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Kaczynski und Klaus kritisieren „mangelnde Aktivitäten der EU“ bei der Hilfe für Haiti

Der polnische Präsident Lech Kaczynski ist am Donnerstag zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Tschechien gekommen. Auf der Prager Burg führte er Gespräche mit seinem tschechischen Amtskollegen Václav Klaus. Die beiden Politiker kritisierten die ihren Worten zufolge mangelnden Aktivitäten der EU bei der Hilfe für Haiti. Kaczynski sagte, dass die EU imstande wäre, viel mehr finanzielle Mittel dem vom Erdbeben betroffenen Land zufließen zu lassen, als sie am Montag versprochen habe. Präsident Klaus verlieh Kaczynski die höchste tschechische Staatsauszeichnung, den Orden des Weißen Löwen.

Klaus und Kaczynski: Lissabon darf nicht zur Zentralisierung der EU führen

Der Lissabon-Vertrag darf den Weg zu einer radikalen Gleichschaltung und Zentralisierung nicht öffnen. Darüber einigten sich der tschechische Präsident Václav Klaus und sein polnischer Amtskollege Lech Kaczynski am Donnerstag in Prag. Die EU soll den beiden Politikern zufolge ein Staatenbündnis bleiben und sich in keinen Superstaat verwandeln. Die beiden Staatsoberhäupter sprachen sich des Weiteren für die Erweiterung der EU aus. Kaczynski sagte, er unterstütze die Bemühungen Georgiens um den Nato- und den EU-Beitritt. Mit dem Vorsitzenden des Senats des tschechischen Parlaments, Přemysl Sobotka, einigte sich der polnische Präsident auf die Notwendigkeit, das Projekt der östlichen EU-Partnerschaft fortzusetzen. Mit dem Chef des Abgeordnetenhauses, Miloslav Vlček, diskutierte Kaczynski über die Zusammenarbeit der Parlamente der beiden Länder. Am Freitag wird Kaczynski mit dem tschechischen Premier Jan Fischer zusammentreffen.

Geld von der Regierung wird für Wiederaufbau von Haiti genutzt

Die finanziellen Mittel, die das tschechische Kabinett für das vom Erdbeben heimgesuchte Haiti zur Verfügung stellte, sollen in den folgenden Monaten für den Wiederaufbau des Landes genutzt werden. Ein Expertenteam des Außenministeriums und einiger NGOs empfahl am Donnerstag, wie 15 Millionen Kronen (etwa 600.000 Euro) von den insgesamt 20 Millionen Kronen, die das Kabinett Haiti zufließen lässt, genutzt werden sollen. Fünf Millionen Kronen, etwa 200.000 Euro, überwies die Regierung inzwischen an das Uno-Kinderhilfswerk für die Besorgung des Trinkwassers.

Tschechische Bürger spenden 1,44 Million Euro für Haiti

Bis Donnerstagnachmittag haben die tschechischen Bürger etwa 36 Millionen Kronen, etwa 1,44 Million Euro, auf die Konten der Hilfsorganisationen überwiesen, die Haiti helfen. Die Bürger trugen zur Hilfe für Haiti mit einer um 16 Millionen Kronen (ca. 640.000 Euro) höheren Summe als die tschechische Regierung bei. Die meisten finanziellen Mittel wurden der Hilfsorganisation „Mensch in Not“, dem Caritasverband Olmütz und der Hilfsorganisation ADRA gespendet.

Zwei Benefizkonzerte für Haiti finden in Prag statt

Zwei Benefizkonzerte für das vom Erdbeben heimgesuchte Haiti fanden am Donnerstag in Prag statt. Das erste Konzert begann um 13 Uhr auf dem Altstädter Ring. Der Moderator forderte die Besucher auf, Spenden per SMS zu schicken. Während der ersten drei Stunden des Konzerts haben die Bürger 70.000 Kronen (etwa 2.700 Euro) per SMS für Haiti gespendet. Ein weiteres Konzert für Haiti wurde im Klub La Fabrika organisiert. Die beiden Konzerte wurden von der renommierten Hilfsorganisation „Mensch in Not“ initiiert.

HfH will ein Feldlazarett auf Haiti errichten

Die Mitarbeiter der Gesellschaft Hand for Help (HfH) aus dem nordböhmischen Liberec haben bislang eine Million Kronen, etwa 40.000 Euro, für die Hilfe auf Haiti gesammelt. Die Gesellschaft braucht noch neun Millionen Kronen, etwa 360.000 Euro, um in Port.au-Prince ein Feldlazarett zu errichten und dorthin ein 12-köpfiges Rettungsteam für drei Monate zu entsenden. Der Leiter der Gesellschaft, Jaromír Dolanský, hofft, dass es ihm auch diesmal gelingt, Freiwillige nach Haiti zu entsenden. In der Vergangenheit hatte die Gesellschaft im Iran, auf Srí Lanka, in Pakistan und in Georgien geholfen.

Paroubek: Ziel der ČSSD ist die Einführung des Euro in den Jahren 2014-2015

Das Ziel der Sozialdemokraten (ČSSD) ist es, den Euro in den Jahren 2014 bis 2015 in Tschechien einzuführen. Das sagte der Parteichef der ČSSD, Jiří Paroubek, während einer internationalen Konferenz, die sich am Donnerstag in Prag mit der Suche nach dem Ausweg aus der jetzigen Wirtschaftskrise befasste. Die ČSSD möchte Paroubek zufolge die Defizite der öffentlichen Haushalte so senken, um den Euro in vier, fünf Jahren einführen zu können. Weitere Ziele der Partei seien, so Paroubek, eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums sowie der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Auch der Vizechef der ČSSD, Bohuslav Sobotka, hält die Stabilisierung der Haushalte für die Priorität seiner Partei.

Tschechien will sich an der Stabilisierung der Situation in Afghanistan stärker beteiligen

Das tschechische Kabinett beabsichtigt sich künftig an der Stabilisierung der Situation in Afghanistan stärker zu beteiligen. Das Außen- und das Verteidigungsministerium wollen innerhalb von drei Jahren die Entwicklungsprojekte erweitern und mehr Zivilexperten sowie Soldaten nach Afghanistan entsenden. Die Senatoren vom Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung haben die Pläne der Ministerien, einschließlich der Forderung des Außenministeriums zur Finanzierung der Projekte des regionalen Aufbauteams in der Provinz Lógar, am Donnerstag unterstützt.

Arbeitgeber, Gewerkschafter und Regierung einigen sich nicht über Auswege aus der Krise

Die Arbeitgeber, Gewerkschafter und die Regierung haben sich über die Auswege aus der Wirtschaftskrise nicht geeinigt. Das vom Kabinett unterbreitete Material wurde am Donnerstag am stärksten von den Gewerkschaften kritisiert. Ihren Worten zufolge bevorzugt das Dokument die Bemühungen um die Ausgewogenheit des Haushalts. Man müsse sich zudem, so der Chef der Böhmisch-Mährischen Gewerkschaftskonföderation Milan Štěch, auch um die Fiskalausgewogenheit sowie die Fiskalunterstützung des Wirtschaftswachstums bemühen. Nächste Woche soll eine Expertengruppe zusammenkommen, um nach Themen zu suchen, mit denen alle einverstanden sein werden. Das Regierungskabinett könnte Premier Jan Fischer zufolge über das endgültige Dokument am 8. Februar entscheiden.

Tierschützer kritisieren Bedingungen an den Schweinefarmen in der EU

Die Mehrheit der Schweine wird in den EU-Ländern in Bedingungen gehalten, die die gültigen Normen verletzen. Zu dem Schluss kamen Aktivisten von den Organisationen Compassion in World Farming (CIWF) European Coalition for Farm Animals (ECFA). Die Aktivisten haben 18 Monate lang Untersuchungen in Dänemark, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und Ungarn durchgeführt. Probleme haben jedoch den Tierschützern zufolge auch andere EU-Länder, einschließlich Tschechiens. Dies bestätigte am Donnerstag die Koordinatorin der erwähnten Koalition für Tschechien, die Slowakei und Ungarn, Renata Šonková.

Tschechischer Film „Protektor“ nicht in der Auswahl für den Oscar

Der tschechische Film „Protektor“ hat sich nicht auf der Liste von neun ausländischen Filmen platziert, die am Mittwoch von der Filmakademie in Hollywood für das Oscar-Rennen ausgewählt wurden. Von den „Shortlist“-Favoriten werden Ende Januar fünf Kandidaten für die Endrunde bekannt gegeben. Dem Produzenten des Films „Protektor“, Pavel Strnad, zufolge, hätten der deutsche Film „Das weiße Band“ von Regisseur Michael Haneke und der französische Film „Der Prophet“ von Jacques Audiard die größten Chancen bei der weiteren Auswahlrunde.

Rekordzahl von 88 Sportlern wird an Winterspielen in Vancouver teilnehmen

An den bevorstehenden olympischen Winterspielen in Vancouver wird eine Rekordzahl von tschechischen Sportlern teilnehmen. Das tschechische olympische Komitee hat am Donnerstag in Prag über die Zusammensetzung der tschechischen Delegation für Vancouver entschieden. Nach Kanada sollen 88 Sportlerinnen und Sportler reisen. Die Zahl der Teilnehmer kann sich noch bis 25. Januar ändern, falls die internationalen Sportverbände Tschechien nachträglich weitere Plätze zur Verfügung stellen. Die größten Chancen an Medaillen haben die Eisschnellläuferin Martina Sáblíková, der Langläufer Lukáš Bauer, Tomáš Kraus im Skicross, das Eishockeyteam sowie die Skiläuferin Šárka Záhrobská.

Das Wetter am Freitag: heiter bis bewölkt mit Frost

Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen -7 und -3 Grad Celsius.