Nachrichten

Nordböhmen: Bus rammt Haus - 33 Verletzte

Bei einem Busunglück im nordböhmischen Velemyšleves sind am Mittwochnachmittag 33 Menschen verletzt worden, 13 davon schwer. Die Verletzen wurden mit Krankenwagen und Hubschraubern in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert. Der mit Arbeitern aus einem nahe gelegenen Industriegebiet besetzte Bus war frontal in ein Einfamilienhaus gefahren. Der Busfahrer gab inzwischen an, die Bremsen hätten versagt und er habe den Bus absichtlich gegen das Haus gelenkt, um ein Umkippen in der nächsten Kurve zu verhindern. Die Gemeinde Velemyšleves / Velmschloss liegt etwa 15 Kilometer südöstlich von Chomutov.

Brüssel stellt Defizit-Strafverfahren gegen Tschechien ein

Die EU-Kommission hat die Defizit-Strafverfahren gegen Tschechien, die Slowakei, Italien und Portugal eingestellt. Wie die Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte, haben alle vier Länder im vergangenen Jahr ihre Neuverschuldung unter die Maastrichter Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes gedrückt. Die Zustimmung der EU-Finanzminister zur Beendigung der Verfahren gilt als Formsache. Die Slowakei nahm mit dem Beschluss eine weitere Hürde für die Euro-Einführung. In der Eurozone selbst gibt es zum ersten Mal seit sechs Jahren keine Defizitsünder mehr.

Tschechien verdoppelt Burma-Hilfe – Kritik am Regime

Nach der Zyklon-Katastrophe in Burma hat das tschechische Außenministerium weitere 2,5 Millionen Kronen für die betroffenen Gebiete bereitgestellt, das sind rund 100.000 Euro. Die Gesamtsumme der humanitären Hilfe aus Tschechien liegt damit bei fünf Millionen Kronen. Das gab am Mittwoch eine Ministeriums-Sprecherin bekannt. Zugleich unterstrich sie, dass Hilfsorganisationen mit Blick auf das politische Regime des Landes nur sehr beschränkt tätig werden könnten. So habe die Junta immer noch nicht mit der Ausgabe von Visa an die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen begonnen. Tschechien gehört zu den langjährigen Kritikern des Militär-Regimes auf Burma.

Prag: Schnellgericht gegen Fußball-Hooligans

In Prag könnten am Samstag erstmals randalierende Fußball-Hooligans direkt im Stadion vor ein Schnellgericht gestellt werden. Wie der Vorsitzende des Prager Stadtgerichts Jan Sváček bekannt gab, sollen Gewalttäter noch während des Spiels unmittelbar nach der Aufnahme des Protokolls dem anwesenden Staatsanwalt übergeben werden. In einem verkürzten Verfahren kann dann noch vor Ort in wenigen Minuten das Urteil gesprochen oder ein Hauptverfahren verfügt werden. Gesetzesänderungen seien dazu nicht nötig gewesen, sagte Sváček. Am Samstag treffen auf dem Prager Letná Meisterschaftsfavorit Sparta Prag und Baník Ostrava aufeinander, die beide für gewaltbereite Anhänger bekannt sind. Falls sich das Schnellgericht bewährt, soll es künftig auch in anderen Stadien zur Anwendung kommen.

Energieversorger ČEZ will verstärkt in Erdgas investieren

Der größte tschechische Energieversorger ČEZ will rund 50 Milliarden Kronen, das sind etwa zwei Milliarden Euro, zusätzlich in den Ausbau der Erdgastechnologie und den Bau neuer Erdgaskraftwerke investieren. Die Summe soll durch eine Kürzung des Budgets für die Modernisierung der Kohlekraftwerke frei werden. Das gab der Vizedirektor des Konzerns, Alan Svoboda, am Mittwoch in Prag bekannt. Grund der Umschichtungen seien die ab 2013 geplanten Verschärfungen beim Emissionshandel und die steigenden Modernisierungskosten bei den Kohlekraftwerken. Svoboda fügte aber an, dass keine Kraftwerksschließungen geplant seien.

Abgeordnetenhaus billigt Geldwäsche-Gesetz

Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch ein neues Gesetz gegen die Geldwäsche gebilligt. Die neue Norm, die die EU-Richtlinien in die tschechische Legislative einführen, soll beim Kampf gegen die Finanzierung des Terrorismus und der organisierten Kriminalität helfen. Das Gesetz erschwert die Möglichkeit, die Gewinne aus Straftaten zu legalisieren. Zudem erweitert das Gesetz die Pflicht der Banken und anderer Finanzinstitute, größere Transaktionen zu kontrollieren.

KTP Quantum-Crash: Staatsfond beginnt mit Entschädigung

Die ersten der rund 20.000 Kunden der 2002 bankrott gegangenen Finanzgesellschaft KTP Quantum erhalten in diesen Tagen die gesetzliche Entschädigung. Die Zahlungen übernimmt der mit 800 Millionen Kronen ausgestattete staatliche Sicherungsfonds. Ingesamt wurde die Entschädigungssumme mit 1,4 Milliarden Kronen beziffert. Der Fond will daher aus der Staatskasse weitere Mittel beantragen. Bei KTP Quantum handelt es sich um den bislang größten Konkurs auf den tschechischen Finanzmärkten. Wegen finanzieller Engpässe des Staatsfonds kann die Entschädigung erst jetzt beginnen.

60. Musikwettbewerb des Festivals Prager Frühling beginnt

Der Internationale Musikwettbewerb im Rahmen des Festivals Prager Frühling ist am Mittwochabend in seinen 60. Jahrgang gestartet. Eine Woche lang werden sich in Prag 62 Klarinettisten und 56 Oboisten aus 30 Ländern der Welt einen Wettstreit liefern, darunter auch 27 Tschechen. Die Preise werden am kommenden Donnerstag im Altstädter Rathaus übergeben. Die Tradition des Wettbewerbs reicht auf das Jahr 1947 zurück, zu den Mitbegründern zählt Dirigent Rafael Kubelík.

Jüdische Gemeinde eröffnete in Prag Seniorenheim für Holocaust-Überlebende

Die Prager jüdische Gemeinde hat am Dienstagabend ein neues Seniorenheim auf dem Prager Hagibor-Gelände feierlich eröffnet. Im Heim werden vor allem Holocaust-Überlebende aus jüdischen Gemeinden aus ganz Tschechien untergebracht. Das historische Hauptgebäude des Heims wurde nach der Wende von 1989 an die jüdische Gemeinde zurück übertragen. Im Haus war ursprünglich ein israelisches Krankenhaus untergebracht. In seiner Nähe wurde in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Stadion des jüdischen Sportvereins Hagibor errichtet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs entstand auf dem Gelände ein Konzentrationslager für jüdische Partner aus Mischehen.

Zlín kündigt Partnerschaft mit Limbach-Oberfrohna

Die mährische Stadt Zlín und Limbach-Oberfrohna sind nicht mehr durch eine Städtepartnerschaft verbunden. Die Stadtvertreter in Zlín haben am Mittwoch der Aufhebung der Partnerschaften mit der sächsischen Stadt und dem italienischen Sesto San Giovanni zugestimmt. Nach Angaben der Stadt hätten die Beziehungen zwischen den Kommunen schon länger nur noch auf rein formaler Ebene bestanden und keine Impulse mehr gebracht. In Deutschland unterhält Zlín aber weiterhin eine Partnerschaft mit dem thüringischen Altenburg

Fußball: Tschechien vor EM Weltranglisten-Sechster

Das tschechische Fußball-Nationalteam liegt einen knappen Monat vor Beginn der Europameisterschaft auf Weltranglisten-Platz sechs und damit unmittelbar hinter Deutschland. Mit 1244 Punkten trennen das Team von Trainer Karel Brückner 20 Punkte von der deutschen Mannschaft. An der Spitze der Weltrangliste steht Argentinien mit 1520 Punkten, beste europäische Mannschaft ist Italien auf Platz drei (1396 Punkte). Die Gastgeber Schweiz und Österreich rangieren auf dem 48. bzw. 101. Rang.

Eishockey-WM: Tschechien gewinnt gegen Italien mit 7:2

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft im kanadischen Quebec in der Gruppe D am Dienstagabend das Team Italiens mit 7:2 besiegt. Im Achtelfinale werden die tschechischen Eishockeyspieler am Freitag mit dem Sieger der Gruppe A Kräfte messen – also mit Schweden oder der Schweiz.

Das Wetter

Am Donnerstag ist der Himmel über Tschechien bewölkt, im Nordosten und Osten können einzelne Regenschauer fallen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 17 bis 21 Grad Celsius.