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Transportgewerkschaften verschieben den Proteststreik auf Donnerstag

Die Koalition der Transportgewerkschaften hat den für den kommenden Montag geplanten Streik auf den Donnerstag, 4. März, verschoben. Die Gewerkschaften warten darauf, ob das Abgeordnetenhaus das geänderte Mehrwertsteuergesetz verabschiedet. Auf Ersuchen der Gewerkschaften hat das Regierungskabinett die Gesetzesänderung am Donnerstag unterstützt. Die höhere Besteuerung der Angestelltenvergünstigungen, gegen die die Gewerkschaften protestieren, wurde im novellierten Gesetz gestrichen. Nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung am Donnerstag bat die Regierung das Abgeordnetenhaus um die Ausrufung des legislativen Notstandes. Damit solle sichergestellt werden, dass die Abgeordneten tatsächlich über die Gesetzesänderung verhandeln. Die Gewerkschaften sollen am 2. März zu weiteren Verhandlungen zusammentreffen.

Abgeordnete entscheiden am 2. März über Mehrwertsteuergesetz

Eine Sondersitzung des Abgeordnetenhauses zur Besteuerung der Angestelltenvergünstigungen ist für 2. März einberufen. Die Vizevorsitzende des Unterhauses, die Bürgerdemokratin Miroslava Němcová, wird auf Ersuchen der Regierung den legislativen Notstand ausrufen. Die Gewerkschaften, die mit einem Streik drohen, sind jedoch nicht davon überzeugt, dass die untere Parlamentskammer das geänderte Mehrwertsteuergesetz problemlos unterstützen wird. Wie sie am Freitag vereinbarten, soll der eventuelle Streik am Donnerstag von 4 bis 9 Uhr in der Früh dauern und vor allem den Bahnverkehr betreffen.

Konferenzteilnehmer in Prag fordern zur Errichtung eines Gerichts für Verbrechen des Kommunismus auf

Die unverjährbaren kommunistischen Verbrechen gegen Menschlichkeit müssen von einem internationalen Tribunal verurteilt werden. Darauf einigten in ihrer Abschlusserklärung die Teilnehmer einer internationalen Konferenz, die sich in Prag mit den von kommunistischen Regimes verübten Verbrechen befasste. Da die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von den kommunistischen Regimes verübt wurden, nicht in den Kompetenzbereich der bestehenden internationalen Gerichte gehören, fordern die Konferenzteilnehmer zur Errichtung eines neuen internationalen Gerichts mit Sitz in der EU auf. Die kommunistischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssten genauso verurteilt werden wie die Verbrechen der Nazis oder die im ehemaligen Jugoslawien verübten Verbrechen, hieß es in der Deklaration.

US-Behörde für Marineforschung (ONR) eröffnet Kontaktbüro in Prag

Die US-Behörde für Marineforschung (Office of Naval Research) hat am Freitag ein Kontaktbüro in Prag eröffnet. Das bei der US-Botschaft eingerichtete Büro soll nach tschechischen Wissenschaftlern suchen, die sich in den USA durchsetzen könnten. Premier Jan Fischer würdigte bei der Eröffnung des Büros die Tatsache, dass die USA die Entwicklung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit nicht nur mit der Raketenabwehr verbinden. Kapitän David Maynard von der US-Behörde für Marineforschung sagte, Prag habe eine ideale Lage für die Kooperation mit den Forschern aus Tschechien und aus weiteren Ländern Mittel- und Osteuropas. Zudem verfüge Prag, so Maynard, über viele gute Wissenschaftler und Forschungsinstitute.

Abgeordnete entschieden über Krankengeld nicht

Nur zwei Stunden dauerte am Freitag die Sondersitzung der unteren Parlamentskammer, auf der über drei Entwürfe der kommunistischen Abgeordneten entschieden werden sollte. Sie betrafen das Krankengeld, die Versicherungseinschränkungen und die Mieten. Mit dem Vorschlag, das Krankengeld auch während der ersten drei Tage der Krankheit auszuzahlen, haben sich die Abgeordneten am Freitagvormittag befasst. Sie entschieden darüber jedoch nicht, weil der Vizechef der Bürgerdemokraten (ODS) Petr Nečas zum Gesetzesentwurf zwei Stunden lang gesprochen hat. Danach wurde die Sondersitzung beendet, weil das Unterhaus am Freitag nach 14 Uhr nicht in drei Lesungen abstimmen darf. Die Bürgerdemokraten halten die Entwürfe der Kommunisten für schlecht, weil sie zur Erhöhung des bereits jetzt hohen Haushaltsdefizits beitragen würden.

Archäologen machten auf der Prager Burg einen einzigartigen Fund

Wertvolle Funde aus dem Frühmittelalter haben die Archäologen auf der Prager Burg gemacht. Die Experten fanden auf dem Burggelände Fragmente eines Grabens aus dem 9. Jahrhundert sowie einer Befestigung mit einer steinernen Stirnwand aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Einzigartig an dem Fund ist das Bild eines der Burggebäude aus dem 10. oder 11. Jahrhundert, das in die Wand eingeritzt ist. Den Archäologen zufolge handelt es sich um den ersten Fund dieser Art in Prag. Sie räumten ein, sie seien noch nicht imstande, die Bedeutung des Bildes eindeutig zu identifizieren.

Zollamt in Železná Ruda verwandelt sich in ein tschechisch-bayerisches Zentrum

Im nicht mehr genutzten Gebäude des Zollamtes in Železná Ruda / Markt Eisenstein soll ein Zentrum für tschechisch-bayerische Aktivitäten entstehen. Initiatoren des Projektes sind die Stadt Železná Ruda, der bayerisch-tschechische Kulturverein „Über d´ Grenz“ sowie die Regionalagentur Šumava Stachy. Das neue Zentrum werde ein Ort für Begegnungen von Vertretern tschechischer und bayerischer Gemeinden sowie von Unternehmern aus den beiden Ländern sein, meint der Bürgermeister von Železná Ruda, Michal Šnebergr. Das Zentrum wird die Stadt verwalten.

Krankenschwester des Jahres ist Anna Polehlová aus Hospiz in Prachatice

Anežka Anna Polehlová wurde in einer Umfrage von der Öffentlichkeit zur Krankenschwester des Jahres gewählt. Den Preis „Krankenschwester meines Herzens“ übernahm Polehlová am Donnerstag während eines Festabends im Palais Žofín in Prag. Die Ordensschwester arbeitet im St.-Johann-Nepomuk-Neumann-Hospiz im südböhmischen Prachatice / Prachatitz. Neben der Einschulung jüngerer Kolleginnen kümmert sich die Krankenschwester auch um geistliche Bedürfnisse der Patienten. Von einer Fachjury wurden auch weitere Krankenschwestern ausgezeichnet. Die Wahl der Krankenschwester des Jahres wird traditionell von der Fachzeitschrift für Krankenschwestern organisiert.

Olympia: Sáblíková tschechische Fahnenträgerin bei der Abschlussfeier

Martina Sáblíková, die erfolgreichste tschechische Winterolympionikin aller Zeiten, wird bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Vancouver die tschechische Fahne tragen. Die Ehre ist eine Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen in Vancouver, wo sie im Eisschnelllauf zwei Gold- und eine Bronzemedaille gewann. Insgesamt hat Tschechien bei den Winterspielen bisher fünf Medaillen gewonnen. Skilangläufer Lukáš Bauer holte über 15 Kilometer und mit der Staffel über 4 mal 10 Kilometer Bronze. Am Freitag hat die alpine Skifahrerin Šárka Záhrobská noch die Chance, die tschechische Medaillenbilanz aufzubessern. Im Slalom wird sie als Mitfavoritin gehandelt.

Briefmarke mit Sáblíková wird im März herausgegeben

Eine Briefmarke mit der Olympiasiegerin Martina Sáblíková wird in Tschechien Mitte März herausgegeben. Den Informationen der Tschechischen Post zufolge wird die Briefmarke den Nominalwert von 10 Kronen haben. Der Entwurf für die Briefmarke sei, so der Sprecher der Post Mravinac, bereits vorbereitet worden.

Olympia: Bestes Ergebnis für Tschechien in der Nordischen Kombination seit 1968

Der Tscheche Pavel Churavý ist bei den Olympischen Spielen in Vancouver in der Nordischen Kombination Fünfter geworden. Gold und Silber ging an amerikanische Sportler. Churavý sagte, er sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sein Ziel sei der sechste Platz gewesen. Sein fünfter Platz ist das beste Ergebnis für Tschechien seit 42 Jahren. 1968 in Grenoble wurde sein Landsmann Tomáš Kučera in der Nordischen Kombination Vierter.

Das Wetter am Samstag, 27. Februar:

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt. Örtlich leichte Regenschauer, in höheren Lagen Schneeschauer. Die Tageshöchsttemperaturen: 5 bis 9 Grad Celsius.