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Euro online: Russland hat Erdöllieferungen nach Tschechien stark gedrosselt

Russland hat ohne Angabe von Gründen in dieser Woche die Erdöllieferungen nach Tschechien stark gedrosselt. Einer Meldung des Servers Euro online vom Freitag zufolge habe Russland seine Lieferungen durch die Erdölleitung Freundschaft die gesamte Woche über zurückgefahren und am Donnerstag habe die russische Seite bekannt gegeben, dass die Lieferungen im Juli in größerem Ausmaß verringert würden. Anstelle der vertraglich vereinbarten 500.000 Tonnen Erdöl soll Tschechien etwas weniger als 300.000 Tonnen erhalten, hieß es. Die jetzige Situation werde man aufklären und überprüfen, aber nicht vor Montag kommentieren, sagte auf Anfrage der tschechische Sonderbotschafter für Energiesicherheit, Václav Bartuška. Gewisse Spekulationen gehen aber dahin, dass das Drehen am Ölhahn die russische Reaktion auf die in dieser Woche zwischen Tschechien und den USA vorgenommene Unterzeichnung des Vertrags zum Bau einer US-Radarstation im mittelböhmischen Brdy sei.

Knappe Mehrheit der Tschechen in Umfrage gegen EU-Reformvertrag

In Tschechien haben sich in einer Umfrage 53 Prozent der Bürger gegen eine Ratifizierung des EU-Reformvertrags ausgesprochen, während 47 Prozent das Abkommen unterstützen. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts STEM hervor, deren Ergebnisse am Freitag in Prag bekannt gegeben wurden. Bei zuvor durchgeführten Umfragen waren die Befürworter des Lissabon-Vertrags noch in - ebenfalls knapper - Mehrheit. STEM hatte den Angaben zufolge im Juni gut 1000 erwachsene Bürger befragt: „Denken Sie, dass das Parlament den Lissabon-Vertrag ratifizieren soll?“ Der seit dem Nein bei der irischen Volksabstimmung gefährdete EU-Vertrag wird derzeit in Tschechien vom Verfassungsgericht auf die Vereinbarkeit mit nationalem Recht geprüft. Das Parlament hat den Ratifizierungsprozess deshalb unterbrochen. Staatspräsident Vaclav Klaus setzt sich öffentlich gegen den Vertrag ein.

Tschechische Krone erzielt neuen Rekordkurs zum US-Dollar

Die tschechische Währung hat am Freitag einen neuen Rekordkurs zum amerikanischen Dollar erzielt. Am Nachmittag wurden für einen US-Dollar nur noch 14,744 Kronen gezahlt. Zum Geschäftsschluss gegen 17 Uhr lag der Kurs dann bei 14,77 Kronen je US-Dollar. Im Verhältnis zur europäischen Währung wurde zur gleichen Zeit ein Wechselkurs 23,50 Kronen je Euro notiert. Nach Meinung von Analytikern ist die starke Krone vor allem auf äußere Faktoren zurückzuführen, die sich in allernächster Zeit kaum ändern werden. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.

ČSÚ erwartet überdurchschnittlich gute Ernte in Tschechien

Ersten Prognosen zufolge erwartet das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) in diesem Sommer eine überdurchschnittlich gute Ernte von Getreide und Raps im Land. Im Vergleich zum Vorjahr rechnet man beim Getreide mit einer Ertragserhöhung von 7,9 Prozent und beim Raps von 7,6 Prozent. Obwohl die Saatfläche um 21 000 Hektar reduziert wurde, soll den Berechnungen der Statistiker zufolge beim Getreide pro Hektar eine Ertragserhöhung von 9,4 Prozent erzielt werden. Da es Ende Juni aber in Tschechien mehrere schwere Gewitter gab, die Teile des Getreide- und Rapsanbaus vernichtet haben, sind die Landwirte nicht so optimistisch wie die Statistiker. Von mehr als der Hälfte der gesamten Saatfläche wird in diesem Sommer der Weizen geerntet. Auf über einem Drittel der Saatfelder wurde Gerste angebaut. Trotz der positiven Ernteprognose bei Getreide sei jedoch keine Preissenkung auf dem Nahrungsmittelmarkt zu erwarten, sagten Landwirtschaftsvertreter.

Tschechien und Stahlproduzent Mittal beenden Rechtsstreit

Die Tschechische Republik und der internationale Stahlriese Mittal beenden ihren Rechtsstreit. Nach drei Jahren sei es zu einer Einigung beider Seiten gekommen, gab am Donnerstag das tschechische Finanzministerium bekannt. Die Firma Mittal wird ihre Klage gegen die Tschechische Republik, von der sie 26 Milliarden Kronen (über eine Milliarde Euro) verlangte, zurückziehen, heißt es. Tschechien verkauft im Gegenzug der Gesellschaft ArcelorMittal einen elfprozentigen Anteil an der Firma AcelorMittal Ostrava im Wert von 6,8 Milliarden Kronen. Die Vereinbarung muss noch von der Regierung in Prag gebilligt werden.

Unternehmer Bata verliert in Strassburg Rechtsstreit mit Tschechien

Der kanadische Unternehmer Tomáš Jan Baťa, der aus Tschechien stammt, ist beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte mit einer Klage gegen die Tschechische Republik gescheitert. Am 24. Juni bezeichnete das Gericht Baťas Klage als nicht annehmbar. Baťa hatte sich in Strassburg darüber beschwert, dass ihn der von tschechischer Seite gewährte Anspruch auf Entschädigung seines im Jahre 1945 verstaatlichten Eigentums in Tschechien nicht zufrieden stelle.

Unfall-Freitag: Zwei Massencrashs bei Prag – fünf Lkw und vier Pkw

Auf dem westlichen Abschnitt des Prager Autobahnrings ist es am Freitagvormittag zum einem Massencrash von fünf Lkw gekommen. Ein Fahrer wurde von Feuerwehrleuten aus dem Wrack seiner Fahrerkabine befreit und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Er erlitt nur leichte Verletzungen. Der Verkehr musste in diesem Abschnitt des Prager Rings für mehr als zwei Stunden umgeleitet werden. Die Unfallursache wird von der Polizei derzeit ermittelt.

Wegen eines brennenden Lkw war die Autobahn D1 von Prag in Richtung Brno / Brünn beim Kilometer 174 ab 14 Uhr für rund eine Stunde komplett und über drei Stunden für eine Fahrbahn gesperrt. Der Unfall des Lkw sei auf einen technischen Defekt am Fahrzeug zurückzuführen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Am Abend prallten auf derselben Autobahn bei Prag vier Pkw zusammen. Eine Person wurde verletzt. Die äußerste linke Fahrspur musste für gut eine halbe Stunde gesperrt werden.

Musikfans strömen zum Festival Colours of Ostrava

Colours of Ostrava, eines der größten tschechischen Musikfestivals hat am Donnerstag in der nordmährischen Industriestadt begonnen. In vier Tagen treten auf dem Festivalpodium international bekannte Sänger und Bands wie Sineád O´Connor, Happy Mondays oder Gogol Bordello auf. Der Programmmagnet am Donnerstag war der norwegische Saxofonist Jan Gabarek. Die Festivalveranstalter erwarten mehr als 20 000 Besucher. Das ist um ein Drittel mehr als im Vorjahr.

Inline-Hockey-WM: Tschechiens Damen im Finale – Herren nur um Platz 3

Die Tschechische Republik wird bei der Inline-Hockey-WM in Düsseldorf um Gold und Bronze spielen. Im Gegensatz zu den Männern haben die tschechischen Frauen am Freitag Halbfinalgegner Frankreich mit 2:1 bezwungen und sind ins Finale eingezogen. Dort treffen sie am Samstag auf die Auswahl Kanadas. Die Herren hingegen können ihren vorjährigen WM-Titel nicht verteidigen. Im Halbfinale unterlag das tschechische Team der Mannschaft Frankreichs in Düsseldorf mit 1:3. Daher wird das Herrenteam am Samstag gegen die Schweiz nur das Spiel um Platz 3 bestreiten.

Tennis: Berdych im Halbfinale des Turniers von Bastad

Tomáš Berdych hat beim Tennisturnier im schwedischen Bastad das Halbfinale erreicht. In der Runde der letzten Acht hat Berdych am Freitag den Italiener Potito Starace in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:2 geschlagen. Im Halbfinale trifft er am Samstag auf den Spanier Fernando Verdasco.

Das Wetter

Wärmegewitter am Freitag haben in weiten Teilen Tschechiens zu einer gewissen Abkühlung geführt. Am Samstag wird es in Tschechien heiter bis wolkig sein, aber nur noch im Osten des Landes wird es sommerlich heiß. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 21 und 25 Grad in Böhmen und bei bis zu 30 Grad Celsius in Mähren liegen.