vehement zurück.

In den vergangenen zwei Wochen hatten bereits britische Beamte mit Erlaubnis der tschechischen Regierung etwa 100 Roma im Prager Flughafen an der Reise nach Großbritannien gehindert. Die Beamten hatten nach einer Zunahme von Asylbewerbern aus Tschechien begonnen, Reisende streng zu kontrollieren. Dabei wurden vorwiegend Roma wegen potenzieller Asylsuche in Großbritannien zurückgewiesen. Prominente tschechische Politiker wie Präsident Václav Havel sowie Roma-Vertreter kritisieren diese Praxis.

Einwohner von Zivotice gedachten Opfer des Gestapo-Racheakts von 1944

Rund 200 Menschen haben am Samstag am Mahnmal in der nordmährischen Ortschaft Zivotice bei Karvina der 36 Tschechen und Polen gedacht, die vor 57 Jahren von der Gestapo ermordet worden sind. Die Bluttat der Gestapo war ein Racheakt auf eine Schießerei im Gasthaus von Zivotice, bei der der Wirt, ein Partisan und drei Mitglieder des Gestapo getötet wurden.

Ungarns Premier Orbán in Prag mit Preis der Polák-Stiftung geehrt

In Prag ist am Samstag das dreitägige internationale Symposium zu Fragen der Demokratie und der freien Marktwirtschaft zu Ende gegangen. Zum Abschluss des Symposiums sprach auch der ungarische Premier Viktor Orbán zu den Teilnehmern. Gleichzeitig wurde der Politiker im Karolinum der Karlsuniversität mit dem Preis der Polák-Stiftung geehrt. Laut Aussage des Direktors des Amerikanischen Instituts für politische und ökonomische Systeme Eric Persons ist die genannte Stiftung vom ehemaligen Dissidenten Václav Polák gegründet worden, der sich in den Vereinigten Staaten erfolgreich durchgesetzt hat und nun u.a. den Kampf gegen den Krebs aktiv unterstützt. Persons Institut war Mitveranstalter des Symposiums.

Tschechisches Zentrum in Madrid soll noch dieses Jahr errichtet werden

Die Anzahl der Tschechischen Zentren, die in der Welt zur Verbreitung der tschechischen Kultur und Lebensart beitragen, soll noch in diesem Jahr um ein entsprechendes Objekt in Madrid erweitert werden. Dies hat der tschechische Außenminister Jan Kavan unlängst seinem spanischem Amtskollegen Josep Piqué zugesichert. Die Leitung des Ministeriums hat daher dieser Tage über die Errichtung des Zentrums verhandelt, berichtete die Nachrichtenagentur CTK. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation hatte die Verwaltung der Tschechischen Zentren die ursprünglich für dieses Jahr vorgesehene Errichtung der neuen Zentren in Rom und Madrid noch vor kurzem in Frage gestellt.

Tschechischer Kardinal Vlk weiht rekonstruierte Kirche bei Nymburk ein

Die rekonstruierte Kirche Mariä Himmelfahrt im mittelböhmischen Pnov- Podhrádí bei Nymburk ist am Samstag durch den tschechischen Kardinal Miloslav Vlk feierlich eingeweiht worden. An der feierlichen Messe in dem Gotteshaus, dessen Rekonstruktion sieben Jahre dauerte, nahmen rund 300 Gäste teil. Nach Aussage des örtlichen Bürgermeisters Vlastislav Pohanek haben die Rekonstruktionsarbeiten an der barocken Kirche rund 4,5 Millionen Kronen (ca. 250.000 Mark) gekostet.