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Außenminister Schwarzenberg stellt Soforthilfe für humanitäre Zwecke in Georgien bereit

Tschechien stellt für Georgien fünf Millionen Kronen (rund 210.000 Euro) Soforthilfe für humanitäre Zwecke bereit. Das hat am Montag Außenminister Karel Schwarzenberg entschieden. Über weiter gehende Hilfen werde Schwarzenberg mit der Regierung auf einer der nächsten Kabinettssitzungen verhandeln, sagte die Sprecherin des Außenministeriums Zuzana Opletalová. Ebenso hat am Montag die EU-Kommission Mittel für humanitäre Hilfe in Höhe von einer Milliarde Euro freigegeben. Frankreich, das derzeit den EU-Vorsitz innehat, bereitet für Montag die erste Hilfslieferung per Flugzeug vor.

Weitere Tschechen werden aus Georgien evakuiert

Noch am Montag sind weitere tschechische Bürger mit Hilfe des tschechischen Botschafters in Tiflis aus Georgien ausgereist. Das sagte Botschafter Ivan Jestrab gegenüber der Presseagentur CTK. Nach dem bereits am Sonntag 30 Tschechen ausgereist waren, waren auf der Liste der Botschaft noch 43 tschechische Bürger, von denen 22 die Hilfe der Botschaft zur Ausreise aus Georgien genutzt haben. Die übrigen wollten entweder im Land verbleiben oder ihre Ausreise selbst organisieren, hieß es. Nach Botschaftsinformationen sollen sich noch acht Tschechen in den georgischen Bergen aufhalten. Ihnen ginge es gut, sagte die Sprecherin des tschechischen Außenministeriums Zuzana Opletalová. Weitere vier Tschechen, die sich in Westgeorgien aufhalten, sollen über Istanbul aus dem Land gebracht werden.

Rechtsextremisten kündigen für Samstag Treffen in Hradec Králové an

Rechtsextremisten haben für Samstag ein Treffen in Hradec Králové / Königgrätz angekündigt. Tomáš Vandas von der rechtsextremen Arbeiterpartei erklärte gegenüber der Presseagentur CTK, man werde sich gegen Mittag auf dem Bahnhof in Hradec Králové treffen. Vandas erwartet bis zu 400 Teilnehmer. Über den genauen Veranstaltungsort ist die Polizei noch nicht informiert, wie ein zuständiger Polizist gegenüber den Medien erklärte. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Treffen größere Ausmaße annehmen wird. Laut Internetankündigung sollen auch Vertreter der NPD aus Dresden sowie weitere rechtsextreme Gruppen aus Deutschland und der Slowakei erscheinen. Ursprünglichen Medienberichten zufolge sollte es sich mit rund 7000 Teilnehmern um das größte Treffen von Rechtsextremisten seit 1989 handeln.

Tschechische Bahn nimmt nach Zugunglück wieder Bahnverkehr in Studénka auf

Die Tschechische Bahn hat in der Nacht auf Montag den Zugverkehr am Ort des schweren Unglücks vom Freitag im nordmährischen Studénka wieder aufgenommen. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und der Tschechischen Bahn arbeiten aber weiter an der Untersuchung des Unglücks und der Beseitigung der Trümmer. Noch immer ist unklar, wer die Schuld für das schwerste Zugunglück der letzten 13 Jahre in Tschechien trägt. Sieben Menschen sind bei dem Unglück getötet, 70 weitere verletzt worden. Eine Brücke, an der zum Zeitpunkt des Vorfalls Bauarbeiten durchgeführt wurden, war auf einen Eurocity-Zug gestürzt. Die Tschechische Bahn geht von einer Schuld der Baufirma aus. Der Direktor der Baufirma hat inzwischen Spekulationen zurückgewiesen, dass die Arbeiter Alkohol getrunken hätten.

Etwa 24 Menschen werden nach dem Zugunglück immer noch in Krankenhäusern behandelt. Weiterhin schwebt einer der Verletzten in Lebensgefahr, der Zustand weiterer Verletzter wurde als ernst bezeichnet.

Präsident Klaus bringt Gesetzesnovelle für EU-Verordnung REACH zu Fall

Präsident Vaclav Klaus hat am Montag gegen eine Gesetzesnovelle zum Umgang mit Chemikalien sein Veto eingelegt. Die Novelle beruht auf der neuen EU-Verordnung REACH, welche die Registrierung, Bewertung und Zulassung von rund 30.000 chemischen Stoffen in der EU vorschreibt und regelt. Präsident Klaus hatte bereits früher das Gesetz als das „Grauenvollste“ bezeichnet, was die EU je hervorgebracht habe. Nutzen und Kostenaufwand stünden in keinem Verhältnis. Der tschechische Verband der chemischen Industrie berechnete die Unkosten für die Umsetzung des Gesetzes auf rund 11 Milliarden Kronen (knapp 460 Millionen Euro). Über die Gesetzesnovelle wird das Abgeordnetenhaus entscheiden. Es kann das Veto des Präsidenten überstimmen.

Patienten-Verband stellt eigene Reform vor und will Gebühren abschaffen

Der tschechische Patienten-Verband hat am Montag die Grundpfeiler einer eigenen Gesundheitsreform vorgestellt. Danach sollen die Zuzahlungen der Patienten abgeschafft werden. Es soll nur noch eine Krankenkasse geben, welche die Behandlungskosten voll übernehmen würde. Im Falle einer Verschuldung solle der Staat den finanziellen Ausgleich schafffen. Die Reformvorschläge sind am so genannten eckigen Tisch erarbeitet worden, an dem Patientenvertreter sowie Vertreter aller politischer Parteien saßen mit Ausnahme der regierenden Bürgerdemokraten (ODS).

Verfassungsgericht: Prozesses über Justizmord an Milada Horáková wird weitergeführt

Das Verfassungsgericht in Brünn hat entschieden, dass der Prozess über den kommunistischen Justizmord an Milada Horáková aus den 50er Jahren weiter geführt werden kann. Das Gericht lehnte eine Beschwerde gegen den Prozess durch die angeklagte ehemalige Staatsanwältin Ludmila Brožová-Polednová ab und stimmte damit dem Obersten Tschechischen Gerichtshof zu, der den Justizmord nicht als verjährt ansieht. Brožová-Polednová, die heute 86 Jahre alt ist, saß in dem fünfköpfigen Gremium von Staatsanwälten, das Milada Horáková 1950 in einem Schauprozess wegen angeblichen Landesverrats zum Tod verurteilte. Horáková gilt als bekanntestes Opfer von Justizmorden in der kommunistischen Tschechoslowakei.

Entdeckung südböhmischer Wissenschaftler kann Antibiotikum-Resistenzen verhindern

Südböhmische Wissenschaftler vom Akademisch-universitären Zentrum Novy Hrady haben die Struktur eines Enzyms entdeckt, das die DNA von Bakterien verändern kann. Damit könnten künftig die Eigenschaften von Bakterien so verändert werden, dass sie keine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln können. Man sei weltweit unter den ersten Wissenschaftlern, die den Mechanismus dieses Enzyms entdeckt hätten, erklärte die Leiterin des Forschungsprojekts, Ivana Kuta Semutanova. Die tschechischen Wissenschaftler arbeiten bereits seit einem Jahr an der Entschlüsselung des Enzyms.

Tschechische Hubschrauber-Experten haben afghanische Piloten ausgebildet

Tschechische Piloten und Techniker einer Hubschrauber-Einheit aus Prerov, die im Rahmen des Nato-Einsatzes in Afganistan tätig waren, sind letzte Woche nach Tschechien zurückgekehrt. Sie haben in den vergangenen vier Monaten Hubschrauber-Piloten und Techniker der afghanischen Armee ausgebildet. Die Soldaten des so genannten OML-Teams wurden bereits von einer anderen tschechischen OML-Einheit abgelöst.

Olympia: drei Tennisspieler in der zweiten Runde - Basketballerinnen gegen Mali erfolgreich

Lucie Šafářová ist die dritte tschechische Tennisspielerin, die es bei den Olympischen Spielen in Peking in die zweite Runde geschafft hat. Šafářová schlug am Montag die Estin Maret Ani mit 6:4 und 6:2. Radek Stepanek ist hingegen in der ersten Runde ausgeschieden. In einem dramatischen Duell gegen den Franzosen Michel Llodra verlor Stepanek in drei Sätzen mit 6:4, 6:7 und 9:11. Zuvor waren Nicole Vaidišová im Damen-Einzel sowie Jiří Vaněk und Ivo Minář im Herren-Einzel ausgeschieden. Erfolgreich war aber am Sonntag Tomáš Berdých, die tschechische Nummer eins im Tennis. Er besiegte den Chinesen Yu Xinyuan glatt in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:2. Auch Iveta Benešová ist weiter.

Die Basketball-Spielerinnen gewannen nach der Auftaktniederlage gegen die USA ihr zweites Spiel mit 81:47 gegen Mali.

Das Wetter für Dienstag, 12.8.2008

Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis wolkig. Vor allem im Westen örtlich Schauer oder Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 27 bis 31 Grad Celsius.