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Premier Fischer will noch vor den Wahlen Hochwasser-Staatsanleihen beschließen lassen

Premier Fischer will noch vor den Wahlen die Ausgabe von Hochwasser-Staatsanleihen beschließen lassen. Der geplante Umfang liegt bei umgerechnet 120 Millionen Euro. Am Montag solle die Regierung über die Staatsanleihen entscheiden und beide Kammern des Parlaments sollten dann in einer Sondersitzung am Donnerstag abstimmen, erläuterte Fischer am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Um die Staatsanleihen zu finanzieren forderte Fischer weitere Einsparungen in den Ministerien. Anders sei es nicht zu machen, sagte der Regierungschef bei einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens.

Laut ersten Schätzungen hat das Hochwasser der vergangenen Woche Schäden in der Höhe von umgerechnet rund 60 Millionen Euro angerichtet. Die endgültigen Zahlen liegen gemäß Fischer in rund einem Monat vor. Das Hochwasser hatte ein Menschenleben gefordert und rund 1000 Menschen zum Verlassen ihrer Häuser gezwungen. In insgesamt 13 Gemeinden war der Notstand ausgerufen worden. Vor allem die Flüsse Bečva, Olše und Oder in Nordmähren sowie die Morava / March in Südmähren hatten die Überschwemmungen angerichtet.

Lage in den mährischen Hochwassergebieten stabilisiert

Die Lage in den mährischen Hochwassergebieten hat sich am Wochenende weiter stabilisiert. An keinem der Flüsse galt am Sonntagabend mehr die höchste Hochwasserwarnstufe. Nach den starken Regenfällen und den Überschwemmungen der vergangenen Tage drohen vor allem im Mährisch-schlesischen Kreis weiter Erdrutsche. Bis zum Sonntag war dort an über 30 Stellen die aufgeweichte Erde abgerutscht. Über den Fluss Ostravice musste am Sonntag eine Brücke geschlossen werden, weil sich wegen eines Erdrutsches ein Pfeiler verschoben hatte.

Seehofer kündigt ersten Besuch eines bayerischen Ministerpräsidenten in Prag an

Erstmals nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wird ein bayerischer Ministerpräsident offiziell nach Prag reisen. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte am Pfingstsonntag beim Sudetendeutschen Tag in Augsburg, er werde nach der Bildung einer neuen tschechischen Regierung in der zweiten Jahreshälfte Tschechien besuchen und dort Gespräche führen. Es sei Zeit für eine Begegnung auf oberster Ebene.

Bislang war ein offizielles Treffen auf Staatsebene zwischen Bayern und Tschechien immer am Streit um die so genannten Beneš-Dekrete gescheitert. Die bis heute geltenden Dekrete schufen die Voraussetzung für die 1945 von den Alliierten im Potsdamer Abkommen gebilligte Ausweisung der deutschen Minderheit aus der Tschechoslowakei.

Seehofer sagte, es sei eine Selbstverständlichkeit, dass er in Prag auch auf die Beachtung von Volksgruppenrechten hinweisen werde. Er wolle einen Dialog einleiten, bei dem er auch die Beneš-Dekrete ansprechen werde, so der Ministerpräsident. Bei dem Besuch soll Seehofer von Repräsentanten der Sudetendeutschen begleitet werden.

Regierung soll am Montag Entwicklungshilfe-Konzept beschließen

Die tschechische Regierung beschließt am Montag ein Konzept für die Entwicklungshilfe in den nächsten Jahren, wie die Presseagentur ČTK berichtet. Dieses sieht eine Reduzierung der Hauptempfänger-Länder von acht auf fünf vor. Bei den fünf Ländern handelt es sich um Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, Äthiopien, Moldawien und die Mongolei. Vor allem sollen Projekte in den Bereichen Umwelt, Landwirtschaft, Bildung und Soziales, Gesundheit sowie demokratische Entwicklung unterstützt werden. Das Konzept sieht noch weitere Länder vor, die Hilfe aus Tschechien bekommen sollen. Dazu gehören Georgien, Kambodscha, Kosovo, die palästinensischen Autonomiegebiete und Serbien.

Im vergangenen Jahr hatte die tschechische Entwicklungshilfe einen Umfang von rund 165 Millionen Euro. Tschechien hat kein eigenständiges Entwicklungsministerium.

Spitzenkandidaten der beiden größten Parteien bestritten zweites TV-Duell

Die beiden Spitzenkandidaten der beiden größten tschechischen Parteien, der Sozialdemokraten und der Bürgerdemokraten, sind am Sonntag im zweiten TV-Duell vor den Wahlen aufeinander getroffen. Politische Beobachter werteten das Duell zwischen Sozialdemokraten-Chef Paroubek und dem bürgerdemokratischen Vorsitzenden Nečas, das der private Fernsehsender Prima übertrug, als unentschieden und vergleichsweise ruhig. Schärfere Worte seien nur beim Thema Staatsverschuldung gefallen, wie der Nachrichten-Server idnes.cz berichtete. Beide Vorsitzende stellten zu sechs Themenblöcken jeweils das Programm ihrer Partei vor.

Am Montag werden die letzten Wahlumfragen veröffentlicht

Am Montag werden die letzten Wahlumfragen vor der Wahl des tschechischen Abgeordnetenhauses veröffentlicht. Ab Dienstag gilt dann ein Veröffentlichungsverbot solcher Umfragen, dies schreiben die tschechischen Gesetze vor. Mit dem Verbot soll eine Beeinflussung der Wahlergebnisse verhindert werden. Beim Verstoß dagegen können Einzelpersonen eine Strafe von bis zu 30.000 Kronen (1200 Euro) erhalten, Unternehmen von bis zu 500.000 Kronen (umgerechnet 20.000 Euro). Die ersten Hochrechnungen werden unmittelbar nach Schließung der Wahllokale am Samstag, 29. Mai, erwartet, also gegen 14 Uhr. Bisher sehen praktisch alle Meinungsumfragen die Sozialdemokraten vorne, mit einigen Prozent Vorsprung vor den konservativen Bürgerdemokraten.

Geigerin Anne-Sophie Mutter erntet großen Applaus bei Auftritt in Prag

Die deutsche Stargeigerin Anne-Sophie Mutter hat bei ihrem Auftritt im Rahmen des Festivals Prager Frühling am Samstagabend großen Applaus geerntet. Dies berichtet die Presseagentur ČTK. Im ausverkauften Smetana-Saal des Prager Gemeindehauses spielte sie unter der Leitung von Dirigent Manfred Honeck zusammen mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra. Aufgeführt wurden Werke von Brahms und Schostakowitsch. Anne-Sophie Mutter, die von Herbert von Karajan bereits in Jugendjahren zum Star aufgebaut wurde, war bereits im vergangenen Jahr in Prag aufgetreten. Damals spielte sie mit den Dresdner Philharmonikern unter Kurt Masur.

Eishockey: Tschechien kämpft am Abend in Köln um WM-Gold

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft kämpft am Sonntagabend in Köln um den Weltmeistertitel. Gegner im WM-Finale ist Titelverteidiger Russland. Das Spiel beginnt um 20.30 Uhr. Ihren letzten WM-Titel gewannen die Tschechen 2005 in Wien. Die Russen haben in den letzten beiden Jahren jeweils Gold gewonnen. Zum letzten Mal trafen die Teams beider Länder 1998 bei den Olympischen Spielen in Nagano im Finale eines großen Turniers aufeinander. Damals gewannen die Tschechen mit 1:0 und holten Gold.

Für das WM-Finale ist unter anderem auf dem Altstädter Ring in Prag ein Großbildschirm aufgebaut. Das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen überträgt die Begegnung live.

Noch vor dem Finale wurden die Gruppen für die Weltmeisterschaft 2011 in der Slowakei festgelegt. Tschechien tritt dabei gegen Finnland, Lettland und Dänemark an. Das Turnier findet vom 29. April bis zum 15. Mai in der Hauptstadt Bratislava / Pressburg sowie in Košice / Kaschau statt.

Fußball: Tschechien verliert Testspiel gegen Türkei

Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft kann unter dem neuen Nationaltrainer Michal Bílek immer noch nicht gewinnen. Am Samstag verlor sie in den USA ein Testspiel gegen die Türkei mit 1:2. Es ist die vierte Niederlage im vierten Spiel, seitdem Bílek im Herbst vergangenen Jahres die Leitung des tschechischen Teams übernommen hat. Tschechien misslang damit auch eine Revanche für das Aus bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren, als sie der Türkei im entscheidenden Vorrundenspiel unterlegen war.

Die Begegnung im amerikanischen Harrison dominierten die Türken, die bereits kurz nach der Pause verdient mit 2:0 führten. Erst neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang Mittelfeldspieler Milan Černý der 1:2-Anschlussstreffer. Das Tor war der erste Treffer des tschechischen Nationalteams unter Führung von Trainer Bílek. Tschechien ist wie die Türkei nicht zur Fußball-WM in Südafrika qualifiziert.

Volleyball: Tschechinnen gewinnen auch zweites Spiel der EM-Qualifikation

Die tschechischen Volleyball-Spielerinnen haben beim Qualifikationsturnier in Karlovy Vary / Karlsbad zur Europameisterschaft auch das zweite Spiel gewonnen. Am Samstag besiegten sie Ungarn mit 3:1 nach Sätzen. Am Freitag hatten die Schützlinge von Trainer Jiří Šiller bereits Österreich mit 3:0 geschlagen. Am Sonntag treffen die Tschechinnen noch auf Frankreich. In einer Woche findet dann ein zweites Turnier der tschechischen Qualifikationsgruppe im französischen Agde statt. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die Europameisterschaft in Serbien und Italien im kommenden Jahr, der Gruppen-Zweite muss in eine Relegationsrunde, die im September ausgetragen wird.

Das Wetter am Montag, 24. Mai: bewölkt, bis 21 Grad

Am Montag ist es in Tschechien meist bewölkt, vorübergehend sind auch heitere Abschnitte möglich. Im Laufe des Tages kommt es von Norden her zu Schauern und Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 17 bis 21 Grad Celsius, im Südosten des Landes bis zu 23 Grad Celsius.