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Schuh-Produzent Tomáš Bat’a junior gestorben

Im 93. Lebensjahr ist am Montagnachmittag in Toronto Tomáš Bat’a junior gestorben. Der Tod des tschechisch-kanadischen Unternehmers kam überraschend. Bat’a war bis zuletzt mit Projekten in seiner Firma beschäftigt und galt als sehr rüstig. Bat’a stand seit 1948 an der Spitze der Bata Shoe Corporation, die mehr als 100 Betriebe in Dutzenden Ländern umfasste. Bat’a führte das von seinem Vater in den 1930er-Jahren in Zlín gegründete Schuh-Imperium weiter. Tomáš Bat’a senior hatte mit der Erweiterung seines Betriebes große Teile der ostmährischen Stadt neu planen lassen. Die Architektur prägt bis heute das Stadtbild. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen verstaatlicht und die Familie Bat’a emigrierte nach Kanada.

Tschechiens Staatspräsident Václav Klaus zeigte sich in einer ersten Stellungnahme am Montagabend erschüttert über den Tod Bat’as und sprach von einem großen Verlust für das Land. Auch der Hauptmann des Landkreises Zlín und der Rektor der Tomás-Bat’a-Universität in Zlín zeigten sich betroffen über den Tod des Schuhfabrikanten. Im Zlíner Rathaus wurde ein Kondolenzbuch aufgelegt.

Tschechische Post will 178 Filialen schließen

Die Tschechische Post / Česká pošta hat am Montag die Liste jener 178 Filialen veröffentlicht, die im Lauf des nächsten Jahres geschlossen werden sollen. Es handle sich noch um keine definitive Aufstellung. Man stehe mit den betroffenen Bürgermeistern noch in Verhandlungen, betonte eine Sprecherin der Post. Einige der Postämter könnten bestehen bleiben, wenn sich die Gemeinden an den Betriebskosten beteiligen. Möglich sei auch die Abtretung von Post-Dienstleistungen an externe Franchise-Partner. Derartige Lösungen gebe es seit Jahren in zahlreichen westeuropäischen Ländern, so die Unternehmens-Sprecherin.

Die staatliche tschechische Post hatte vergangene Woche die Schließung von 178 ihrer insgesamt 2693 Filialen angekündigt. Es handelt sich überwiegend um Postämter mit nur einem einzigen Schalter. Jährlich machen diese Filialen 32 Millionen Kronen (1,2 Millionen Euro) Verlust. Ersetzt werden sollen sie durch fahrende Postämter in Form speziell ausgestatteter Busse. Am Dienstag werden der Vizepremier und Minister für Regionalentwicklung Jiří Čunek und der für die Post zuständige Innenminister Ivan Langer über das Thema beraten.

Verkehrsministerium plant Ausweitung der LKW-Maut ab 2009

Ab 1.Jänner nächsten Jahres sollen auch LKW mit einem Gewicht von dreieinhalb bis 12 Tonnen kilometerabhängige Straßenmaut bezahlen. Dies sieht ein entsprechender Gesetzesentwurf des Verkehrsministeriums vor. Eingebracht wurde er von zwei bürgerdemokratischen Mandataren im Abgeordnetenhaus. Mit dem Entwurf wird auch die EU-Richtlinie berücksichtigt, die eine Senkung der Tarife für den Fall vorschreibt, dass die Einnahmen aus der Maut höher sind als die Ausgaben für Unterhalt und Betrieb des kostenpflichtigen Straßennetzes. Ebenfalls Teil der Novelle ist die Anhebung der Preis-Obergrenze für die PKW-Jahresvignette von derzeit 1200 auf 1500 Kronen. Eine tatsächliche Anhebung der Preise sei aber vorerst nicht geplant, betonte ein Ministeriums-Sprecher.

Derzeit müssen Lenker von PKW und leichten LKW bis 12 Tonnen eine Mautvignette kaufen, für LKW über 12 Tonnen ist eine kilometerabhängige Abgabe fällig. Diese wird mit Hilfe eines Fahrzeug-Gerätes und stationärer Mautportale elektronisch abgebucht. Der Preis für eine PKW-Jahresvignette beträgt 1000 Kronen (rund 38 Euro). LKW zahlen auf Autobahnen durchschnittlich 4 Kronen (15 Eurocent) je Kilometer, auf Fernstraßen etwa die Hälfte.

Neue Eisenbahnstrecke in Prag in Betrieb genommen

Montagvormittag wurde die neu gebaute Eisenbahn-Verbindung „Nové spojení“ in Betrieb genommen. Sie verbindet die wichtigsten Prager Bahnhöfe miteinander, unter anderem den Hauptbahnhof, Holešovice und Libeň. Zurzeit handelt es sich um einen Probebetrieb, der Vollbetrieb soll mit dem europaweiten Fahrplanwechsel Anfang Dezember aufgenommen werden. Am ersten Betriebstag kam es am Montag zu stundenlangen Verspätungen im Nah- und Fernverkehr. Bei der Inbetriebnahme der neuen Sicherungstechnik traten Probleme auf. Auch die Fahrstromversorgung des Hauptbahnhofs fiel zeitweise aus. Erst am Nachmittag normalisierte sich der Bahnverkehr rund um Prag wieder. Die berichtete das Internet-Portal želpage.cz.

Der Bau der „Nové spojení“ wurde im Jahr 2004 begonnen. Die Bahnstrecke ersetzt unter anderem die bestehende veraltete Strecke durch den Stadtteil Žižkov und bringt eine Fahrzeit-Verkürzung im Nah- und Fernverkehr. Die Bauarbeiten konnten um mehr als ein Jahr früher als geplant abgeschlossen werden.

Kaukasus-Krise: EU droht Russland mit Einfrieren der Beziehungen

Die Europäische Union hat am Montag auf einem Sondergipfel in Brüssel Russland mit einem Abbruch der Verhandlungen über die so genannte strategische Partnerschaft gedroht. Die EU macht den Abzug der russischen Truppen aus Georgien zur Bedingung für weitere Gespräche. Einige Länder wie Polen oder die baltischen Staaten versuchten, Sanktionen EU gegenüber Russland durchzusetzen. Die tschechische Diplomatie hatte sich gegen Sanktionen ausgesprochen. Tschechien wurde beim EU-Gipfel durch Premier Mirek Topolánek und Außenminister Karel Schwarzenberg vertreten.

Havel: Ukraine und Weißrussland sollen der EU und der Nato beitreten

Die Ukraine sowie Weißrussland sind Länder, die zum euroatlantischen Raum gehören. Sowohl aus geografischer Sicht wie aufgrund des Wertsystems. Daher sollen beide Länder Mitglieder der EU sowie der Nato werden. Dies sagte der tschechische Ex-Präsident Václav Havel am Sonntag gegenüber dem Tschechischen Fernsehen. Der Abgeordnete des russischen Parlaments für die Partei Gerechtes Russland, Semjon Bagdasarow, wies Havels Worte über Weißrussland und über die Ukraine zurück. Er erklärte, Russland werde nicht zulassen, dass diese Länder der Nato beitreten. Bei der Aufzählung der Länder der ehemaligen Sowjetunion, die zum europäischen Raum gehören, nannte Havel nicht Georgien. Vizepremier Alexandr Vondra sagte jedoch, dass die Perspektive der Nato-Mitgliedschaft Georgien angeboten werden soll.

Russischer Abgeordneter: Russland wird Versorgung der Nato-Truppen in Afghanistan verhindern

Der russische Abgeordnete von der Partei Gerechtes Russland, Semjon Bagdasarow, hat am Sonntag gegenüber dem Tschechischen Fernsehen erklärt, dass die Nato mit Russland bei der georgischen Frage zusammenarbeiten soll. Sonst drohe, so der Abgeordnete, der Nato die Niederlage in Afghanistan. Denn Russland werde die Versorgung der Verbündeten Truppen in Afghanistan erschweren oder verhindern, drohte der Abgeordnete.

Verletzter tschechischer Soldat kehrte aus Afghanistan nach Prag zurück

Der tschechische Militärpolizist, der bei einem Verkehrsunfall in der afghanischen Provinz Lógar verletzt wurde, ist am Sonntag nach Prag zurückgekehrt. Nach der Anreise wurde der Soldat ins zentrale Militärkrankenhaus in Prag-Střešovice eingeliefert, wo er weiter behandelt wird. Der Polizist erlitt beim Autounfall mittelschwere Verletzungen. Er fuhr mit einer Autokolonne der Militärpolizei vom tschechischen Militärstützpunkt in Lógar nach Kabul. Das Auto, in dem der Soldat mit anderen drei Kollegen saß, kippte wegen eines beschädigten Rads um. Der Verletzte wurde gleich ins amerikanische Feldlazarett in Bagram transportiert. In Lógar ist ein tschechisches regionales Aufbauteam stationiert. In Afghanistan sind in diesem Jahr bereits zwei tschechische Soldaten ums Leben gekommen.

Zwei Polizistinnen bei Unfall in Brünn verletzt

Montagvormittag stieß in Brno / Brünn ein Polizeiauto mit einer Straßenbahn zusammen. Das mit vier Polizeibeamtinnen besetzte Fahrzeug wollte links über die Gleise abbiegen, als es von einer herannahenden Straßenbahn erfasst und Dutzende Meter weit mitgeschleift wurde. Der Polizeiwagen wurde auf eine Haltestellen-Insel geschleudert. Zwei Polizistinnen erlitten leichte Verletzungen. Von den Fahrgästen an der Haltestelle und in der Straßenbahn wurde niemand veletzt. Der Streifenwagen erlitt Totalschaden, die Straßenbahn-Garnitur wurde beschädigt. Die Lenkerin des Polizeiwagens hat offenbar die herannahende Straßenbahn übersehen.

Zahl der Versicherungsbetrüge gestiegen

Den Versicherungsanstalten gelang es in Tschechien im ersten Halbjahr mehr Versicherungsbetrüge aufzudecken als im Vorjahr. Am häufigsten versuchen die Versicherten bei den Auto-, Unfall- und Reiseversicherungen zu betrügen. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die die Nachrichtenagentur ČTK unter den größten Versicherungsanstalten auf dem tschechischen Markt durchführte. Zudem tauchen auch Betrüge bei Lebensversicherungen auf. Der Versicherungsbetrug ist eine Straftat, für die dem Beschuldigten in Tschechien bis zu zwei Jahre Freiheitsentzug drohen. Wenn der Schaden jedoch mindestens eine halbe Million Kronen (ca. 20.000 Euro) erreicht, kann die Strafe bis auf 8 Jahre Gefängnis erhöht werden. Beim Versicherungsbetrug mit einem Schaden von fünf und mehr Millionen Kronen (über ca. 200.000 Euro) kann der Betrüger bis zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt werden.

Slavia Prag siegt gegen Ostrau und belegt Platz 2 in der Gambrinus-Liga

In der fünften Runde der höchsten tschechischen Fußball-Liga siegte am Sonntag im Prager Derby Sparta gegen Viktoria Žižkov 2:0 und verteidigte damit die Tabellenführung. Die Prager Slavia gewann am Montag auswärts gegen Baník Ostrava/ Ostrau 3:2 und liegt auf dem zweiten Tabellenrang. Der 1. FC Brno / Brünn gewann auswärts gegen die Prager Bohemians mit 2:1 und rückte damit vom 6. auf den 3. Tabellenplatz vor.

Die weiteren Ergebnisse: Mladá Boleslav / Jungbunzlau - Sigma Olomouc / Olmütz 2:1 Příbram / Pribrans – Slovan Liberec / Reichenberg 1:2 Viktoria Plzeň / Pilsen – Teplice : 1:1 Tescoma Zlín – Dynamo České Budějovice / Budweis: 0:0 Jablonec / Gablonz – Kladno: 1:1

Das Wetter am Dienstag: Bewölkt mit bis zu 26 Grad

Am Dienstag ist es zunächst noch stark bewölkt. Im Verlauf des Tages lockert es weiter auf und es wird überall zeitweise sonnig. Regenschauer sind nur ganz vereinzelt zu erwarten. Es wird erneut warm mit Tageshöchstwerten bis 26 Grad Celsius.