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Tschechien befürwortet stärkeren Nato-Einsatz gegen Drogen in Afghanistan

Die Verteidigungsminister der Nato haben sich während ihres Treffens in Budapest bislang nicht darüber einigen können, ob sich die Nato künftig stärker auf den Kampf gegen Drogen in Afghanistan konzentrieren wird. Der Sprecher des tschechischen Verteidigungsministeriums Andrej Čírtek sagte in Budapest, dass Tschechien einen aktiven Einsatz der Nato gegen Drogen befürwortet. Er erklärte jedoch wiederholt, dass der Kampf gegen Drogen Tschechien nicht unmittelbar betrifft. In der afghanischen Provinz Lógar, wo das tschechische regionale Aufbauteam tätig ist, werden dem Sprecher zufolge keine Pflanzen angebaut, die zur Drogenproduktion dienen.

Angela Merkel wahrscheinlich am 20. Oktober zu offiziellem Besuch in Prag

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird wahrscheinlich am 20. Oktober zu einem offiziellen Besuch in die Tschechische Republik kommen. Dies ergebe sich aus dem Programm für die Kabinettssitzung der tschechischen Regierung für kommende Woche, schreibt die Presseagentur ČTK. Die deutsche Botschaft in Prag wollte die Visite von Merkel am Donnerstag noch nicht bestätigen. Über solche Besuche werde in der Regel eine Woche im Voraus informiert, sagte ein Sprecher der Botschaft. Gestern hatte Premier Mirek Topolánek bei einem Besuch in Ankara verlauten lassen, dass er am 20. Oktober mit der deutschen Bundeskanzlerin in Prag über den möglichen zukünftigen EU-Beitritt der Türkei sprechen werde.

Premier Topolánek: „EU ist unfähig, Finanzkrise rational zu lösen“

Premier Mirek Topolánek hat am Mittwoch das Verhalten der Europäischen Union in der weltweiten Finanzkrise scharf kritisiert. Die EU sei „völlig unfähig, die derzeitige Finanzkrise rational zu lösen“, so der tschechische Ministerpräsident bei einem Besuch in der türkischen Hauptstadt Ankara. Das Vorgehen würde das Vertrauen in die Union stärker zerstören, als alles andere zuvor, so Topolánek. Vor allem wandte sich der Premier gegen die hundertprozentigen Einlagengarantien, wie sie zum Beispiel auch Deutschland und Österreich ausgesprochen haben. Topolánek nannte diese Garantien „einen absolut unverschämten Schritt“.

Tschechischer Bankenrat wird sich nicht mit Leitzinsen beschäftigen

Der Bankenrat der Tschechischen Nationalbank hat sich am Donnerstag entgegen der Erwartungen einiger Finanzfachleute nicht mit den Leitzinsen beschäftigt. Dies sagte eine Sprecherin der Nationalbank. Die Mitglieder des Bankenrates hätten nach Prüfung entschieden, dass die Lage auf dem tschechischen Finanzmarkt nicht erfordere, sich mit währungspolitischen Fragen zu beschäftigen, hieß es weiter. Der Leitzins in Tschechien liegt derzeit bei 3,5 Prozent.

Am Mittwoch hatten die führenden Notenbanken weltweit die Leitzinsen gesenkt. An der Aktion beteiligten sich die Europäische Zentralbank und die Notenbanken der USA, Großbritanniens und Chinas sowie die Zentralbanken Schwedens und der Schweiz.

Unep-Chef Steiner zu Besuch in Prag

Während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft gibt es die letzte Gelegenheit für die Vorbereitung einer neuen Klimaschutz-Konvention, die Ende 2009 in Kopenhagen vereinbart werden soll. Dies sagte am Donnerstag der Chef des UN-Umweltprogramms (Unep) Achim Steiner, der in diesen Tagen zu Besuch in Prag weilte. Auf Tschechien warte, so Steiner, eine bedeutende und schwierige Rolle bei den Vorbereitungen einer Nachfolgevereinbarung vom Kyoto-Protokoll. Steiner ist auf Einladung des tschechischen Umweltministers Martin Bursík nach Prag gekommen.

Langer: Post wird kleine Zweigstellen nur mit Zustimmung der Gemeinden schließen

Die Zweigstellen in 178 Gemeinden, die die Tschechische Post schließen wollte, werden auch weiterhin im Betrieb sein. Innenminister Ivan Langer wird keine Änderung des bestehenden Vertrags zwischen der Tschechischen Post und der Gemeinde billigen. Langer informierte darüber am Donnerstag bei seinem Besuch in Jihlava / Iglau. Dem Innenminister zufolge soll die Tschechische Post Partner der Selbstverwaltung sein.

Glasfabrik in Poděbrady wird mehr als 100 Mitarbeiter entlassen

Mehr als 100 Menschen werden ihre Arbeit in der Glasfabrik Sklárny Bohemia in Poděbrady bald verlieren. Dies geht aus den Verhandlungen hervor, die der Insolvenzverwalter am Donnerstag mit der Führung der Firma und den Gewerkschaften führte. Die Glasfabrik, die Existenzprobleme hat, wird vorläufig die Produktion in der Glashütte nicht wieder aufnehmen. Der Chef des Betriebs Jaroslav Seifert sagte, dass aber einige Aufträge noch vollendet werden.

Gewerkschaftsverband der Glasindustrie wird vor Regierungsbehörde protestieren

Der Gewerkschaftsverband der Beschäftigten in der Glas- und Porzellanindustrie will am 23. Oktober vor der Regierungsbehörde demonstrieren. Der Grund sind die Löhne der Glasmacher von den geschlossenen Glasfabriken Sklo Bohemia in Světlá nad Sázavou und Sklárny Bohemia in Poděbrady, die den Gewerkschaften zufolge wahrscheinlich keine Löhne bekommen werden. Die beiden Glasfabriken gehören zur Firmengruppe Bohemia Crystalex Trading (BCT), die sich wegen Mangel am Betriebskapital seit dem 22. September im Insolvenzverfahren befindet. Die Konten der Glasproduzenten aus Světlá nad Sázavou und aus Poděbrady sind blockiert. Der Sprecher der Firmengruppe BCT Karel Samec sagte am Donnerstag, dass die Firmenbesitzer mit den Banken über finanzielle Mittel für die Entlohnung der Beschäftigten verhandeln.

Tschechisch-österreichische Vereinbarung soll Studenten den Weg an Universitäten in Österreich erleichtern

Tschechische Studenten, die das Studium in Österreich fortsetzen wollen, werden einen einfacheren Weg an die österreichischen Universitäten haben. Der tschechische Bildungsminister Ondřej Liška hat mit dem österreichischen Wissenschaftsminister Johannes Hahn in Prag eine Erklärung über das empfohlene Vorgehen bei der gegenseitigen Anerkennung der akademischen Qualifizierung im Bereich Hochschulwesen unterzeichnet. Das Dokument knüpft an ähnliche Verträge mit anderen Nachbarländern Tschechiens an und soll auch denjenigen die Situation erleichtern, die sich entscheiden, Arbeit im Nachbarland zu suchen.

3,5 Jahren Freiheitsentzug für ehemaligen StB-Mitarbeiter vom Obersten Gericht bestätigt

Das Oberste Gericht hat bei der bereits dritten Verhandlung die Strafe von 3,5 Jahren Freiheitsentzug für den ehemaligen Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes StB, Zbyněk Duda, bestätigt. Der Anklage zufolge folterte Dudek in den 80er Jahren im Rahmen der Geheimaktion mit dem Titel „Asanace“ zwei Regimegegner, um sie zur Emigration zu zwingen. Damit verletzte er die Kompetenzen eines Amtsinhabers. Die Aktion “Asanace“ hat der kommunistische Geheimdienst StB Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre ausgedacht. Ihr Ziel war es, unbequeme Menschen mit physischem und psychischem Druck zur Emigration zu zwingen.

Geschäftsführer von Aktiv Change wurde der Geldwäsche beschuldigt

Die Polizei hat am Mittwoch den 32jährigen Geschäftsführer der Gesellschaft Aktiv Change beschuldigt. Der Mann wird der Geldwäsche verdächtigt. Der Polizei zufolge soll sich der Beschuldigte an der Legalisierung und der nachfolgenden Ausführung von mehr als 5,3 Milliarden Kronen (ca. 212 Millionen Euro), die aus Straftätigkeit stammten, beteiligt haben. Dem Beschuldigten drohen 3 bis 10 Jahre Gefängnis. Das Geld sei, so die Polizei, vor allem auf Konten in China und in Vietnam gelandet. Dem Handelsregister zufolge ist der Beschuldigte offensichtlich Omar Mogheth, der aus Ägypten stammt und mehr als 12 Jahre lang in Tschechien unternehmerisch tätig ist.

Soldaten mit Erfahrung aus Balkan-Mission werden des Banküberfalls verdächtigt

Die Polizei hat sechs Männer festgenommen, die verdächtigt werden, dass sie im Dezember vergangenen Jahres die Raiffeisenbank-Zweigstelle in Chomutov -überfielen. Den Informationen der Nachrichtenagentur ČTK zufolge sind unter den Verhafteten drei Soldaten, die Erfahrung mit dem Einsatz auf dem Balkan haben. Beim Überfall der Bank wurden damals drei Polizisten verletzt. Alle beschuldigten Soldaten wurden am Mittwoch außer Dienst gestellt.

Tschechische Zweigstelle von Google startet YouTube in Tschechisch

Die tschechische Google-Zweigstelle hat am Donnerstag den größten Internet-Videoserver YouTube in tschechischer Sprache auf tschechischer Domäne www.youtube.cz gestartet. Lokale YouTube-Server funktionieren momentan in 22 Ländern. Bereits vor der Inbetriebnahme der tschechischen Version gehörten die YouTube-Seiten zu den beliebtesten auf dem tschechischen Markt überhaupt. Der Statistik vom Frühjahr zufolge besuchten 62 Prozent der tschechischen Internetuser wenigstens einmal monatlich YoutTube, und jeder 10. Internetuser besucht diese Seiten täglich.

Orient-Express wurde in Prag – Smíchov von zahlreichen Eisenbahnfans erwartet

Auf dem Bahnhof Prag – Smíchov haben zahlreiche Eisenbahnbewunderer am Donnerstag auf den legendären Orient-Express gewartet. Der Expresszug kam aus Venedig und wird in Prag zwei Tage bleiben. Am Samstag fährt der Orient-Express weiter nach Paris.

Gemeindebibliothek in Pavlovice ist Bibliothek des Jahres 2008

Die Gemeindebibliothek im mährischen Pavlovice bei Přerov ist zur Bibliothek des Jahres 2008 gewählt worden. Kulturminister Václav Jehlička überreichte den Vertretern der Bibliothek am Donnerstag im Prager Klementinum den mit 70.000 Kronen (ca. 2800 Euro) dotierten Preis. Die Juroren würdigen an der Bibliothek die Tatsache, dass sie nicht nur Bücher ausleiht, sondern auch ein hervorragendes Kultur- und Bildungszentrum der Gemeinde ist.

Eishockey: Tschechische Teams unterschiedlich erfolgreich in Champions League

Die tschechischen Teams sind unterschiedlich erfolgreich in die erste Saison der neu eingeführten Eishockey-Champions-League gestartet. Landesmeister Slavia Prag gelang vor eigenem Publikum zum Auftakt ein 4:2-Sieg gegen den schwedischen Verein Linköping. Der HC České Budějovice / Budweis musste hingegen bei seinem ersten Auftritt in der Meisterliga ein 1:7-Debakel im russischen Ufa hinnehmen.

Budweis bestreitet sein nächstes Spiel in zwei Wochen gegen Slovan Bratislava, Slavia wird in drei Wochen bei den Zürich Lions antreten.

Das Wetter

In Tschechien wird es am Freitag überwiegend bewölkt sein, es ist mit vereinzelten Regenschauern zu rechnen. Die Temperaturen steigen in ihren Höchstwerten erneut auf 14 bis 18 Grad Celsius.