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US-Radar: Stellvertretender tschechischer Außenminister reist kommende Woche nach Russland

Der stellvertretende tschechische Außenminister Tomáš Pojar wird in der kommenden Woche zu Verhandlungen nach Russland reisen. Bei den Gesprächen wird es voraussichtlich um die geplante US-amerikanische Raketenabwehr in Tschechien und Polen gehen. Laut der Sprecherin des Ministerium handelt es sich um bilaterale Konsultationen, die auch die Sicherheitsproblematik betreffen. Pojar wird vom zwischen dem 20 und dem 22. Mai Gespräche mit dem stellvertretenden russischen Außenminister Vladimir Titow führen. Russland beharrt auf seiner Forderung, dass sich auf der Radaranlage in Tschechien auch russische Militär-Experten dauerhaft aufhalten. Russland sieht durch die US-amerikanische Anlage seine Interessen gefährdet und befürchtet ein Ungleichgewicht im Rüstungsverhältnis.

Tschechische Diplomatie spricht sich gegen binationale Versöhnungskommission aus

Die tschechische Diplomatie spricht sich gegen eine sudetendeutsch-tschechische Versöhnungskommission der Wahrheit aus. Es gebe ausreichend Diskussionsforen, die sich mit der Vertreibung der Deutschen aus der damaligen Tschechoslowakei befassten. Weitere Institutionen seien nicht erforderlich, sagte die Sprecherin des tschechischen Außenministeriums, Zuzana Opletalová. Auch Bildungsminister Ondřej Liška lehnte eine gemeinsame Kommission ab. Man leiste bereits sehr viel in dieser Sache, sagte Liška. Der Sprecher der Sudetendeuschen Volksgruppe, Bernd Posselt, hatte am Sonntag auf dem Sudetendeutschen Tag in Nürnberg eine binationale Versöhnungskommission vorgeschlagen, die Aussagen von Augenzeugen der Vertreibung der Deutschen sammeln solle. Unter anderem auf die Teilnahme von Liška hatte die sudetendeutsche Seite gehofft.

Bildungsminister plant staatliche Studienförderung und Sozialstipendien

Bildungsminister Ondřej Liška (SZ) plant, in absehbarer Zeit eine staatliche Studienförderung sowie Sozialstipendien für Hochschul-Studenten einzuführen. Ebenso soll es eine Möglichkeit geben, für das Studium zu sparen. Dies teilte Liška am Montag auf einer Pressekonferenz mit. Er möchte der Regierung in den kommenden Wochen dazu einen Gesetzesentwurf vorlegen. Premier Mirek Topolánek betonte, dass die Veränderungen im Hochschulwesen bestimmt sein sollten durch Offenheit, Flexibilität und Konkurrenz. Die Einführung von Studiengebühren ist in dieser Legislaturperiode hingegen nicht geplant.

Umfrage: drei Viertel der Tschechen für ein europäisches Raketenabwehrsystem

Rund drei Viertel der Tschechen glauben, dass Europa ein wirksames Raketenabwehrsystem brauche. Einer Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten dazu steht gut die Hälfte der Befragten aber skeptisch gegenüber. Dennoch könnten sich letztlich rund zwei Drittel der Bewohner des Landes mit der Stationierung der geplanten US-Radaranlage in Mittelböhmen abfinden. Dies hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem ergeben, welche die tschechische Regierung in Auftrag gegeben hat. Bei einer Umfrage des Instituts Median vom Wochenende hatten sich zwei Drittel der Tschechen gegen die Stationierung des Radars ausgesprochen.

Arbeitslosigkeit und Inflation in Tschechien gehen zurück

Das Statistikamt und das Ministerium für Arbeit und Soziales haben neue makroökonomische Daten veröffentlicht; demnach sind im April Arbeitslosigkeit und Inflation zurückgegangen. Die Arbeitslosigkeit lag im April im Landesschnitt bei 5,2 Prozent, insgesamt waren rund 292.000 Menschen ohne Beschäftigung. Dies ist ein deutlicher Rückgang von 0,4 Prozentpunkten gegenüber März. Weiterhin bestehen aber starke regionale Unterschiede vor allem zwischen Nordböhmen, wo die Arbeitslosigkeit in einigen Bezirken fast 13 Prozent erreicht, und Prag, wo zeitweise Unterbeschäftigung herrscht. Die Inflation hat sich auf 6,9 Prozent leicht verlangsamt, im März erreichte sie 7,1 Prozent.

Statistikamt: Industrieproduktion erstmals seit fünf Jahren gesunken

Erstmals seit fünf Jahren ist die Industrieproduktion in Tschechien wieder zurückgegangen. Das Statistikamt verzeichnete im April im Jahresvergleich einen Rückgang um 2,1 Prozent und gegenüber März um 2,4 Prozent. Wirtschaftsanalytiker halten dies für ein Zeichen, dass die tschechische Wirtschaft langsam an Fahrt verliere, berichtet die Nachrichtenagentur ČTK. Laut dem Analytiker der Komerční banka, Jan Vejmělek, machten sich nun der Konjunktur-Rückgang im Ausland und die starke tschechische Währung bemerkbar.

Polizei beschuldigt Gruppe von Zuhältern in Nordböhmen

Die Polizei beschuldigt eine Gruppe von sechs Männern und einer Frau der Zuhälterei in Tatgemeinschaft. Die Beschuldigten organisierten laut dem Amt zur Aufklärung organisierten Verbrechens (UOOZ) Prostitution in drei nordböhmischen Nachtklubs. Die Gruppe beaufsichtigte in den Klubs mindestens 60 Frauen, von denen sie rund die Hälfte ihrer Einnahmen verlangte. Die Kunden kamen vorwiegend aus Deutschland. Den Beschuldigten drohen bis zu acht Jahren Haft.

63. internationales Musikfestival „Pražské jaro“ eröffnet

Das 63. internationale Musikfestival „Pražské jaro“ (Prager Frühling) wurde am Montag, dem Todestag des tschechischen Komponisten Bedřich Smetana, im Rathaus auf dem Altstädter Ring in Prag offiziell eröffnet. Zuvor fand ein Gedenkakt am Grab Smetanas auf dem Prager Friedhof Slavina statt. Am Abend wurde das Festival im Repräsentantenhaus auch musikalisch eröffnet mit Smetanas sinfonischer Dichtung „Má vlast“ (Mein Vaterland). Dem Konzert wohnten auch Präsident Václav Klaus und seine Gattin Livia bei.

Museum der Stadt Prag wird 125 Jahre – freier Eintritt für Besucher

Das Museum der Stadt Prag feierte am Montag sein 125-jähriges Jubiläum. Seine Sammlungen, von denen sich der größte Teil im Hauptgebäude im Prager Stadtteil Karlín befindet, konnten deswegen kostenlos besichtigt werden. Das Museum der Stadt Prag war am 12. Mai 1883 eröffnet worden, das heutige Hauptgebäude wurde im Jahr 1900 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Eishockey-WM: Tschechien verliert 3:5 gegen Schweden - erste Niederlage

Das tschechische Eishockeynationalteam hat bei der Weltmeisterschaft in Kanada erstmals verloren. In der Nacht auf Montag unterlag es in Québec dem schwedischen Team mit 3:5. Am Samstag hatten sich die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik durch einen Sieg im Penaltyschießen gegen Weißrussland bereits die Teilnahme am Viertelfinale der Eishockey-Weltmeisterschaft gesichert. Über den Gegner des tschechischen Teams im Viertelfinale werden Montagabend die letzten Spiele der Zwischenrunde entscheiden.

Das Wetter

Auch am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter. Gegen Abend ziehen vor allem im Norden Wolken auf und bringen Regen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen erneut 20 bis 24 Grad Celsius.