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Tschechischer Luftraum bleibt offen: Prag fertigte etwa zwei Drittel der Flüge ab

Der Luftraum über Tschechien blieb auch am Dienstag für den Flugverkehr offen. Auf dem Prager Flughafen Ruzyně wurden etwa 110 Starts und die gleiche Anzahl von Landungen abgewickelt. Das entspricht ungefähr zwei Drittel der üblichen Betriebsfrequenz, wie eine Flughafen-Sprecherin mitteilte.

Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol hatte am Montagmittag grünes Licht für den tschechischen Luftraum gegeben. Tschechien wurde im Zusammenhang mit der Aschewolke demnach in Zone zwei eingeordnet. Danach dürfen die Fluggesellschaften selbst entscheiden, ob sie ihre Flugzeuge starten lassen.

Neue Umweltministerin Bízková löst Klimaschutz-Sektion auf

Die neue tschechische Umweltministerin Rut Bízková, die von der ODS in die Übergangsregierung nominiert wurde, hat die Klimaschutz-Sektion in ihrem Ressort aufgelöst. Die Klimaschutz-Agenden werden nun von der Abteilung für Wirtschaft und Umweltpolitik wahrgenommen, deren Leiterin Bízková bis zu ihrer Nominierung in die Übergangsregierung Fischer war. Die Klimaschutz-Abteilung war vor drei Jahren vom damaligen Umweltminister und Grünen-Chef Martin Bursík gegründet worden. Bursík kritisierte Bízkovás Entscheidung scharf und sprach von einer „Vernichtung der jahrelangen erfolgreichen Arbeit in Sachen Klimaschutz“.

Bízkovas Schritt sei ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Übergangsregierung die umstrittene Modernisierung des Kohlekraftwerkes Prunéřov mit „allen Mitteln“ durchsetzen wolle, so Bursík. Die Grünen hatten wegen angeblicher Einflussnahme des mehrheitlich staatlichen Energiekonzerns ČEZ auf die Regierung vor kurzem ihre Minister aus dem Kabinett Fischer abberufen. Sie kritisieren auch, dass Bízková seinerzeit bei ČEZ als Pressesprecherin angestellt war.

Oberbürgermeister Bém verliert an Macht in der Prager ODS

In der Prager Parteiorganisation der Bürgerdemokraten (ODS) ist am Montagabend die Hälfte des Vorstandes gefeuert worden. Der umstrittene Bürgermeister von Prag 5, Jančík, der Abgeordnete und Stadtrat Janeček sowie der Bürgermeister von Prag 6, Chalupa, sind auf der Regionalversammlung mit großer Mehrheit als stellvertretende Parteivorsitzende abgewählt worden. Damit sei innerhalb der Partei ein Machtkampf zweier Lager ausgetragen worden; Verlierer sei der Prager Oberbürgermeister und Regionalvorsitzende Pavel Bém, schreibt die Presseagentur ČTK unter Berufung auf Parteimitglieder. Gestärkt hervorgegangen sei Béms Stellvertreter im Bürgermeisteramt, Rudolf Blažek.

Die Prager Bürgerdemokraten sind die wichtigste Regionalorganisation der ODS. Bém war im vergangenen Jahr bei der Bewerbung um den gesamtstaatlichen Vorsitz gescheitert.

Korruptionsverdacht: Leiter des Amtes für Verkehrsstrafen in Prag zurückgetreten

Der Leiter des Amtes für Verkehrsstrafen im Prager Stadtmagistrat, Zbyněk Bernat, ist am Dienstag zurückgetreten. Darüber informierte ein Sprecher des Magistrates. Gegen Bernat und weitere vier Personen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachtes auf Korruption, Begünstigung und Amtsmissbrauch. Bernat soll in seiner früheren Tätigkeit als Verkehrsunfall-Ermittler der Polizei unter anderem gegen Geld einen schweren Unfall mit Personenschaden und Fahrerflucht vertuscht haben. Bernat war kürzlich direkt im Prager Magistrat von der Polizei festgenommen worden.

Muchas „Slawisches Epos“ übersiedelt in den Prager Messepalast

Das „Slawische Epos“ des tschechischen Malers Alfons Mucha wird nicht nach Japan verliehen. Dies hat der Gemeinderat der Hauptstadt Prag am Dienstag beschlossen. Stattdessen soll der großformatige Gemäldezyklus bis zum Herbst dieses Jahres in den Prager Messepalast übersiedeln, wo auch die Sammlungen moderner Kunst der tschechischen Nationalgalerie gezeigt werden.

Muchas 20-teiliges „Slawisches Epos“ ist im Besitz der Hauptstadt Prag, wird derzeit aber aus Platzgründen im Schloss Mährisch Krumau / Moravský Krumlov bei Znaim / Znojmo ausgestellt. Japan hatte Interesse bekundet, den Gemäldezyklus ab 2012 für drei Monate im Tokioter Nationalen Kunstzentrum auszustellen. Als Gegenleistung dafür wollte Japan einen Großteil der Kosten für die Restaurierung der Gemälde übernehmen.

Der Prager Kulturstadtrat Ondřej Pecha (ODS) begründete die Entscheidung, das „Slawische Epos“ nach Prag zu holen, mit dem äußerst schlechten Zustand des Schlosses in Mährisch Krumau. Das wertvolle Kunstwerk könne keinesfalls länger in einer derartigen „Ruine“ bleiben. Die Kosten für die Übersiedlung und die Adaptierung der Räume im Messepalast liegen bei rund einer Million Euro. Der Bürgermeister von Märisch Krumau zeigte sich „schockiert“ von der Entscheidung der Prager Gemeinderäte.

Filmfestival Karlsbad ehrt in diesem Jahr Juraj Herz

Auf dem diesjährigen Internationalen Filmfestival in Karlsbad / Karlovy Vary wird der slowakisch-tschechische Regisseur Juraj Herz für sein Lebenswerk geehrt. Dies gab die künstlerische Leiterin des Filmfestivals, Eva Zaoralová, am Dienstag in Prag bekannt. Der gebürtige Slowake Herz habe mit insgesamt 25 Spielfilmen einen wesentlichen Beitrag zur heimischen Kinoszene geleistet, so Zaoralová.

Das 45. Internationale Filmfestival in Karlsbad geht vom 2. bis zum 10. Juli über die Bühne. In diesem Jahr ist der Länderschwerpunkt dem belgischen Kino – sowohl in flämischer als auch in französischer Sprache – gewidmet. In seiner Retrospektive präsentiert das Festival diesmal das Werk der britischen Filmschaffenden Michael Powell und Erik Pressburger.

Längere Betriebszeiten für Prager Metro am Wochenende

Die Prager Metro soll künftig in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag eine Stunde länger in Betrieb bleiben. Dies hat nach einem Bericht der Internetausgabe der Tageszeitung „MF Dnes“ der Vorstand der Prager Verkehrsbetriebe beschlossen. Ab 1. Juli dieses Jahres sollen die letzten U-Bahn-Züge um 1 Uhr nachts von den Endstationen abfahren anstatt wie bisher um Mitternacht. Die Mehrkosten des längeren Betriebes beziffern die Verkehrsbetriebe mit umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro. Für die Sicherheit der Fahrgäste sollen insgesamt rund 270 Stadtpolizisten sorgen, 60 mehr als bisher. Unklar ist noch, ob auch die Straßenbahn- und Autobuslinien des Tagesverkehrs am Wochenende länger in Betrieb bleiben werden.

Noch vor kurzem hatte die Stadt Prag deutliche Einsparungen beim öffentlichen Verkehr angekündigt. So sollte etwa die Betriebszeit der Metro um rund eine halbe Stunde verkürzt und mehrere Buslinien eingestellt werden.

Tschechische Bahnen bestellen 33 neue Dieseltriebwagen aus deutscher Produktion

Die Tschechischen Bahnen (ČD) bestellen 33 neue Dieseltriebwagen bei der Schweizer Firma „Stadler Rail“. Das Unternehmen hat sich nach Angaben der ČD als einziger Bieter an einem Ausschreibungsverfahren beteiligt. Die Fahrzeuge vom Typ „Regioshuttle“ werden im Stadler-Werk in Berlin-Pankow gefertigt. Der Wert des Auftrages beträgt umgerechnet rund 71 Millionen Euro. Die klimatisierten Dieseltriebwagen sollen ab Ende 2011 auf Lokalbahnen in den Landkreisen Liberec / Reichenberg und Vysočina eingesetzt werden.

Die Tschechischen Bahnen haben Ende vergangenen Jahres mit dem Verkehrsministerium und den Landkreisen als Besteller der Zugleistungen zehnjährige Finanzierungsverträge abgeschlossen. Auf Grundlage dieser langjährigen Kontrakte investieren die ČD nun in die Erneuerung ihres veralteten Wagenmaterials.

Pkw-Produktion in Tschechien um ein Drittel gestiegen

Die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ist im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 29,6 Prozent gestiegen. Dies gab am Dienstag der Verband der Automobilwirtschaft bekannt. Die größte Produktionssteigerung verzeichnete Škoda Auto mit plus 37,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2009. Insgesamt wurden im ersten Vierteljahr in Tschechien rund 266.000 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge hergestellt. Die Lkw-Herstellung ist im ersten Quartal um knapp 20 Prozent gestiegen, die heimischen Hersteller von Autobussen und Anhängern verzeichnen hingegen Produktionseinbrüche im Ausmaß von 30 bis 50 Prozent.

Steigende Nachfrage nach Fair-Trade-Produkten in Tschechien

Der Konsum von Produkten aus dem so genannten „fairen Handel“ ist in Tschechien im vergangenen Jahr um 22 Prozent gestiegen. Tschechen haben 2009 eine Rekordsumme von umgerechnet fast zwei Millionen Euro für Produkte mit dem Fair-Trade-Siegel ausgegeben. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Agentur Green marketing und des Fair-Trade-Verbandes hervor. Seit 2005 sei der Verbrauch dieser Produkte um 1.600 Prozent gestiegen, wie ein Verbandssprecher mitteilte. Derzeit sind über 2.500 verschiedene Produkte aus dem fairen Handel auf dem tschechischen Markt.

Das Wetter am Mittwoch: Wolken und Schauer, deutlich kühler als zuletzt

Am Mittwoch ist es in Tschechien wechselnd bewölkt mit Schauern. Mit maximal 8 bis 12 Grad wird es deutlich kühler als zuletzt. Nur im Südwesten des Landes steigen die Temperaturen auf bis zu 15 Grad.