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Tschechische NGO haben über zwei Millionen Euro für Haiti gesammelt

Tschechische Nichtregierungsorganisationen haben bis Montag (25.1.) umgerechnet über zwei Millionen Euro an Spenden für die Erdbebenopfer in Haiti gesammelt. Die Gelder sollen für Medikamente, Lebensmittel, Notunterkünfte und die Trinkwasseraufbereitung ausgegeben werden. Die Hilfsorganisation „Člověk v tísni“ (Mensch in Not) sendet darüber hinaus sechs Mediziner nach Haiti. Die tschechische Regierung hat bisher etwa 770.000 Euro an Hilfsgelder für Haiti zur Verfügung gestellt. Die Regierungsgelder sollen dem Wiederaufbau des Landes nach der Naturkatastrophe dienen.

Frost forderte am Wochenende in Tschechien mindestens acht Menschenleben

Wegen des starken Frosts sind am Wochenende und am Montag in Tschechien mindestens acht Menschen erfroren. In Prag und im Kreis Olomouc / Olmütz starben drei bzw. zwei Menschen an Unterkühlung. Bei ihnen handelt es sich offenbar um Obdachlose. In Ostrava / Ostrau erfror ein Mann in der Nacht auf Samstag in seiner unbeheizten Wohnung, ein anderer wurde in der Gemeinde Velká Štahle bei Bruntál tot geborgen. Eine weitere Leiche wurde am Samstagmorgen in Dolní Bousov bei Mladá Boleslav / Jungbunzlau vor einem Restaurant gefunden. Auch hier war die Todesursache Unterkühlung. In Prag konnte der Rettungsdienst seit Winterbeginn insgesamt 14 Menschen nicht mehr helfen, die aufgrund von Erfrierungen ums Leben kamen. Im Falle von Erkältungsopfern waren die Rettungskräfte bisher zirka 100 Mal im Einsatz.

Eine Kaltfront aus Sibirien beschert Tschechien derzeit arktische Temperaturen. Örtlich sank die Quecksilbersäule auf Werte deutlich unter -20 Grad Celsius.

Erneuerung Afghanistans ist Hauptthema einer internationalen Konferenz in Prag

Die Erneuerung Afghanistans und die Rolle der so genannten Wiederaufbauteams (PRT) in diesem Prozess – das sind die Kernthemen einer internationalen Konferenz, die am Montag in Prag begonnen hat. Dazu wird es am Dienstag und am Mittwoch zwei große Diskussionsforen im tschechischen Senat geben, an denen unter anderem Gäste aus Afghanistan, den Vereinigten Staaten und aus Dänemark zu Wort kommen werden. Nach Meinung von Václav Pech, der in der Provinz Lógar den zivilen Teil des tschechischen Wiederaufbauteams leitete, sollte die Konferenz eine Antwort geben auf die Frage: Was will der Westen mit seinem Engagement in Afghanistan eigentlich erreichen?

Regierung in Prag hält tschechische Roma nicht für am meisten diskriminierte EU-Minderheit

Die tschechische Regierung hat das Ergebnis einer europäischen Umfrage zurückgewiesen, nach deren Veröffentlichung Anfang Dezember verkündet wurde, dass die tschechischen Roma die am meisten diskriminierte Minderheit in der Europäischen Union seien. Vor Journalisten erklärte am Montag der Minister für Menschenrechte, Michael Kocáb, dass in Tschechien viele intellektuelle Roma leben, die sehr wohl unterscheiden könnten, wann tatsächlich eine Diskriminierung vorliege und wann nicht. Diese Roma könnten ihre Meinung darüber sehr wohl auch artikulieren oder aber im Ausland über ihre Erfahrungen bezüglich des Zusammenlebens in Tschechien berichten, so der Minister. Die Regierung in Prag versuche das Problem offen und transparent zu lösen, was aber nicht heiße, es akzeptieren zu können, dass die tschechischen Roma die am meisten diskriminierte Minderheit in der EU seien, so Kocáb.

Paroubek: scheidender EU-Kommissar Špidla soll im Herbst für Senat kandidieren

Der erste tschechische EU-Kommissar, der Sozialdemokrat Vladimír Špidla, soll sich nach Ablauf seiner Dienstzeit in Brüssel wieder in der Landespolitik engagieren. Das jedenfalls sind die Vorstellungen seiner Partei, die ihn gern für das Mandat eines Senators bei den Senatswahlen im Herbst kandidieren sehen würde, sagte Sozialdemokratenchef Jiří Paroubek am Montag in Prag vor Journalisten. Špidlas Amtszeit in Brüssel, wo er seit November 2004 als EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit tätig war, endet offiziell am 10. Februar.

Prognose: IWF rechnet mit 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum in Tschechien

Die tschechische Wirtschaft wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem Jahr wieder zulegen, und zwar um 1,5 Prozent. Diese Prognose tat die Leiterin der IWF-Mission in Tschechien, Zuzana Murgašová, am Montag in Prag vor Journalisten kund. Nach Meinung von Murgašová müssten in Tschechien jedoch weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das hohe Haushaltsdefizit einzugrenzen. Andernfalls würde das Defizit mittelfristig die Fünf-Prozent-Marke des Bruttoinlandsproduktes überschreiten und damit auch die Maastricht-Kriterien verletzen, so Murgašová. Im vergangenen Jahr ist die tschechische Wirtschaft nach Einschätzung des IWF um 4,25 Prozent geschrumpft.

Prognose II: Finanzministerium erwartet jetzt Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent

Das Finanzministerium in Prag wiederum hat seine Jahresprognose zum Wirtschaftswachstum in Tschechien nach oben korrigiert. Anstatt des bisherigen Zuwachses von 0,3 Prozent erwarte das Ministerium in diesem Jahr nunmehr einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,3 Prozent, sagte Finanzminister Eduard Janota am Montag.

ČSA verringert Linienflüge von Prag nach Brünn um die Hälfte

Die tschechische Fluggesellschaft ČSA hat seit diesem Monat ihre regelmäßigen Linienflüge von Prag nach Brno / Brünn um die Hälfte reduziert. Zwischen den beiden größten tschechischen Städten verkehren die ČSA-Maschinen daher jetzt nicht mehr viermal täglich, sondern nur noch zweimal am Tag. Die Flugbeschränkung gilt bis zum Ende des Winterflugplans am 27. März, sagte der Direktor des Flughafens in Brno-Tuřany, Tomáš Plaček, am Montag.

Penta wird in Prag neues Büro-Center für 200 Millionen Euro errichten

Die Gruppe Penta Investments wird im Prager Stadtzentrum ein neues Büro-Center errichten, in das sie in den nächsten fünf Jahren bis zu 200 Millionen Euro stecken will. Das Büro-Center wird in der Nähe der Metrostation Florenc anstelle eines Gebäudekomplexes entstehen, den Penta von einem österreichischen Unternehmen erworben hat. Das gab am Montag die Presseabteilung von Penta Investments bekannt.

Kunstgalerie Karlsbad und Kunstverein Hochfranken präsentieren neues Projekt

Mit dem Projekt „Verknüpfungen“ wollen die Kunstgalerie (Galerie umění) in Karlovy Vasry / Karlsbad und der Kunstverein Hochfranken im bayerischen Selb die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien vorantreiben. Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am 7. März im Rosenthal-Theater in Selb mit der Ausstellung der Künstlerassoziation Karlsbad unter dem Titel „Alte oder Junge?“, berichtete am Montag der Kunstverein in Selb. Die „Galerie umění“ präsentiert im Mai Bilder des tschechischen Malers Jiří Sik und seiner jungen Nürnberger Kollegin Linda Männel. Von Juni bis August sind dort Plastiken, Reliefs, Gemälde und Grafiken des deutschen Bildhauers und Malers Otto Herbert Hajek zu sehen. Auf dem Freigelände des Porzellanikons in Selb werden Steinbildhauer aus beiden Ländern vom 28 Mai bis 20. Juni an blauem Granit aus dem Fichtelgebirge arbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen Selb und Karlsbad wurde zur Jahrtausendwende mit dem Projekt „Grenzüberschreitungen“ gestartet.

Handball-EM: Tschechien besiegt nach starker Leistung Slowenien 37:35

Die tschechische Handballnationalmannschaft ist mit einem überzeugenden Sieg in die Hauptrunde bei der Europameisterschaft in Österreich gestartet. Nach starker Leistung besiegte das tschechische Team am Sonntagabend in Innsbruck Slowenien mit 37:35. Zwischenzeitlich stand für die Schützlinge von Trainer Martin Lipták schon ein Zehn-Tore-Vorsprung zu Buche. In der Schlussphase hielt die Mannschaft einem starken Druck der Slowenen stand. Überragender Mann auf tschechischer Seite war einmal mehr der Kieler Bundesligaprofi Filip Jícha. Am Dienstag treffen die Tschechen auf die favorisierten Polen. Am Donnerstag heißt der Gegner Deutschland.

Starke Feinstaubbelastung im Mährisch-Schlesischen Kreis

Im Mährisch-Schlesischen Kreis haben Luftmessungen am Montag eine extrem hohe Feinstaubbelastung ergeben. An vielen Orten wird der kritische Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft um ein vielfaches überschritten, in Třinec sogar um fast das Neunfache. Das gab das Tschechische Hydrometeorologische Institut auf seinen Internetseiten bekannt. Die Bevölkerung wird aufgefordert den Aufenthalt im Freien auf das Nötigste zu begrenzen und Innenräume nur kurz zu lüften. Über geplante Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel Fahrverbote ist bisher nichts bekannt.

Die Luftverschmutzung im Mährisch-Schlesischen Kreis gilt seit langem als landesweit am höchsten. Im Jahr 2008 hat sich die Situation leicht gebessert. Daten für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor.

Das Wetter am Dienstag: kalt, bewölkt und noch etwas Schneefall

Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, örtlich Schneefälle, die im Tagesverlauf aber immer mehr zurückgehen. Nachmittags kommt vereinzelt auch die Sonne durch. Ansonsten bleibt es kalt, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei minus 8 und minus 4 Grad, in Höhen über 1000 Meter bei minus 9 Grad Celsius.