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Bursík: Einfluss des US-Radars auf Umwelt und Gesundheit nicht genau bekannt

Die Umweltstudie der tschechischen Regierung zur Schädlichkeit des geplanten US-Radars im mittelböhmischen Brdy hat nur Orientierungswert. Das schrieb Umweltminister und Vizepremier Martin Bursík auf Anfrage eines kommunistischen Abgeordneten, wie der Internetserver tyden.cz berichtet. Da die konkreten technischen Parameter des Radars noch nicht öffentlich seien, könnten die Auswirkungen der Anlage auf die Umwelt nur sehr allgemein bestimmt werden, führte Bursík in seinem Schreiben an. Gleiches gelte nach Aussagen des Servers auch für gesundheitliche Risiken. Bisher hatte die Regierung behauptet, das Radar habe keinen Einfluss auf Umwelt und Gesundheit. Morgen wird die US-amerikanische Außenministerin Condoleezza Rice in Prag den Radar-Vertrag unterzeichnen.

Radar-Gegner erwarten morgen mehrere tausend Demonstranten

Die Initiative „Gegen die Raketenabwehranlage“ erwartet auf der für Dienstag angekündigten Demonstration auf dem Prager Wenzelsplatz und dem anschließenden Protestmarsch zur amerikanischen Botschaft mehrere tausend Radar-Gegner. Das sagten die beiden Mitglieder der Anti-Radar-Initiative Jan Tamáš und Jan Májíček am Montag gegenüber Journalisten. Die für Dienstag geplante Unterschrift des tschechischen Außenministers Schwarzenberg und seiner US-amerikanischen Amtskollegin Rice unter den bilateralen Vertrag über die Radaranlage bedeute jedoch nicht das Ende der Proteste, meinten beide Aktivisten. Man werde weiterhin Druck auf die Politik ausüben, hieß es.

Tschechien tritt der europäischen Weltraumbehörde ESA bei

Regierungschef Mirek Topolánek und ESA-Chef Jean-Jacques Dordain werden morgen den Vertrag unterschreiben, mit dem Tschechien der Europäischen Weltraumbehörde beitritt. Anschließend muss noch das tschechische Parlament den Vertrag billigen, bevor Tschechien volles Mitglied der Behörde wird. Seit 1996 besteht bereits ein Rahmenvertrag zwischen Prag und der Organisation. Der Beitritt zur ESA ist zudem unabdinglich für die Bewerbung Tschechiens um den Sitz des europäischen Navigationsprogramms Galileo.

EU-Kommission will Anwendung des unteren Mehrwertsteuersatz ausweiten

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass die EU-Mitgliedsländer den unteren Mehrwertsteuersatz auf weitere Waren und Dienste ausweiten können als bisher. Darüber informierte am Montag der EU-Kommissar für Steuerfragen, Laszlo Kovacs. Danach könnte der untere Mehrwertsteuersatz auch bei Speisen in Restaurants, Friseurdiensten sowie beim Wohnen gelten. Tschechien steht einer erweiterten Anwendung des unteren Mehrwertsteuersatzes positiv gegenüber. Die Niederlande und Dänemark lehnen sie hingegen ab. Erforderlich ist jedoch ein einstimmiger Beschluss aller Mitgliedsländer. Nach Ansicht der EU-Kommission führt der untere Mehrwertsteuersatz bei örtlichen Serviceleistungen zu keinen Wettbewerbsverzerrungen auf dem EU-Markt.

Hepatitis-A-Epidemie unter Prager Drogensüchtigen

Unter den Drogensüchtigen in Prag breitet sich die Krankheit Hepatitis A epidemieartig aus. Allein im ersten Halbjahr 2008 hat sich die Zahl der Hepatitis-A-Erkrankungen verzehnfacht, wie die Hygienestation der Hauptstadt Prag gegenüber der Presseagentur CTK mitteilte. Im Juni seien die Hepatitis-A-Fälle sogar um das Achtzehnfache angestiegen. Die Epidemie betreffe bisher nur Drogensüchtige und Menschen, die sich in deren Umfeld aufhielten, hieß es. In den kommenden Wochen erwartet man jedoch einen weiteren starken Anstieg bei Hepatitis-A-Erkrankungen.

Zahl der Kindesmisshandlungen in Tschechien gestiegen

Fast 1900 Kinder wurden im vergangenen Jahr in Tschechien misshandelt oder missbraucht. Dies zeigt eine Statistik des Arbeits- und Sozialministeriums. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 264 Fälle. In der Statistik werden aber nur die den Sozialarbeitern gemeldeten Fälle erfasst, die Dunkelziffer soll weit höher liegen: Experten schätzen die Zahl der misshandelten oder sexuell missbrauchten Kinder auf bis zu 40.000 pro Jahr. Am häufigsten betroffen sind 6- bis 15-jährige Kinder und Jugendliche. Laut Statistik ist bei psychischer Misshandlung meistens der Vater der Täter, körperliche Misshandlungen gehen hingegen mehrheitlich auf das Konto der Mütter, sexuellen Missbrauch begehen meist Fremde.

17. Platz für Tschechien auf Rangliste der sichersten Staaten der Welt

Die Tschechische Republik steht auf der Rangliste der sichersten Staaten der Welt an 17. Stelle. Innerhalb der mittelosteuropäischen Staaten steht Tschechien sogar an zweiter Stelle hinter Slowenien. Darüber informierte am Montag die staatliche Agentur „Czech tourism“ (CzT). Die Bewertung beruht auf dem so genannten „Global Peace Index“, nach dem 140 Länder der Welt auf ihre Sicherheit geprüft werden. Kriterien sind unter anderem Rüstungsausgaben, Beziehungen mit den benachbarten Ländern, Einhaltung der Menschenrechte, wirtschaftliche Situation und Bildungsniveau und Kriminalitätsrate. Zu den unsichersten Ländern zählen danach der Irak, Somalia, der Sudan, Afghanistan und Israel.

Prag: Verbot des öffentlichen Alkoholkonsums tritt in Kraft

In Prag ist am Montag ein Verbot des öffentlichen Alkoholkonsums an bestimmten Orten in Kraft getreten. Unter anderem gilt es auf dem Wenzelsplatz, auf dem Berg Petřín, der Kampa-Insel und in den zentralen Einkaufsstraßen Národní třída und Na Příkopě. Ebenso ist der öffentliche Alkoholkonsum in der Nähe von Schulen und Kindergärten, Kinderspielplätzen, Krankenhäusern, Metro-Stationen sowie Straßenbahn- und Bushaltestellen untersagt. Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Kronen (40 Euro) bestraft werden. Bei einem Strafverfahren, kann dies bis zu 30.000 Kronen (1200 Euro) kosten. Die Polizei will die Einhaltung des Verbots vom ersten Tag an kontrollieren, schreibt die Presseagentur ČTK.

Prozess gegen tschechische Biologen in Indien verzögert sich wegen Justizstreik

Die beiden tschechischen Biologen, die vor gut zwei Wochen im indischen Nationalpark in den Westbengalen verhaftet worden waren, weil sie geschützte Insekten gesammelt hatten, sind immer noch in Haft. Der für Montag angesetzte Prozess hat wegen eines Streiks indischer Justizangestellter nicht stattgefunden. Die tschechischen Diplomaten in Indien bemühen sich weiterhin um eine Freilassung beider Biologen auf Kaution. Laut Konsulat der Tschechischen Republik wollte man aufgrund des Streiks versuchen, den Fall vor das Gericht in Kalkutta zu bringen. Der Streik wird möglicherweise noch mehrere Wochen anhalten, hieß es. Die Tschechen wurden am 23. Juni von indischen Behörden verhaftet.

Tschechische Krone erreicht weitere Rekordmarke

Die tschechische Krone hat am Montagabend einen weiteren Rekordkurs erzielt. Um 18:30 Uhr kostete ein Euro nur noch 23,47 Kronen. Ein Dollar wurde mit 14,99 bewertet. Das geht aus den Informationen des Servers Patria Online hervor. Nach Aussagen des Finanzexperten Vladimír Pikora habe es in der tschechischen Wirtschaft keine relevanten Gründe für den weiteren Kursanstieg gegeben. Es handle sich um eine Spekulantenblase, die früher oder später platzen müsse, sagte Pikora. Allein im letzten Monat hat die Krone um 4,5 Prozent angezogen, im gesamten letzten Jahr sogar um 18 Prozent.

Das Wetter am Dienstag, 08.07.08

Am Dienstag ist es heiter bis wolkig mit Schauern und vereinzelten Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 20 bis 24 Grad Celsius.